Kapitel 2 - Das Beitrittsritual/Die Schlacht um Ostagar

[Rachel]

Aionha Selwyn
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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Aionha lächelte leicht bei Ragnhilds Worten, aber es erreichte ihre Augen nicht.
"Damals fand ich es eher aufregend, um ehrlich zu sein. Meine Eltern waren so stolz... beides Magier des Zirkels, aber nicht im Turm stationiert. Sie arbeiteten in Amaranthine, unter Bewachung natürlich. Ich habe wohl eine Zeitlang mal gehofft, es irgendwann auch dorthin zu bringen, aber die Vorstellung fällt mir mittlerweile schwer. Es ist nicht so einfach, noch Begeisterung für den Zirkel aufzubringen, wenn man im Turm aufwächst und täglich die kurze Leine zu spüren bekommt. Aber ich bin da wohl auch etwas freiheitsliebender veranlagt als viele meiner Mitschüler.", meinte sie leicht amüsiert.
Alistair kehrte soeben von seiner Kontrolle zurück und begann, die Schulterplatten abzulegen. "Ich würde vorschlagen, Ihr ruht Euch bald etwas aus. Wir haben morgen einen weiten Tagesmarsch vor uns und werden früh aufbrechen.", sagte er an die Gruppe gewandt.

[Tjeika]

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Ragnhild Brynjarsdottir
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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"Ich hätte mich niemals einsperren lassen", empörte sich Ragnhild mit stolzer Stimme.
"Eher hätte ich gekämpft für meine Freiheit. Wie haltet Ihr das aus?", fragte sie, doch noch bevor Aionha antworten konnte, schlug Alistair vor, sich zur Ruhe zu begeben.
"Setzt Euch doch noch ein wenig zu uns. Es ist sicher nicht verkehrt, seine Mitstreiter etwas näher kennen zu lernen", forderte sie ihn auf.

[Rachel]

Aionha Selwyn
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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Aionha zuckte etwas unschlüssig die Schultern. "Ich denke, das kommt darauf an, wie man aufwächst. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass meine Kräfte unberechenbar sind und mich verschlingen können, wenn ich nicht unter strenger Bewachung lerne, sie zu kontrollieren; dass sie etwas sind, wovor man Angst haben muss. In gewisser Weise stimmt das ja auch - aber mein Freiheitsdrang hat letztlich die Angst davor, eine Abscheulichkeit zu werden, übertrumpft. Und ich habe ja auch Vorbereitungen getroffen, um das verhindern, ehe ich geflohen bin." Dabei spielte ein leichtes Lächeln um ihre Lippen.
Alistair sah Ragnhild mit gerunzelter Stirn an und schüttelte dann den Kopf. "Nein, ich denke, dafür bleibt noch genügend Zeit. Nach dem gestrigen Tag und der letzten unruhigen Nacht haben wir alle etwas Erholung nötig." Damit wandte er sich ab und suchte sich eine Schlafstatt.
Aionha sah ihm skeptisch nach und sagte leise zu Ragnhild: "Ihm würde etwas mehr Unbefangenheit gut tun." Sicher lastete Duncans Verlust noch immer schwer auf ihm, doch die schwarze Wolke, die er permanent über sich schweben zu haben schien, ließ einen ja selbst ganz missmutig werden.

[Tjeika]

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Ragnhild Brynjarsdottir
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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Ragnhild sah Alistair stirnrunzelnd hinterher.
"Ich kann niemandem trauen, der sich nicht einmal am warmen Feuer mit mir unterhalten will", sagte sie irritiert.
Dann sah sie zu Aionha zurück.
"Ein Weichei, damit muss man im Krieg umgehen können. Und nichts anderes haben wir aktuell", fand sie verständnislos.
"Darf ich fragen, welche Vorbereitungen Ihr vor Eurem Aufbruch getroffen habt?", kam sie dann auf das vorherige Thema zurück.

[Rachel]

Aionha Selwyn
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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Aionha schüttelte leicht den Kopf, auch sie verstand das Verhalten des ehemaligen Templers nicht. "Lassen wir ihm etwas Zeit. Ich glaube, ihm behagt einfach die Verantwortung noch nicht", sagte sie dann mit Bemühen um Versöhnlichkeit. Schließlich war Unmut in der Gruppe das letzte, was sie brauchten - die Motivation war auch so schon nicht besonders hoch.
Auf Ragnhilds erneute Frage zu ihrer Zeit im Zirkel musste Aionha nun fast ein wenig schmunzeln. "Es bedarf einiger Selbststudien. Ich habe viel darüber gelesen, wie die Magie im Körper wirkt, aber vor allem habe ich einiges an Praxis hinter verschlossenen Türen betrieben. Es ist Magierschülern eigentlich untersagt, ohne Aufsicht Magie zu üben, doch es gab natürlich immer einige, die sich nicht daran hielten. Nur hatten die meisten Angst vor allzu weitreichenden Zaubern. Ich hingegen ... habe mich ausprobiert, bin an meine Grenzen gegangen, und habe darauf vertraut, dass mein Gefühl mir sagen würde, wann es zuviel wurde. Letztlich hatte ich recht damit." Aionha hatte wohl viel Glück gehabt, oder vielleicht hatte sie auch nur ein besonderes Talent, auch wenn sie das nicht wirklich glaubte. Je mehr sie über die Magie erfuhr, desto überzeugter wurde sie, dass die Magie kein Defekt, sondern eine besondere Gabe war, die man bloß zu formen gewillt sein musste.
"Darf ich fragen, wo Ihr gelernt habt, so zu kämpfen?", fragte sie dann, nun ihrerseits interessiert.

[Tjeika]

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Ragnhild Brynjarsdottir
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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Ragnhild hatte interessiert zugehört, verbot sich aber weitere Nachfragen. Es war ein sehr pikantes Thema und sie wollte mitnichten, dass Aionha sich unfreiwillig in irgendwelche Schwierigkeiten brachte, indem sie ihr hier am Feuer zuviel eröffnete und aus Versehen Dinge preisgab, die ihr einst noch das Genick brechen konnte.
"Vielleicht behagt Alistair lediglich das Publikum hier am Feuer nicht. Er war doch mal Templer", erinnerte sich Ragnhild seufzend.
"Wie gesagt, in meiner Familie sind wir stets auf eine weitere Verderbnis vorbereitet. Daher werden alle Kinder meiner Familie schon früh an den Waffen trainiert, damit sich nicht dereinst wiederholt, was schon einmal geschehen ist und unsere Familie dann endgültig auslöscht."

[Rachel]

Aionha Selwyn
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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Ragnhild schien nach Aionhas Schilderungen etwas zurückhaltend. Vielleicht war ihr das Thema nun doch nicht mehr ganz geheuer, und eigentlich hätte sie damit nicht unrecht - als Magier lebte man gefährlich. Aber es schien, dass in diesen Zeiten die Magier das geringere Übel darstellten und die meisten froh waren, wenn überhaupt jemand der Seuche der Dunklen Brut etwas entgegenzusetzen hatte, und sei es auch nur mithilfe der so verhassten Magie.
"Wenn tatsächlich das sein Problem ist, dann wird er sich wohl oder übel damit abfinden müssen. Zwei abtrünnige Magierinnen, die mit ihm reisen, eine davon die einzige Graue Wächterin, die es außer ihm momentan gibt. Außerdem war ich der Ansicht, dass ihm das Templerdasein gar nicht gefallen hat - also kann er sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.", meinte Aionha mit hochgezogener Augenbraue und seufzte lautlos.
"Das heißt, es war Eure Familie, die Euch unterrichtet hat? Ihr wart auf keiner ... Akademie oder dergleichen?", hakte sie nach.

[Tjeika]

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Ragnhild Brynjarsdottir
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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"Er wird sich damit abfinden müssen, so sehe ich das auch. Ich habe kein Problem mit Magiern, hatte ich nie. Ich sehe das pragmatisch. Das sollte er sich auch angewöhnen", sprach Ragnhild über Alistair und zwinkerte Aionha durchaus auch ein wenig amüsiert ob des ehemaligen Templers Verhalten zu.
"Ja, es war meine Familie, die mich unterrichtet hat in allerlei Kampftechniken. Und die Erfahrungen, die mich die wichtigsten Dinge gelehrt hat", antwortete sie dann auf die abtrünnige Magierin und lächelte leicht, auch wenn das Thema ja durchaus ein heikles war, wusste sie doch nicht über ihre wahre Berufung.

[Rachel]

Aionha Selwyn
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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"Da seid Ihr toleranter als die meisten", sagte Aionha und erwiderte Ragnhilds Zwinkern mit einem Lächeln. Sie war da recht optimistisch; so eigen Alistair in seiner Art auch sein mochte, er schien durchaus loyal zu sein.
Ja, Erfahrung war wohl der wichtigste Lehrmeister. Alle Theorie und Übung war doch nichts wert, wenn man sie nie auf freiem Feld erprobte. "Ich bin froh, dass Ihr Euch uns angeschlossen habt.", sagte Aionha aufrichtig und erhob sich dann, ihren Stab aufnehmend. "Ich denke, ich werde mich jetzt auch etwas hinlegen und zu schlafen versuchen. Wer weiß, ob wir morgen so gut vorankommen wie heute."

[Tjeika]

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Ragnhild Brynjarsdottir
Kaiserlicher Hochweg
Erntezeit, Abend
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"Ein wenig Erholung wird uns allen gut tun", sprach Ragnhild und erhob sich dann ebenfalls.
Sie schmunzelte und blickte zu Alistair.
"Zumindest in diesem Punkt hatte unsere ehemaliger Templer wohl recht."
Sie nickte Aionha zu und suchte sich dann einen einigermaßen gemütlichen Schlafplatz. Sonderlich anspruchsvoll war sie da ohnehin nicht.