An Bord der Union - 23. Juni 1530

[Siria]

Veit Hannsen
An Bord der Union
Abend

Veit wollte gerade ansetzen, als ihm Wilhelm die Falsche wieder aus der Hand nahm. Er ließ ihn kurz gewähren, bevor er sich seinerseits wieder die Flasche nahm.
"Gegen ein kurzes Vergnügen hätte ich gewiss auch nichts... der John, der umschmeichelt auch alle Weiber an Bord. Aber so ein Weib brauch ich nicht zum Vergnügen. Wobei", Veit lachte. "Nein, du hast Recht. Das Deck sollten sie schrubben und erstmal lernen, was es bedeutet auf See zu sein. Mit Samthandschuhen werden sie angefasst. Keine Schwielen an den Händen und keine Kraft. Ein Sturm und sie sind davongeblasen und bei einem Kampf muß man auch noch auf sie acht geben. Und wir wollen ein Piratenschiff sein? Bei der nächsten Enterung gehen wir sang und klanglos unter. Ich sollte mir ein neues Schiff suchen. Mit richtigen Männern, aber erstmal müssen wir diese verdammte Richtung ändern. Norden wäre die Richtige, nicht Süden."

[Tjeika]

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Wilhelm Bauer
An Bord der Union
Abend
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"Vielleicht sollten wir uns aber auch nur die India zurückholen, wenn wir sie wieder haben", sein Herz hing an der India.
Aber das wusste Veit. Jeder wusste das. Soviele Jahrzehnte diente er schon auf der India. Dreimal wurde ihm angeboten, erster Maat zu werden. Doch das war nichts für ihn. Er war ein einfacher Seemann. Niemand sollte seine Fähigkeiten überschätzen.
"Ich meine. Wir sollten uns die India holen. Und die Weiber vom Schiff schmeißen. Und diesen John gleich mit", er schüttelte den Kopf.
John war ihm schon damals, vor zwölf Jahren, unsympathisch gewesen und das hatte sich mitnichten geändert. Besonders nicht, seit er auch noch zum ersten Maat gemacht worden war. Von einer Frau. Was auch sonst?

[Siria]

Veit Hannsen
An Bord der Union
Abend

"Mhhh", Veit dachte einen Moment darüber nach. "Mhh", sagte er dann und nickte. "Hört sich nach einem guten Plan an. Die India und dann hier aufräumen... Jaaa. Das klingt gut, richtig gut. Ich bin dabei. Lass uns noch ein paar vertrauensvolle Männer einweihen und dann, dann sollten wir bei bester Gelegenheit zuschlagen. Das wird ein Befreiungsschlag.", Veits Stimmung wurde immer Besser bei dem Gedanken. Er nahm einen kräftigen Schluck und reichte die Falsche an Wilhelm.

[Tjeika]

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Wilhelm Bauer
An Bord der Union
Abend
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Auch Wilhelm lächelte. Das war in der Tat ein guter Plan. Zufrieden nahm er die Flasche und trank einen kräftigen Schluck daraus.
"Ich denke, Peter sollten wir außen vor lassen, der kann zu gut mit John", überlegte Wilhelm laut und nickte dann.
"Aber Sebastian, unsere beiden Italiener Antonio und Salvatore sowie Tjalf und Mattis würden uns sicherlich unterstützen", fasste er seine Überlegungen dann weiter zusammen und nickte noch einmal, wie, als wollte er sich selbst bestätigen.
"Ich denke, das wäre eine gute Grundlage", sein Grinsen wurde breiter, während er Veit die beinahe leere Pulle zurück reichte.

[Siria]

Veit Hannsen
An Bord der Union
Abend

Veit lachte lauthals. Es war egal, denn es würde niemandem auffallen, alle waren heiterer Stimmung.
"Ja, ich stimme dir zu. Ein Fest... ein Fest.", aber mals lachte er und klopfte Wilhelm auf die Schulter. Es war wie ein Befreiungsschlag, es gab Hoffnung. Endlich würden sich diese Zustände an Bord ändern. "Weg mit diesem Weiberkram", sagte er dann wieder etwas leise. "Ich bin froh, dass noch Kerle wie du hier an Bord sind, die nicht so verweichlicht sind wie John, Peter oder auch Jack... ja auch er ist mir nicht ganz geheuer." Veit nahm den letzten Schluck aus der Falsche. Blickte sich kurz um, sah eine weitere volle und holte sich diese. Das mußte gefeiert werden.

[Tjeika]

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Wilhelm Bauer
An Bord der Union
Abend
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"Jack ist doch verliebt in diese Ivory", Wilhelm konnte nicht anders, als zu lachen.
Das war alles so albern. Auch wenn die Situation eigentlich ziemlich ernst war. Aber jetzt, wo ein Lichtblick zu erkennen war, jetzt konnte er drüber lachen. Bald schon, sehr bald würde hier wieder die Ordnung herrschen, die auf einem Piratenschiff zu herrschen hatte.
"Es wird Zeit, dass diese ganzen Weibergeschichten endlich ein Ende nehmen. Mein Großvater hat es schon gesagt und ich sage es auch immer wieder. Frauen Bord eines Schiffes bringen nur Unglück! Man mag es als Aberglauben abtun oder nicht, aber wir sehen hier doch sehr deutlich den Beweis!"

[Siria]

Veit Hannsen
An Bord der Union
Abend

"Ich sehe es ganz genau so. Unglück. Hier wird mehr und mehr verweichlicht. Ich habe schon selber Angst, ich werde wie einige hier. Es fehlt eine feste Hand. Kara kann es einfach nicht. Sie hat Glück gehabt, dass so viele hinter ihr standen, weil sie ihren Vater geschätzt haben. Aber das ändert sich, sie ist nicht Kharecha. Es gehört ein Mann ans Steuer. Ein richtiger Mann.", ein Bursche kam mit einer Rumflasche vorbei, nach der Veit griff und dem Jungen dafür, weil er sich wehren wollte, einen Tritt in den Hintern gab. "Lass uns anstoßen, auf eine bessere Zukunft.", sprach er zu Wilhelm

[Tjeika]

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Wilhelm Bauer
An Bord der Union
Abend
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"Auf eine wesentlich bessere Zukunft", prostete Wilhelm mit und nickte den Kopf, wie er es immer tat, wenn er keine Flasche zur Hand hatte.
Wilhelm war zufrieden, endlich würde alles wieder so werden, wie es unter Kharecha war, endlich würde alles wieder gut.
"Wenn Kharecha das sehen könnte, würde er sich im Grabe umdrehen, alles verweichlichte... ich hätte ja Bürschchen gesagt, aber nicht einmal das kann man mehr", er schüttelte verständnislos den Kopf und nahm Veit die Flasche wieder ab, nachdem dieser getrunken hatte, um selbst einen weiteren, guten Schluck Rum zu sich zu nehmen.