Brendans Zimmer

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Brendans Zimmer
Datum: Montag, 05.01.
Zeit: 21:04 Uhr

Vollkommen perplex blickte Brendan zu Kara auf, als diese sich so plötzlich aufsetzte, dachte schon, es wäre einer der Übelkeitsschübe, doch als er ihr blasses und schockiertes Gesicht sah, setzte auch er sich hastig auf.
"Morgen ist Dienstag", wiederholte er langsam und stand ebenfalls auf, als sie aufsprang, ihr Gesicht nun kalkweiß. Er trat auf sie zu, fasste sie an den Schultern und hielt sie so davon ab, auf und ab zu gehen oder hektisch in ihr Zimmer zu laufen, um sich an die Hausarbeit zu setzen. Er wusste, das würde sie heute auf jeden Fall noch tun, doch er wollte sie wenigstens vorher beruhigen, sie sollte sich nicht zu sehr aufregen.
"Ruhig bleiben, hm?", sagte er und nahm nun statt ihrer Schultern ihr Gesicht in seine Hände. "Keine Panik, du kriegst das schon hin, du musst nur ruhig bleiben." Er sah sie besorgt an und nahm sie schließlich einfach in die Arme, würde sie für den Moment auch nicht loslassen, wenn sie sich sträubte.
"Wie viel musst du denn noch machen?", fragte er und streichelte beruhigend über ihren Rücken. Wenn morgen Abgabe war, musste sie schon so gut wie fertig sein und nur noch Feinarbeiten machen – hoffte er zumindest.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Brendans Zimmer
21:05 Uhr, Montag, 05.01.
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Kara lehnte sich ein wenig außer Atem an Brendans Schulter, doch es fiel ihr unendlich schwer, einfach ruhig zu bleiben.
"Naja, um ehrlich zu sein, habe ich noch gar nichts", murmelte sie leicht verschämt an Brendans Schulter.
"Ich habe noch 16 Seiten Pergament zu schreiben", fügte sie in verzweifeltem Tonfall hinzu.
"Erläutern Sie die Hintergründe, die zur Verdammung der Zauberei bei den Nordmännern führte anhand der älteren und jüngeren Edda", erklärte sie Brendan dann das Thema, das sie und die anderen, die Alte Runen bei Professor Eirikson studierten, bis morgen auszuarbeiten hatten.
"Kein leichtes Thema. Unmöglich, das bis morgen zu schaffen..."

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Brendans Zimmer
Datum: Montag, 05.01.
Zeit: 21:06 Uhr

"Oh Kara", seufzte er und drückte sie an sich, hätte beinahe den Kopf geschüttelt, doch Tadel brachte nun ohnehin nichts, so würde er nur dafür sorgen, dass sie sich noch schlechter fühlte, als sie es ohnehin schon tat. Doch sechzehn Seiten Pergament waren nicht gerade wenig, das bis morgen zu schaffen wäre wirklich ein Ding der Unmöglichkeit...
Sachte löste er sich aus der Umarmung, nahm Karas Gesicht erneut in beide Hände und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sie an der Hand nahm und mit ihr durch das gemeinsame Bad in ihre Zimmer trat.
"Hast du denn schon die passenden Bücher und Unterlagen zusammen gesucht, was du in die Arbeit schreiben möchtest?", fragte er und trat an ihren Schreibtisch heran, setzte sie auf den Stuhl davor, damit sie nicht mehr stand als notwendig.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Brendans Zimmer
21:07 Uhr, Montag, 05.01.
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Kara kratzte sich ein wenig verlegen am Kopf. Ihr Blick schweifte über das gesammelte Chaos auf ihrem Schreibtisch.
"Äh...", sagte sie besondes klug und schüttelte dann den Kopf, "um ehrlich zu sein... eher nein."
Kara schluckte, das, was vor ihr lag, war wahrlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ihr Blick glitt zu Brendan.
"Du solltest dich wieder hinlegen, ein wenig schlafen, solange du noch kannst", sagte sie dann und führte ihre Hand zu Brendans Wange.
"Ich will dich nicht unnötig lange wachhalten. Das hier ist mein Dilemma!"

-> in Karas Zimmer

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Eingangsbereich der Villa
Datum: Freitag, 09.01.
Zeit: 15:06 Uhr

Aus Eingangsbereich

Brendan seufzte lautlos, blickte Kara dann besorgt an, wusste, dass sie in den letzten Tagen kaum etwas gegessen hatte, auch kaum geschlafen hatte. Und er wusste auch, dass er sie nicht würde zwingen können. Nur für sie da sein und abwarten.
So nickte er mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln, nahm in eine Hand wieder ihre Tasche, mit der anderen ergriff er ihre und zog sie mit sich vorsichtig die Treppe hinauf, ganz langsam, Schritt für Schritt, damit sie keine Schmerzen hatte.
Schließlich erreichten sie sein Zimmer, wo er ihre Sachen vor die Badezimmertür stellte, sich dann auf sein Bett setzte und Kara einfach auf seinen Schoß zog, sie erneut fest hielt. Sie war still, kein Laut rang sich über ihre Lippen, nur stumme Tränen liefen ihre Wangen hinab, die er sachte mit dem Daumen fortwischte.
"Du könntest versuchen, ein bisschen zu schlafen, hm?", schlug er leise vor und hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Eingangsbereich der Villa
15:10 Uhr, Freitag, 09.01.
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Kara lachte freudlos auf und schüttelte den Kopf, ehe sie sich mit ihrem rechten Handrücken über das Gesicht wischte, um die salzigen Tränen zumindest ein wenig zu beseitigen. Den Kopf hielt sie weiterhin gesenkt, konnte kaum aufblicken.
"Was meinst du habe ich die letzten Tage versucht?", fragte sie Brendan vielleicht in einem ein wenig zu sehr sarkastischen Tonfall.
"Ich denke, das wird nichts", murmelte sie dann und schüttelte erneut den Kopf.
Dann legte sie ihren Kopf an Brendans Schulter.
"Keine Ahnung, vielleicht einfach nur so dasitzen", schlug sie dann lustlos vor.

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Brendans Zimmer
Datum: Freitag, 09.01.
Zeit: 15:12 Uhr

Er würde aufpassen müssen, was er sagte, Kara schien – verständlicherweise – nicht sehr gut aufgelegt. So gerne hätte er ihr ihren Kummer wenigstens für eine Weile genommen, damit sie ruhig schlafen konnte. Hätte so gerne einfach ihre Hand genommen und gesagt, dass alles gut werden würde. Doch das würde es nicht und er wusste es.
"Einfach sitzen klingt gut", sagte er und zog sie etwas weiter auf seinen Schoß, legte den Kopf vorsichtig mit der Wange auf ihren, während er sie sachte streichelte. "Wir könnten auch einen Film sehen, wenn du möchtest?" Er wies auf den kleinen Fernseher in der Ecke, den er so selten gebrauchte. "Oder etwas spazieren gehen?" Es waren hilflose Versuche, Kara irgendwie abzulenken, doch Brendan ahnte, dass es wohl nur bei Versuchen bleiben würde.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Eingangsbereich der Villa
15:15 Uhr, Freitag, 09.01.
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Wieder war es an Kara mit dem Kopf zu schütteln. Ihr war nicht im Geringsten, nicht einmal ansatzweise nach einer Form der Betätigung, um welche es sich da auch immer handeln mochte. Sie wollte einfach nur, dass es aufhörte, wehzutun. Doch ihr Herz schien dazu nicht in der Lage zu sein.
"Nein, ich möchte nicht rausgehen", sagte Kara lustloser als zuvor noch.
Beinahe schien es ihr, dass der Schmerz über ihren Verlust sie zu betäuben schien. Doch nur beinahe.
"Warum?", fragte sie da leise - oder hatte sie es nur gedacht?

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Brendans Zimmer
Datum: Freitag, 09.01.
Zeit: 15:17 Uhr

Sein Blick wurde noch trauriger als er es ohnehin schon war, doch das sah sie nicht und fast war Brendan froh darum. Er wollte ihr nicht ein noch schlechteres Gefühl geben wie sie es doch sowieso schon hatte – und das zu recht. Und doch wollte Brendan ihr dieses Gefühl so gerne nehmen, aber es schien fast, als spräche er gegen eine Mauer, liefe dagegen, immer und immer wieder, doch sie gab nicht nach.
"Ich weiß es nicht", murmelte Brendan seine nichts nützende Antwort. Nein, er wusste gar nichts mehr. Fühlte sich bloß schuldig, denn wenn er nicht sofort ins Bett gegangen wäre, wenn er bei den beiden geblieben wäre und das Trinken und die Knabbereien geholt hätte, dann wäre Kara nie gestürzt. Dann wäre es nie soweit gekommen, dass sie das Kind verlor...
Er würde es nicht sagen.
"Ich wünschte, ich wüsste es", sagte er leise und strich behutsam über ihren Rücken. "Könnte es ungeschehen machen." Könnte dich wieder haben, fügte er in Gedanken hinzu, denn es schien ihm, als glitt sie ihm aus den Händen.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Eingangsbereich der Villa
15:20 Uhr, Freitag, 09.01.
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Mit einem Mal - Kara wusste gar nicht, was da in ihr drinnen passierte, so schnell geschah es - hatte sie eine andere Sichtweise. Mit einem Mal besann sie sich auf ihre Religion, auf ihre Erziehung, auf das, was sie sonst immer als ihre eigene Meinung vertreten hatte.
Entschlossen setzte Kara sich auf und blickte Brendan tief in die Augen - obwohl sie sich selbst nicht einmal ganz sicher war.
"Was ist, wenn Allah es so gewollt hat? Was ist, wenn das Kleine nie hatte geboren werden solle? Was ist, wenn Allah sagt, dass Kinder nur sein sollen, wenn sie aus Liebe entstanden sind?", fragte sie da und wurde mehr und mehr unsicher, ob das die Antwort war.