Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Die Geschichte
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Therapistin
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Therapistin »

Auf der India
Nachmittag

Es war alles andere als einfach, eine Kiste mit einem verletzten Arm von einem Schiff auf ein anderes zu bringen. Das sah man seinem Gesicht wohl auch an, denn Nekele trat auf ihn zu. Er ließ die Kiste zu Boden sinken und sah sie einen Moment lang an, kurz überlegend, doch er würde sich ihr sicher nicht widersetzen. Sie war zwar nicht Kara, aber immerhin zweiter Maat, er hatte sich ihr zu fügen, wie sehr es ihm in diesem Augenblick auch gegen den Strich ging.
"Ich werde die Einlagerung überwachen", sagte er und senkte leicht den Blick, ihm war mehr als bewusst, dass Widerstand hier absolut nichts bringen würde. Er nickte ihr noch einmal kurz zu, ehe er auf die India zurück ging und dort aufpasste, dass alles geregelt aber dennoch zügig ablief.
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Ernst Ferstl
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Tjeika
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Tjeika »

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Auf dem Handelsschiff
Nachmittag
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Mittlerweile war sie mit dem Kapitän des Handelsschiffes an der Reling angekommen. Sie hatte sehr wohl zur Kenntnis genommen, dass die besorgten und auch überaus wütenden Blicke der Mannschaft ihr galten. Sie schienen es bemerkt zu haben. Doch Kara blieb einige Zentimeter vor der Reling stehen und sie konnte nur hoffen, dass die Männer des Handelsschiffes ihr Gebaren nur als Drohung verstanden. Dass der Kapitän überlebte, stand nicht auf ihrer Tagesplanung, doch das musste ja vorerst niemand wissen. Ivory oder Ebony oder wie auch immer sie hieß war ihr gefolgt und wie es schien, nahm sie ihre Aufgabe sehr ernst, Kara den Rücken freizuhalten. Kara war zufrieden, immerhin hatte sie sich damit zumindest ein wenig bewährt, auch wenn Kara ernstlich bezweifelte, nach dem Auftritt von ihr am heutigen Tage, dass sie jemals zuvor auf einem Piratenschiff gedient hatte. Sie würde weiter abwarten, wie sie sich gab, dann konnte sie sie immer noch von Bord schmeißen.
"Fast fertig", murmelte sie zufrieden, während ihr Blick weiter über das Deck schweifte.
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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Siria
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Siria »

Auf der India
Nachmittag


Nekele atmete erleichtert aus, als Klaas sagte, dass er gehen würde. Sie wollte keine Auseinandersetzung, nicht jetzt in dieser Situation, wo noch alles kippen konnte.
Sie blickte sich nach Kara um, um ihr mitzuteilen, wie die Lage aussah. Sie entdeckte sie schließlich, neben ihr, der Kapitän des geplünderten Schiffes.
Sie ging zu ihr: "Wir wären gleich so weit.", sagte sie grinsend.
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Therapistin
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Therapistin »

Auf der India
Nachmittag

Klaas war fast ein wenig erstaunt, wie schnell alles ging, doch die Mannschaft der India arbeitete zügig und konzentriert und die erbeuteten Waren fanden auch ohne sein Zutun den richtigen Platz, dennoch überprüfte er das Ganze noch immer, während er ab und zu einen Blick auf das andere Schiff warf, wo Kara mit dem Kapitän an der Reling stand.
Schließlich kehrte ein kräftiger Mann auf die India zurück, der lediglich eine kleine Kiste trug. "Ist alles drüben?", fragte Klaas ihn, der andere nickte nur. Wieder sah Klaas zur India, Nekele stand mittlerweile bei Kara und blickte genau in diesem Moment zur India. Er nickte ihr zu zum Zeichen, dass alles herüber getragen worden war, blieb aber weiter dort stehen, um im Falle eines plötzlichen erneuten Angriffs sofort eingreifen zu können.
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Ernst Ferstl
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Siria
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Siria »

Auf der India
Nachmittag

"Oh, wir sind fertig.", verbesserte sie sich, als sie da Nicken von Klaas sah. "Wir sollten gehen. Hast du noch was zu erledigen?", fragte sie Kara und hob dabei ihre Augenbrauen und nickte leicht zu Kapitän. Sie flüsterte dabei, schließlich sollte der Rest der Mannschaft dies nicht hören.
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Therapistin »

Auf der India
Nachmittag

Unruhig stand Klaas auf der India. Die meisten Mitglieder der Mannschaft waren ebenfalls an Deck, lediglich Kara Nekele und Franz, der noch immer die Gefangenen bewachte, waren an Bord des anderen Schiffes.
"Warum dauert das so lange?", murmelte er mehr zu sich selbst als zu jemand anderem und wandte den Blick zu Franz, der so langsam Mühe hatte, die Gefangenen ruhig zu halten, denn auch diesen war nicht verborgen geblieben, dass ihr Kapitän in diesem Moment nicht unbedingt unter dem besten Stern stand.
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Ernst Ferstl
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Siria
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Siria »

Auf der India
Nachmittag

Auf ein Mal ging alles ganz schnell. Die Besatzung des Schiffes wurde unruhig.
"Weg!", rief Nekele und Franz, Kara und sie verließen das eben ausgeraubte Schiff. Nekele hörte es Platschen, sie dachte, es wäre jemand aus ihrer Mannschaft, doch als sie sich unblickte, sah sie, dass der Kapitän der anderen Schiffes im Wasser lag. Ob er noch lebte oder nicht, konnte sie nicht sagen. Als alle wieder die India erreicht hatten, legten sie auch schon vom anderen Schiff ab.
Nekele atmete tief durch, es war wirklich haarig gewesen, aber sie hatten es geschafft. Erst jetzt fiel ihr wieder Thies ein.
"Hat jemand Thies gesehen?", fragte sie und merkte, wie ihr dabei schlecht wurde.
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von vojka »

Auf der India
Nachmittag

Franz war erleichtert, als er wieder auf der India war und sie auch sofort ablegten. Einen Moment sah er noch zu dem Handelsschiff, hoffte, dass die Besatzung die Fesseln nicht zu schnell los wurden und sie verfolgen würden, aber noch war nichts zu sehen. So wandte er sich um, als er Nekeles Stimme hörte. "Ich denke Thies ist von Aliesa unter Deck gebracht worden und wird dort von ihr verarztet", sagte er und sah einen Moment musternd an. "Dir geht es aber gut soweit oder?", wollte er von ihr wissen und versuchte die Sorge aus seiner Stimme zu verbannen.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Rachel »

Ivory Lancaster
Auf der India
Nachmittag


Ivorys Herz pochte schneller, als Kara den Kapitän mit einem schnellen Zug über Bord warf. Sie sah es nur aus dem Augenwinkel, da sie noch immer auf die andere Mannschaft fixiert war, und war sich deshalb nicht sicher, ob sie ihm vorher die Kehle durchgeschnitten hatte - doch sie war erleichtert. Sie jedenfalls hätte den Kapitän auch nicht einfach laufenlassen. Ohne Kapitän war die Mannschaft des geplünderten Schiffes vermutlich zu eingeschüchtert, um die Verfolgung aufzunehmen.
Dicht hinter Kara verließ auch Ivory nun das fremde Schiff und spürte eine Welle der Erleichterung, als sie wieder auf den Bodenplanken der India stand. Ihr erster Kaperzug lag hinter ihr - und sie war noch am Leben. Zwar waren ihre Knie jetzt, da das Adrenalin den Schmerz ihrer Wunde nicht mehr übertünchen konnte, sehr wacklig und sie spürte ein Übelkeitsgefühl, doch mehr als alles andere war sie dankbar und im Rausch des Triumphs. Ungefähr so hatte sie sich das Leben auf dem Meer vorgestellt - wenn es sie auch überraschte, dass alle so bedrückt schienen. Immer wieder hörte sie den Namen Thies und sah besorgte Blicke.
Nun wurde ihr leicht schwarz vor Augen und sie musste sich an ein paar Fässern abstützen, die neben ihr standen. Langsam glitt sie daran herunter und blieb in einer halb aufrechten Position liegen. Vorsichtig löste sie den angetrockneten Stoff ihres Hemdes von den Wundrändern und ein stechender Schmerz schoss durch ihre Seite.
Die India entfernte sich immer weiter von dem geplünderten Schiff und Ivory spürte die Erschöpfung nun deutlich in jedem Teil ihres Körpers. Sie wusste, dass es klüger war, jetzt zum Schiffsarzt zu gehen oder zumindest Alkohol über die Wunde zu kippen, doch sie fühlte sich zu schwach zum Aufstehen, also beschloss sie, einfach für einen Moment liegenzubleiben und sich auszuruhen.
One day, when I'm 80 years old and sitting in a rocking chair, I'll be reading Harry Potter.
And they will say to me, "After all this time?"
And I will answer: "Always."
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Siria
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Re: Auf dem Meer - 15. Mai 1530

Beitrag von Siria »

Auf der India
Nachmittag

Nekele hörte weit entfernt die Frage von Franz. "Ja..." hauchte sie. Es war egal, wie es ihr ging, hier ging es um Thies. Sie wollte sich unters Deck begeben, als sie Ivory halb am Boden liegend sah.
Sie drehte sich um. "Ich glaube, ich brauche hier Hilfe.", rief sie zu den Männern und merkte erst jetzt, dass sie sich nicht nach danach erkundigt hatte, wie es Franz ging oder Klaas, der ja offensichtlich verletzt war. Sie war ein schlechter zweiter Maat.
Doch jetzt konnte sie auch nicht fragen, denn Ivory schien es nicht gut zu gehen. War wohl doch etwas viel gewesen.
Sie hockte sich neben sie "Was ist los? Hast du eine Verletzung?", fragte Nekele besorgt und hoffte, dass einer der Männer kam, damit sie Ivory hinunterbringen konnten.
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