Kapitel 3

Die Geschichte
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Erzähler
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Kapitel 3

Beitrag von Erzähler »

Zusammenfassung von Kapitel 2

16. April 143. Jahr des Lichtes in den Dogan-Höhlen
- treffen auf Dain, einen Halbdämon, der die verbotenen Bücher seiner Vorväter sucht und Namid, eine Feuermagierin, welche den Mördern ihrer Eltern auf der Spur ist
- die beiden schließen sich der Gruppe an. Dain, weil er eigene Interessen an verborgenen Büchern hat und Namid, da sie hofft, dort auf Hinweise zu den Mördern ihrer Eltern zu treffen.
- Namid ist durch die Erschütterung der Höhlen, bei welcher Iyad ums Leben kam, am Fuß verletzt worden und bittet um Hilfe
- Erste Falle: ein schwereloser Raum mit einem unsichtbaren Seil, welches zum Ausgang führt; als sie ebendiesem näher kommen erklingen über ihnen die Stimmen der verlorenen Seelen, welche den Weg nicht fanden und im Nichts verschwanden
- Als sie auf der anderen Seite des schwerlosen Raumes ankommen, ist es Abend geworden
- Narea und Dain führen weiterhin recht bissige Gespräche mit einander, die Hauptfrage ist jedoch, wer eigentliche die Gruppe anführt, da Dain vorgibt, den Weg zu dem ersehnten Buch zu kennen
- Geraten in nächste Falle: Gefühle: Trauer, Angst, Scham
- In der Falle treffen sie auf einen weiteren Gefährten: Ohanzee, ein Wächter der Handelsroute, welcher seine Familie durch Nekromanten verlor
- Als Toyan Namid aus der Falle bringt, erkennt diese sein Mal der Bruderschaft am Handgelenk und somit als Jäger. Sie greift ihn mit Feuerbällen an, ist jedoch zu geschwächt um ihn ernsthaft zu verletzten oder gar zu töten. Schließlich bricht sie kraftlos zusammen und die beiden schaffen es, sich ansatzweise auszusprechen.
- Sie beschließen, kurz hinter der Falle der Gefühle für die Nacht zu rasten
- Narea spürt die negativen Folgen des Schmerzpulvers des Schattensterns, welches sie genommen hatte und ist gereizt. Nach einem weiteren Wortgefecht mit Dain und der Erinnerung, dass er sie in der Falle geschlagen hat, zieht sie ihren Dolch und fügt ihm eine Wunde zu – nicht tief, aber genug um als Rache für den Schlag zu gelten
- Narea versorgt schließlich Dains Wunde, kümmert sich um Toyans Brandwunde, ehe sie sich wirklich schlafen legen

17. April 143. Jahr des Lichtes in den Dogan-Höhlen

- nach einem kurzen Frühstück und dem weiteren Versorgen der Wunden stützt Toyan Narea, während sie alle noch etwas erschlagen weiter durch die Gänge gehen
- sie treffen auf ein weiteres Hindernis: ein Teil des Ganges wurde in eine Art Feuertunnel verwandelt mit lodernden Flammen und Feuerbällen
- Nun ist es an Namid, ihr Vertrauen zu beweisen: sie schließt einen nach dem anderen in ihr eigenes, magisches Feuer ein und bringt ihn durch den Gang auf die andere Seite
- Am Nachmittag treffen sie unverhofft auf Wachen und wähnen sich am Ziel: in dem kleinen Raum hinter den Wachleuten liegt das geheime Buch der Bruderschaft, aus welchem so viele von ihnen sich Antworten erhoffen
- Nachdem alle bis auf Dain ihre Wachen abgelegt haben, werden sie vorgelassen, müssen jedoch eine enttäuschende Entdeckung machen: zwei Seiten des Buches fehlen. Jemand war offenbar vor ihnen da gewesen und hatte die Seiten gestohlen; schwache Fußspuren sind noch erkennbar, denen Fährtenleser Ohanzee sich annimmt
- als sie die Höhle verlassen, sieht Namid einen Dolch an Ohanzees Gürtel und erkennt ihn als den ihres Vaters
- sie greift Ohanzee an und verlangt nach Antworten, die dieser ihr erst gibt, als sie verspricht, ihn nicht weiter mit Feuer anzugreifen
- sie sprechen sich aus und stellen fest, dass ihrer beider Famlien durch dieselben Leute getötet wurden. Sie schließen ein Bündnis, die Mörder zu finden.

18. April 143. Jahr des Lichtes in den Dogan-Höhlen

- am Morgen gehen sie hinunter in den Hafen, wo Toyan ein Mädchen beobachtete, welche geschickt einen Apfel von einem Obststand klaut
- er spricht sie an und bittet um ihre Hilfe nach dem Dieb der Buchseiten, verspricht ihr dafür Essen
- das Mädchen Layla macht sich auf die Suche, kann den Dieb allerdings nicht finden
- während Toyan mit Layla spricht, verabschiedet Aziza sich von Narea und läuft weg
- sie spürt, dass sie verfolgt wird und flieht vor Männern aus ihrer Heimat, die sie zwingen wollen zurück zu ihrem Stamm zurück zu kehren
- Namid und Narea nehmen die Verfolgung auf, Toyan, Shaya, Dain und Ohanzee bleiben zunächst bei Layla, machen sich nach Aufbruch des Mädchens jedoch selbst auf die Suche
- Narea und Namid finden Aziza, die sich bereits in den Fängen ihrer Verfolger befindet und Namid bedroht ihn mit ihrer Waffe
- sie schafft es, Aziza zu befreien und letzendlich stirbt der Mann
- Toyan und die anderen finden mit Hilfe Laylas die anderen und beraten, wer nun weiter auf das Festland mit reist
- Layla darf sie bis zum Festland begleiten, Dain jedoch verlässt die Gruppe
- mit Shayas Hilfe finden sie ein Schiff, die Zaira, auf welchem sie in Richtung Festland reisen und in vier Tagen Thyn erreichen werden
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) - Der kleine Prinz
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vojka
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Re: Kapitel 3

Beitrag von vojka »

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Namid
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Namid war fertig. Nicht nur mit den Nerven, nein auch körperlich. Der Entzug vom Feuer war nun, vier Tage nachdem sie das Dogan-Reich verlassen hatte mehr als deutlich zu spüren. Sie hatte kaum noch Kraft für irgendetwas, aber sie versuchte sich durchzubeißen und es gelang ihr auch mehr schlecht als Recht. Sie war nur froh, dass das Land, welches schon seit einer Weile in Sicht war immer näher und näher kam, was bedeutete, dass sie bald wieder festen Boden unter den Füßen hatte und sich dann eine schöne, große Feuerquelle suchen konnte um dort wieder Kraft zu schöpfen.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Cassiopeia
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Re: Kapitel 3

Beitrag von Cassiopeia »

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Toyan Kerim
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Land, endlich sahen sie Land vor sich. Sie waren außern herum um das Dogan-Reich gefahren und um sie herum war nur weites Meer gewesen, eine Tatsache, die Namid offenbar alles andere als gut bekommen war.
Seine Hände waren voller Blasen und blutigen Striemen von den Tauen, er war verschwitzt und hungrig. Doch bald, vielleicht sogar schon in einer Stunde, konnten sie endlich an Land gehen und diesem unsäglichen Kapitän und seiner Mannschaft entkommen.
Sein Blick schweifte kurz über das Decke und dann zu dem felsigen Land Thyn, deren Hafenstadt Farohm stetig näher kam. Dank Shayas telepathischer Gabe wussten sie, dass auch ihr Dieb diesen Weg genommen hatte, doch nun wurde es schwierig. Der Kapitän war es gewesen, der auch ihn nach Thyn gebracht hatte, aber viel mehr auch nicht. Sie würden suchen mussen, fragen, auskundschaften und das alles nicht so offensichtlich. Ihr Vorhaben war gefährlich genug.
"Heute abend machen wir ein großes Feuer, versprochen", raunte er Namid zu und versuchte ein Lächeln, ehe er sich wieder seinen Aufgaben widmete.


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Zervan
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
Farohm, Thyn
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Sein Hengst tänzelte unruhig, bis Zervan entnervt abstieg. Seine Augen huschten unentwegt über die Menschenmenge im Hafen, er hasste viele Menschen. Und doch war er auf der Suche nach welchen, so es sie denn überhaupt gab. Es war nur Gerüchte, kaum mehr, doch sie enthielten eine kleine Hoffnung für Choma...
Missmutig drängte er sich durch die Gassen, vorbei an geschäftigen Händlern, großen Kutschen und Lagerstätten. Irgendwo hier mussten sie sein, oder würden sie sein, er musste sie nur finden...
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
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Tjeika
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Re: Kapitel 3

Beitrag von Tjeika »

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Shaya Zarin
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Shaya kannte das Leben auf See und das war wohl auch der einzige Grund, warum sie die Zeit hier an Bord der Zaira so heil überstanden hatte. Sie kannte die Aufgaben schon, die sie in den letzten Tagen hatten erledigen müssen. Wusste, wie man Segel einholte, Taue flickte, den Boden an Deck am effektivsten und schnellsten reinigte - alles Dinge, die sie hatten tun müssen. Und im Gegensatz zu den meisten ihrer Mitreisenden, war sie wenig erschöpft. Doch auch sie hatte Blasen an den Fingern. An Bord des Schiffes ihres Vaters war sie nie so hart rangenommen worden, wie es hier der Fall gewesen war. Und Shaya genoss zwar das Seeleben sehr, doch sie war nicht traurig, hier nicht länger ausgebeutet zu werden, als der Hafen endlich in Sicht kam. Endlich... ihr erleichterter Blick traf den von Toyan und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Dass sie auch aufgrund der vielen Arbeit hier an Bord nicht dazu gekommen war, mit ihm zu sprechen, hatte sie vollkommen vergessen.
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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vojka
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Re: Kapitel 3

Beitrag von vojka »

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Namid
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Namid lächelte Toyan leicht gequält an. "Ich freue mich schon darauf, denn ich würde ungern eines der Häuser abbrennen, nur um meine Kräfte wieder zu erlangen", sagte sie und sah weiterhin sehnsüchtig auf das Meer hinaus. Wo das Land mit jedem Meter den das Schiff sich fortbewegte näher kam, sehnsüchtig von mindestens der Hälfte ihrer Gruppe erwartet.
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Katastropholy
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Re: Kapitel 3

Beitrag von Katastropholy »

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Revan
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
Farohm, Thyn
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Diese Stadt stank. Revan saß auf einer Holzbank im Hafen, lehnte mit dem Rücken an einer Häuserwand und verzog das verborgene Gesicht zu einer Grimasse. Seit fünf Tagen kam er regelmässig hierher, seit die erste Reise seines Lebens hier endete. Dieselbe Stelle, derselbe Anblick, derselbe Geruch. Das hatten die Sine also aus ihrer "Freiheit" gemacht, in den Strassen stand der Dreck, hier am Hafen in der Nähe des Marktes mochte man garnicht wissen, woher genau die verfaulten Gerüche stammten, von der "Nahrung" auf oder unter den Auslagen. Vielleicht beides, ergänzt von dem modderigen Geruch der Kloake, die sie Hafen nannten. Kein Wunder, dass sich Thala bei der ersten Sichtung von Land aus dem Staub gemacht hatte, insgeheim beneidete er sie.

Er richtete seinen Blick auf das Meer. Und doch musste er hierher kommen, wenn etwas hier frisch war, dann waren es die Informationen der ankommenden Schiffe, noch ungeschwängert von Alkohol und Seemannsgarn. Und Informationen brauchte er, sonst wäre seine Suche genauso sinnlos wie diese Strassen mit einem Wasserschwall vom Unrat zu befreien.
Zuletzt geändert von Katastropholy am Fr 3. Sep 2010, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.

George Bernard Shaw
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Ayrina
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Re: Kapitel 3

Beitrag von Ayrina »

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Narea und Layla
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Narea hatte die Überfahrt fast apathisch hinter sich gebracht. Sie verrichtete die ARbeit, die man ihr auftrug schweigend und zog sich mehr und mehr von den anderen zurück. Sie wollte nicht mehr die vorwurfsvollen und skeptischen Blicke sehen. Sie wollte einfach ihre Ruhe. Vielleicht sollte sie ihrer eigenen Wege gehen und diese ganze Sache hinter sich lassen. Doch das konnte sie nicht. Hier ging es um mehr als nur um sie selbst. Es ging um die Zukunft von Choma und tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie schon zu viele Fehler gemacht hatte, um ihr altes Leben fortsetzen zu können. Vielleicht würde sie ihrem Spiegelbild wieder in die Augen sehen können, wenn es ihnen gelang, die Nekromanten aufzuhalten. Sie blickte auf die näher kommende Stadt. Hoffentlich fanden sie den Mann, den sie suchten, schnell. Hoffentlich hatte all das bald ein Ende.

Layla stand auf einer kleinen Kiste an Deck und sah mit geröteten Wangen auf das näherkommende Festland. Der Wind zerrte an ihren Haaren und sie hatte die Hände fest um das Holz der Reling geklammert. Thyn. Ihre Heimat. Der vertraute Anblick der Hafenstadt erfüllte sie mit gemischten Gefühlen. Bilder, die sie eigentlich tief in ihrem Inneren verbannt geglaubt hatte, drängten nach oben und entschlossen schüttelte Layla den Kopf. Sie würde nicht daran denken. So sah sie sich stattdessen nach Aziza um. Sie hatte die meiste Zeit der Überfahrt mit der jungen Köchin unter Deck verbracht und festgestellt, dass ihr erster Eindruck sie nicht getäuscht hatte. Aziza war freundlich und Layla fühlte sich wohl in ihrer Nähe. Sie war sich sicher, dass zumindest die dunkelhäutige Frau jemand war, dem sie vertrauen konnte.
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Cassiopeia
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Re: Kapitel 3

Beitrag von Cassiopeia »

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Zervan
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
Farohm, Thyn
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Wachsam ging er durch die engen Straßen, die alles waren, nur kein angenehmer Ort. Was brachte die Menschen nur dazu, sich in enge Häuser zu quetschen, welche noch engere Gasse bildeten und alles zusammen ergab eine stinkende, vollgequetschte, unübersichtliche Stadt... auch, wenn die Bruderschaft für Ordnung sorgte, wie er mit hoch gezogener Augenbraue fest stellte, als er beobachtete, wie ein junger Mann, von einem Pfeil getroffen, zu Boden ging. Er kannte diese Art der Giftpfeile der Jäger, war ihnen bisher jedoch erfolgreich aus dem Weg gegangen.
"Verzeiht, darf ich mich setzen?", fragte er einen Mann, der auf einer Bank saß und auf dieser einen sehr guten Überblick über das Hafenviertel hatte.


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Toyan Kerim
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
Farohm, Thyn
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"Macht euch bereit!", brüllte der Kapitän und Toyan seufzte, straffte dann aber die Schultern, als sie in das Hafenbecken Farohms einfuhren. Leise Aufregung machte sich in ihm breit - sie hatten es geschafft, sie waren wieder auf dem Festland, im Nachbarland Embras. Unweit der Bruderschaft und vielleicht auch unweit von Gilean und Aceio, denen sie ihre Misere irgendwie mitteilen mussten...
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vojka
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Re: Kapitel 3

Beitrag von vojka »

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Namid
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Namid glaubte noch nie etwas so etwas Schönes gehört gehört zu haben, wie den Satz vom Kapitän, dass sie nun anlegen würden. Sie konnte es schon fast spüren, so glaubte sie, auch wenn es Unsinn war. Sie war keine Erdmagierin, aber alleine der Gedanke, dass sie das Wasser gleich los werden würde, stärkte sie etwas. "So schnell bekommt mich keiner mehr auf ein Schiff oder auch nur in die Nähe von Wasser", murmelte sie und stand einfach weiter an der Reling, sah zu, wie die Männer das Schiff vertäuten und schließlich die Planke an Land gelegt wurde, damit man das Schiff verlassen konnte. Und Namid wollte das Schiff verlassen, sie musste es so schnell wie möglich und so war sie die erste, die auf die Planke sprang, sobald diese befestigt war und von Schiff lief. Ihre wenigen Habseligkeiten hatte sie sich schon geholt, als das Land in Sicht gekommen war. Land, endlich wieder Land unter ihren Füßen. Am liebsten hätte sie sich auf den Boden geworfen und diesen geküsst, aber sie konnte sich gerade noch beherrschen. Nun fehlte nur noch eines zu ihrem Glück. Ein Feuer, aber das hatte Toyan ihr ja auch versprochen. Die Frage war nur, hatte er es versprochen, damit sie keine Dummheiten tat, oder hatte er es ihr versprochen, weil er gesehen hatte, dass es ihr nicht gut ging? Es war ihr im Grunde auch egal, Hauptsache sie bekam ein schönes, großes, wildloderndes Feuer.
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Herbststurm
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Re: Kapitel 3

Beitrag von Herbststurm »

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Aziza N'Buku
22. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittags
auf der Zaira, vor der Küste Thyn
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Aziza stand mit gemischten Gefühlen dicht bei Layla und sah zu der Hafenstadt, der sie sich nun näherten. Einerseits war es angenehm zu wissen, dass sie bald wieder normalen undnicht schwankenden Boden unter den Füßen haben würde, andererseits hatte sie in den vergangenen Tagen mit Mühe sich gegen den Koch behaupten können und musste das nun wieder aufgeben.
Abenteuer! Die Leute reden davon, als sei es etwas Erstrebenswertes, doch in Wirklichkeit ist es ein Synonym für schlechtes Essen, wenig Schlaf und sonderbare Personen, die ständig versuchen, einem spitze Dinge in den Leib zu stecken. (T.Pratchett)
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