Auf dem Meer - 06. Mai 1530

[Ayrina]

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John Mors
Auf der India
Später Abend
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"Ganz genau. Sie weiß was sie tut. Und sie wird dich heilen."
Er erneuerte wieder das Tuch auf ihrer Stirn und füllte den Becher mit Wasser noch einmal.
"Hier, trink noch ein wenig."

[Tjeika]

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Auf der India
Später Abend
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Kara blickte seufzend zu dem Becher Wasser, welchen John ihr entgegenhielt.
"Ich habe wirklich kein Durst", sagte sie und blickte wieder zu John.
Wenn sie auch nur noch einen einzigen Schluck trinken würde, dann würde sie platzen, hatte Kara das Gefühl.

[Ayrina]

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John Mors
Auf der India
Später Abend
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John seufzte und ließ die Hand mit dem Becher sinken. Seufzend stellte er ihn beiseite und seine Finger spielten wieder mit dem Apfel in seiner Hand. Er fühlte sich so hilflos. Nur widerwillig sah er Kara an. Sie war so blass und wirkte so zerbrechlich. Von der Stärke und Kraft, die sie sonst ausstrahlte, war nicht mehr viel zu sehen und es versetzte ihm einen Stich ins Herz. So durfte es nicht enden. Auf keinen Fall.

[Tjeika]

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Auf der India
Später Abend
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"Wen hat es noch alles getroffen?", fragte Kara seufzend und blickte John abschätzend an.
Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, wen sie noch alles verloren hatte, doch andererseits sollte sie als Kapitän wissen, wen der schwarze Tod so alles dahingerafft hatte. So unangenehm es auch erscheinen mochte. Einige Sekunden lang schwiegen sie und Kara merkte, dass John irgendwie hilflos wirkte. So hilflos, wie sie sich fühlte. Ein ungewohntes und überaus unangenehmes Gefühl.

[Ayrina]

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John Mors
Auf der India
Später Abend
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Johns Stimme war tonlos, als er ihr die vielen Opfer nannte.
"Es sieht nicht gut aus. Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass noch mehr krank sind. Einige sehen erschreckend blass aus und man weiß nicht mehr, ob es vom Schlafmangel oder von der Pest kommt."
Er sah sie nicht an sondern starrte auf die Frucht in seinen Händen, als könnte er dort eine Erklärung dafür finden, warum gerade sie dieses Schicksal erdulden mussten und womit sie Gott so erzürnt hatten.

[Tjeika]

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Auf der India
Später Abend
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Es war nicht sonderlich häufig, dass Kara weinte. Doch nun war eine jener Situationen gekommen, bei denen es ihr besonders schwer fiel, die Tränen zu unterdrücken.
"Mögen sie in Frieden ruhen", seufzte Kara leise und wandt den Blick von John ab, als sich eine Träne ihren Weg aus ihrer Wimper bahnte.

[Ayrina]

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John Mors
Auf der India
Später Abend
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Das Licht der Kerze blitzte für den Bruchteil einer Sekunde in der Träne auf Karas Wange auf und John biss sich auf die Lippen. Normalerweise fühlte er sich bei weinenden Frauen unwohl und fehl am Platz, doch bei Kara war er einfach nur entsetzt und wollte ihr so gerne helfen.
"Kara...", murmelte er hilflos und legte ihr den Arm um die Schultern.
"Wir werden das überstehen. Irgendwie. Wir schaffen das."

[Tjeika]

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Auf der India
Später Abend
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"Nicht, bitte", sagte Kara und entzog sich Johns Umarmung.
So gerne hätte sie sie länger genossen. Doch genau war eben auch das Problem. Sie durfte es nicht genießen, denn für ihn bedeutete diese Nähe etwas gänzlich anderes, als es das für Kara bedeutete. Und genau da lag das Problem.
"Wir müssen das schaffen", sagte Kara dann entschlossen und blickte John ebenso entschlossen an.

[Ayrina]

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John Mors
Auf der India
Später Abend
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"Mach dir keine Sorgen. Das werden wir auch!"
Er starrte wieder auf den Apfel und sein Blick wurde dunkel.
"Allerdings wird es nicht leicht werden. Schon jetzt sind wir viel zu wenig, um die India segeln zu können und ich fürchte, es werden noch weniger werden."
Zögernd hob er wieder den Blick.
"Wir werden neue Männer anheuern müssen. Und ich fürchte, die werden sich nicht gerade darum reißen, auf einem Schiff anzuheuern, wo die Pest gewütet hat."

[Tjeika]

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Auf der India
Später Abend
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Kara seufzte. Das waren in der Tat eher miese Aussichten. Doch was sollten sie tun? Sie konnten die India auch schwer aufgeben.
"Es ist allerdings auch bekannt, dass auf einem Schiff, auf dem die Pest einmal wütete, sie selten ein zweites Mal ausbricht", gab Kara dann zu bedenken.
Sie war sehr froh, dass John nicht weiter auf ihr abweisendes Verhalten eingegangen war.