Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

[Siria]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

Inga schien nicht ganz so begeistert von der Vorstellung zu sein, einen ganzen Monat hier zu verbringen, dennoch stimmte sie zu. Vielleicht hatten sie dann sogar so viel Geld, um mit einem Schiff als Passagiere weiterfahren zu können.
"Ja, lass uns die Höfe ansehen. Viel Zeit haben wir nicht mehr, bevor der Abend hereinbricht."
Sie liefen ein Stück, bis sie am ersten Hof anklopften.

[Tjeika]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

Inga nickte und lief neben Lýsir her, wie zufällig berührte sie immer mal wieder seine Hand, warf ihm einen lächelnden Seitenblick zu. Mit Lýsir würde sie die Zeit hier in diesem kleinen Dorf sicherlich gut überstehen. Es würde vielleicht nicht ganz so zermürbend sein, darauf zu warten, endlich nach Miklagard aufbrechen zu können, solange er hier war.
Als sie vor dem Hof ankamen, hob Inga ihre Hand, um an der Tür des Haupthauses anzuklopfen.

[Siria]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

Im ersten Hof hatten sie kein Glück, alles war bereits durch Reisende belegt. Sie gingen zum Nächsten, auch dort das Selbe. Schließlich standen sie vor dem dritten Hof. Eine ältere Dame stand im Hof und fütterte den Hund mit Essensresten.
"Guten Tag. Wir suchen eine Unterkunft für einen Monat, hätten sie etwas frei?", fragte Lýsir voller Hoffnung. Die Frau zog kurz die Augenbrauen hoch und blickte die Beiden an. "Nur unter dem Dach, ein kleines Zimmer. Ich kann es zeigen.", sagte sie und drehte sich zum Gehen um.

[Tjeika]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

Inga lächelte. Ein kleines Zimmer war immerhin besser als gar nichts. Und die ersten beiden herben Enttäuschungen hatten Inga immerhin schon beinahe glauben lassen, dass sie womöglich im nächsten Monat unter freien Himmel würden nächtigen müssen.
"Vielen Dank", sagte Inga, die zwar nichts verstanden hatte, sich aber irgendwie aus den Brocken, die sie damals auf der Holmgard aufgeschnappt hatte von den Männern, die mit Lýsir an Bord gekommen waren, zusammenreimen können.
Und so folgte sie der älteren Dame mehr als nur bereitwillig.

[Siria]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag


Ein kleines Zimmer war schon fast übertrieben. Ein kleines Bett stand darin, es war dunkel und roch nicht sehr angenehm. Dafür sollte es jedoch günstig sein, was bedeutete, sie würden an Geld sparen. Die Küche der Vermieter durften sie mitnutzen. Lýsir blickte zu Inga, es war nicht gerade das, was er ihr bieten wollte: Ein kleiner Verschlag. "Wollen wir uns weiter umsehen?", fragte er sie leise, nachdem die Dame sie verlassen hatte, damit sie sich entscheiden konnten.

[Tjeika]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

Inga trat einen Schritt an Lýsir heran und legte ihren Kopf an seine Schulter.
"Sieh' es mal so", meinte sie und lachte kurz.
"Es ist warm, es hat ein Bett und wir können ein wenig was von dem, was wir hier verdienen, zurücklegen", sie mochte es hier eigentlich ganz gerne, es war heimelig, nicht groß, aber irgendwie gemütlich.
"Ich finde es auf eine merkwürdige Art sogar ganz hübsch", gab sie dann über sich selbst den Kopf schüttelnd zu.

[Siria]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

"Hübsch?", fragte Lýsir verständnislos und blickte sich in diesem Raum noch mal um. Er seufzte, aber es war besser als eine Scheune. "Ja, es ist warm, dass ist gut und so lange du dich wohl fühlst, ist mir auch Recht. Du hast Recht, wir können sparen, für unser eigenes Haus... in Miklagard", er zwinkerte Inga zu und zog sie noch näher an sich heran. Nach scheinbar einer Ewigkeit hatten sie ein Dach über den Kopf, irgendwie tat dies gut.

[Tjeika]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

"Wenn du möchtest, können wir uns auch gerne weiter umhören", flüsterte Inga an Lýsirs Schulter.
"Wenn du dich hier nicht wohlfühlst, gehen wir auch sofort", Inga war schon wieder halb auf dem Sprung.
Dass Lýsir wenig bis gar nicht begeistert war, war kaum zu überhören gewesen.

[Siria]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

"Nein, es ist in Ordnung. Wir waren den ganzen Tag unterwegs. Und es heißt ja auch nicht, dass wir den ganzen Monat hier bleiben müssen. Lass uns endlich ausruhen, morgen startet schon die Arbeit.", er gab Inga einen liebevollen Kuß. "Ich möchte einfach nur bei dir sein, egal, wo wir sind."

[Tjeika]

In einem Ort am Dnjepr
14. März 768, später Nachmittag

Inga lächelte und küsste Lýsir nun ihrerseits.
"In Ordnung. Wir können in ein paar Tagen ja schauen, inwiefern und ob wir uns verbessern können", stimmte sie schließlich zu und lehnte sich kurz seufzend wieder an Lýsirs Schulter.
Ein Bett. Es war schon ein wenig her gewesen, dass sie in einem Bett gelegen hatten. Es war definitiv eine Verbesserung zu dem Stroh von letzter Nacht.