Kapitel 1

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
am Ufer der Dogan-Höhlen
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Toyan hatte schützend die Arme um den Kopf geschlungen, als der erste Steinschlag abging und er ahnte, dass es noch weitaus schlimmer kommen würde.
Blinzelnd sah er sich um, versuchte, die anderen auszumachen. Drei Frauengestalten erkannte er - Iyad fehlte. Schnell eilte er zu Shaya, Narea und Aziza.
"Seid ihr verletzt?", wollte er besorgt wissen, auch sein Blick wanderte zu dem Riss an der Decke, als es erneut begann zu beben.
Ihr Götter, steht uns bei, flehte er, während sie alle versuchten, sich so klein wie möglich zu machen, um nicht erschlagen zu werden.
"Wir müssen hier... hier raus!", hustete er, beachtete seine blutende Hand nicht, hauptsache, sie konnten irgendwie entkommen.
"Ist jemand verletzt, könnt ihr gehen? Wir müssen weiter, auch ohne.. ohne Iyad!" Was dies wirklich bedeutete, war ihm im Moment nicht bewusst, er wollte nur die retten, die noch am Leben waren, sie hatten genug Tod gesehen die letzten Tage.

[Ayrina]

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Narea
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Narea bemerkte den immer größer werdenden Riss nicht. Es war egal. Unablässig warfen ihre Hände Steine beiseite. Dabei fiel ihr nicht auf, dass für jeden, den sie beiseite schob, zwei neue von oben herunterfiel.
"Iyad! Sagt doch etwas?", rief sie, ehe der Staub ihre Rufe in einem Husten untergehen ließ. Jemand zog an ihrem Ärmel, doch sie riss sich los. Sie konnte Iyad nicht einfach hier zurücklassen. Es war falsch. Und sie wollte ihn doch noch soviel fragen.
"Nein! Wir müssen ihn da rausholen", hustete sie, als erneut ein Donnern durch den Fels zu gehen schien.

[Herbststurm]

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Aziza N'Buku
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Sie fand die Höhlen alles andere als gemütlich .. sie machte ihr Angst. All die Schatten, die merkwürdigen Widerhalle der Schritte.. als dann der Steinschlag kam, entfuhr ihr ein spitzer Schrei und sie hob schützend die Arme vor ihren Kopf.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Shaya wechselte einen kurzen, panischen Blick mit Toyan, ehe sie einen Schritt weiter auf Narea zutrat.
"Du musst da weg!", rief sie ernst.
"Und das schnell oder willst du erschlagen werden?", und mit diesen Worte ergriff sie Narea am Arm.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
Dogan-Höhlen
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In geduckter Haltung trat er zu Shaya und Narea, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Aziza nicht verletzt war.
"Narea, willst du ebenso erschlagen werden wie Iyad? Wir können nichts mehr tun, bitte!", sagte er, flehend jetzt, fasste sie am Arm. Waren sie dem Dämon entkommen um in einer Höhle erschlagen zu werden? Sicher nicht!
Narea machte verzweifelt weiter, schien ihn gar nicht zu hören. Kurz entschlossen fasste er sie fester, als direkt neben ihnen ein weiterer Brocken herab stürzte, der Boden erneut bebte.
Staub und kleinere Steine, mehr hatten sie ein Glück nicht abbekommen, als sie sich vom Boden aufstützten.
"Wir müssen hier weg oder wir werden hier begraben!", rief er, hustend, umfasste nun Nareas ganzen Körper und zog sie mit sich.
Wo war Aziza?

[Ayrina]

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Narea
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Sie spürte kaum, wie sie fortgezogen wurde, doch wenig später ging eine wahre Steinlawine auf die Stelle nieder, wo sie eben noch gestanden hatten. Keuchend stieß Narea die Luft aus und es dauerte eine Weile, bis der Staub sich gelegt hatte. Die Fackel neben ihnen war verloschen und die nächste war zuweit entfernt, als das mehr als nur Schemen zu erkenen waren. Geschockt und schwer atmend kauerte Narea auf dem Boden und starrte die Steine an.
"Wir... wir müssen ihn da irgendwie rausholen", murmelte sie und sah Shaya und Toyan hilfesuchend an. Doch alles was sie spürte, war der Wunsch, weiterzugehen. Keiner der beiden schien auch nur im Ansatz Interesse daran zu haben, Iyad zu helfen und Aziza stand noch völlig unter Schock.
"Ihr... ihr wollt ihn hier zurücklassen?", keuchte Narea atemlos und voller Unglauben.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
Dogan-Höhlen
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Toyan sah Narea traurig an, er hatte nicht erwartet, dass Iyad ihr so wichtig war... doch andererseits war es irgendwo verständlich. Er schluckte, ehe er sich mit den Händen durch das Gesicht fuhr. Dann schüttelte er den Kopf, blickte zu der Stelle, unter der Iyad begraben war.
"Es tut mir leid", sagte er mit ernster Miene, "Dieser Gang wird zu einem steinernen Grab für uns alle, wenn wir hier noch länger bleiben, wir können Iyad nicht helfen, ich denke nicht, dass er..." Er ließ den Satz unvollendet, erkannte das Entsetzen in Nareas Gesicht und auch ihm tat es leid um den Mann, der sie trotz allem hatte schützen wollen.
"Wir müssen weiter oder es ergeht uns allen wie ihm."
Dann wandte er sich an Aziza, die zitternd am Boden hockte.
"Aziza, seid Ihr verletzt?", fragte er, zog sie auf die Beine. "Schnell, wir müssen hier weg oder es bricht hier alles ein!"

[Tjeika]

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Shaya Zarin
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Shaya blieb bei Narea. Kurz musterte sie die junge Frau.
"Es tut mir leid, wir können hier nichts mehr tun, wenn wir nicht auch unser Leben lassen wollen", sprach sie ehrlich.
Und es tat ihr wirklich leid - weniger um Iyad, mehr um Narea.
"Nun kommt", forderte sie sie auf, ergriff sie ein weiteres Mal am Arm.

[Ayrina]

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Narea
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Einen Moment schwieg Narea und sah Shaya ausdruckslos an, ehe ihr Blick wieder zu dem Steinhaufen wanderten.
"Natürlich tut es das", flüsterte sie spöttisch. Sie glaubte Shaya nicht. Sie hatte Iyad gehasst und Narea glaubte nicht, dass die Telepathin es so meinte. Deutlich spürte sie die Gefühle der jungen Frau und ihr Blick war dunkel, als sie ihn Shaya zuwandte. Vermutlich konnte sie ihr nicht einmal einen Vorwurf machen, nach allem, was geschehen war und was sie ihr erzählt hatte. Dennoch traf es sie hart.
Also nickte sie wortlos und ließ sich hochziehen.
Es tut mir leid, Iyad, dachte sie mit einem letzten Blick auf die Steine. Allein hatte sie keine Chance, hier etwas auszurichten. Das Schicksal des Blutmagiers war besiegelt.

[Herbststurm]

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Aziza N'Buku
16. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
in den Dogan-Höhlen
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Sie verkrampfte sich, als Toyan sie auf die Beine zog, schüttelte kurz den Kopf und nickte dann. Es war ihr unangenehm, dass jemand aus der Gruppe ihr so nahe kam. So gefährlich nahe.
"Ich .. bin in Ordnung." murmelte sie mit einem letzten Blick auf die Steine. Dann beeilte sie sich, aus der Gefahrenzone heraus zu kommen.