Auf See, 24.04.1530

[Siria]

Auf der India / Elbemündung
Nachmittag

Nekele stand an Deck, während die India langsam in die Elbmündung fuhr. Ihre Schulter schmerzte noch immer bei stärkerer Belastung, aber sie stärker zu belasten, dazu kam sie selten. Sie wurde behütet, zu sehr, wie sie selber fand, denn es ging ihr gut. Sie war froh gewesen, endlich wieder auf See zu sein. Doch was sie nun vor hatten, war für sie etwas merkwürdig. Das hatte nichts mit Seefahrt zu tun und das war ihr fremd.

[vojka]

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Auf der India / Elbemündung
Nachmittag

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Franz stand wieder einmal an seinem Lieblingsplatz eines jeden Schiffes, dem Bug. Er konnte es nicht fassen, dass er wirklich sein Einverständnis gegeben hatte, nach Hamburg zu fahren, wo er jederzeit Gefahr lief jemandem aus seiner Familie zu begegnen. Er hatte sich in den letzten zehn Jahren zwar ziemlich verändert, aber sah leider auch fast so aus ein sein ältester Bruder Heinrich und so konnte er sich schlecht verstecken. Er hoffte nur, dass er mit Hilfe von Kara auch Tessi finden würde und herausfinden konnte, wie es ihr ging. Gerne würde er sie wieder sehen und er hoffte, dass es ihr gut ging.

[Tjeika]

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Kara
India / Elbemündung
Nachmittag
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Kara stand ganz vorne an Bug des Schiffes und lugte durch ihr Fernrohr. Die Ufer waren nicht mehr fern und heute Abend noch würden sie Hamburg erreichen. Sie war froh gewesen, als Franz schließlich zu dieser Reise zugesagt hatte, denn wenn alles so lief, wie sie sich das vorgestellt hatte, dann würde ihre Rache an der Familie Gyldenstierne einfach nur perfekt sein. Und nichts anderes wollte Kara, perfekte Rache an den Menschen, die dafür gesorgt hatten, dass ihnen nun schon seit sieben Jahren dieser Piratenjäger Misson auf den Fersen war.
Linnea, von der sie mittlerweile wusste, dass sie nicht die geringsten Ambitionen hatte, zu ihrer Familie zurückzukehren, hatte sie inzwischen erlaubt, sich frei auf diesem Schiff zu bewegen. Immerhin lag es in ihrer beider Interesse, herauszufinden, was es mit jenem einen Brief auf sich hatte.

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Linnea
India / Elbemündung
Nachmittag
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Linnea war froh gewesen, als ihr nach einigen Gesprächen, die sie mit Franz und Kara geführt hatte. endlich erlaubt wurde, sich auf der India frei zu bewegen. Doch nicht nur um der Bewegung und des sonst fehlenden Tageslichts wegen, besonders, weil es ihr nun vergönnt war, Humbert endlich wieder zu sehen, mit ihm zu sprechen, seine Nähe zu genießen, der sich noch immer an Bord der India befand und inzwischen, wie Linnea selbst, dazu übergegangen war, anstatt nutzlos herumzustehen, der Mannschaft hier und da ein wenig zur Hand zu gehen und zu helfen, wo es ihnen beiden möglich war. Sie beide hatten großes Interesse daran, herauszufinden, was dieser Brief zu bedeuten hatte und vielleicht, vielleicht war es ihnen sogar möglich, aus dieser Geschichte eine kleine finanzielle Absicherung mit herauszunehmen, mit denen sich beide dann endlich das so lang ersehnte gemeinsame Leben aufbauen könnten.

[Siria]

India / Elbemündung
Nachmittag

Nekele wars langweilig. Es gab nichts nennenswertes zu tun und das, was es zu tun gab, durfte sie nich machen. Bald würden sie Hamburg erreichen. In eine Stadt, die Nekele selber viel zu groß fand. Man konnte sich wunderbar dort verlaufen. Sie wäre lieber auf See geblieben, als in einer Stadt zu sein. Sie hatten kein Schiff überfallen, hatten aber auch keine nennenswerten Waren an Bord. Natürlich konnte Nekele die Rachegelüste verstehen, aber sie gehörte nicht in eine Stadt, es war ihr unheimlich.
Sie sah Kara und Franz am Bug stehen, wollte aber nicht mit ihnen reden, daher begab sie sich in die Kombüse, dort konnte sie wenigstens etwas sinnvolles tun.

[vojka]

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Auf der India / Elbemündung
Nachmittag

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Franz merkte kaum dass Kara zu ihm kam. Erst als sie direkt neben ihm stand, nahm er ihren Schatten war. Er seufzte lautlos und richtete das Wort an die Kapitänin. „Meinst du wir werden alles schaffen, was wir uns vorgenommen haben?“, fragte er sie leise. Er war in den letzten Tagen immer ruhiger geworden, je näher sie ihrem Zielhafen gekommen waren. Es war als würde dieser Ort eine Zentner schwere Last auf seinen Schulter abladen und mit jedem Stück, welchem sie der Stadt näher kamen, wurde diese Last noch ein wenig schwerer.

[Tjeika]

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Kara
India / Elbemündung
Nachmittag
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Kara schwieg noch einige Sekunden, blickte auf das Meer hinaus, seufzte kurz und wandt ihren Blick dann schließlich Franz zu.
"Ich hoffe es, wahrlich, ich hoffe es", sagte sie leise seufzend und wandt ihren Blick noch einmal für einige Sekunden dem Meer zu.
"Allerdings, ich habe da ein gutes Gefühl, wir werden es schaffen", ein Lächeln legte sich, immer breiter werdend, auf ihr Gesicht, während sie wieder zu Franz blickte.

[vojka]

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Auf der India / Elbemündung
Nachmittag

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Franz nickte langsam. Er hoffte, dass Kara ihr Gefühl nicht trog. „Ich hoffe, wir finden auch Tessie und ich hoffe sie verzeiht mir mein damaliges Handeln. Auch hoffe ich, dass ich meinem Vater nicht begegne. Er könnte mir sehr gefährlich werden“, sagte Franz nachdenklich. Auch sein Blick war auf das Meer und die näher kommende Stadt gerichtet, welche man in der Ferne gerade so erahnen konnte.

[Tjeika]

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Kara
India / Elbemündung
Nachmittag
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Kara blickte mit einem hoffnungsvollen Lächeln zu Franz, der sich immer mehr in seinen Sorgen und Ängsten zu vergessen schien.
"Wir finden Tessie und wir werden ihr ein neues Leben schenken", sagte sie und klopfte Franz ein weiteres Mal auf die Schulter.
"Und wenn du deinem Vater begegnest, dann ist dem eben so. Du bist nicht alleine und gemeinsam sind wir stark!"

[vojka]

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Auf der India / Elbemündung
Nachmittag

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Dankbar sah Franz Kara an. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ich auf der India angeheuert habe. Es ist schön, dass es in meinem Leben nun wieder Menschen gibt, die sich scheinbar für mich interessieren, früher war es immer nur Tessie gewesen und ich mache mir heute noch Vorwürfe, dass ich sie nicht mitgenommen habe.“

[Tjeika]

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Kara
India / Elbemündung
Nachmittag
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Kara lachte. Irgendwie hatte sie das in letzter Zeit schön öfter zu hören bekommen, dass die Mannschaft hier froh war, auf der India angeheuert zu haben. Erst Nekele und nun auch noch Franz.
"Du bist nicht der Erste, der das sagt, dass er froh ist, hier mit an Bord zu sein", sagte sie immer noch lachend.
"Und was du damals vielleicht nicht richtig gemacht hast, auch wenn ich daran zweifle, dass es gut ausgegangen wäre, wenn du deine Schwester schon damals mitgenommen hättest, dann machst du es eben nun richtig."