Das Schwarze Auge - Die Geschichte von Ayrina und Ayanah

[Ayrina]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
Abend
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Ayrina zögerte. Sie war niemand, der leicht und gern über Gefühle sprach. Etwas unschlüssig drehte sie den Becher in den Händen.
"Ein Streit. Einer mehr. Einer zuviel. Sie meinten, wenn ich jetzt ginge, bräuchte ich gar nicht wiederzukommen."
Mit einem schiefen Lächeln zuckte sie mit den Schultern.
"Also bin ich gegangen."

[Tjeika]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
Abend
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Ayanah schluckte. Großvater hatte sie wenigstens nur in einen Tempel gegeben, als es ihm zuviel wurde. Aber dass ihrer beider Großeltern Ayrina auf die Straße gesetzt hatten, das konnte Ayanah gar nicht glauben. Sie war doch erst zwölf gewesen, wie hatte man da sagen können, dass das Kind gar nicht erst wiederzukommen brauche? Ayanah konnte es gar nicht erst fassen. Seufzend legte sie ihre Hand auf Ayrinas.
"Ich kann gar nicht glauben, dass sie zu sowas in der Lage sind", meinte sie mit belegter Stimme.
"Wie konnten sie dich einfach auf die Straße setzen?"

[Ayrina]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
Abend
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Ayrina lachte trocken.
"Du hast sie nie so erlebt wie ich", meinte sie.
"Mir war es recht. In gewisser Weise war ich danach soga erleichtert."
Sie sah die ganze Sache inzwischen ohne Schmerz oder Trauer. Das Leben war manchmal hart, aber sie war frei. Und mit Jarak hatte sie nicht den schlechtestenm Freund an ihrer Seite.

[Tjeika]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
Abend
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Wieder schluckte Ayanah. Sie kannte ihre Großeltern schlechter, als sie bis dato gedacht hatte. Und Ayrina auch. Das stimmte sie traurig.
"Du und Jarak... seid ihr...?", den Rest der Frage ließ sie offen, Ayrina würde schon verstehen.

[Ayrina]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
Abend
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Nun musste Ayrina wirklich lachen.
"Nein. Ja. Nein. Keine Ahnung."
Sie grinste.
"Er... war viel für mich da."
Ihre Augen blitzten ein wenig.

[Tjeika]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
Abend
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Ayanah bekam beim Anblick Ayrinas wieder ein wenig Farbe im Gesicht.
"Rahja wird euch den Weg weisen, wenn es so sein soll", sagte sie - ganz die Geweihte.
"Wenn er für dich da ist, wenn du ihn brauchst, dann solltest du dankbar sein, dass du so jemanden hast. Nicht jeder hat das Glück", und sie meinte ihre Worte sehr ernst, auch wenn das Lächeln nicht aus ihrem Gesicht gewichen war.

[Ayrina]

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12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
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"Das bin ich. Glaub mir, das bin ich."
Sie lächelte. Das war sie tatsächlich. Jarak war neben Ayanah der einzige Mensch in ihrem Leben, der ihr wirklich etwas bedeutete. Und auch, wenn es nicht immer leicht mit ihm war, so verdankte sie ihm doch eine ganze Menge. Ein oder zweimal sogar verdankte sie ihm das Leben.

[Tjeika]

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Zorgan, Zum Alten Krug
12. Peraine 1022 nach Bosparans Fall
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"Ich traue mich fast gar nicht zu fragen", murmelte Ayanah, fasste sich dann aber ein Herz und blickte Ayrina fest an.
"Wie überlebt ihr?", ein wenig Sorge schwang schon in ihrer Stimme mit - und sie hatte eine Ahnung, wie die Antwort ausfallen würde.

[Ayrina]

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"Gelegenheitsarbeit", antwortete sie ausweichend, wohlwissend, dass dies nur ein kleiner Teil der Wahrheit war.
"Und... etwas Hilfe von Phex."
Ayanah würde es missbilligen, dass war Ayrina klar. Doch sie hatte auch keine Ahnung, was es bedeutete, auf der Straße zu leben.

[Tjeika]

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"Gelegenheitsarbeit also", Ayanah schmunzelte.
Sie würde ihre Schwester nicht verurteilen, wenn Phex sich ihrer zu Diensten gemacht hätte.
"Phex hat an dir sicherlich eine gute Dienerin", sie zwinkerte Ayrina zu und nahm den Becher wieder zur Hand.