Im Labor des Dr. Feld

[Odin]

Laetitia

"Ja. Ich möchte ihn mir zumindest einmal anschauen", meinte Laetitia. "Hoffentlich erträgt es sein altes Herz, wenn plötzlich drei Katzen bei ihm auf der Matte sitzen."

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Anschauen ja, den Rest sehen wir dann", meinte auch Mrs Murphy.
"So einfach können wir unsere Menschen nicht aufgeben, auch wenn das schwierig nachzuvollziehen sein muss", sagte sie zu Morle und zuckte nach Katzenart mit den Schultern.

[Erzähler]

Morle

Der Kater legte den Kopf schief, meinte dann aber zustimmend: "Jaaaa, ich versteh' euch schon auch irgendwie. Man braucht die Menschen ja zum Aufmachen von allem möglichen, und es dauert so lange, bis man sie sich abgerichtet hat. Naja, und irgendwie sind sie ja auch nett und man gewöhnt sich an sie. Sie könnnen einen so schön im Genick kraulen..." Mit einem verträumten Gesichtsausdruck setzte Morle sich in Richtung des Wirts-Hauses in Bewegung.

SL

Da das nur schräg über die Straße war, kamen sie schnell an. Sie blieben am Gartentürchen stehen und peilten vom Gehweg aus die Lage. Das Haus war ein ganz gewöhnliches Einfamilien-Siedlungshaus der 1960er Jahre und konnte mal wieder einen Anstrich vertragen. Ansonsten war es aber scheinbar gut in Schuss. Auch der Garten war gepflegt, aber auch pflegeleicht, mit kurzem Rasen und einfachen, immergrünen und in schlichte Form geschnittenen Hecken. Es gab eine Autogarage, die aber zu war, sodass nicht erkennbar war, ob es ein Auto gab. Sonst gab es nichts Auffälliges zu sehen. Die Haustür war an der Vorderseite und sie war zu. Balkon oder Terasse gab es zumindest zur Straße hin nicht.

[Odin]

Laetitia

"Sieht ziemlich nach altem Menschen aus. Wir sollten dann mal ums Haus rumgehen. Und vielleicht sollte ich mich auch mal sehen lassen, sofern er draußen ist. Schließlich passe ich eher in die Norm einer normalen Katze."

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Mein Mensch ist mittlerweile so gut abgerichtet, dass sie mir jeden zweiten Tag Thunfisch serviert und nur noch dieses angenehme Katzenstreu kauft, das so schön sandig ist und nicht zwischen den Pfoten kratzt", berichtete Mrs Murphy stolz, "das hat eine Weile gedauert..."
In dem Garten sah sie sich um und seufzte innerlich. Es war hier zwar grün und gepflegt, aber kein Vogel und keine Biene würde sich hierher verirren. Zumindest nicht freiwillig.
"Ja, geh du ruhig und schau dich um, Morle und ich schauen hier mal nach einem guten Aussichtspunkt für die Beobachtung vom Haus des Doktors."

[Erzähler]

SL

Sie teilten sich also auf. Mrs. Murphy und Morle gingen am Rand des Gartens entlang und hielten sich in der Hecke, wo sie einerseits Deckung und andererseits einen guten Blick auf die andere Straßenseite zu finden hofften. Leider war diese Gartenhecke schon Jahrzehnte alt und entsprechend dicht. Es gab natürlich Lücken, durch die eine Katze durchschlüpfen konnte, aber unter der Hecke fanden sie keinen Platz, an dem man sich einigermaßen bequem für längere Zeit hätte aufhalten können. Sie würden es woanders versuchen müssen (Im Nachbargarten? In Herrn Wirts Haus?)

Laetitia hingegen wanderte zielstrebig einmal ums Haus, wobei sie sich mitten auf dem Rasen hielt, damit sie auch gut gesehen werden würde. Sie schaute in die Fenster und suchte Herrn Wirt, konnte ihn aber erstmal nicht finden. Alle Fenster waren mit altmodischen gehäckelten Gardinen verhangen, sodass man vom Garten aus nichts sehen konnte, was nicht direkt dahinter war. Alles war ruhig. Allerdings war inzwischen Mittag und da sie ja alle nicht weit weg gewesen waren (Mrs. Murphy hatte ja den ganzen Morgen das Haus von Dr. Feld beobachtet), wussten sie, dass heute noch kein Auto zu Herrn Wirt gefahren war. Wenn Morle Recht hatte, dann müsste heute (irgendwann heute) ja ein Auto kommen (1x täglich...) - vielleicht kam es ja mittags und Herr Wirt würde die Tür öffnen?

[Odin]

Laetitia

Nach der Umrundung des Hauses kehrte sie zu den anderen zurück.

"Nichts zu sehen. Ich müsste auf die Fensterbretter springen, um wirklich reinschauen zu können. So blockieren die Gardinen die Sicht.
Da würde ich aber erstmal sagen, dass wir schauen, wann dieses Auto kommt. Vielleicht können wir dann einen Blick auf diesen Wirt werfen."

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Die Hecke ist zu dicht, um sich darin bequem zu verstecken. Auf der Auffahrt liegen ist zu auffällig, vielleicht findet sich ja im Nachbarsgarten ein Platz in der Hecke", berichtete Mrs Murphy.

[Erzähler]

Morle

"Davon würde ich abraten", meinte Morle zu Mrs. Murphys Vorschlag, "denn nebenan wohnen die Ackermanns mit ihrem Terrier. Der blöde kleine Kläffer macht einen Mordsradau, sobald er eine Katze sieht, und weil seine Menschen schon recht alt sind, gehen sie nicht oft weg, er ist also meistens zuhause." Er überlegte kurz. "Wie wäre es mit den Wondrazecks? Da würden wir wohl nicht so schnell vertrieben und bekämen alles mit."

[Odin]

Laetitia

"Das ist eine gute Idee", meinte Laetitia. "Die wohnen ja gegenüber vom Wirtshaus, wie du ja gesagt hattest. Dort sind wir auch nicht zu weit von dem Haus von Feld weg, falls dort etwas passieren sollte."
Letzteres hielt sie für unwahrscheinlich, wollte es aber zur Vollständigkeit erwähnt haben.