Waldhain - überall sonst in der Stadt

[Odin]

Laetitia

"Ich fürchte schon", antwortete Laetitia Mrs Murphy.

Auf dem Parkplatz vom Schuhdiscounter huschte sie unter ein Auto, von dort aus unter das Nachbarauto und machte sich so unsichtbar, wie möglich.
'Diese Karen gefällt mir schon jetzt nicht. Die Kinder könnten aber ruhig auf sie hören.'
Sie hielt Ausschau, was Mrs Murphy macht.

[silverbullet]

Mrs Murphy

Mrs Murphy versuchte verzweifelt, den Kindern zu entkommen und unter die Autos zu kommen.
"Geht weg!", fauchte sie ihre Verfolger an und hoffte inständig, dass die Mutter irgendwann mal ihr dummes Handy einstecken und sich um ihren Nachwuchs kümmern würde. Sie wollte nur ungern die Krallen ausfahren und selbst die Katze hatte Bedenken, so heftig auf kleine Kinder loszugehen. Abgesehen davon, dass die Mutter dann womöglich die Polizei oder sonst wen informieren würde, dass hier tollwütige Tiere herum streunen würden. Und dann bekämen die Katzen nur noch ein weiteres Problem dazu... also friedlich bleiben und nur fauchen oder so...

[Erzähler]

Laetitia und Mrs. Murphy versuchten, unter ein Auto zu kriechen, aber das startete blöderweise gerade den Motor und fuhr los. Beide mussten schnellstens da weg, schafften es auch, aber jetzt waren sie ohne Deckung mitten auf dem Parkplatz, auf dem insgesamt nicht allzu viel los war (also in jede Richtung ziemlich weit bis zum nächsten Auto). Die Kinder kreisten sie ein und machten weiter quietschende Geräusche und begeisterte Gesichter, während die Mutter ihnen nun doch folgte und dabei offenbar wirklich wütend war: "Jason! Lea! Lasst jetzt endlich die blöden Viecher in Ruhe und kommt her!"

Bei Paulchen machte der Hund einen derartigen Aufstand, dass ein paar andere Leute, die dort herum standen, im Kommen oder Gehen waren oder ihre Burger mampften, aufschauten und teilweise sogar ihre Handys zückten. Manche lachten und hatten scheinbar einen Heidenspaß, dem Hundebesitzer dabei zuzuschauen, wie er versuchte, sein Tier wieder einzufangen, das seinerseits versuchte, unter das Auto zu kriechen.

[Spikor]

Paulchen

Als der Hund Anstalten machte, sich unter das Auto zu quetschen, hoffte der Kater schon, dass der Mensch, der dem Hund hinterher lief, ihn jetzt einholen würde. Michael hingegen bemerkte, dass die Szene gefilmt wurde, und achtete darauf, dass Paulchen möglichst cool unter dem Auto saß und die Bemühungen des Hundes scheinbar völlig unbesorgt beobachtete, so als ob sie ihn nichts angingen. Er bereitete sich auch darauf vor, notfalls, also falls der Hund es tatsächlich unters Auto schaffen sollte, auf der anderen Seite raus zu rennen. Nur wohin dann?

[Odin]

Laetitia

Laetitia schaute gehetzt umher. Eines der Kinder war vor ihnen, das andere hinter ihnen. Die Mutter war noch etwas weiter weg und eher seitwärts von ihnen.

"Wir müssen wohl dafür sorgen, dass die Kinder freiwillig zur Mutter gehen. Sie folgen uns, also müssen wir zur Mutter und an ihr vorbei. Hoffentlich wird sie nicht gewalttätig gegen uns", rief sie Mrs Murphy zu. "Auf drei rennen wir los. Eins - zwei - drei!"

Kurz nachdem sie die drei gerufen hatte, rannte sie, so schnell sie konnte, zur Mutter. In einem Abstand von ungefähr anterthalb Metern wollte Laetitia sie umkurven.

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Wer nennt denn sein Kind Jason? Eine Chantalle oder was?", fauchte Mrs Murphy ärgerlich und machte sich startklar, Chantalle notfalls auch über den Haufen zu rennen. Diese Kinder hatten ja mal so gar keine Erziehung genossen!
Sie stratzte Laetitia hinterher und hielt sich rechts von der Mutter, um an ihr vorbei zu rennen.

[Erzähler]

Lea und Jason reagierten auf ihre Mutter, indem sie Sachen sagten wie "Ooooch Mama!" oder "Aber die sind soooo süüüüß!" Jedem, der sie hörte, war aber klar, dass die Kinder in Wirklichkeit meinten: "Wir haben aber keinen Bock, 10 Minuten neue Schuhe anzuprobieren und dir danach 60min zuzuschauen, wie du neue Schuhe anprobierst! Da ist "Katzen streicheln" oder notfalls sogar "Katzen über den Parkplatz jagen" viel unterhaltsamer!" Der Tonfall der Mutter machte aber auch klar, wie sie die Sache sah. Laut sagte sie zwar: "Lasst das jetzt, die kratzen euch doch bloß!", aber jeder, der sie hörte, wusste, dass sie meinte: "Nervt mich jetzt nicht, ich freu mich schon die ganze Woche drauf, Schuhe zu kaufen, und bloß weil ihr wisst, dass ich euch nur als Ausrede mitgenommen hab und weil man euch nicht allein daheim lassen kann, weil ihr sonst den Süßigkeitenschrank leerfresst, heißt das noch lange nicht, dass ihr irgendwas dagegen zu sagen habt!" Jedenfalls konnten Mrs. Murphy und Laetitia rechts und links an der Mutter vorbei kommen. Die Kinder setzten zwar zuerst nach, machten dann aber einen Bogen um ihre Mutter, weil es für sie viel wichtiger war, noch ein paar Minuten lang nicht in das Schuhgeschäft zu müssen, als tatsächlich die Katzen zu streicheln. Dadurch bekamen die Katzen einen Vorsprung von ca. 5 Metern.

Bei Paulchen schaffte der Hund es unglaublicherweise tatsächlich unters Auto, aber nur gerade so, und deshalb musste erkriechen und kam kaum voran. Zeit genug für den Kater, sein Versteck auf der anderen Seite zu verlassen.

[Spikor]

Paulchen

Schnell wie der Blitz war er auf der anderen Seite unter dem Auto hervor geschossen - aber wohin jetzt? Da, dieser dünne, nicht allzu hohe, erst vor ein paar Jahren gepflantze Baum, der dereinst einmal den parkenden Autos Schatten spenden sollte, jetzt aber eher halb vertrocknet und einsam zwischen den Parkplätzen herumstand, war der schnellste Ausweg. Zack, war Paulchen den Stamm hoch geklettert. Jetzt saß er etwas verloren auf einem eher dünnen Ast ca. 2m über dem Boden. Wie hoch der Hund wohl springen konnte?

[Odin]

Laetitia

Laetitia sah sich um. Die Kinder waren ihnen immer noch auf den Fersen.

"Verdammt! Sie sind noch immer hinter uns her. Wir müssen weiter! Drüben können wir vielleicht unter den Büschen verschwinden."

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Dann los!", rief Mrs Murphy und stratzte ohne Rücksicht auf weitere Verluste voraus. Sie erreichte das Gebüsch und... spürte die Dornen. "Aua! Das ist ein dummes Versteck! Aber wenigstens kommen die Kinder dann nicht weiter nach..."