Klein Lerch

[Spikor]

Paulchen

Der Kater schlich in den dunklen Keller und sah dabei so gut, als ob es Tag wäre - was nicht sooo sonderlich gut war, da Katzen ja mehr mit ihren Ohren und der Nase als mit den Augen warnehmen. Es waren 2 Räume und dann eine geschlossene Brandschutztür, die vermutlich nach draußen oder in eine Tiefgarage führte. Einer der Räume enthielt die Heizungsanlage, den Wasserboiler und solche Dinge, von denen Michael Weck nichts verstand und die den Kater Paulchen keinen Deut interessierten. Das Zeug roch nach Plastik und Metall und Staub. Der andere Raum war ein Lagerraum mit Metallregalen, in denen allerlei Kartons standen. Nirgendwo roch es nach Essen, also war es kein Vorratskeller, sondern ein Lagerraum. Auf manchen Kisten standen Hinweise auf ihren Inhalt, z.B. "Weihnachtsschmuck" oder "Staubsauger". Er überlegte kurz, wozu der Staubsauger im Keller gelagert werden sollte, aber letztlich interessierte es ihn nicht weiter. Wer konnte schon sagen, was diese Frau Bauer sich so dachte? Jedenfalls ergab der Keller nichts Brauchbares.

Unschlüssig stand Paulchen wieder am Fuß der Treppe nach oben. Wie sollte er jetzt weitermachen?

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Genetik?", fragte Mrs Murphy nach, "und was macht er dann mit Katzen? Und den leeren menschlichen Hüllen? Und wer sind seine eigentlichen Ziele?"
Sie starrte auf den Monitor, dann sagte sie: "Im Normalfall reagiert niemand auf Anzeigen von vermissten Haustieren. Wenn wir wollen, dass sein Haus gründlich durchsucht wird, müssen wir uns was anderes einfallen lassen. Drogen oder so etwas... Sprengstoffe... keine Ahnung."
Dann kam ihr eine Idee: "Weißt du noch, wie dieser ungehobelte Kerl hieß, der uns im Wald ausgesetzt hat? Vielleicht finden wir über den ja auch noch etwas heraus?"

[Odin]

Laetitia

"Bei einzelnen Haustieren magst du recht haben. Aber es steht ja auch in den Zeitungen, dass mehrere Katzen verschwunden sind.
Bei dem Helfer weiß ich nur, das dieser Feld ihn mit Harry angesprochen hat. Hast du vielleicht mehr gehört?"

Sie öffnete aber einen weiteren Tab und gab schonmal '"Dr. Feld" Harry' ein. Wenn Mrs. Murphy sich an keinen Nachnamen erinnerte, dann startete sie die Suche.

[Erzähler]

Laetitias Suche ergab einen Doktor Harry Feld aus der Schweiz, der auf dem Foto ganz anders aussah als der Waldhainer Dr. Feld. Oder der Waldhainer Harry. Auch sonst kam nichts Brauchbares.

Paulchen konnte am oberen Ende der Treppe (also im Erdgeschoss) den Gastkater Obelix sehen, der sich nun offenbar auch aus dem Katzenzimmer getraut hatte, nachdem die Tür ja jetzt offenstand.

[Spikor]

Paulchen

Als er den dicken Perserkater sah, stieg er die Treppe zu ihm hoch und fragte ihn: "Hey, was machst du denn hier? Suchst du auch etwas?"

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Ich glaube, so wird das nichts", bemerkte Mrs Murphy, was die Suche nach Harry anging, "kannst du dich noch an das Auto erinnern, mit dem er uns in den Wald gebracht hat? Vielleicht sogar an das Kennzeichen?"

[Odin]

Laetitia

"Das Kennzeichen? Hm, mal nachdenken. Ich weiß, dass ich es gesehen habe."

Sie legte die Stirn in Falten und schloss die Augen. Kurz danach riss sie ihre Augen so weit wie möglich auf und lachte fast.

"Ich habs: WHN-H-4186. Ich habe erst kürzlich diese Nummer auf der Arbeit gebraucht."

Dann schnappte sie sich den Stift und tippte "kfz whn-h-4186".

[Erzähler]

Laetitias Suche ergab einige Modellautos und -panzer, Autoradios, automatische Fensterheber und Wikipedia-seiten über die KfZ-Kennzeichen der DDR oder Belgiens - kurz gesagt, nichts Brauchbares.

Obelix antwortete Paulchen: "Ich wollte nur mal sehen, was ihr so treibt. Wo hast du denn deine Mietzen gelassen?" Neugierig schaute er die Treppe hinunter in Richtung Keller.

[Spikor]

Paulchen

Der Mensch Michael registrierte, dass Obelix offenbar ungeachtet seiner Leibesfülle doch eine typische Katze war - typisch neugierig. Der Kater Paulchen hingegen registrierte, dass Obelix viel abfälliger von Mrs. Murphy und Laetitia sprach, wenn beide nicht anwesend waren. Beide - Michael und Paulchen - beschlossen gleichzeitig, aber aus unterschiedlichen Gründen, ihren gemeinsamen Katzenkörper grinsen zu lassen (zumindest das Katzen-Äquivalent dazu), und als ihnen dies auffiel, wurde das Grinsen noch breiter. Michael fing an, seinen Wirt immer mehr ins Herz zu schließen. Dieser Paulchen war schon ein Kerl! Wenn er (Michael) je hier (Paulchen) rauskommen würde, würde er dem Kater als kleinen Dank irgendwie helfen, obwohl er noch nicht wusste, wie. Vielleicht würde er ihm tolles Futter beschaffen - oder eine hübsche Katze? Blöd nur, dass Paulchen in seinem Bauernhof-Leben eingentlich schon alles hatte, was sich so ein Kater wünschte. Außer wirklich hochwertigem Futter vielleicht... Und einem Platz in der Wohnung statt im Stall. Na, da würde sich schon etwas finden.

Aber jetzt galt es erst einmal, weiter zu kommen. Obelix stand immer noch da und guckte neugierig. Also antwortete ihm Paulchen: "Die zwei sind oben und schnüffeln an Menschensachen rum. Ich hab mich hier unten umgesehen, aber hier gibts nicht so viel Spannendes. Ich dachte, ich könnte ihnen so langsam mal Gesellschaft leisten."

[silverbullet]

Mrs Murphy

"So viel dann dazu", kommentierte Mrs Murphy und setzte sich auf ihr pelziges Hinterteil. "Fällt dir sonst noch etwas ein?", fragte sie, "sonst müssten wir vielleicht mal versuchen, einen von unseren Angehörigen per Mail zu kontaktieren oder so..."