ZWEI - Edaira-Gebirge

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek grinste und nickte. "War auch mein Gedanke", stimmte er Jaedens Worten zu. "Und sollten sie dort tatsächlich nach uns suchen und sehen, dass wir beide nicht da sind, werden sie ihre Schlüsse ziehen." Es war ja nun nicht unbekannt, dass sie engste Freunde waren und viel Zeit zusammen verbrachten.
"Das Fell sieht heftig aus. Wenn es gut verarbeitet wird, wird es sicher dick und warm sein. Dann werden wir nie wieder frieren."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Ja und wir werden, wenn wir zurück sind, einen Haufen Ärger bekommen", lachte Jaeden, doch das war für sie beide nichts Neues. Manchmal benahmen sie sich noch wie kleine Kinder, die einen Streich ausheckten und sich anschließend Schelte abholen mussten. Allerdings war das so oft geschehen, dass selbst Ragnar es irgendwann leid gewesen war, sie zu rügen, wenn es nur um Kleinigkeiten gegangen war.
"Der Bulle muss in sehr guter Verfassung gewesen sein, dem Fell nach zu urteilen", stimmte Jaeden seinem Freund zu. "Gut genährt und in den besten Jahren. Und ihr habt ihn nicht wahllos durchlöchert, gute Arbeit", grinste er Marek an. Auch das wäre nicht das erste Mal gewesen. Doch es war alles mehr oder weniger perfekt gelaufen und das war selten der Fall.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek nickte. "Das stimmt. Als wollte sich Marrekh entschuldigen für den Sturm zuvor. Ein riesiger Bulle, keiner kommt zu Tode, Fleisch und Fell für alle für lange Zeit. Das ist fast wie ein Märchen." Eigentlich sah er keine Vorzeichen in solchen Ereignissen. Dinge geschahen einfach. Doch irgendwie hatte Marek ein seltsames Gefühl. Als wäre es eine Art Warnung. Eine Warnung vor etwas Großem.
Er schüttelte den Gedanken ab.
"Wir sind keine kleinen Kinder mehr", sagte er daher nur Schulterzuckend. Sie waren erwachsene Männer, auch wenn Ragnar dies nicht immer einzusehen schien.

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Oder es ist das Gegenteil, dachte Jaeden, als Marek es nun so aufzählte, doch er sprach es nicht aus. Die Steine hatten ihm keine Vorzeichen gegeben, dass etwas Schlimmes passieren würde und er vertraute darauf, dass sie ihn wie auch schon früher oft warnen würden.
"Nein, das sind wir in der Tat nicht mehr, schon lange nicht mehr", nickte Jaeden, stieß seinen Becher gegen Mareks und leerte ihn schließlich. Das Bier war gut und stark und Jaeden merkte deutlich, dass es gleich doppelt wirkte nach den Anstrengungen der letzten Tage. Doch er genoss das Gefühl auch, denn sie konnten es sich selten erlauben.
"Nun, wollen wir uns am Feuer ein wenig Fleisch gönnen und uns anschließend verdrücken?", schlug er seinem Freund schließlich vor und zwinkerte leicht.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek nickte und grinste wieder.
"Machen wir. Dann nehmen wir uns noch etwas mit, während ich die Decken und Fackeln organisiere. Enttäuschen wir Vater noch nicht zu früh und lassen uns noch etwas blicken."
Und natürlich alle anderen, die darauf zählten, dass er sich bei ihnen aufhielt. Er wusste selbst, was es für ein Gefühl war, dem großen Jäger gegenüber zu stehen, der das Tier erlegt hatte. Nun war er derjenige, zu dem die anderen aufsahen, besonders die anderen Jäger. Er würde Solmon vermutlich kaum wieder los werden. Und Rijah... würde sie ihn genau so ansehen? Der Gedanke machte ihn verlegen und stolz zugleich.

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Wie gut, dass Ragnar das schon von uns gewohnt ist, vermutlich wäre er enttäuschter, wenn wir uns nicht verdrücken würden", zwinkerte Jaeden, während sie langsam zum Feuer traten, sich jeder ein ordentliches Stück Fleisch geben ließen und sich schließlich auf Felsen setzten, die vom Feuer schön aufgewärmt waren.
Sogleich war Marek umringt von ein paar Jugendlichen und wurde mit Fragen bombardiert, die alle gleichzeitig kamen, sodass Jaeden sie kaum auseinander halten konnte. Allerdings wurden offenbar auch gar keine Antworten erwartet und allzu bald waren die Jugendlichen untereinander in Diskussionen gefangen über die Frage, wo man solch einen großen Bullen am besten traf, um ihn schnell und sicher zu erlegen.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag


Marek war nur kurz überfordert, als sich einem Ansturm von Fragen gegenüber sah. Doch seine Antworten wurden offenbar gar nicht erwartet, denn die Jugendlichen begannen wieder unter einander zu diskutieren und Marek sah ihnen grinsend nach.
"Ich schätze, wir haben Stoff für Legenden geschaffen", lachte er und stieß mit Amjok an. "An diese Jagd wird man sich noch lange erinnern."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Man wird sich in der Tat sehr lange daran erinnern", lachte Amjok, als er mit Marek anstieß. "Bilde dir aber nichts darauf ein. Bis man über dich Lieder singt wie über Jeron, musst du noch einige Büffel erlegen", neckte er Marek mit einem Augenzwinkern.
"Da hat er Recht", stimmte Jaeden grinsend zu. "Aber es ist ein Anfang. Aber viel wichtiger ist der Stamm, der nun erst einmal versorgt ist. Die Lieder kann man irgendwann noch immer schreiben."

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek lachte. "Ich denke, da werden eher Lieder über den Büffel gesungen als über mich", grinste er. In der Tat begann die ersten ihre Trommeln anklingen zu lassen. Jemand stimmte das Lied über die Liebe der zwei Monde an. Eine uralte Legende, die immer wieder gern gehört wurde. Das Lied würde noch oft an diesem Abend gespielt werden.
Er nahm seinen letzten Bissen Fleisch zu sich und sah zu Jaeden. Es wurde langsam Zeit, wenn sie nicht ganz im Dunkeln zu den Felsen tappen wollten. Langsam erhob er sich.
"Ich muss mal", kommentierte er sein Aufstehen und war froh, dass darüber niemand Fragen stellen würde.

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Vermutlich", lachte Amjok und klopfte Marek auf die Schulter, ehe er aufstand und sich zu den Trommlern setzte, um in den Gesang mit einzustimmen. Bei den ersten Worten blickte Jaeden hinauf zum Himmel, er hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass die heutige Nacht eine besondere wäre. Doch das kam Marek und ihm nur zugute, denn es wäre nicht ganz so dunkel bei ihrem kleinen Ausflug.
So erwiderte er Mareks Blick und nickte leicht. Einen Augenblick würde er noch sitzen bleiben, sonst wäre es doch ein wenig zu auffällig.
"War ein langer Tag, meine Felle rufen nach mir", sagte Jaeden nach ein paar Minuten und stand ebenfalls auf. Kaum jemand beachtete ihn, er war nicht der Erste, der sich verabschiedet hatte, obwohl es noch recht früh war. Doch das starke Bier verlangte oft ein rasches Zubettgehen, sodass er ein paar Schulterklopfen später die Höhlen erreichte. Aus seinen persönlichen Fellen suchte er die halb volle Flasche Wein und steckte sie sich in seine Gewänder, ehe er sich in die Vorratskammern schlich. Es war niemand hier, heute wurde vom frischen Fleisch gezehrt, sodass er problemlos einpacken konnte, was er wollte - auch wenn er sich wie gewohnt zurück hielt, schließlich waren die Vorräte auch nach der heutigen Beute überaus wertvoll.
Schließlich machte er sich auf den Weg zum Nordfelsen, irgendwo dort musste Marek sein.