(B) Kapitel 4 - Bidjan und Elaina - Teil 1

[Cassiopeia]

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Elaina
9. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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Elaina versuchte sich zu erinnern, wer Nydia war und was für Kräfte sie hatte. Sie runzelte leicht die Stirn.
"Sie ist eine Gestaltwandlerin, richtig? Sie könnte ihn vielleicht eine Weile beschatten? Das wäre vielleicht nicht das Schlechteste und wir wissen vielleicht, was er vorhat und wo er sich aufhält", schlug sie Bidjan vor. Gern hätte sie selbst etwas unternommen um Bahaadur zu befragen, doch mit ihr würde er sich gar nicht erst abgeben. Und da sie kein Fen war, würde er das schnell merken, ihre Augen leuchteten schließlich nicht, wenn sie Magie ausübte.

[LaBerg]

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Bidjan
9. Oktober 712
Vormittag
Ardakan
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"Ja genau Nydia ist die Gestaltenwandlerin. In der Gestalt als Katze, wird ihr kaum jemand Beachtung schenken", sagte Bidjan nickend zu Elaina.
"Ich denke das ist eine gute Idee, wenn sie Bahaadur eine Weile beschattet. Vielleicht bekommen wir so wirklich etwas heraus. Vorausgesetzt natürlich, dass er überhaupt noch in der Stadt ist und nicht bereits auf dem Weg nach Norden um wieder für Keltor zu kämpfen. Wobei ich mir sogar gut vorstellen könnte, dass Keltor ihn garnicht ganz zurückbeordert, sondern nur beauftragt die ehemaligen Fen um sich zu scharen und Ardakan anzugreifen", meinte Bidjan weiter.
"Man weiß es einfach nicht, was die freien Götter und ihre Anhänger planen", seufzte Bidjan.
"Ich werde gegen später mal getarnt ins >Alte Schaf< gehen und ausfindig machen, ob Bahaadur überhaupt noch in der Stadt ist. Vielleicht nehme ich Nydia einfach mit, dann weiß sie direkt wen sie zu beschatten hat. Ich brauche nur noch eine gute Geschichte, um den Wirt direkt nach ihm Fragen zu können. Das ist leichter als ihn unauffällig irgendwo zwischen den Gästen auszumachen."

[Cassiopeia]

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Elaina
9. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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Elaina nickte leicht. "Das fürchte ich auch. Das heißt, wir müssten schneller sein als er, was die Fen angeht, die wir auf unsere Seite ziehen sollen, damit sie nicht zu ihm überlaufen. Wenn ich ein Fen wäre... würde ich mich als Spitzel zur Verfügung stellen. So tun, als würde ich zu ihm überlaufen um dann seine Ziele zu unterwandern und die Leute irgendwie... weg zu locken. Leider wird er mit als Mensch kaum mehr Beachtung schenken als einer Fliege, wenn ich dich richtig verstehe. Wenn ich dir im Alten Schaf irgendwie helfen kann, sag bescheid. Oder nimm Thaolan mit. Oder Salim, er ist auch ein Kämpfer, soweit ich weiß, sollte es zum Äußersten kommen." Elaina hatte Salim nur kurz gesehen, sein Erscheinen hatte ihr gebührenden Respekt eingeflößt. Eigentlich wollte sie ausdrücken, dass Bidjan nicht allein gehen sollte. Sie seufzte leise. "Ich wollte damit sagen, dass es mir lieber wäre, wenn du nicht allein gingst", gab sie schließlich leise zu.

[LaBerg]

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Bidjan
9. Oktober 712
Vormittag
Ardakan
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Bidjan schaute kurz in die Umgebung, aber es war gerade niemand da und so legte er seinen Arm um die Taille von Elaina und zog sie etwas näher zu sich. Ihren Worten entnahm Bidjan, dass sie Angst um ihn hatte und irgendwie konnte er es gut verstehen. Er hatte schließlich auch Angst um Elaina.
Eigentlich war das Alte Schaf kein Ort zu dem er Elaina unbedingt führen musste, aber wenn sie sich irgendwie als Paar ausgaben, war das vielleicht garnicht so schlecht. Vorallem würden sie dabei nicht großartig schauspielern müssen.
"Meinst du, du kannst dich so kleiden wie ein Fen der schon länger im Untergrund lebt und jetzt nach Ardakan gekommen ist?", fragte Bidjan zu Elaina gewandt.
"Wenn wir als Paar auftreten würden, müssten wir da schonmal nicht schauspielern. Dann brauchen wir nur eine Geschichte, warum wir den Wirt nach Bahaadur fragen", meinte Bidjan lächelnd.

[Cassiopeia]

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Elaina
9. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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Elaina sah Bidjan erstaunt an, lachte dann aber.
"Die Geschichte kann ich dir geben. Wir kommen aus Jaraa, haben Chairo befreit und suchen Verbündete", sagte sie. "Das wäre nur zum Teil gelogen und ich kenne Jaraa genug um etwaigen Nachfragen stand zu halten, du warst beim Kampf ebenfalls dabei. Eigentlich ist es wirklich nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Fen von dort Ardakan aufsuchen. Auch danach sollten wir uns erkundigen", meinte sie und runzelte besorgt die Stirn. Sie hatte kaum noch an Jaraa gedacht und fragte sich, wieso ihr der Gedanke nicht eher gekommen war.

[LaBerg]

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Bidjan
9. Oktober 712
Vormittag
Ardakan
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Bidjan schaute erstaunt zu Elaina. Die Geschichte von ihr war wirklich gut, auch wenn der Gedanke, dass Fen aus Jaraa hier eintreffen könnten beängstigend war. "Das ist eine wirklich gute Geschichte. Die sollte sich irgendwie verkaufen lassen. Und an einem solchen Bündnis wäre Bahaadur auf jeden Fall interessiert", sagte Bidjan begeistert von dem Vorschlag.
"Es macht keinen Sinn jetzt schon zum Alten Schaf aufzubrechen. Da sollten wir zumindest bis zum Nachmittag warten. Also haben wir genug Zeit Karim schonmal Bericht über die anderen Geschehnisse in der Stadt zu erstatten und wir haben Zeit uns auf den Besuch im Alten Schaf vorzubereiten. Wir müssen zum Beispiel passende Kleidung für dich finden"

[Cassiopeia]

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Elaina
9. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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"Von Jaraa aus gesehen ist Ardakan der nächste Bannort und die Fen dürften die Geschehnisse ebenfalls verfolgen. Sie wissen, dass bald der nächste Schlag kommt. Es wäre nur logisch, wenn sie sich in und um Ardakan sammeln. Es ist eine reiche Stadt, die sie auskundschaften können, bis die Verstärkung aus dem Norden kommt, um sie zu plündern. Ich... verstehe nicht viel von Kriegsführung oder so, aber wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich es so machen", sagte Elaina vorsichtig und sehr besorgt. "Ich denke, das hat auch Karim erkannt. Darum ist es so wichtig, die hier lebenden Fen abzufangen, ehe sie von Keltor oder Chairo eingenommen werden. Was schwer genug sein dürfte." Sie seufzte und lehnte sich leicht an Bidjan. Auf der Wiese spielten Kinder, irgendwo bellte ein Hund. Menschen gingen spazieren und Elaina fragte sich, wie lange die Welt noch so friedlich sein würde. Sie alle wussten so wenig über das, was um sie herum geschah.

[LaBerg]

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Bidjan
9. Oktober 712
Vormittag
Ardakan
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Bidjan streichelte sanft über den Rücken und den Arm von Elaina als sich diese etwas an ihn lehnte. Wie oft würden sie noch die Gelegenheit haben einen solch scheinbar friedlichen Tag zu erleben.
"Ja die Stadt auszukundschaften wäre sicher kein schlecher Plan für den Feind. So sind sie beim Angriff im Vorteil", seufzte Bidjan. "Die Fen der Stadt auf unsere Seite zu ziehen wird sehr schwierig werden. Die Anhänger Chairos haben bereits wieder eine Verbindung zu ihm. Für die gibt es keinen Grund mehr sich uns anzuschließen. Die Anhänger Keltors. Nun entweder ihr Gott ist ebenfalls bereits befreit, dann können sie mit ihm reden oder sie wissen, dass seine Befreiung kurz bevorsteht. Für sie gibt es auch keinen Grund sich uns anzuschließen. Bleiben die Anhänger der anderen drei Götter. Was können wir jemand bieten der die letzten 300 Jahre im Untergrund gelebt hat und der an der aktuellen Situation nichts gutes findet? Wir können nicht von Liara, Rymel und mir ausgehen die als Hüter in den letzten Jahren eine neue Berufung gefunden haben und die aktuelle Situation zu schätzen wissen", meinte Bidjan weiter.
"Wenn ich noch heute im Untergrund leben müsste und die aktuellen Nachrichten erfahren würde, würde ich versuchen Leute um mich zu scharen, um meinen Gott ebenfalls zu befreien oder mich irgendeiner anderen Gruppe anschließen..." Bidjan schloss einen Moment die Augen und überlegte, wie ein Befehl von Eth hätte lauten können. "Eth hätte in einer solchen Situation wahrscheinlich gesagt, man solle sich mit möglichst vielen Anhängern als Freund unter die Hüter mischen, um seine Unterstützung vorzutäuschen und dann wenn die Angreifer vor Ardakan stehen die Freunde verraten und die Hüter angreifen", sprach er nachdenklich seine Gedanken aus.
"Ich glaube das Beste, was wir erreichen können, ist etwas über die Pläne der verschiedenen Fen zu erfahren, wenn wir uns wie von dir vorgeschlagen unter sie mischen. Sie auf unsere Seite zu ziehen, könnte unser eigenes Verderben sein."
Bidjan seufzte und kuschelte sich etwas an Elaina heran, während sein Blick und die Ohren dem friedlichen Stadtleben folgten.

[Cassiopeia]

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Elaina
9. Oktober 712
Vormittag
Ardakan
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Elaina wurde etwas mulmig bei dem Gedanken, doch sie musste Bidjan Recht geben.
"Das klingt nur logisch, leider. Also sind wir noch mehr auf uns allein gestellt und die Gegner sitzen bereits in ihren Nestern und warten auf das Signal zum Angriff..." Es durfte kein zweites Jaraa geben. Inaya hatte die Stadt brennen sehen, doch wenn es irgendetwas gab, was sie tun konnten um den Massenmord zu verhindern, würde Elaina nicht zögern, es zu tun.
Es blieb ihnen also nichts als Abwarten auf den Schlag, der unweigerlich kommen musste.
"Dann müssen wir uns gut genug verteidigen können. Wenigstens im Nahkampf", sagte sie leise und ihre Gedanken wanderten zu Liara und Rymel. Ob sie auch würden Kämpfen müssen, irgendwo dort draußen?

[LaBerg]

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Bidjan
9. Oktober 712
Vormittag
Ardakan
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"Die Mauern von Ardakan sind dick. Einen Gott werden sie nicht aufhalten, aber für seine Diener sind sie ein Hindernis. Wenn der Angreifer jedoch bereits innerhalb der Mauern lautert... dann bleibt nur der direkte Kampf Mann gegen Mann." Bidjan seufzte. Ihm war durchaus bewusst gewesen, dass die Zukunft düster sein würde, aber dass sie so düster war, das war ihm noch nicht bewusst geworden.
"Wir müssen uns auf einen Kampf Mann gegen Mann vorbereiten und wir müssen unseren Feind besser kennenlernen... unser Besuch nachher im Alten Schaf ist wirklich wichtig. Dein Vorschlag für unsere Geschichte eröffnet uns vielleicht die Chance etwas über die Pläne der Gegner zu erfahren. Selbst wenn Bahaadur nicht mehr dort ist", sagte Bidjan und hielt inne. Sein Blick wandere zu Elaina.
"Es mag noch nicht so aussehen, aber wir sind bereits im Krieg oder den Vorbereitungen dazu." Bidjan schluckte. Er wollte keinen Krieg, aber man musste es nun mal so bezeichnen.
"Ein Komandant einer Armee der Menschen, der ich eine zeitlang gedient habe, hat mir mal erklärt, wie wichtig es ist über seinen Gegner bescheid zu wissen. Seine eigenen Stärken zu kennen und zu nutzen. Aber auch über seine eigenen Schwächen bescheid zu wissen, um sie möglichst selten nach außen erscheinen zu lassen. Mit einer guten Strategie kann man eine zahlenmäßig überlegene Armee besiegen. Die Menschen verwenden Karten und Figuren um Strategien und Truppenbewegungen zu planen und nachzuverfolgen. Vielleicht sollten wir auch anfangen eine solche Karte mit Leben zu füllen?"