Kapitel 1

[Minerva]

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Thaolan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Eigentlich hieß es, dass der, der nichts getan hatte, seine Stimme niemals zu erheben brauchte, denn er hatte nichts zu verbergen, doch obwohl dieser Mann so aus der Haut fuhr, glaubte Thaolan nicht, dass er der Täter war, denn warum sollte er so dumm sein und sich danach in die Schenke begeben? Nein, das wäre viel zu einfach. Thaolan lauschte weiter dem Gespräch der Männer. Indes verabschiedete sich einer von ihnen und verließ die Schenke. Nun waren es noch drei Männer am Tisch, doch diese schienen auf Thaolan und seine beiden Gefährten aufmerksam geworden zu sein.
„Was starrt ihr so, Fremde?!“, fragte einer der Männer mit dem längsten und dichtesten Bart. Um seine Finger trug er etliche Ringe und seine buschigen Augenbrauen stachen aus seinem runden Gesicht heraus.
„In der Tat haben wir euer Gespräch belauscht“, gab Thaolan ohne ein Anzeichen von Anspannung zu und schaute zu dem bärtigen Mann hinüber. Die andere beiden schwiegen, hatten aber ebenso ernste Gesichter wie der Sprecher.
„Wisst ihr etwas genaueres, zu dem, was sich am heutigen Mittag ereignet hat?“
Thaolan schwenkte sein Weinglas leicht hin und her, hatte seinen Blick von dem Mann abgewandt.

[Ayrina]

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Evona
7. August 712
Abend
Ardakan
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Die Blicke der Männer verfinsterten sich.
"Jarek hat betrogen. Er hat mit falschen Gewichten gehandelt. War doch nur eine Frage der Zeit bis einer die Geduld verlor", antwortete er gleichmütig und leerte seinen Becher.
Evona sah von dem Mann zu Thaolan und Bidjan.
"Tja, es wäre eine Möglichkeit", murmelte sie nicht sehr überzeugt.
"Und bisher unsere einzige Spur", beantwortete sie Bidjans Frage.

[Minerva]

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Thaolan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Keiner dieser Männer hatte etwas mit Jareks Tod zu tun, das konnte Thaolan spüren. Leise seufzte er, ehe er in einem Schluck sein Weinglas leerte.
„Du hast Recht … es ist die einzige Spur, die wir haben.“
Inzwischen wusste sicher jeder in Ardakan von dem was sich heute ereignet hatte, schließlich sprach sich jede Neuigkeit herum wie ein Lauffeuer.
„Was schlagt ihr beide jetzt vor? Was sollen wir tun?“
Er wollte die Meinungen der beiden hören. Entweder wäre Thaolan derselben Meinung oder er würde seine eigenen Wege gehen, wie so oft. Doch langsam wusste auch er nicht mehr wo sie noch nach Informationen suchen sollten. Vielleicht würden sie am heutigen Tag gar keinen Antworten mehr bekommen.

[Ayrina]

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Evona
7. August 712
Abend
Ardakan
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"Lasst uns zurückgehen", antwortete Evona müde.
"Ich denke nicht, dass es ein Mord war, der uns Sorgen machen muss."
Sicher, es war unschön und es tat ihr leid, doch diese Dinge gingen sie nichts an. Dafür gab es Stadtwachen und Richter. Ihre Aufgabe war eine andere.

[LaBerg]

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Bidjan
7. August 712
Abend
Ardakan
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"So kommen wir hier auf jedenfall nicht weiter", antworte Bidjan. "Ob wir uns keine Sorgen machen müssen, das glaube ich noch nicht so ganz", fügte er weiter an und trank den letzten Schluck aus seinem Glas aus. "Lass uns gehen", stimmte er noch zu. Sie sollten alles Weitere nicht unbedingt hier besprechen. Dafür gab es einfach zu viele Mithörer. Bidjan glaubte nicht, dass dies einfacher Mord unter Händlern war. Sein Gefühl sagte ihm irgendwie, dass da mehr dahinter steckte.
"Schaut euch beim Rausgehen mal die beiden vermummten Gestalten dort hinten in der Ecke an", erinnerte Bidjan seine beiden Mitstreiter nochmals ein seine Beobachtung von zuvor.

[vojka]

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Rymel
7. August 712
Abend
Ardakan
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Rymel sah den anderen beiden einen Moment hinterher. In die Kneipe wollte er nicht wirklich, die war ihm zu laut, zu stickig und auf betrunkene Männer hatte er nicht wirklich Lust. Außerdem würden die beiden, sollte es dort etwas zu erfahren geben dies auch ohne ihn tun.
„Kommst du mit oder folgst du ihnen?“, wollte er von Nydia wissen, ehe er sich auf den Weg zurück in den Palast machte.

[Minerva]

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Thaolan
7. August 712
Nachmittag
Ardakan
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Thaolan hielt es auch für die beste Idee die Schenke zu verlassen und zum Palast zurückzukehren. Viel hatten sie am heutigen Tag nicht erfahren können, doch vielleicht würde der morgige Tag mehr Erkenntnisse zutage fördern. Als Bidjan sie auf die beiden Gestalten aufmerksam machte, nickte Thaolan ihm nur flüchtig zu und während sie sich von ihren Plätzen erhoben und die Schenke verließen, musterte Thaolan die beiden ganz genau. Allerdings konnte man nicht viel erkennen. Schnell hatten sie die Schenke verlassen und standen inmitten des Marktplatzes, welcher inzwischen recht leer geworden war.
„Was vermutest du?“, wollte er von seinem Mitstreiter wissen und verschränkte die Arme vor der Brust.

[LaBerg]

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Bidjan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Bidjan blickte sich, um ob sich nicht irgendwo ein unerwünschter Zuhörer befand. Er konnte bei seiner Musterung der Umgebung niemand Verdächtigen entdecken. "Wenn man den Betrug mit den Gewichten sieht, spricht viel dafür, dass es irgendeiner der Händler war, der Jarek umgebracht hat. Wobei ich die dort in der Schenke für unschuldig halte", begann Bidjan Thaolan zu antworten.
"Ich denke aber sowieso, dass es kein Rachemord unter den Händlern war. In so einem Fall hätte der Täter wohl versucht die Leiche zu beseitigen und das ganze weniger auffällig zu gestalten. Vorallem wenn man betrogen wurde, dann nimmt man doch zumindest das Geld mit. Aber gestohlen wurde ja bekannter Maßen nichts", stetze der Fen seine Antwort fort. "Und was die beiden seltsamen vermummten Gestalten in der Schenke angeht. Ich habe die noch nie hier gesehen. Und wer sich so vermummt, hat in der Regel etwas zu verbergen"

[Minerva]

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Thaolan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Es war wohl etwas Wahres an Bidjans Worten. Vielleicht hatten die beiden Gestalten wirklich etwas mit dem zu tun, was am Mittag vorgefallen war.
"Soll ich mich um sie kümmern?", fragte er den Fen, auch wenn sein Handeln gar nicht so aggressiv gedacht war, wie die Worte vielleicht geklungen hatten. Eigentlich war Thaolan von Natur aus friedlich und ein ruhiger Mensch. Er würde sich nicht Hals über Kopf in irgendeine Schlägerei stürzen. Überlegtes Handeln war wohl eher das, was Thaolan ausmachte. Er wollte mit den Gestalten sprechen, mehr nicht. Sollten sie flüchten, so würde er die Verfolgung aufnehmen, würden sie kämpfen wollen, dann bekamen sie einen Kampf. Für den Fen war es gefährlich in der Öffentlichkeit seine Magie einzusetzen. Die Menschen würden sehen, was er ist und das konnte gefährlich für ihn enden. Allerdings war er auch ein hervorragender Kämpfer ohne seine Magie. Evona hielt er lieber aus den Kämpfen heraus, denn obwohl sie eine gute Kämpferin war, so war es doch eine Ehrensache, dass der Mann sich vor die Frau stellte, wenn es zu einem Kampf kam.

[LaBerg]

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Bidjan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Bidjan überlegte einen kurzen Augenblick bevor er antwortete. Er wusste, dass Thaolan sich sehr gut selbst helfen konnte, wenn die beiden ihn angreifen sollten, aber zwei gegen einen war immer eine ungünstige Position. Außerdem war es vielleicht auch keine so gute Idee in der Schenke einen Kampf anzuzetteln. Andererseits würde Thaolan wahrscheinlich sowieso tun, was er für richtig hielt. "Die beiden einer Befragung zu unterziehen, wäre sicher keine schlechte Idee. Wenn du nochmal rein gehst, komm ich mit. Wer weiß wie die beiden reagieren. Zwei gegen eins ist keine gute Ausgangsposition."
Außerdem konnte sich so der eine auf das Gespräch konzentrieren, wärend der andere die Handlungen der Befragten beobachtete.