Korridore - Dienstag, 04. Januar

[Therapistin]

Michael Adams [R/5]
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:16 Uhr

Michael folgte den anderen Fünftklässlern, die sich nach Kräuterkunde durch das Schneegestöber zurück ins Schloss kämpften, doch ging er an der Großen Halle vorbei, in welche die Schüler nun strebten. Als heute Morgen die Eulen die Post gebracht hatten, war ihm bereits der Appetit vergangen und auch jetzt hatte er keinen Hunger. Stattdessen ging er den Gang weiter, bis er sich in das Fenster setzen konnte, in welchem er sich gestern zusammen mit Charly versteckt hatte, um nicht nach Sperrstunde erwischt zu werden. In der Hand hielt er ein zerknittertes Blatt Papier, welches er den ganzen Vormittag über auseinander und wieder zusammen gefaltet hatte, jedes Mal, wenn er es gelesen hatte.
An sich waren es gar keine schlechten Nachrichten. Aber die Art und Weise, wir Carol es nun geschafft hatte, dass seine Eltern ihn wenigstens finanziell weiter unterstützen mussten, bereitete ihm üble Bauchschmerzen. Seufzend zog er die Beine an und setzte sich seitlich in die Fensternische, sodass er den Kopf an die kalte Glasscheibe lehnen konnte.
Auch wenn er sich selbst immer wieder sagte, dass es ihm egal war, so schmerzte der Gedanke doch sehr, dass sie nun sicher nichts mehr mit ihm würden zu tun haben wollen, nachdem Carol sie auf Unterhalt für Michael verklagt hatte. Selbst wenn sie ihn irgendwann akzeptiert hätten, war dies nun hinfällig.
Der Vorteil und das einzig Gute war, dass er nun nicht mehr das Gefühl hatte, seiner Schwester auf der Tasche zu liegen. Nicht gut dagegen war, dass sie hinter seinem Rücken gehandelt hatte, ihm nichts von ihren Plänen gesagt hatte. Das erklärte sie in dem Brief, denn sie hatte gewusst, dass er es nicht zugelassen hätte - doch sie brauchte diese Unterstützung für Michael, wenn sie ihm in den Ferien wenigstens ein bisschen etwas bieten wollte. Er konnte ihr nicht böse sein, aber enttäuscht war er dennoch von ihr

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/5)
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:30

Charly hatte zügig gegessen, die warme Suppe hatte gut getan und war obendrein auch noch sehr lecker gewesen. Es war gar nicht so leicht, wieder in den Schulrhythmus zu kommen. Eigentlich müßte sie jetzt lernen, aber sie hatte keine Lust dazu. Sie nahm die Treppe, die sich natürlich gleich in Bewegung setzte. Sie kam dort raus, wo sie auch gestern Abend mit Michael stand. Sie seufzte, noch nicht mal in Ruhe in den Gemeinschaftsraum konnte man gehen. Sie lief den Korridor entlang und blickte zufälliger Weise in den Gang, in dem sich gestern Michael und sie versteckt hatten. Sie ging weiter und blieb dann doch abrupt stehen. Saß da jemand im Fensterbrett? Sie ging wieder zurück und schaute noch mal nach. Tatsächlich. Grinsend schüttelte sie mit dem Kopf und wollte wieder umdrehen, als ihr bewußt wurde, dass es Michael war. Sie entschloss sich, zu ihm zu gehen. "Hey, man könnte fast meinen, das wird dein neuer Lieblingsplatz.", sagte sie zu ihrem Freund und setzte sich neben ihn auf die Fensterbank. So richtig glücklich schien er nicht zu sein. "Alles ok?", fragte sie daher besorgt nach.

[Therapistin]

Michael Adams [R/5]
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:31 Uhr

Er hörte Schritte im Gang, doch er sah nicht auf. Es war schließlich nicht verboten, hier zu sitzen - solange keine Sperrstunde war - und ihm war nicht danach, nervige Erstklässler fortzuschicken.
Die Schritte kamen näher und schließlich vernahm er Charlys Stimme, die ihn tatsächlich ein wenig lächeln ließ.
"Ist doch schön hier, schön ruhig und eine tolle Aussicht", meinte er und wies aus dem Fenster, durch welches man weit über die Ländereien hinaus blicken konnte. Dann aber sah er zu Charly und zuckte mit den Schultern.
"Ich denke schon", sagte er leise und seufzte lautlos. "Carol hat mir geschrieben." Er zögerte einen Moment, ehe er Charly den arg in Mitleidenschaft gezogenen Brief reichte.

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/5)
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:33

Charly nahm zögerlich den Zettel entgegen, ohne Michael aus den Augen zu lassen. Dann las sie ihn 2x. Sie seufzte, das war eine schwierige Situation, das konnte sie definitiv nachvollziehen. Sie rutschte näher zu Michael und griff nach seiner Hand.
"Sie liebt dich eben, deshalb hat sie so gehandelt. Es ist total traurig, dass Carol das über einen Anwalt regeln mußte, aber da kannst du mal sehen, was sie für dich aufsich nimmt, denn eure Eltern werden wohl jetzt kaum noch mit ihr sprechen. Sie steht so dermaßen hinter dir, dass du sehr stolz auf deine Schwester sein solltest. Und deine Eltern... ohne Worte.", sie drückte Michaels Hand und lächelte ihn an.

[Therapistin]

Michael Adams [R/5]
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:35 Uhr

So hatte er das noch gar nicht betrachtet. Jetzt war nicht nur er der Verstoßene, nein, auch Carol hatte mit diesem Schritt ihre Eltern verloren. Sie hatte sich so sehr für ihn eingesetzt und er hingegen war bloß enttäuscht von ihr gewesen, weil sie ihn nicht vorgewarnt hatte. Sie hatte gewusst, er würde sie abhalten, weil er nicht wollte, dass sie so endete wie er. Michael schluckte schwer. Er hatte nicht gewusst, wie wichtig er seiner Schwester tatsächlich war.
"So hab ich das noch gar nicht gesehen", gestand er und senkte verlegen den Blick. Seufzend nahm er den Brief wieder entgegen und las ihn erneut, erkannte nun genau das, was Charly ihm gerade deutlich gemacht hatte. Das war er nicht wert gewesen, wie er fand - doch in gewisser Weise freute er sich doch.
"Ich hab wohl die beste große Schwester der Welt", lächelte er nun endlich, hob den Blick wieder und erwiderte Charlys Handdruck sachte.

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/5)
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:38

Es war schön zu beobachten, wie sich Michaels Gesichtszüge veränderten. Er sah nun nicht mehr so niedergeschlagen aus.
"Das scheint so. Und ich glaube, für sie bist du der beste kleine Bruder, oder? Wir haben doch ein verdammtes Glück, dass wir große Schwestern haben.", lachte Charly.
"Ich finde es wirklich bewunderswert, was sie für dich auf sich genommen hat. Eigentlich geht man doch davon aus, dass Eltern so handeln sollten, oder? Außerdem ist es richtig, dass deine Eltern für dich Zahlen müssen, du brauchst ihre Unterstützung und eigentlich auch ihre Liebe. Geld ersetzt leider die Gefühle nicht, aber jetzt mußt du nicht um Geld betteln oder deiner Schwester gegenüber ein schlechtes Gewissen haben."

[Therapistin]

Michael Adams [R/5]
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:40 Uhr

"Ich wage zu bezweifeln, dass ich der beste kleine Bruder bin", grinste Michael, er fühlte sich nun nicht mehr ganz so schuldig und niedergeschlagen. "Ich kann wirklich anstrengend sein." Er lächelte Charly an, dann seufzte er leise.
"Es ist nicht so, dass ich ihr nicht dankbar dafür bin", erklärte er. "Aber ich finde nicht, dass ich es wert bin, dass sie sich so mit unseren Eltern verkracht, dass auch sie nicht mehr beachtet wird", gestand er. "Auch wenn du schon Recht hast, jetzt muss ich nicht mehr das Gefühl haben, Carol nur auf der Tasche zu liegen." Er hob den Kopf, den er zwischenzeitlich wieder gesenkt hatte und blickte Charly fragend an.
"Wovon halte ich dich denn mit meinem Gejammer gerade ab? Du wolltest doch bestimmt nicht hier im Fenster sitzen und warten", meinte er.

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/5)
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:42

Charly schmunzelte: "Ich glaube, das haben kleine Geschwister so ansich, dass sie nerven. Dafür sind wir doch da, oder?", zwinkerte sie Michael zu.
"Warum solltest du es nicht wert sein?", fragte sie ernsthaft nach. "Du bist doch ein wundervoller Mensch, der einfach nur ein Leben leben will. Red dir bloß nicht sowas ein, dass du nicht wertvoll bist, sonst bekommst du ziemlich großen Ärger von mir und wahrscheinlich nicht nur vor mir! Deine Eltern sind es nicht wert, dass du so von dir denkst.", auch wenn Charly sich gut in Michael hineinversetzen konnte, so sollte er nicht von sich reden. Sie mochte ihn sehr und fand es sehr traurig, dass er sich selber so niedrig machte.
"Du hälst mich von nichts ab. Bin ja keine Ravenclaw, die verbissen lernt.", sie streckte Michael die Zunge raus "Ich wollte zwar gerade ein wenig lernen, aber das hat Zeit."

[Therapistin]

Michael Adams [R/5]
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:44 Uhr

Michael lachte leise auf.
"Ich schätze, unsere großen Schwestern würden dir da jetzt herzlich gerne zustimmen", grinste er. Auch wenn er glaubte, dass Carol ihn gar nicht anders haben wollte, so sehr sie manchmal auch über ihn stöhnte und schimpfte. Und es war ja nicht so, dass Michael nicht auch einmal von ihr genervt war. "Aber so ist das bei Geschwistern vermutlich immer", fuhr er schmunzelnd fort, dann blickte er Charly einen langen Moment lang nachdenklich an.
"Du wärst auch eine tolle große Schwester", sagte er ehrlich und drückte ihre Hand. "Aber ich nehme dich auch als tolle beste Freundin", lächelte er und schob die Beine vom Fensterbrett, sodass seine Füße herab baumelten und er nicht mehr die Abwehrhaltung einnahm, in der er die letzten Minuten verbracht hatte.
"Nicht jeder Ravenclaw lernt wie verrückt", sagte er und streckte ebenfalls die Zunge heraus. "Sonst würde ich ja jetzt nicht hier mit dir sitzen. Und ich würde auch nicht in eurer Band spielen. Apropos Band, wann machen wir denn die Generalprobe für den Ball nächste Woche?" So lang hin war es schließlich nicht mehr, bis die Schüler aus Kanada herkommen würden.

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/5)
Ort: Korridore
Datum: Dienstag, 04. Januar
Zeit: 12:47

Charly rückte etwas näher an Michael heran und sagte grinsend. "Ich nehm dich auch als besten Freund und wenn ich mal einen großen Bruder brauche, dann schick ich dich auch einfach hin.", grinste sie frech.
"Echt? Ich dachte ihr seid alle Streber.", sagte Charly im Scherz. Eigetnlich war keiner ihrer Ravenclaw Freunde ein typischer Ravenclaw. Vivi kam dem schon am nächsten.
"Hey, das ist nicht 'eure' Band, sonder 'unsere' also auch deine. Du bist schließich ein vollwärtiges Mitglied. Und keine Ahnung, wann wir Proben, vielleicht sollten wir das heute Abend mal klären, ich habe keine Lust, dass wir uns vor den Kanadiern blamieren. Mast du hier sitzen bleiben, oder wollen wir ein Stück laufen?", fragte sie Michael. "ich hab jetzt eh keine Lust zu lernen."