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Bran
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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"Gut", sagte Bran und nickte Elaina zu.
"Dann sollten wir es einfach probieren, oder?" Bis jetzt war alles Theorie. Der Versuch würde zeigen, ob sie Erfolg hatten.

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Svara
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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"Versuchen wir es", stimmte sie Bran zu und sah neugierig zu Elaina.
"Es wird schon alles gut gehen", sprach sie der jungen Frau Mut zu.
Es musste klappen. Sie hatten keinen alternativen Plan. Es musste einfach.

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Bidjan
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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"Eine wirkliche andere Wahl haben wir nicht", stimmte Bidjan nickend zu. "Da ich immer noch keine Ahung habe, wie das mit dem Magie übertragen funktionieren soll, würde ich den entsprechenden Abschnitt gerne mal lesen", meinte er weiter und blickte in Richtung von Elaina.
"Weißt du gerade, wo das mit dem Übertragen der Magie in dem Text genau erklärt ist?"

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Elaina
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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Elaina trat etwas zur Seite um Bidjan neben sich platz zu machen.
"Hier", sagte sie und schob das entsprechende Blatt zu ihm. "Etwa in der Mitte des zweiten Absatzes. Da heißt es: Gebe dem Gegenstand den magischen Namen und Lorn wird ihn als Seinen erkennen - und, dass man den Gegenstand dazu berühren muss. Der magische Name scheint sich auf eine alte Sprache zu beziehen, derer die Götter sich bedienten und die nur den Fen bekannt war. Ich hoffe... ihr wisst, wovon die Rede ist?", fragte sie etwas hilflos. Sie hatte die Götter schließlich nie gesprochen.

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Bidjan
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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Bidjan las die Stelle noch zwei mal, erst dann wurde ihm klar was damit gemeint war. "Die Sprache des Gottes, die uns mit der Weihe zum Fen gegeben wurde", sagte Bidjan leise.
Er hatte diesen Teil des Fen-Seins erst ein paar Tage nach der Weihe zum Fen entdeckt als er etwas Ruhe hatte. Es war die Sprache Eths. Neben der Sprache gab er auch die Fähigkeit sie grundlegend anzuwenden. Bidjan hatte die Möglichkeiten nie besonders vertieft. Sie gab die Möglichkeit die Götter zu rufen, ihre Magie durch den eigenen Körper zu kanalisieren und so zu verstärken. Wenn Bidjan darüber nachdachte war es logisch, dass dies der Weg war die Magie auf einen Gegenstand zu übertragen.
"Ich weiß nicht, ob ich in der Lage bin diesen Teil von mir anzuwenden", ergänzte Bidjan leise. Neben den Worten war auch die Konzentration auf die Magie des Gottes von Nöten. Bidjan hatte diesen Teil des Fen-Seins in seiner Erinnerungen gut verschlossen, weil er seit seiner Flucht vor Eth nicht beabsichtigte sie jemals wieder anzuwenden. Es war gut, dass keiner der Götter der Anwesenden Fens momentan befreit war, sonst würden sie ihn hier vielleicht auf den Plan rufen. Wenn Liara die Magie wirkte, würde Karim das sicher an den Bannzaubern Lorns merken, weil sie ihm hier so nahe waren.

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Bran
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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Das würde sicher eine hHerausforderung werden. Es war lange her, dass er sich dieser alten Sprache bdient hatte und er war sich nicht sicher, ob er das so spontan hinbekommen würde. Andererseits hatten sie kaum eine Wahl.
"Lassen wir es auf einen Versuch ankommen", sagte er und griff nach dem Dolch. Er konzentrierte sich auf ihn und auf die Macht des Gottes in sich. Auf die alte Magie und die uralten Worte, versuchte sie zu kanalisieren und auf den kunstvollen Dolch zu lenken.

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Svara
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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Ihr Blick war fest auf die Bituar gerichtet, ehe sie schließlich seufzte. Bran war schon mitten in der Wirkung der Magie und die Worte Bidjans waren ihr nicht entgangen.
"Versuchen wir es gemeinsam", sprach sie düster und tief in Gedanken.
Die Erinnerungen schienen sie zu übermannen, doch sie zwang sich im Hier und Jetzt zu bleiben.

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Liara
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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Liara blickte zu Bran, Svara und Bidjan und wieder auf den unscheinbaren Ring, der vor ihr lag. Kurz schloss sie die Augen um sich zu sammeln und die Konzentration in die richtigen Bahnen zu lenken. Etwas in ihr sagte ihr, dass es falsch war, Lorn auf diese Weise anzurufen. Er würde es sofort bemerken und sie spüren lassen.
Tief ein und aus atmen. Ruhig bleiben. Er kann mir nichts tun. Er wird nicht befreit. Das werden wir verhindern. Mit diesem Ring. Aber dazu brauche ich ein wenig seiner Kraft. Nur ein kleines Bisschen.
Sie blickte beinahe starr auf den Ring und ihre Augen begannen zu leuchten, wie bei allen Fen, wenn sie Magie anwandten. Kurz schien auch Liaras Gestalt aufzuleuchten, was sie selbst nicht bemerkte. Sie sah nur noch den Ring vor sich. Abermals schloss sie für einen kurzen Moment die Augen, das Bild des Ringes noch präsent, und wandte sich in jener uralten, lang vergessenen Sprache an ihren Gott, dem sie einst gedient hatte.
Bilder stiegen in ihr auf, von ihrer Weihe zur Fen, dem magischen Moment, als Lorn mit ihr sprach, vom Fallen Ardakans und ihrer Rückkehr aus Quie.
Stopp. All das wird es nicht mehr geben. Wichtig ist dieser Ring!
Sie wiederholte die Worte und als sie die Augen wieder öffnete, leuchteten sie magisch hell. Beim dritten Mal berührte sie den Ring und dann, endlich umgab auch diesen ein leichter Schimmer. Sie spürte die Magie in ihrem Körper, als würde sie sie ganz ausfüllen und ein Teil dessen in den Ring übergehen.
Der Schimmer um den Ring färbte sich bläulich, blau wie Lorns Wasser und Liara wusste, sie musste sich zurück ziehen. Musste den Magiefluss stoppen, doch ein Mal in Gang gebracht, war es wie ein Magnetfeld, das kaum zu unterbrechen war. Diese alte Stärke und Kraft zu fühlen war so unendlich verlockend.
Dann hörte sie es. Ein leises Murmeln, ein Wispern, ein Gurgeln. Lorn hatte sie vernommen.
Komm zu mir, mein Licht. Du weißt, dass es richtig ist. Komm zu mir...
"Nein", hauchte Liara fast kraftlos. Sie musste weg von ihm. "Nein!", noch einmal, lauter nun, ohne, dass ihr bewusst war, dass sie wirklich sprach. Dann stieß sie sich mit aller Kraft vom Tisch ab, stolperte nach hinten und löste die Verbindung so zwangsweise und abrupt. Es dauerte, bis ihr Blick sich wieder klärte und sie blass und erschrocken zu den anderen sah.

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Bidjan
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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Bidjan schaute zu Svara und nickte dann leicht. "Ja, probieren wir es zusammen. Die Bituar ist ja recht groß", sagte er und schloss die Augen. Bidjan suchte in seinen Erinnerungen nach den alten Worten von Eth, die er so tief vergraben hatte, dass er sie fast komplett vergessen hatte aber sie waren noch da. Er wollte sich gerade auf die Worte konzentrieren, da wurde er durch ein lautes "Nein" aus seiner Konzentration gerissen.
Erschrocken öffnete er die Augen und blickte zu Liara aus deren Gesicht fast sämtlich Farbe gewichen zu sein schien und sehr erschrocken dreinblickte. Aber der Ring machte den Eindruck als würde er leicht bläulich schimmern. "Was ist passiert?", fragte er irritiert und besorgt zugleich an Liara gewandt.

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Liara
21. April 713
Nachmittag
Ardakan
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"Er hat mich gehört", flüsterte Liara, noch immer sehr blass. "Er hat... gesprochen..." Ihre Augen waren noch immer geweitet vor Schreck. "Er wollte, dass ich zu ihm komme. Es sei das Richtige, hat er gesagt. Ich habe nicht geantwortet. Ich wollte nur weg von ihm." Nur langsam erlosch das Leuchten ihrer Augen, als sich ihre Magie abschwächte. Doch der Schreck saß tief. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde, doch niemals hatte sie schon jetzt damit gerechnet. Sie hätte es wissen müssen. Die alten Worte wirkten noch immer.