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Rymel
30. September 712
Abend
Ardakan
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„Dann wird das wohl ein ewiges Geheimnis bleiben“, meinte Rymel schmunzelnd und sah Liara einfach nur an, die in diesem Moment einfach entspannt und in seinen Augen wunderschön aussah.
„Das ist etwas, worum ich dich beneide. Du hast einen Ort, den du zu Hause nennen kannst. Mein zu Hause gibt es nicht mehr“, meinte er leise und sah in den Himmel hinauf zu den Sternen die begannen die Nacht zu erleuchten.

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Liara
30. September 712
Abend
Ardakan
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Liara wog leicht den Kopf. "Ich kenne auch nicht viele, die zu der Stätte zurück kehrten, an der sie einst gedient haben. Die meisten gingen zu einer anderen Stätte oder blieben gleich außen vor, wollten nichts mehr vom magischen Leben wissen, was ich gut verstehen kann. Mich hat es eben wieder hier her gezogen, da Ardakan mein Zuhause wurde anstelle meines Elternhauses. Meine Eltern haben mich verkauft als Sklavin. Ich war neun, als ich an den königlichen Hof kam. Ich sollte mit elf verheiratet werden, doch ein Mitstreiter Lorns rettete mich und erkannte meine Magie. So kam ich in seine Reihen", erzählte sie und fragte sich, wann sie das letzte Mal an das neunjährige Sklavenmädchen gedacht hatte. Es musste Jahrzehnte her sein, wenn nicht Jahrhunderte.

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Rymel
30. September 712
Abend
Ardakan
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Rymel sah Liara leicht erschrocken an. Er wusste, das es das damals gegeben hatte, gerade Mädchen wurden oft verkauft, aber dennoch schockierte es ihn und er war froh, dass es heute kaum noch getan wurde.
„Nun verstehe ich deine Dankbarkeit gegenüber Lorn noch besser und ich bin froh, dass seine Diener dich gefunden haben, sonst würde ich nun nicht mit dir hier stehen“, meinte er und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln.

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Liara
30. September 712
Abend
Ardakan
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Liara nickte langsam. "Ja", sagte sie leise, "Dankbarkeit trifft es wohl sehr gut. Ich hätte mein Leben für ihn gegeben und doch stehe ich hier. Das ist der einzige Verrat, den ich mir vorzuwerfen habe und doch weiß ich, dass es richtig war. Auch Lorn war nicht der milde Gott, für den ich ihn anfangs hielt. Auch er war brutal und Machtgierig, wie wohl alle der Fünf. Dennoch war er mein Beschützer und gab mir ein Heim und ein Leben mit unendlichen Möglichkeiten und dafür bin ich ihm bis heute dankbar."

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Rymel
30. September 712
Abend
Ardakan
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Rymel nickte. „Ich denke es war nicht wirklich Verrat, ich meine, er hat sich ergeben, was hättest du tun sollen, ihn gegen seinen Willen verteidigen und dein Leben dabei lassen? Das hätte er nicht gewollt. Denn im Gegensatz zu Chairo, Keltor und Eth hatten Lorn und Althor auch gute Seiten. Sie haben sich zumindest etwas um ihre Diener gesorgt“, meinte er leise, zumindest war dies sein Empfinden von den Geschichten die er kannte. Gerade Chairo und Keltor haben ihre Diener oft als Kanonenfutter verbraucht und Eth mit seinen Stimmungsschwankungen war nicht viel besser gewesen.

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Liara
30. September 712
Abend
Ardakan
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"Aber auch sie haben die Menschen für schwach gehalten - zumindest Lorn tat dies. Darum gab er einigen von uns mehr Macht, er wollte eine Elite um sich herum wissen, die ihn nie verlassen würde, zumindest nicht durch den Tod des Alters. Ich gebe zu, ich war sehr stolz, da ich noch so jung war, ausgewählt worden zu sein. Aber von der anderen Seite betrachtet war es schon sehr niederträchtig und ich weiß, auch er hat die Menschen alles andere als gut behandelt."
Sie machte eine kleine Pause, blickte kurz zum aufgehenden Mond. "Aber das war einmal. Der Lorn von damals ist tot, ebenso wie ich kein Sklavenmädchen mehr bin."

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Rymel
30. September 712
Abend
Ardakan
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Rymel nickte. „Ich wollte sie keineswegs verteidigen. Ich wollte nur sagen, dass sie von den letzten Fünfen noch die harmlosesten waren“, meinte er und seufzte. „Ich glaube ich sehe das sowieso mit anderen Augen. Ich schätze das Leben generell und da ist es mir egal, ob von Menschen, Fen oder Tieren von der kleinen Blattlaus bis zum Elefanten“, meinte er und zuckte leicht mit den Schultern. Er war da eben anders, durch seine Magie, die ihn mit dem Leben in gewisser Weise verband.

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Liara
30. September 712
Abend
Ardakan
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"Davon könnten sich einige einen Hauch abschneiden", sagte Liara leise und meinte damit gewiss nicht nur die Götter.
"Okay, genug der Götter, die lassen wir jetzt einfach mal die sein, die sie einmal waren und gut ist", sagte sie schließlich entschieden.
"Weißt du schon, was du als nächstes machen wirst? Ich meine, du bist doch bisher immer von einer Stätte zu andere gezogen. Hast du vor, weiter zu ziehen oder wirst du bleiben?"

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Rymel
30. September 712
Abend
Ardakan
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Rymel lächelte. „Es ist aber auch nicht immer ganz einfach, gerade wenn es um Kämpfe geht“, meinte er und nickte schließlich. „Ja, wir sollten das Thema für diesen Abend ruhen lassen, es gibt schließlich noch mehr auf dieser Welt“, erwiderte er, als Liara sagte, sie sollten die Götter ruhen lassen.
„Und was ich machen werde? Ich wollte als nächstes eigentlich nach Jaraa und Lenco einmal wieder besuchen, das kann ich nun nicht mehr.Also denke ich werde ich bleiben, vorausgesetzt Karim ist damit einverstanden“, meinte er und schloss für einen Moment die Augen, damit Liara nicht seine Trauer sah.

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Liara
30. September 712
Abend
Ardakan
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"O-Okay", meinte Liara zögernd, da hatte sie wohl prompt die falsche Frage gestellt. "Entschuldige, das war eine dumme Frage von mir", gab sie leise zu, sie hatte die Gedanken an Lenco keineswegs wieder hoch holen wollen.
"Ich würde mich freuen, wenn du bleibst und Karim ist sicher froh über jeder Unterstützung. Wir vier - Bidjan, Elaina, du und ich - sind doch irgendwie ein Team geworden in den letzten Wochen, meinst du nicht auch? Ich... fänd es wirklich schön, wenn du bleiben magst."