Kapitel 2 - Teil 3

[Cassiopeia]

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Liara / Elaina
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Liara war zutiefst erleichtert, als sie die Stadtmauern Ardakans erblickte, die hochgebaute Stadt auf dem Hügel ragte vertraut und stolz vor ihnen auf. Als Rymels Pferd den Schritt beschleunigte, wurde auch ihre Stute schneller, Liara war recht froh darum. Jetzt, wo ihr Zuhause in Sichtweite war, wollte sie so schnell wie möglich dort sein, etwas essen und am liebsten ein warmes, säuberndes Bad nehmen. Denn noch schien Ardakan unversehrt und Liara war unendlich froh darum.

Elaina staunte, als die Stadt vor ihnen immer mehr an Form und Farbe gewann. Das also war Ardakan, der Mittelpunkt und Machtzentrum des Landes, Sitz des Königs der Menschen und geheime Stätte des gebannten Gottes Lorn.
Sie waren also endlich am Ziel ihrer langen Reise und Elaina hoffte, dass Chairos Zorn die Stadt noch nicht getroffen hatte. Bisher jedoch schien alles friedlich zu sein und mit neugierigem Blick folgte sie den schneller werdenden Pferden der anderen, die es offenbar kaum erwarten konnten, nach Hause zu kommen.

Die Wachen bliesen in ihre Hörner und die Tore wurden ihnen geöffnet, sodass sie nicht einmal viel langsamer werden mussten. Elaina hatte noch nie einen so großen Palast gesehen, sie war ein wenig überfordert. Erst die Straßen und Gassen, Häuser und Menschen in den Straßen und nun der Palast des Königs, in welchem die Hüter ebenfalls untergebracht waren.
Ein Stallmeister kam ihnen entgegen und verbeugte sich. "Willkommen zurück, wir haben Eure sichere Ankunft sehnlich erwartet."

[vojka]

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Rymel
30. September 712
Nachmittag
Feuer von Jaraa; Sihias
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Rymel nickte dem Stallmeister freundlich zu. „Wir danken dir Linardo. Kümmere dich bitte gut um unsere Pferde ihre Reise war anstrengender als die unsere“, sagte er, während er von Simerados Rücken sprang. „Gibt ihnen mehr Futter als sonst und sorge dafür, dass sie ordentlich trinken und gut gestriegelt werden“, fügte er noch hinzu und wartete bis die anderen ebenfalls abgestiegen waren.
„Wir sollten gleich zu Karim und ihm berichten was genau vorgefallen ist“, außerdem musste er selbst ihm ja noch die Worte Akamirs ausrichten.

[LaBerg]

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Bidjan
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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"Vielen dank", sagte Bidjan freundlich zu dem Stallmeister und übergab ihm sein Pferd zum Versorgen als er abgestiegen war.
Bidjans schaute zu Elaina. Sie schien noch mit den ganzen Eindrücken, die hier auf sie eindrangen beschäftigt zu sein.
"Ja, das ist das wichtigste, dass wir erstmal zu Karim gehen und ihm berichten", stimmte Bidjan Rymel zu. Da inzwischen alle ihre Pferde Linardo übergeben hatten, gab es keinen Grund länger hier in den Ställen zu bleiben.
Mit zügigen Schritten führte der Weg der Gruppe durch den Palast in Richtung der Gemächer von Karim.

[Cassiopeia]

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Liara / Elaina
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Liara war erleichtert, als sie die vertrauten Hallen betraten, doch in Gedanken betete sie, dass diese Mauern noch lange stehen mochten. Ihr kamen wieder einmal Inayas Worte in den Sinn, die Ardakan hatte brennen sehen; ein Schauer überkam sie bei diesen Gedanken. Doch zunächst führte ihr Weg zu Karim mit der traurigen Nachricht von Evonas Tod, Chairos Befreiung und dem Gemetzel von Jaraa.

Elaina war etwas nervös, als sie den anderen durch die fremden Gänge und Hallen folgte. Hier war alles anders, groß und neu. Ardakan war eine überaus mächtige Stadt, wie sie bereits gesehen hatte und hier im Palast des König wurde sein Reichtum in aller Herrlichkeit offenbar. Sie kam sich wieder vor wie ein kleines, unwissendes Bauernmädchen, welches mit verschlammten Füßen über einen Goldteppich eines hohen Kaufmannes stolpert.
Sie wünschte sich, Akamir wäre bei ihnen. Er konnte Karim auf Augenhöhe begegnen und er war die Verbindung zum Feuer, zu ihrer Heimat. Doch auch Akamir hatte sie verlassen und Elaina fühlte sich seltsam einsam.

Sie erreichten eine Tür, die ihnen geöffnet wurde. Dahinter lagen die prunkvollen Gemächer Karims - zumindest in Elainas Augen schienen sie sehr prunkvoll mit dicken Teppichen, einem herrlichen Leuchter und edlem Mobilar. Ihnen entgegen kam ein besorgt und zugleich erleichtert dreinblickender Mann, der sie mit offenen Händen als Geste der Freundschaft begrüßte.
"Tretet ein", sagte Karim und Elainas Herz klopfte aufgeregt. Als die Tür sich hinter ihnen schloss, blickte sie sich automatisch nach einem Fluchtweg um. Karim musterte die Heimgekehrten und sein Lächeln verschwand. "Ich sehe ein Gesicht weniger und begrüße ein Neues. Ich habe Eure Nachricht erhalten, die offenbar in großer Not abgeschickt wurde. Setzt Euch doch und berichtet, was passiert ist."

[LaBerg]

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Bidjan
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Bidjan nickte Karim freundlich zu bevor er platz nahm. Er nahm ganz bewusst den Platz neben Elaina. Er hoffte es würde ihr ein bischen Rückhalt geben, wenn er in ihrer Nähe war.
"Fangen wir mit dem neuen Gesicht an", begann Bidjan zu Karim gewandt zu sprechen. "Das ist Elaina eine Freuermagierin und Hüterin des Feuers. Neben Akamir, die letzte Überlebende", stellte er die junge Frau vor. Eigentlich entsprach das mit der Hüterin nicht mehr ganz der Wahrheit, aber von ihn war Elaina immer noch eine Hüterin des Feuers und wenn vielleicht auch erst wieder in der Zukunft.
"Akamir hat und bei unserer Ankunft zum Essen eingeladen und uns von Aufständischen Fen unter der Führung von Yares berichtet." Bidjan erzählte im Detail weiter, was Akamir ihnen berichtet hatte.
"Ich habe mich nach dem Essen noch außerhalb des Palastes mit Elaina unterhalten gehabt als plötzlich die Ställe zu brennen begannen. Der Angriff der Aufständischen hat noch am selben Abend begonnen. Wir sind in den Kampf gezogen, um Akamir und die Stätte zu schützen. Leider waren wir zahlenmäßig so unterlegen, dass zum Schluss nurnoch Akamir und Elaina übrig waren. Evona, war in den Kämpfen ums Leben gekommen. Elaina hat ihr mit dem Ritual des Feuers für die Toten die letzte Ehre erwiesen. Dann sind wir geflohen. Zu diesem Zeitpunkt noch zusammen mit Akamir. Als wir am nächsten Tag die Mitteilungen geschrieben haben, war uns kurz vorher bewusst geworden, dass Chairo befreit wurde."
Bidjan hielt bei diesem Punkt inne und schaute zu Karim. Während er erzählt hatte, hatte er immer wieder zu Liara und Rymel geschaut, ob sie irgendetwas zu ergänzen hatten.

[vojka]

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Rymel
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Rymel hörte Bidjans Bericht schweigend zu und nickte nur hin und wieder. „Akamir bat mich Euch etwas auszurichten, ehe sich unsere Wege trennten“, meinte Rymel, nachdem Bidjan mit seinem Bericht geendet hatte. Nachdem Karim genickt hatte, zum Zeichen, dass er fortfahren sollte, wiederholte er wortgetreu, was ihm der Wächter des Feuers gesagt hatte.
„Schließlich ritten wir weiter, überquerten erneut die See und sind nun endlich wieder in der Heimat angekommen“, schloss er schließlich nachdem er noch einige Kleinigkeiten gesagt hatte seinen Bericht und sah zu Liara, ob diese noch etwas hinzuzufügen hatte. Er wollte eigentlich nur noch in seine Räumlichkeiten, ein Bad nehmen, ein gutes Mahl zu sich nehmen und dann die nächsten Tage durchschlafen und er hoffte, das diese Versammlung nicht mehr sehr lange dauern würde.

[Cassiopeia]

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Karim
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Karim lauschte den beiden Männern schweigend und was sie berichteten, war überaus erschütternd.
"Dann ist es also wahr. Das Feuer wurde entfesselt, Yares war all die Zeit Chairos Mann und hat seinen damaligen Eid mit gekreuzten Fingern gesprochen, wie mir scheint. Und nach Euren Schilderungen können sie die Stätte halten und brauchen so schnell keine Rückeroberung befürchten." Das war eine denkbar schlechte Situation, vor allem wenn Chairo sich auf den Weg nach Norden machte, wie Karim befürchtete.
"Chairo und Lorn waren Erzfeinde. Der Feuergott wird sich Verstärkung holen, ehe er uns angreift und wenn zwei Götter wieder frei sind, werden sich auch die anderen gegen ihre Ketten wehren." Vielleicht hatte Akamir Recht, vielleicht hatten sie keine Chance, wenn sich Chairo und Keltor gegen Lorn wandten. Vor allem nicht, wenn Lorn selbst noch gebannt war, hatten sie ihnen nichts entgegen zu setzen. Doch Lorn zu befreien kam ebenso wenig in Frage. Und was, wenn es solche Männer woe Yares auch in seinen Reihen gab?
Er drehte sich zu Elaina und nickte ihr dankbar zu. "Danke, dass Ihr Evona diese Ehre habt zuteil werden lassen." Er würde für sie eine Kerze entzünden in den Ehrenräumen der Toten, wo zuvor schon Lenco gelegen hatte. Den Schilderungen nach war es gar nicht mehr zum Begräbnis des Mannes gekommen, wie er bestürzt fest stellte.
Karim erhob sich. "Ich danke Euch für den Bericht und Euren Mut, den ihr in Jaraa bewiesen habt. Wenn sich Chairo mit Keltor verbündet, kommen schwere Stunden auf uns zu. Doch fürs Erste sollt Ihr ruhen und ankommen und das Feuer hinter Euch lassen."

[LaBerg]

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Bidjan
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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"Danke", sagte Bidjan und nickte Karim zu, da dieser andeutete, dass sie gehen konnten. Bidjan wollte schon gehen als ihm einfiel, dass sie Elaina noch keine Räumlichkeiten hatten. Klar er würde sie in den Gästebereich führen können, aber damit war sie sehr weit von ihnen weg. Irgendwie fand er, dass es besser wäre ihr Räumlichkeiten in der Nähe der seinigen und der der anderen anzubieten. Für die nächte Zeit würde es schließlich ihre Heimat werden.
"Ist es in Ordnung Elaina als Alternative zum Gästebereich auch ein Zimmer in dem Palastbereich, wo wir sind anzubieten?", fragte Bidjan, woraufhin Karim nickte.
"Elaina, du hast die Wahl zwischen dem großzügig gestalteten Gästebereich, der aber weit von meinem und den Gemächern der anderen entfernt ist oder du kannst ein Zimmer in unserem Bereich des Palastes haben?", fragte Bidjan zu Elaina gewandt.
Wie auch immer sie die Wahl treffen würde, er würde sie dorthin führen.

[Cassiopeia]

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Elaina
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Elaina blickte etwas unschlüssig drein, nickte dann aber.
"Ich wäre lieber in eurer Nähe", sagte sie leise. Auch wenn es sich vielleicht eher gehörte, im Gästebereich zu bleiben, fühlte sie sich dort ganz allein nicht sicher. Wenn hier nun dasselbe geschah wie beim Feuer... nein, daran wollte sie jetzt nicht denken. Die Gedanken würden noch früh genug zurück kommen.
Sie verließen Karim und Bidjan zeigte ihr ein Gemach schräg gegenüber von seinem, mit blauen Samtvorhängen und einem Balkon, der nach Westen zeigte. Elaina fand es wunderschön und lächelte dankbar.
"Zeigst du mir den Palast, wenn ich gebadet habe? Ich muss dringend baden", sagte sie, ehe ihr einfiel, dass sie ja gar keine Kleidung hatte außer der, die sie trug und die war mittlerweile starr vor Dreck und Salz.
Eine Dienerin wusste Abhilfe, führte sie in die Waschräumlichkeiten und suchte ihr passende Kleider heraus, worüber Elaina mehr als dankbar war.


Liara ging neben Rymel und sah ihn ein wenig besorgt an. "Ich nehme an, du fällst gleich in den Bett, mh? Soll ich dich wecken, wenn es essen gibt? Sonst lasse ich dir etwas auf dein Zimmer bringen. Aber essen solltest du." Das sollten sie alle, die Reise hatte sie einiges an Kraft und Kilos gekostet, sie hatten schließlich nichts dabei gehabt und mussten das nehmen, was sie auf dem Weg gefunden hatten.

[vojka]

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Rymel
30. September 712
Nachmittag
Ardakan
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Rymel seufzte, lächelte aber dennoch wegen Liaras Besorgnis um ihn. „Ich weiß ich sollte etwas essen, aber ich bezweifle, dass ich etwas essen kann“, meinte er leise. Nun wo die Gefahr für den Moment wirklich vorbei war und sie wieder zu Hause konnte er seine Gefühle nur schwer im Zaum halten. Sie waren nach Jaraa geritten um Lenco ein Begräbnis zu ermöglichen, wie es ihm gebührte und nun bezweifelte er, dass er jemals Ruhe finden würde, geschweige denn seine Seele wiedergeboren werden würde. Wie auch, ohne dass diese den Weg ins Jenseits finden konnte. Dazu die vielen Verluste bei der Schlacht, sie hatten ihn zusätzlich geschwächt, auch wenn er es während der Reise versucht hatte zu verbergen, aber es hatte ihn unendliche Mühe gekostet das alles und nun wollte er einfach nur noch drei Tage durchschlafen.