Klein Lerch

[silverbullet]

Mrs Murphy

Mrs Murphy reckte das Näschen in die Luft und witterte. "Das sieht wirklich gut aus", meinte sie und schaute sich weiter witternd um, "ich mache mir aber doch Sorgen, dass uns derjenige, für den das Futter eigentlich bestimmt ist, nicht so gern daran beteiligt. Von den Menschen mal ganz abgesehen, die sicher kein Interesse daran haben, Streuner wie uns durchzufüttern."

[Spikor]

Paulchen

"Wen interessiert der Besitzer? Wir sind zu dritt! Aber leider ist es nur eine Schale für uns drei - schade!" Paulchen war äußerst eifrig, schaute sich aber wachsam um. Er war sich ziemlich sicher, dass die örtliche Hauskatze ihr Futter nicht für lange unbeaufsichtigt lassen würde. So sehr es ihn schmerzte, die Portion teilen zu müssen, schlug er trotzdem zähneknirschend vor: "Wir könnten uns abwechseln - immer einer frisst und die andern zwei stehen schmiere." Lieber eine Drittel Portion als gar keine...

[Odin]

Laetitia

"So machen wir es", sagte sie und ging geradewegs auf den Napf zu. Dort schätzte sie zum einen die Menge des Inhalts und zum anderen die Umgebung ab. Dann senkte sie den Kopf und fing an, ein wenig zu fressen.

[silverbullet]

Mrs Murphy

Auch Mrs Murphy hätte nichts gegen eine Portion für sich allein einzuwenden gehabt, fügte sich aber in ihr Schicksal, wobei die Katze in ihr protestierte, dass Laetitia sich ganz selbstverständlich vordrängte. Kurz war sie versucht, der kleineren Katze die Krallen überziehen, hielt sich jedoch zurück. "Beeil dich, wir haben auch Hunger", meinte sie stattdessen und beobachtete die Umgebung.

[Spikor]

Paulchen

"Äh..." machte er, als Laetitia sich vordrängelte. Selbstverständlich hatte er gemeint, dass ER zuerst dran sein sollte. Er hatte schließlich Hunger! Gut, die anderen auch, aber das war für ihn aus irgendeinem Grund nicht gaaanz so wichtig. Er konnte aber nicht ganz den Finger drauf legen, was für ein Grund das sein könnte. Na schön, immerhin schuldete Laetitia ihm jetzt was, weil er sie gnädigerweise vorgelassen hatte (so stellte sich der Vorgang jedenfalls in seiner eigenen Anschauung dar). Er schaute zu Mrs. Murphy, ob sie Anstalten machen würde, als Zweite dran zu kommen. Seinen Job, nach der fremden Katze zu suchen, hatte er aber nicht vergessen, er hatte ihn nur hintan gestellt.

[Odin]

Laetitia

Als sie ihren Teil der Portion vertilgt hatte, schaute sie zuerst nochmal umher. Dann trabte sie zurück.

"Na schön. Du kannst jetzt", dabei sah sie Mrs Murphy an. "Ich passe auf."

'Paulchen lasse ich nicht vor ihr gehen. Er bringt es fertig, den ganzen Rest zu essen.'

[silverbullet]

Mrs Murphy

Die Main Coon ließ sich nicht lange bitten und stürzte sich auf den Futternapf. Sie schmatzte und schlang was das Zeug hielt, bis Martina sie zur Ordnung rief. Immer noch knurpselnd und kauend rückte sie zur Seite und überließ dem Kater den Platz am Napf. Satt war sie nicht geworden, aber immerhin besser als gar nichts. Sie hielt Ausschau nach etwas Wasser und meinte: "Gut aber zu wenig. Wenn wir noch etwas finden sollten, wäre das gut."

[Spikor]

Paulchen

"Auf jeden Fall", stimmte er Mrs. Murphy zu, noch bevor er überhaupt zu Futtern angefangen hatte. Er brauchte auch nicht lange, um die Schale zu leeren. Am liebsten hätte er sich anschließend in der Nähe versteckt und gewartet, bis ein Mensch die Schale auffüllen würde, damit er sie gleich nochmal leeren könnte, aber ihm war auch klar, dass der Besitzer des verlorenen Fressens jeden Augenblick auftauchen konnte. Deshalb wollte er eigentlich schnellstens das Weite suchen, aber er konnte es sich doch nicht verkneifen, die Schale gründlich auszulecken.

[Erzähler]

Während Laetitia und Mrs. Murphy sich putzten und Paulchen den Teller "sauber" machte, war drinnen im Haus eine Tür zu hören. Ein Blick auf die Glasscheibe der Terrassentür zeigte den Freunden, dass eine Frau das Zimmer betreten hatte, gefolgt von einer schönen rot-braun getigerten Main Coone-Katze. Beide verharrten einen Augenblick fassungslos, als sie sahen, was sich auf ihrer Terasse gerade abspielte. Dann färbte sich das Gesicht der Frau dunkel vor Zorn und sie stürmte zur Tür und riss sie auf. Während sie noch "Ihr verdammten Mistviecher, macht dass ihr wegkommt!" brüllte, stürzte die Main Coone an ihr vorbei nach draußen, um ihren Futterplatz zurück zu erobern.

[Odin]

Laetitia

Als von drinnen die Tür zu hören war, sah Laetitia auf. Dann sah sie die Frau und die andere Katze und stand schnell auf.

"Paulchen, lass den Rest im Napf. Wir müssen hier weg! Und das schnell!"

Darauf warf sie sich herum und rannte in Richtung der Büsche.