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Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 19. Jun 2014, 20:46
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Bidjan schob sich ein Stück seiner Mashis in den Mund, während er Elainas Ausführungen folgte. "Es wird eine Weile dauern bis die Chairo und Keltor wieder alle Strukturen, die sie zur Organisation benötigen geschaffen haben. Aber einst waren es Fen, die Magie wie Karim sie besitzt in sich trugen, die neue Magier rekrutierten. Sie suchten überall nach den Menschen, die Magie ihres Gottes trugen, denn ein Magier der sein Magie beispielsweise von Chairo bezog, konnte nie ein Fen Eths werden und umgekehrt", sagte Bidjan nachdem er geschluckt hatte.
"Die Götter selbst sind immer eine Gefahr, aber viel realistischer ist es, dass diese neuen Magier auf Fens aus Chairos Reihen treffen, die versuchen für sich zu gewinnen." Bidjan warf einen kurzen flüchtigen Blick in Richtung des anderen Tisches.
"Einige von ihnen sind eigentlich noch Kinder, man kann von ihnen nicht erwarten, dass sie immer das große Ganze im Blick haben und alle Konsequenzen richtig einschätzen können. Ich denke es ist gut, dass sie alle erstmal die Vorzüge des Lebens hier im Palast kennenlernen."
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 19. Jun 2014, 22:27
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Elaina nickte bedächtig, während Bidjan sprach. "Dann müssen wir hoffen, dass wir sie soweit stärken können, dass sie dem dann nicht nachgeben. Es werden sicher nicht alle schaffen, aber ich wäre froh, wenn wir nicht alle verlieren, die uns momentan noch unterstützen", sagte sie, auch wenn die Chancen sehr schlecht standen. "Und dass wir als die Erfahreneren zusammen halten. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber wir müssen in de Hinsicht Vorbilder sein."
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 19. Jun 2014, 22:47
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Bidjan nickte leicht, während er einen Schluck des Tees trank. "Ja, wir müssen Vorbilder sein und wir müssen ihnen irgendwie deutlich machen um was es wirklich geht. Alle werden wir nicht halten können, da hast du sicher recht, aber ich hoffe wirklich, dass es gelingt den größten Teil für uns zu gewinnen", sagte Bidjan und hielt überlegend inne.
"Es ist bei mir so lange her, dass ich in deren Alter war. Ich denke noch ist die Magie für sie spannend und neu, aber irgendwie vermute ich, dass sie recht schnell merken werden, dass man zum richtigen Beherrschen der Magie sehr viel üben und lernen muss und das nicht immer Spaß macht. Was war es, dass dich motiviert hat deine magischen Fähigkeiten immer weiter zu verbessern?", fragte Bidjan.
Elaina war an dieser Zeit noch deutlich näher dran als es bei Bidjan der Fall war und konnte so vielleicht ein paar nützliche Dinge einbringen.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 19. Jun 2014, 22:55
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Elaina lächelte leicht bei Bidjans Frage, da musste sie gar nicht lange überlegen.
"Bei mir es meine Unsicherheit in erster Linie, du weißt ja, dass Jaraa inoffiziell von den Fen regiert wurde. Ich hatte großen Respekt bis Angst vor ihnen, wollte mich aber zugleich nicht klein kriegen lassen. Da ich nur eine kleine, sterbliche Frau war ohne besondere Magie - Feuer ist in Jaraa nun wirklich nichts Besonderes - beachtete mich niemand groß. So hatte ich genug Zeit und Ruhe, mich ganz auf mich zu konzentrieren. Auch wenn es die anderen nicht bemerken würden, wollte ich mir selbst beweisen, dass ich ebenso gut sein konnte, sozusagen. Außerdem hatte ich schon immer die gewisse Angst, dass die Magie mich kontrolliert statt umgekehrt, ein Gefühl, welches sich ganz am Anfang noch auf den Baumwollfeldern stark bei mir einprägte." Sie sah einen Augenblick wieder zu den jungen Menschen am Nebentisch. "Was sie brauchen, ist unser Vertrauen in sie, ist der Zusammenhalt unter einander, das Selbstvertrauen, dass sie etwas können, dass sie gut sind und besser werden können mit jedem Tag, den sie an sich arbeiten."
Re: Kapitel 5
Verfasst: Do 19. Jun 2014, 23:41
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Sich selbst zu beweisen, dass man etwas kann und dabei nicht besonders auf die anderen zu achten, war sicher die beste Motivation.
Bidjan versuchte sich an seine Anfänge zu erinnern, was ihm nicht wirklich leicht fiel, war es doch nun schon soviele hunderte von Jahre her. "Ja den Zusammenhalt untereinander zu Stärken und ihnen zu zeigen, dass die etwas können ist denke ich wirklich wichtig", stimmte Bidjan Elaina nachdenklich zu. "Vielleicht können sie irgendwelche kleine Aufgaben übernehmen, die für uns wichtig sind. Ich denke es ist ein durchaus positives Gefühl, wenn man etwas tun darf, dass tatsächlichen Nutzen hat und nicht nur irgendwelche gestellten Übungen machen muss."
Das war etwas, dass in Bidjans Aufbildung immer wieder mal angewandt wurde, wobei es da natürlich noch andere Motivationen gab.
"Die Frage ist, wie kann man so jungen Menschen deutlich machen, dass die Versprechen der Fens Chairos nichts wert sind. Sie werden ihnen die Unsterblichkeit versprechen. Sie werden ihnen Führungspositionen in der Armee versprechen, sie werden versprechen in der ganzen Welt aggieren zu dürfen. Jeder Charakter ist anders, aber bei einigen wird das sicher Wirkung zeigen und in einer Gruppe zieht dann sicher noch den ein oder anderen nicht ganzfreiwillig mit. Wie können wir zeigen, dass das was wir zu bieten haben, besser ist als das was Chairo oder Keltor zu bieten hat?"
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 20. Jun 2014, 11:31
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Elaina überlegte etwas, diese Aufgaben waren wirklich nicht leicht.
"Und... wenn ihr als Fen mit den Jüngeren darüber redet? Wenn es jemand weiß, diese Versprechen zu beurteilen, dann seid ihr es", sagte sie etwas vorsichtig an Bidjan gewandt. "Ihr kennt die Verantwortung unter den Göttern, aber auch ihre Willkür, ihre Grausamkeit und ihre Kontrolle, die sie auf einen ausüben können, wenn man sich ihnen unterordnet. Ich denke, wenn diese jungen Menschen darüber informiert sind - von Leuten, die authentisch sind in dem, was sie sagen, weil sie es selbst erlebt haben - dann wirken die Verlockungen, die an sie heran getragen werden, gleich weniger attraktiv, zumindest auf manche. Könntest du dir das vorstellen?" In Elainas Augen war es wichtig, den jungen Menschen aufzuzeigen, welche Folgen eine solche Entscheidung hatte. Für die Götter zu kämpfen hieß nicht einfach, sich einem Heermeister unterzuordnen, sondern es war eine Entscheidung für das gesamte Leben - im Falle eines Fens eine Entscheidung für die Ewigkeit. Und das war nichts, was sie in dem Alter bereits einschätzen konnten.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 20. Jun 2014, 15:31
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel nickte. „Ich werde dann gehen“, sagte er und stand auf, beugte sich zu Liara und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, wie er es schon so oft getan hatte. Allerdings merkte er selbst, dass er diese kleine Berührung mehr genoss als sonst. Mehr würde er von ihr nicht bekommen, das hatte sie klar gesagt und er musste lernen damit zu leben, so schwer es war. Er wusste er würde nicht immer normal mit ihr umgehen können, aber er wollte es versuchen.
Schnellen Schrittes entfernte er sich aus dem Garten und steuerte den Palast und Karims Räume an. Als er vor dessen Tür stand, klopfte er an und wartete bis er hineingebeten wurde.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 20. Jun 2014, 16:09
von Cassiopeia
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Karim
13. November 712
Abend
Ardakan
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Es war schon spät, doch Karim schlief wenig dieser Tage. Gerade heute war so ein Tag gewesen, nach dem er nun nicht einfach abschalten konnte. Der Gang von Rymel, Elaina und Bidjan in die Gewölbe war eine fatale Fehlentscheidung gewesen und Karim machte sich große Vorwürfe. Wie hatte er so leichtsinnig sein können? Er wusste, was der Antrieb gewesen war, dem Vorschlag so schnell zuzustimmen: er brauchte Antworten, brauchte irgendeinen Ansatz, dem sie folgen konnten. Sie hatten nichts in der Hand und würden hilflos überrannt werden, sollten sich Fens aus dem Exils entschließen, Lorn zu befreien. Wenn niemand wusste, wie genau der Gott gebannt war, konnte sie auch niemand aufhalten, sollten sie ihnen einen Schritt voraus sein. Karim würde alles geben um diese Stätte zu halten, doch er hatte das GEfühl, die Sicherheit zerrann ihm zwischen den Fingern.
Als es Klopfte, sah er überrascht auf, wer kam so spät noch zu ihm?
"Herein?", bat er und blickt abwartend zur Tür, wer dort eintreten würde.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 20. Jun 2014, 16:14
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel atmete noch einmal tief durch, ehe er die Tür öffnete und in Karims Räumlichkeiten trat. „Ich hoffe ich störe nicht?“, fragte er, trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 20. Jun 2014, 16:17
von Cassiopeia
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Karim
13. November 712
Abend
Ardakan
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Karim lächelte leicht als Rymel erschien. "Keineswegs", versicherte er und bedeutete Rymel, Platz zu nehmen, so er dies wünschte.
"Kann ich dir etwas anbieten? Tee vielleicht?", fragte er und war erleichtert, dass es Rymel offenbar besser ging als am Mittag noch. "Was kann ich für dich tun?"