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Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 21:47
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel schluckte und seufzte. „Es lag... liegt an mir“, sagte er leise, traute sich nicht sie anzusehen, stattdessen sah er auf seine Finger, die in seinem Schoß sagen und miteinander spielten.
„Ich bin kein Mensch der viel über sich erzählt. Du bist einer der wenigen, die etwas mehr von mir wissen, als viele andere und selbst da ist es mir schwer gefallen dir von Dilara und Yasha zu erzählen. Ich... habe einfach verlernt zu reden, da ich mich in den letzten Jahrhunderten immer zurückgezogen habe, wenn mir jemand zu nahe kam. Du bist mir verdammt nahe gekommen“, sagte er und blinzelte kurz zu ihr hinauf, ehe er schnell wieder den Blick senkte, als er drohte sich in ihren Augen zu verlieren.
Er hatte eben sehr wohl gehört, wie verletzt Liara war, etwas was er nicht wollte. Er wollte sie glücklich sehen und es schmerzte zu hören, dass sie verletzt war, aber noch schlimmer war, dass er Schuld daran trug.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 22:10
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Mittag
Ardakan
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Elaina setzte sich neben ihn und legte wie selbst verständlich einen Arm um ihn.
"Sie werden es schaffen und wir mit ihnen", meinte sie recht zuversichtlich - für den Moment waren ihre Zweifel weit fort. "Wenn wir vor allem Liara diesen Halt vermitteln, dann wird sie denke ich alles daran setzen, diese Freiheit der Freundschaft zu erhalten. So sehr sie Lorn auch liebt, noch mehr fürchtet sie sich davor, erneut in seine Abhängigkeit zu geraten. Sie erzählte, besser erwähnte kurz, wie er sie über Gedanken und Entscheidungen lenkte und beeinflusste, was ihr erst klar wurde, als diese nach seiner Bannung wieder ganz ihr selbst gehörten." Sie lehnte ihren Kopf an Bidjans Schulter und schloss fast automatisch die Augen. "Ich gehöre nur dir und bin sehr froh darum", sagte sie leise, während sie leicht seinen Nacken begann zu kraulen.


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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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"Das tut mir leid, ich wollte dich nicht bedrängen", antwortete Liara und sah erst ihn an, dann wieder auf ihre eigenen Hände. "Ich kenne das Gefühl, sich immer mehr auf sich selbst zu fokussieren, wenn man mit erlebt, wie Freunde und Familie wieder und wieder sterben. Das ist irgendwann nicht mehr auszuhalten, da ist es besser, keine Freundschaften zu schließen als Freundschaften, die eines Tages wieder sterben werden und einen in tiefer Trauer zurück lassen." Zumindest war es bei ihr so und was Rymel schilderte, klang ganz ähnlich.
"Aber diese Selbstfokussierung macht enorm einsam. Ich habe eigentlich erst wieder einen Blick für andere gehabt, als die Sache mit den Morden hier anfing, an dessen Ende wir Lenco nach Jaraa bringen mussten. Ich kenne Bidjan seit Jahrhunderten und würde ihn durchaus als guten Freund bezeichnen. Aber er kennt mich bei weitem nicht so gut wie du mich. Darum hat mich deine Abweisung.. sehr getroffen", gab sie leise zu, auch wenn es ihr schwer fiel, dies zuzugeben.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 22:19
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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„Ich weiß was du meinst. Lenco war einer meiner wenigen Freunde und vor allem engsten Freunde. Er war einer meiner Mentoren. Ich konnte jederzeit mit jedem Problem zu ihm gehen und nun ist er fort. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich eines Tages verlassen würde“, sagte Rymel und kämpfte erneut mit dem Schmerz, den dieser Verlust verursacht hatte.
„Aber dein Verlust würde mich noch mehr treffen“, wisperte er leise und schluckte. Das würde er nicht verkraften.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 22:33
von Cassiopeia
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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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"Dann weise mich nicht ab", bat sie Rymel leise und sah ihn an. "Schließe mich nicht aus, auch wenn es schmerzt und schwer ist, das weiß ich. Ich möchte... für dich da sein dürfen, auch und vor allem, wenn es dir nicht gut geht. Auch wenn ich dich niht drängen möchte über etwas zu sprechen, worüber du nicht reden willst." Das verstand sie und damit würde sie besser umgehen können als mit der bloßen Ablehnung.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 22:39
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel schluckte bei Liaras Worten. Er wollte sie doch nicht abweisen, aber es tat so unglaublich weh sie anzusehen und nicht näher kommen zu dürfen, nicht näher kommen zu dürfen. Er wusste nicht, wie lange er ihr widerstehen konnte.
Er sah auf und Liara einfach nur an, hoffte sie konnte aus seinem Blick lesen, was in ihm vorging, immerhin hatte sie doch vorhin gehört, was er im Schlaf gesagt hatte, zumindest musste er sie gehört haben.
„Du hast wunderschöne Augen“, flüsterte er ohne es wirklich zu merken, aber er hatte den Blick dieses Mal nicht von ihren Augen, in denen sich das Mondlicht spiegelte, abwenden können.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 22:45
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Mittag
Ardakan
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Bidjan schloss die Augen und ließ einefach das Gefühl wie Elaina ihn im Nacken kraulte auf sich wirken. Es hatte irgendwie etwas Entspannendes.
"Ich glaube Liara ist das noch stärker aufgefallen wie sehr die Götter manipulieren als es bei mir der Fall gewesen ist. Ich habe bei meiner Flucht vor Eth etwa ein Jahr gegen die Manipulationen und Visionen von ihm angekämpft. Da war es vorallem Erleichterung endlich nicht mehr ständig gegen alles ankämpfen zu müssen. Außerdem ist Lorn in seinem Handeln sicher anders gewesen als Eth es gewesen ist."
Bidjan machte eine Pause.
"Liara können wir durch unsre Freundschaft sicher irgendwie stärken auch wenn das sehr schwer werden wird. Bei Rymel... Ich hoffe, dass er sich uns genug verbunden fühlt, dass er hier bleibt. Solang Althar weiterhin gebannt ist und er durch ihn nicht zu irgendetwas angestachelt wird, wird er sich nicht gegen uns wenden. Das schlimmste was passieren könnte, wäre dass er weiterzieht, wie er es schon so oft getan hat, wenn es Probleme gab."

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 23:13
von Cassiopeia
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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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Liara musste bei Rymels Worten lächeln. "Das letzte Mal hast du sie als 'unheimlich' bezeichnet", sagte sie halb amüsiert. "Aber danke." Sie schwieg einen Moment und wusste nicht ganz wie sie das, was sie ansprechen musste, ansprechen konnte.
"Rymel, du... du hast vorhin im Schlaf etwas gesagt, dass du... etwas für mich empfindest und zugleich Dilara nicht verlassen willst", sagte sie schließlich zögernd und holte tief Luft. "Ich will offen zu dir sein, ich kann dir nicht geben,was du dir wünscht. Du bist mir unglaublich wichtig und ich möchte deine Freundschaft auf keinen Fall verlieren. Ohne dich wäre ich die letzten Wochen zerbrochen. Aber für den Moment kann ich dir nicht mehr als eine Freundin sein in tiefer Verbundenheit." Es tat ihr leid, dies so direkt sagen zu müssen, aber es war besser so.


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Elaina
13. November 712
Mittag
Ardakan
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"Dann müssen wir auf ihre Stärke vertrauen und ihnen zeigen, dass wir ihnen Halt geben, dies durchzustehen", meinte Elaina, die noch immer an Bidjan lehnte. "Denn du hast Recht, wenn Rymel allein aufbricht, ist er in viel zu großer Gefahr." Sie seufzte etwas bedrückt. "Das ist schon komisch, es wurde noch nicht eine Klinge gekreuzt und doch sind wir schon mitten drin in einem Krieg, der ohne Schwerter ausgefochten wird. Eigentlich ist er ja nur in unseren Köpfen... ziemlich unheimlich. Manchmal ist es gar nicht leicht für mich, mitzuhalten. Ihr drei habt so viel mehr mit gemacht und sehr euch ganz anderen Problemen gegenüber als ich. Ich kann nur versuchen da zu sein, wenn ihr mich braucht und euch zu unterstützen, wo ich es kann."

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 23:27
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel schluckte bei Liaras Worten und schloss für einen Moment die Augen. „Ich weiß, ich habe es vorhin in deinen Augen gesehen“, sagte er leise und irgendwie gebrochen. Es war schlimm gewesen es in ihren Augen zu lesen, es zu hören war noch viel schlimmer.
„Ich... will auch ehrlich sein, ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich will dich auch nicht als Freundin verlieren, aber wenn ich dich sehe, gerade in dem endgültigen wissen, dass dort von deiner Seite nichts ist, das schmerzt noch mehr. Deshalb habe ich vorhin so reagiert. Ich kann dir nicht nah sein ohne das es mir weh tut und gleichzeitig tut es weh, wenn du nicht da bist“, sagte er und atmete tief durch.
„Ich weiß nicht, was es ist, was ich für dich empfinde, ich weiß nur, dass es mehr ist als Freundschaft und ja, ich liebe Dilara noch immer, werde sie immer lieben,. Ich... es ist in mir gerade ein einziges Chaos und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll“, fuhr er fort, ohne wirklich zu merken, dass er sprach.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 23:36
von Cassiopeia
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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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Laira schluckte bei Rymels Worten und sah ihn dann etwas unsicher an.
"Rymel, ich will dir wahrlich nicht zu nahe treten, aber... bist du dir wirklich sicher, dass es deine eigenen Gefühle sind und nicht... von Lorn gelenkte?", fragte sie, keine nette Frage, aber sie musste sie einfach stellen. "Ich weiß nicht, was da unten passiert ist und das macht mich wahnsinnig weil ich weiß, dass genau das Lorns Art ist, jemanden zu manipulieren." Ihre Hände begannen leicht zu zittern, sie würde es nicht ertragen, wenn Rymel unter Lorns Bann geraten wäre, wenn Lorn es geschafft hätte, ihm Gefühle einzureden, die nicht seine eigenen waren.

Re: Kapitel 5

Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 23:42
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel nickte langsam, es tat weh diese Frage zu hören, aber er verstand sie auch. Wenn einer Lorn kannte, dann war es immerhin Liara.
„Ja, ich bin mir sicher, dass es nichts mit Lorn zu tun hat, was ich fühle, auch wenn er die Gefühle für dich benutzte um mir weh zu tun um mich gefangen zu nehmen, in seinen Bann zu ziehen. Aber ich habe es vorher schon bemerkt“, sagte er, auch wenn es erst wenige Minuten vorher gewesen war, als Elaina ihn auf Liara angesprochen hatte. Aber er wusste, spürte, dass es seine Gefühle waren und nichts was Lorn ihm eingeimpft hatte.