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Re: Kapitel 5
Verfasst: Mi 11. Jun 2014, 23:03
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Mittag
Ardakan
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Elaina musste dennoch zugeben, dass sie erleichert war, dass die Zweifel offenbar nicht ihre Beziehung betrafen, sondern nur die generelle Frage. Dass dieser Gedanke für die Fen einen ganz anderen Stellenwert einnahm als für sie, wurde ihr erst nun immer deutlicher.
"Weißt du, ich habe mit Liara offenbar über etwas sehr ähnliches gesprochen und sie sagte auch, dass jemand, der immer in Gedanken bei den Toten verweilt, eines Tages selbst tot ist in der Seele. Das klang... ziemlich drastisch und alarmierend zugleich. Und sie hat... naja, ich habe ihr etwas von meiner Unsicherheit erzählt wegen des Alterns und meiner Sterblichkeit. Diese hat sie mir zum großen Teil genommen indem sie mir nochmal klar machte, was es für dich bedeutet, mich zu lieben. Das hat mir Mut gemacht, in vielerlei Hinsicht. Und vielleicht weiß ich nun noch mehr, wie Besonders das zwischen uns ist", sagte sie leise und küsste Bidjan zärtlich.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 19:09
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Mittag
Ardakan
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Bidjan genoß den zärtlichen Kuß von Elaina. Es war sehr beruhigend für ihn zu wissen, dass ihre Ansichten bezüglich des Lebens nach dem Tod harmonierten und ihr auch noch deutlicher geworden war, wie viel ihm die Liebe zu ihr bedeutete.
"Hat dir Liara irgendetwas angedeutete, was sie ihr Verhältnis zu Rymel sieht?", fragte Bidjan leise als sie sich von ihrem Kuss wieder gelöst hatten.
Irgendwie vermittelte Liara schon den Eindruck, dass ihr Rymel sehr wichtig war. Auf der anderen Seite war da die Meinung von Rymel, dass sie ihn nicht wollte. Vielleicht hatte Elaina ja irgendwie von der anderen Seite irgendetwas herausgefunden.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 20:02
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel hatte noch lange auf seinem Balkon gesessen, nachdem Bidjan ihn verlassen hatte. Auch das was der Diener ihm gebracht hatte, hatte er hier zu sich genommen, auch wenn er von den Speisen nur wenige Bissen und vom Tee nur wenige Schlucke zu sich genommen hatte. Zu sehr war er in seinen Gedanken gewesen und hatte über das, was Bidjan ihm gesagt hatte nachgedacht. Seine Gefühle für Liara, seine Begegnung mit Lorn und Dilara. Rymel war hier sogar immer für wenige Augenblicke eingeschlafen, aber meist recht schnell wieder aus dem Schlaf aufgeschreckt.
Nun war es dunkel draußen und er hatte das Gefühl mittlerweile etwas steif vom Sitzen zu sein. Noch immer fühlte Rymel sich ausgelaugt, sowohl geistig als auch körperlich. Er war noch immer müde, aber er wollte hier auch nicht weiter sitzen und nachdenken. Deshalb beschloss er in den Garten zu gehen um vielleicht dort die nötige Ruhe wieder zu finden. So stand er mühsam vom Boden auf und ging zurück in seine Räume. Schnell machte er sich etwas frisch und zog sich sein Cape über. Die Kapuze, die daran befestigt war, zog er sich tief in sein Gesicht, wie er es sonst auch tat. Allerdings tat er es dieses Mal nicht um seine eventuell leuchtenden Augen zu verstecken, sondern damit niemand sah, wie fertig er war. Er wollte nicht, das seltsame Gerüchte im Palast entstanden.
Schließlich verließ er den Palast und atmete tief durch. Er hatte das Gefühl, als wäre er seit Tagen nicht mehr draußen gewesen, dabei waren er und Liara erst am vergangenen Tag überhaupt hier her zurückgekehrt. Es kam ihm vor, als wäre dies schon Ewigkeiten her, wenn er davon absah, dass er es körperlich durchaus noch spürte. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er sich eingesperrt fühlte. Er war es einfach nicht mehr gewohnt in festen Behausungen zu wohnen. Ohne es wirklich zu bemerken, trugen ihn seine Füße trugen ihn automatisch in den Stall zu seinem Hengst. Er wollte, musste noch einmal nach diesem sehen.
„Hey mein Großer. Ich hoffe dir geht es gut“, fragte er ihn und streichelte ihm zärtlich über den Hals und die Nüstern und erntete ein liebevolles Schnauben von seinem treuen Begleiter.
„Weißt du eigentlich, wie gerne ich mich auf deinen Rücken schwingen und von hier verschwinden würde. Mir wächst gerade alles über den Kopf. Ich fühle mich eingeengt, eingesperrt und die kommende Zeit macht mir Angst. Der Krieg kommt näher und ich war noch nie ein großer Kämpfer. Aber ich kann doch auch meine Freunde hier nicht im Stich lassen, nun wo ich sie in mein Leben gelassen habe“, seufzte er und lehnte sich leicht an den Hals von Simerado. „Und dann ist da noch Liara. Weißt du mein Herz schlägt schneller wenn ich sie sehe, auch wenn ich es erst heute wirklich bemerkt habe, als Elaina mich darauf ansprach. Bin ich so blind was diese Dinge betrifft? Oder will ich es nur nicht sehen? Ich weiß nicht wirklich, ob es Liebe ist, es ist schon solange her, dass ich etwas ähnliches gefühlt habe. Wie also soll ich es ihr sagen? Ich weiß es doch selbst nich genau. Ich kann ja schlecht zu ihr gehen und sagen. 'Hey Liara, übrigens, ich glaube ich habe Gefühle für dich. Ich weiß nicht genau welcher Art sie sind, aber ich glaube sie gehen über reine Freundschaft hinaus. Was meinst du wollen wir es mal miteinander versuchen?'“, er schnaubte nun leise und machte seinem Hengt damit Konkurrenz. „Und dann ist da noch Dilara. Ich habe Angst, dass ich sie vergesse, wenn ich dem nachgebe, was da ist. Ich liebe sie noch immer, als wäre sie erst gestern von mir gegangen. Wie kann ich da etwas für eine andere Frau empfinden?“ Rymel schüttelte leicht den Kopf. Schüttete er sein Herz wirklich gerade seinem Pferd aus? War er mittlerweile so verrückt, dass er nur noch mit Tieren reden konnte? Warum hatte er nicht mit Bidjan darüber gesprochen, als dieser bei ihm gewesen war.
„Du machst dir wie immer zu viele Gedanken. Rede mit ihr und sehe was passiert. Ich verstehe nicht, warum ihr Menschen es euch immer so schwer macht.“
Rymel konnte ein leichtes Schmunzeln bei dieser Antwort nicht unterdrücken. Wahrscheinlich war es das erste seit Tagen. „Ich werde auf jeden Fall mit ihr reden, denn dies habe ich Bidjan versprochen und ich pflege meine Versprechen zu halten“, antwortete er und löste sich etwas von Simerado. „Wir werden morgen übrigens eine Menge zu tun haben. Karim hat mich gebeten die Reiter und ihre Pferde auf den Kampf vorzubereiten und ich benötige dafür deine Hilfe. Ruhe dich also noch schön aus, morgen früh geht es los. Ich werde noch etwas spazieren gehen und dann auch ins Bett gehen, damit auch ich fit genug dafür bin“, bat er seinen Hengst, streichelte ihm noch einmal über die Nüstern, ehe er sich abwandte und den Stall wieder verließ.
Rymel machte sich gleich auf in den Garten, wohin er von Anfang an gewollt hatte. Er hoffte dort etwas Ruhe zu finden, etwas was ihn sonst immer gelang, aber so durcheinander und fertig wie heute, war er schon viele Jahrzehnte nicht mehr gewesen. Er konnte nur hoffen, dass der Garten auch heute diese beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Rymel ging in den Rosengarten, seinen Lieblingsort hier in Ardakan war. Er ließ sich einfach im Gras nieder und lächelte, als einer der Vögel, die ihn auch immer wieder auf seinem Balkon besuchten bei ihm landete und sich auf seine Schoß setzte und ihm ein kleines Lied trällerte. Rymel schloss für einen Moment die Augen und ließ sich einfach nach hinten sinken, so dass er flach auf dem Rücken lag. Als er seine Augen wieder öffnete sah er in den dunklen Himmel, an welchem immer mehr Sterne erschienen und fast automatisch gingen seine Gedanken wieder auf Reisen und er sah nicht mehr den Sternenhimmel, sondern Bilder aus seiner Vergangenheit. Sein Kennenlernen mit Dilara, ihre Hochzeit, ihre Gemeinsame Zeit, die Geburt ihres Sohnes Yasha und wie sie diesen gemeinsam aufzogen und er selbst eine Familie gründete. Und schließlich auch Dilaras Verfall, wie sie immer wieder versucht hatte mit ihm über die Zeit nach ihrem Tod zu sprechen und er abgeblockt hatte. Und schließlich sah er noch, wie er sie schließlich zu Grabe getragen hatte. Er merkte nicht, wie sich seine Miene immer wieder den Bildern anpasste, von Lächeln, zu großer Freunde und schließlich Verzweiflung und Trauer. Und schließlich kamen neuere Bilder. Seine erste Begegnung mit Liara, die schon solange her war und an welche er bisher nie gedacht hatte. Er hatte sie damals kaum bemerkt, einfach weil er niemanden bemerken wollte. Aber nun war alles anders. Er sah auch Bilder von ihrer Reise. Sah, wie er am Feuer des Nachts Wache gehalten hatte und ständig zu Liara geblickt hatte. Rymel hatte gedacht, dies wäre nur gewesen um sich zu versichern, dass keine Tiere sie überfielen und seien sie auch noch so klein, aber nun, rückblickend und neutral betrachtet wusste er, dass es doch etwas anderes war. Ob er mit Liara so glücklich werden konnte, wie er es eins mit Dilara gewesen war? Er wusste es nicht, wusste auch nicht, ob er sich darauf einlassen wollte, einlassen konnte. Ein Knacken riss ihn aus seinen Gedanken und er setzte sich auf, konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen. „Wer ist da?“, fragte er in die Finsternis sah ruhig in diese in der Hoffnung, wer oder was immer dort war, würde sich zeigen.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 20:30
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Mittag
Ardakan
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Elaina schüttelte den Kopf. "Komischerweise hat sie praktisch gar nicht über ihn geredet. Aber als sie sagte, dass es sie sehr freue, dass du dich neu verlieben konntest, dass sie selbst aber nicht soweit sei. Nachdem für sie alles weg gebrochen war - kein Gott, keine Familie, keine Heimat mehr - ist sie hier her zurück gekehrt, sie sagte, es sei der einzige Ort, an dem sie je Sicherheit erfahren hat. Seitdem konzentriert sie sich auf ihre Freiheit und klang sehr entschlossen, diesen Bann um Lorn aufrecht zu erhalten, weil sie wohl weiß, dass sie nur dann frei bleiben kann. Aber von Rymel hat sie nicht gesprochen, nein, tut mir leid."
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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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Am Ende konnte Lara nicht mehr sagen, wie genau sie die Stunden verbracht hatte. Zwischen Schriftrollen und kreisenden Gedanken war sie hin und her gependelt und als sie den Saal ohne wirklich Ergebnisse schließlich verließ, war es Abendessenszeit. Später, als es dunkel war, war noch immer diese Unruhe in ihr und sie beschloss, etwas nach draußen zu gehen. Vielleicht wurde dort ihr Kopf etwas klarer und die Gefühle etwas weniger bitter. Sie nahm Kurs auf die Gärten, wo bald diese wunderschöne leuchtende Blume aufgehen würde, deren Namen sie sich nie merken konnte.
Als sie auf einen kleinen Ast trat, fuhr jemand erschrocken hoch, an der Stimme erkannte sie Rymel. Er schien sie nicht erkennen zu können, manchmal vergaß Liara schlicht, dass nicht jeder mit so wenig Licht auskam wie sie. Sie besaß zwar noch nicht wieder viel Magie, doch ein klein wenig um ihre Gestalt ein bisschen zu erhellen, dafür reichte es.
"Liara", nannte sie ihre Namen als Rymel verlangte zu wissen, wer sie war. "Entschuldige, ich habe... nicht gewusst, dass du hier bist", sagte sie und formte eine Lichtkugel in ihrer Hand, die ihr Gesicht erhellte. Etwas unschlüssig stand sie nun direkt vor ihm. "Ich...störe dich gar nicht weiter", sagte sie leise und ließ die Kugel schwächer werden um ihren Weg fort zu setzen.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 20:42
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Im ersten Moment als Rymel den Namen hörte, wollte er aufspringen und davon laufen, aber er zwang sich ruhig sitzen zu bleiben und zu Liara zu sehen. Sie sah nicht wirklich gut aus, müde, abgespannt und in diesem Moment wurde ihm klar, was er nach seinem Besuch bei Lorn gemacht hatte.
„Es... tut mir leid, das heute Mittag“, flüsterte er, auch wenn er nicht wusste, ob sie es noch hören konnte, da sie bereits weiter gegangen war, aber er hoffte es, sie musste hören, dass es ihm leid tat, denn das tat es wirklich. Er hatte sie nie verletzen oder kränken wollen, aber er war einfach nicht im Stande gewesen anders zu handeln, da er nicht wirklich gewusst hatte, was er in diesem Moment tat.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 20:51
von Cassiopeia
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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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Liara blieb stehen und atmete zittern ein und wieder aus, ehe sie sich langsam umdrehte. Sie brauchte eine Antwort für sein Verhalten, wollte es verstehen, warum er sie abwies.
"Hat er dich dazu gebracht?", fragte sie leise, sah ihn beinahe bittend an. "Oder ist es, weil ich einst ihm gehörte und jetzt von allen wie eine Schwerverbrecherin behandelt werde, die man bloß nicht daran teilhaben lässt, was im Palast geschieht?" Verletzt sah sie ihn an, waren die letzten Wochen des wachsenden Vertrauens so einfach ausgewischt worden?
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 21:06
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Mittag
Ardakan
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"Es braucht dir nicht leid zu tun", sagte Bidjan leise uns streichelte Elaina sanft über die Wange.
"Ich kenne Liara seit ich hier bei der Quelle bin. Sie war schon lange vor mir hier gewesen, aber ein wirklich näherer Kontakt zu ihr ist erst durch die Reise nach Jaraa ergeben. Wie dem auch sei, ich würde es Rymel und Liara wünschen, wenn sie zusammenfinden würden. Wenn es ihnen gelingt sich auf die Liebe zu einander einzulassen. Es würde meiner Meinung nach ihre Kräfte im Kampf gegen die Götter deutlich stärken", meinte Bidjan weiter.
"Womit wir wieder beim Anfang wären. Ich hoffe die beiden reden möglichst bald miteinander. Da scheint mehr als Freundschaft zwischen den beiden zu sein. Aber keiner ist bereit den ersten Schritt zu tun", seufzte Bidjan. "Das macht die Sache so schwierig, aber da können wir nicht helfen."
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 21:18
von vojka
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Rymel
13. November 712
Abend
Ardakan
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Rymel sah Liara erschrocken auf und sprang zu ihr, wo er sie als erstes in seine Arme schloss. „Ich möchte nie wieder hören, dass du eine Schwerverbrecherin bist. Es hat nichts damit zu tun, dass du einst eine seiner Fen warst“, sagte er und löste sich leicht von ihr und strich ihr eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht. Hatte sie schon immer so schöne Augen gehabt, so silber wie das Mondlicht, welches in diese fiel? Am liebsten würde er in ihnen versinken, aber er schluckte leicht und löste sich von ihr. Stattdessen setzte er sich wieder ins Gras um sie nicht weiter anschauen zu müssen, klopfte aber den Boden neben sich um ihr zu signalisieren, dass sie bleiben sollte. Irgendwie versagte ihm erneut die Stimme, sein Herz schlug unnatürlich schnell. Wie sollte er mit ihr reden, wenn sie ihn so durcheinander brachte.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 21:29
von Cassiopeia
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Elaina
13. November 712
Mittag
Ardakan
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Elaina seufzte leise und lehnte sich etwas an Bidjan.
"Ich weiß nicht, ob es Liebe ist. Aber ihre Freundschaft erschien mir enorm eng. Das dürfen sie nicht gefährden, oder auch nur erlauben, dass sich jemand dazwischen drängt. Auch - oder erst Recht - kein Gott. Ich hoffe sehr, dass es ihnen gelingt."
Sie sah Bidjan liebevoll an und gab ihm einen kleinen Kuss. "Auch wir geben sie als Freunde nicht auf und wenn sie es sich schwer machen, müssen wir ihnen erst Recht zeigen, dass wir für sie da sind." Auch, wenn es alles andere als einfach werden würde.
"Du siehst geschafft aus. Möchtest du dich etwas ausruhen? Oder wollen wir einfach eine Weile hier sitzen bleiben?"
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Liara
13. November 712
Abend
Ardakan
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Von der spontanen Umarmung war Liara dann doch sehr überrascht und sah Rymel etwas verwundert an, ehe dieser sich setzte und neben sich klopfte. Zögernd setzte sie sich neben ihn und wusste nicht ganz, wie sie sich verhalten sollte. War das seine Entschuldigung, sein Zeichen, dass alles wieder in Ordnung war zwischen ihnen?
"Woran lag es dann?", fragte sie leise und sah ihn an, wobei sie die Lichtkugel vor ihnen schweben ließ, damit auch er sie sehen konnte. "Wir sind zusammen durch Keltors Hölle gegangen, zählt das denn gar nichts? Ich komme mir hier vor wie eine Fremde, ich wäre fast verrückt geworden vor Sorge, als ihr da unten wart. Ich war so oft kurz davor euch zu folgen." Sie schluckte kurz, es war eigentlich ein Wunder gewesen, dass sie es nicht getan hatte. "Ich komme mir so überflüssig vor. Ich durfte nicht mit, was einerseits verständlich ist, mich aber andererseits zu einer Außenseiterin macht, mit der offenbar niemand wirklich teilen will, was vorgefallen ist." Dass das enorm weh tat, sprach sie besser nicht laut aus.
Re: Kapitel 5
Verfasst: Fr 13. Jun 2014, 21:42
von LaBerg
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Bidjan
13. November 712
Mittag
Ardakan
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"Ja das müssen wir. Dafür sind Freunde da, dass sie einem auch in schwierigen Zeiten zur Seite stehen. Sogenannte Freunde die sich beim ersten Problem abwenden sind keine richtigen Freunde", sagte Bidjan. Auch wenn dies bedeutete, dass man solch anstrengende Gespräche wie eben mit Rymel führen musste.
"Hinsitzen klingt sehr gut. Ich weiß nicht, ob ich wirklich schlafen könnte, wenn wir uns jetzt ins Bett legen. Aber hinsetzen und aneinander gekuschelt und etwas dösen, klingt sehr verlockend", sagte Bidjan und gab Elaina einen zärtlichen Kuss bevor er sie die paar Schritte weg vom Geländer zu der Sitzgelegenheit an der Wand führte.
Hinsitzen tat wirklich gut, wie Bidjan feststellte als er sich dicht neben Elaina setzte.