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Rymel
12. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Rymel war dankbar, dass Bidjan ihm auf die Beine und schließlich auf sein Pferd half. Er bezweifelte auch, dass er dies alleine überhaupt geschafft hätte.
„Danke. Ich hoffe dir und Elaina geht es gut?“, fragte er müde, als er auf dem Pferd saß und sein Freund hinter ihm aufgestiegen war. Er sah sich noch einmal um und war erleichtert zu sehen, das Simerado wieder stand und Karim sich um diesen und auch um Liaras Stute kümmerte. Erst jetzt konnte er etwas entspannen und sich wirklich darüber freuen, dass sie wieder in Ardakan waren.

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Bidjan
12. November 712
Nachmittag
Ardakan
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"Wenn man davon absieht, dass wir in den Tagen seit dem Ausbruch des Vulkans in großer Sorge waren und ebenfalls von unserer Reise auf dem schnellsten Weg nach Ardakan zurückgekehrt sind, geht es uns gut soweit. Ich bin wirklich froh, dass ihr es geschafft habt hier her zurückzukehren", antwortete Bidjan auf die Frage von Rymel.
Von dem Auftrag und der Reise auf die er und Elaina geschickt wurden, wusste Rymel noch nichts, aber sie würden morgen, genug Zeit haben alle Einzelheiten zu besprechen. Dies mussten sie jetzt nicht hier tun, wo sich Rymel auch in einem ziemlich erbärmlichen Zustand befand.
Bidjan ließ seinen Blick zu Elaina und dann zu Karim wandern. Sie waren jetzt alle bereit, so dass sie in langsamen Tempo ihre Rückweg in die Stadt antreten konnten.

Liara
Kurz vor Ardakan
12. November 712
Nachmittag

Liara ließ es geschehen, dass jemand ihr aufhalf und sie sich schließlich wieder auf einem Pferderücken wiederfand, auch wenn es nicht der Akilas war. Ihre eigene Stute stand bereits ebenfalls wieder und hielt sich dicht an Simerado, was Liara beruhigte. Matt schloss sie kurz die Augen, als sie fühlte, wie Elaina sie fest hielt als diese hinter ihr saß. Sie spürte die Bewegungen des Tieres, als sie langsam losgingen und hob erst wieder den Blick, als sie die Stadtmauer erreichten und durch sie hindurch ritten.
Sechshundert Jahre war es her, dass sie einen solch schweren Rückweg nach Ardakan hatte antreten müssen. Als Lorn gefallen war und Keltor und Chairo sich um den Rest der Welt stritten, war es nur eine kleine Atempause von dreißig Jahren gewesen, die sie versucht hatte, sich ein Leben außerhalb der Stadt aufzubauen. Aber die Götter hatten sie eingeholt und Quie ein letztes Mal unwiderbringlich zerstört. Voller Angst und Unsicherheit war sie in die einzige Stadt zurück gekehrt, die ihr je Sicherheit gegeben hatte.
Dieses Mal war ihre unfreiwillige Abwesenheit ungleich kürzer gewesen, noch nicht unwesentlich schmerzvoller. Sie blickte den Hügel hinauf, wo über der Stadt der Palast thronte. So viele Gefühle strömten auf sie ein, dass sie sich völlig unwirklich wie in einer Zeitschleife vorkam.
Es schein Stunden zu dauern bis sie den Palast erreichten. Liaras Beine trugen kaum mehr ihr Gewicht, als sie absteigen sollte und sofort wurde sie von fremden Händen aufgefangen und ins Innere geleitet.
Liara hatte keine Angst mehr. Sie war Zuhause, sie hatten es tatsächlich geschafft. Das war alles, was sie für den Moment wissen musste.

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Rymel
12. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Rymel war froh, dass sie langsam ritten, denn auch wenn Bidjan darauf achtete, dass er nicht hinunterfiel, so war er dennoch kraftlos und wusste nicht, ob er auch auf dem Pferd bleiben würde, wenn sie das Tempo verschärfen würden.
„Ich brauche dringend ein Bad und Schlaf“, sagte er als sie schließlich vor den Palasttoren ankamen.

Karim
Ardakan
12. November 712
Nachmittag

Karim war sehr erleichtert, als sie die Palasttore ohne Zwischenfälle erreichten.
"Sie sollen alles bekommen, was sie möchten", sagte er Elaina und Bidjan. "Ich lasse warmes Wasser und frische Kleider und etwas leichtes zu Essen bringen - falls sie sich noch so lange wach halten können. Wenn nicht, lasst sie einfach schlafen so lange sie es brauchen."
Er übergab die völlig erschöpften Pferde den Stallbediensteten, während ein weiterer Diener das Gepäck trug. Besorgt blickte Karim zu Liara und Rymel, die von Bidjan und Elaina gestützte wurden. Dann eilte er davon um alles Nötige zu veranlassen, dass sie zumindest nicht derart verdreckt, sondern sauber und in sauberen Gewändern in ihre frisch bezogenen Betten schlüpfen konnten.

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Bidjan
12. November 712
Nachmittag
Ardakan
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"Ich bring dich nach oben in deine Räumlichkeiten. Stütz dich einfach auf mich ab", sagte Bidjan zu Rymel und bot sich somit als Stütze für seinen Freund an.
"Und wir können uns danach einen schönen Restnachmittag und Abend machen, wo wir eine Sorge weniger haben", meinte er anschließend lächelnd zu Elaina.
Langsam machten sich die vier auf den Weg durch den Palast, um in den Bereich mit den privaten Räumlichkeiten zu gelangen.

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Rymel
12. November 712
Nachmittag
Ardakan
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Rymel nickte dankbar, als Bidjan ihn in seine Räumlichkeiten begleitete. „Danke dir“, sagte er und schenkte seinem Freund ein mattes Lächeln. „Ich glaube jetzt komme ich irgendwie alleine zurecht. Geh zu Elaina und verbringe den Nachmittag mit ihr. Wollen wir morgen zusammen frühstücken? Dort könnten wir über den vergangenen Monat sprechen. Vielleicht möchte auch Karim daran teilnehmen.“

Liara / Elaina
Ardakan
12. November 712
Nachmittag

Liara schleppte sich mehr in ihre Gemächer als dass sie aufrecht ging, Elaina hatte wahre Mühe, sie zu stützen, da sie kleiner war als Liara. Das heiße Wasser stand schon bereit und duftete, doch Liara fror vor Müdigkeit und Erschöpfung.
"Wenigstens die dreckigen Kleider solltest du ablegen", beharrte Elaina sanft und begann Liara mit Hilfe einer Dienerin zu entkleiden. Dann tauchte sie ein weiches Tuch in das warme Wasser und wusch Liara den gröbsten Schmutz vom Körper und Gesicht. Anschließend kleideten sie sie in ein sauberes Baumwollhemd und gaben dann endlich ihrer Müdigkeit nach.
Noch ehe Liaras Kopf das Kissen berührte, war sie tief und fest eingeschlafen.

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Bidjan
12. November 712
Nachmittag
Ardakan
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"Das ist eine gute Idee mit dem gemeinsamen Frühstück. Vielleicht wirklich zusammen mit Karim, dann braucht ihr nicht alles doppelt erzählen. Elaina und ich klären das. Du schläfst dich jetzt erstmal aus, der Diener, der dir beim Waschen behilflich sein soll, ist schon da", sagte Bidjan lächelnd und verabschiedete sich schließlich von Rymel, um sich auf die Suche nach Elaina zu machen.
"und was machen wir jetzt mit dem Rest des Tages?", fragte Bidjan lächelnd als er bei Elaina war. "Rymel hat gemeint wir sollten doch gemeinsam Frühstücken. Am besten mit Karim zusammen, so dass wir uns austauschen können. Vielleicht können wir das noch organisieren und dann... schauen wir einfach mal..."

Elaina
Ardakan
12. November 712
Nachmittag

"Ja, das ist sicher gut. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden lange schlafen, also wird es wohl eher ein spätes oder Zweitfrühstück für uns und Karim. Ich habe Liara noch nie so gesehen, vollkommen am Ende ihrer Kräfte", sagte Elaina sehr besorgt, sie kannte die Fen nur als engagierte, starke und entschlossene Frau. Selbst am Tag ihrer Verweisung aus dem Palast hatte sie ihre Haltung und Fassung bewahrt. Nun war sie ihr enorm zerbrechlich erschienen. Was auch immer sie erlebt hatten, es musste ungeheuer Schrecklich gewesen sein.