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Evona
7. August 712
Nachmittag
Ardakan
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Noch einen kurzen Moment sah Evona auf die Schlange um Rymels Hals, dann riss sie sich los. Das Gesicht des Fen war unter seiner Kapuze verschwunden und Evona trat zur Tür.
"Liara prüft bereits, ob er eine Familie hatte. Sein Name war Jarek al Osam."

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Thaolan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Mit seiner Gefährtin Evona hatte sich der Hüter und zugleich Feuermagier auf den Weg zu Rymels Kammer begeben. Er war ein Fen und Thaolan wusste bis heute nicht was er von ihm und dem allgemeinen Thema Fenen halten sollte. Sie waren ihm schon immer etwas merkwürdig vorgekommen, zumal sie unsterblich waren und niemals einen natürlichen Todes sterben konnten. Doch wenn er die Wahl hätte, ob er ewig leben wollte, so würde er wohl mit Nein antworten, auch wenn er eine wichtige Aufgabe im Leben hatte. Doch besonders die Magie, welche Rymel ausübte, war Thaolan suspekt. Mit Tieren sprechen, zudem es noch eine hochgiftige Schlange war. Er fürchtete das Tier nicht, doch zu nahe wollte er Sura auch nicht an sich heran lassen.
„Ich grüße dich, Rymel. Ich denke Evona hat schon alles gesagt. Wir müssen uns im Dorf umhören. Vielleicht hat jemand nähere Informationen für uns.“
Thaolan hoffte wirklich darauf, dass sie jetzt mehr Informationen bekommen würden und somit etwas Licht in das Dunkel fiel.
Als Thaolan und Evonas Gefährte bereit zum Aufbruch war, begaben sich die Drei auf den Marktplatz, verließen die kalten Mauern. Die Bürger bauten ihre Stände ab, die Frauen unterhielten sich, während sie ihre Kinder auf dem Arm trugen. Der Tag neigte sich dem Ende zu und diese Zeit war die perfekte Zeit um nähere Informationen zu bekommen.

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Rymel
7. August 712
Abend
Ardakan
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Rymel zog seine Kapuze etwas tiefer ins Gesicht, damit niemand seine Augen sehen konnte und lauschte nicht den Stimmen der Menschen, sondern denen der Tiere. Oft bekamen diese mehr mit, als viele dachten. Und sollte ein Mensch den Mord beobachtet haben, so hätte sich dieser sicherlich gemeldet, oder wäre mittlerweile auch tot, wenn er entdeckt worden wäre. Aber ein Tier wäre nicht aufgefallen, dies hätte niemand beachtet. Nun musste er dieses Tier nur finden, was nicht unbedingt einfach war, aber vielleicht hatte er ja Glück.
'Schaust du dich bitte etwas um', bat er seine Schlange, welche sich unter seiner Kleidung auf den Boden schlängelte und im Dunkeln entschwand.

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Thaolan
7. August 712
Nachmittag
Ardakan
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Die drei Gefährten hatten sich auf den Weg in die belebte Stadt gemacht. Die Bürger kamen sehr oft erst am Abend aus ihren Häusern, da in Ardakan ein stets hohes Klima herrschte. Am Abend war es viel angenehmer und die kühle Brise war wirklich angenehm, das fand auch Thaolan, doch dem Hüter machte das heiße Wetter nichts aus. Schließlich war er ein Feuermagier und was war schon heißer als die Flammen, die er aus dem Nichts hervorholen konnte?
Als der Hüter bemerkte, dass Rymel seine Schlange unter die Menge mischte, sah er den Fen grimmig an. Er konnte mit den Tieren sprechen und sie antworteten ihm, doch war es wirklich klug eine Schlange die Arbeit erledigen zu lassen? Sie verbreitete Furcht und Schrecken, wenn jemand sie zu Gesicht bekommen sollte, und das nicht zu Unrecht. Immerhin war es eine Giftschlange und die Damen fürchteten sich schon vor kleinen Mäusen. Wie sah es da bei einer hochgiftigen Schlange aus? Doch Rymel schloss seine Schlange häufiger in die Angelegenheiten der Hüter mit ein.
„Ich hoffe deine Schlange weiß, wie sie sich am besten vor den alten Weibern fernhält“, sprach Thaolan ohne seine Miene auch nur ein Stück weit zu verziehen. Er sprach lieber mit den Bürgern als eine Schlange vorzuschicken, denn er wusste nicht einmal so recht ob er an Rymels Magie glauben sollte. Trotzdem hatte er Respekt vor seinen Kampfkünsten, auch wenn er nicht viel von seiner Magie hielt.

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Evona
7. August 712
Abend
Ardakan
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Evona ging mit den beiden durch die Gassen, die inzwischen von Aufbruch kündeten. Menschen auf dem Heimweg, Schimpfen über schlechte Geschäfte, Lachen bei guten Abschlüssen. Nichts deutete darauf hin, dass irgendwo ein Mord geschehen sein könnte.
"Dort drüben war es", sagte Evona leise und deutete zu der Gasse, wo sie Jarek gefunden hatten.
"Vielleicht sollten wir uns zunächst bei seinen Kollegen und Konkurrenten umhören", meinte sie und sah die beiden fragend an.
"Falls der Mord doch einen geschäftlichen Hintergrund hatte."

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Rymel
7. August 712
Abend
Ardakan
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Rymel sah Thalon breit grinsend an. „Sura weiß was sie zu tun hat und sie macht es gern“, sagte er und sah sich etwas um. „Außerdem hören und sehen Tiere mehr als wir Menschen denken, das solltest auch du wissen“, er seufzte innerlich. Wieder jemand, der ihn nicht verstand, aber es war ihm gleich, Tiere waren ihm eh lieber als Gesellschaft die sagten was sie dachten und spielten kein falsches Spiel. Bei ihnen wurde sofort klar, ob sie jemanden mochten oder nicht, anders bei den Menschen, die nur selten ihr wahres Gesicht zeigten.

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Thaolan
7. August 712
Abend
Ardakan
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Der stille Thaolan hatte nichts mehr zu Rymels Bemerkung gesagt. Er mochte Tiere, hatte früher sogar mit den Straßenhunden und Katzen gesprochen und gespielt, doch seit er sein Leben Karim und seinem Hüter-Dasein schenkte, zählte für ihn kaum etwas anderes mehr. Eine Frau oder gar Kinder, daran hatte Thaolan niemals gedacht. Zu sehr war er auf seine Aufgaben bedacht und auf die Loyalität gegenüber seinem Herrn.
Thaolan nickte seiner Gefährtin Evona zu, ehe er vorschlug: „Vielleicht sollten wir uns aufteilen. So sind wir schneller mit der Befragung fertig und Jarek schien hier kein großer Fisch gewesen zu sein.“
Trotzdem musste er etwas an sich haben, damit er so viel Hass auf sich zog. Sein Geld wollte der Täter nicht, vermutlich hatte Jarek nicht einmal viel davon.
Thaolan übernahm zwar gern Verantwortung, doch lieber arbeitete der Hüter alleine. So kam ihm niemand in die Quere, trotzdem überließ er Evona die Entscheidung, mit wem sie lieber losziehen würde. Ganz schien sie dem Fen nicht zu trauen. Vielleicht war er auch ihr etwas suspekt.
„Evona … was ist?“, fragte er also, verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust und schaute zu seiner Gefährtin. Mit Evona verstand sich Thaolan ohnehin am besten. Sie war ein Mensch, genau wie er, und er blieb lieber unter seinesgleichen, auch wenn er vor den Kampfkünsten Rymels und auch Liaras großen Respekt hatte.

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Evona
7. August 712
Abend
Ardakan
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Evona sah von Thaolan zu Rymel.
"Eine gute Idee." Sie nickte. Zeit solten sie wirklich nicht verlieren.
"Rymle, du kannst dich mit Sura hier ein wenig umsehen. Sie... erfährt oft mehr als wir."
Sie fand es noch immer unglaublich, wie Rymels Magie funktionierte. Nicht nur unglaublich, faszinierend traf es wohl eher.
"Thaolan und ich gehen zum Viertel der Händler und suchen dort nach Informationen. Einverstanden?"

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Nydia
7. August 712
Abend
Ardakan
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Nydia stand vor einem Regal in dem einige alte Schriftrollen ihren Platz gefunden hatten und langsam eine andere Färbung annahmen. Die Hitze die tagsüber immer herrschte setzte den alten Schriften sehr zu aber sie genoss den Duft der alten Rollen. Um sie herum liefen ein paar Männer durch die Reihen mit Regalen, sie beobachtete einen jungen Mann der vorsichtig eine Rolle aus ihrem Platz zog. Viele studierten die alten Geschichten, besonders Anwärter auf den Platz eines Hüters. Wenn Nydia sich recht erinnerte war der junge Mann seit 3 Monaten hier.
Ein Windhauch zog durch die Regale und Nydia lehnte sich ein wenig zur Seite um die Tür zu sehen. Karim stand in ihr und sah sich um, als er sie bemerkte winkte er sie zu sich.
„Nydia, ich habe hier einen Totenschein.“, sagte Karim und reichte ihr ein loses Blatt.
Sie runzelte die Stirn und las was dort geschrieben stand.
„Mord?“, fragend sah sie zu ihm hoch.
„Genau weiß man es nicht. Er wurde von Liara, Thaolan und Evona gefunden. Liara verständigt die Familie und Thaolan, Evona und Rymel sind unterwegs und sammeln Informationen. Ich möchte das du dich auch auf den Weg machst, mehr Ohren sind besser.“
Nydia nickte kurz und reichte den Zettel an einem älteren Herrn weiter der sich um Totenscheine kümmerte.
„Muss ich irgendwas wissen?“, fragte sie den Hüter.
Karim schüttelte den Kopf und drehte sich um, um zu gehen. Sie folgte ihm und machte sich auf den Weg in die Stadt, der Marktplatz war der Ort an dem man immer anfing zu suchen. Die Zungen lockerten sich dort am schnellsten.
Ein kurzes helles Schimmern umgab Nydia und sie setzte sich als Katze in Bewegung, mit erhobenen Schwanz und aufmerksamen Ohren tapste sie zum Platz an dem sie die anderen vermutete.

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Rymel
7. August 712
Abend
Ardakan
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Rymel nickte und lief in die Richtung, in welcher der Ort des Geschehens lag. Dort hatte er die größte Chance, dass er Informationen bekommen würde.
Als er eine Katze auf sich zukommen sah, ging er in die Knie und hielt ihr seine Hand entgegen. Er wusste genau, wen er vor sich hatte, aber keiner von beiden durfte seine Tarnung verlieren.
„Na, meine Kleine“, sagte er mit leiser, sanfter Stimme und schenkte Nydia ein Lächeln.
„Wurdest auch du ausgeschickt?“