Kapitel 1

Innerhalb der Stadt Ardakan
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vojka
in memoriam
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Re: Kapitel 1

Beitrag von vojka »

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Rymel
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Es dauerte eine ganze Weile, ehe er jemanden gefunden hatte, der etwas gesehen hatte. Nicht, dass er nichts gehört hätte, aber die Gespräche der einzelnen Tiere untereinander interessierten ihn weniger.
'Kommst du zu mir, dir geschieht auch kein Leid, ich verspreche es dir', sagte er dem Tier, von welchem er noch nicht wusste um was es sich für eine Rasse handelte.
'Meine Freunde werden dir die Augen aushacken, wenn du dein Versprechen nicht hältst', hörte er und musste schmunzeln. Ein Vogel also, dachte er und als er etwas nach oben sah, verdunkelte sich der Himmel etwas, als ein kleiner Schwarm Halsbandsittiche über der Gasse kreisten.
Einer der Vögel löste sich aus diesem und flog zu ihm hinunter, während die anderen sich auf den Fensterbänken der Häuser rundherum niederließen.
'Hallo mein kleiner Freund, wie heißt du', wollte er von dem Sittich wissen, der sich auf seiner Hand niedergelassen hatte.
'Soya ist mein Name und ich bin eine Dame und nicht dein Freund.'
Rymel schmunzelte. 'Verzeihen sie meine Dame, wie konnte ich nur so dumm sein, ich hoffe ihr vergebt einem dummen Menschen.'
Der Vogel schien leicht zu nicken, so dass Rymel schließlich auf sein Anliegen zu sprechen kam.
'Ich habe gehört, wie ihr euch unterhalten habt, verzeiht, dass ich gelauscht habe, aber ich war auf der Suche nach jemandem der etwas gesehen hat', fing er an zu erklären, wurde aber von Soya unterbrochen.
'Du meinst der Mord, welcher hier geschehen ist, darüber haben wir uns unterhalten.'
Rymel nickte. 'Genau, ich und meine Freundin dort sollen helfen diesen Mord aufzuklären, damit der Täter bestraft werden kann.'
'Die Täter, es waren zwei.'

Er horchte auf, also hatten die beiden Morde nichts miteinander zu tun, wenn es nun zwei Täter waren? Zumindest wäre das eine Möglichkeit.
'Hast du noch etwas gesehen oder vielleicht auch etwas gehört? Alles könnte uns helfen.'
Soya schien einen Moment zu überlegen, ob sie sich an den Moment zurück erinnerte oder überlegte ob sie ihm das erzählen sollte war Rymel unklar.
'Es waren zwei, ein Mann und eine Frau. Beide waren dunkel angezogen. Die Frau war die, die geredet hat. Der Mann hielt die Frau, die umgebracht wurde fest, bedrohte sie mit einem Messer und als die Frau nicht das sagte, was die andere Frau hören wollte, gab sie dem Mann ein Zeichen und er zog das Messer mit Ruck von der Kehle der anderen Frau weg, so dass das Blut spritzte. Die Frau fiel zu Boden und die andere kniete sich neben sie, nahm ihr etwas weg und dann liefen der Mann und die Frau die Straße, dort entlang hinunter.'
'Kannst du mir sagen, was die beiden wissen wollten, Soya?'
, wollte er von ihr wissen.
'Hmm, etwas wie, wer sind sie, ich will die Namen, du kennst sie, das weiß ich. Und die Frau hat immer wieder gesagt, sie kenne keine Namen, wasche ihnen nur manchmal die Wäsche.'
Rymel nickte. 'Ich danke dir', meinte er sanft und strich dem Sittich mit einem Finger sanft über den Kopf. 'Nun flieg zurück zu deinen Freunden und wenn ihr heute Abend zum Palast fliegt, werde ich euch dort ein kleines Festmahl servieren', versprach er der kleinen Dame, die sich darauf hin mit einem freudigen Trillern erhob und davon flog.
Erst dann begann Rymel langsam seine Umgebung wieder wahrzunehmen, seine Sinne hörten wieder die normalen Geräusche der Stadt und sein Blick richtete sich auf Evona, die immer noch neben ihm an der Wand lehnte.
„Es waren zwei, sie wollten Informationen über jemanden, wollten Namen. Das aussehen konnte Soya nicht erkennen, da sie vermummt waren, wie gestern auch. Und sie haben wohl das Geld mitgenommen. Ich vermute um die Tat wie einen Raubmord aussehen zu lassen“, fasste er kurz zusammen, ehe er sich bückte und Sura vom Boden aufhob, die auf ihn zu geschlängelt kam.
„Und ich muss zum Markt, Obst für Soya und ihre Freunde kaufen, ich habe ihnen ein Festmahl heute Abend versprochen“, lächelte er und lehnte sich leicht an der Wand. Das ganze hatte ihn eine Menge an Kraft gekostet und am liebsten würde er sich nun einen Moment ausruhen und etwas trinken, aber dafür war keine Zeit. Zumindest was das Ausruhen betraf, eine kleine Erfrischung würde er auf dem Markt vielleicht bekommen, zumindest hoffte er dies.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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LaBerg
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Re: Kapitel 1

Beitrag von LaBerg »

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Bidjan
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Der Tritt von Bidjan gegen den Hund hatte nur eine kurzer Wirkung. Böse knurrend hatte der Hund Bidjan fixistiert. Würde der Hund ihn nochmal angreifen, würde er den Säbel zu spüren bekommen. Dies stand für Bidjan fest. Zum Glück musste es nicht soweit kommen, denn der Mann rief seine Hund mit Namen Akascho zurück.
"Danke. Mir geht es gut ist und mir ist nichts passiert", beantwortete Bidjan die Frage von Nadeya, die ihr Schwert noch immer auf den Mann gerichtet hatte. Jetzt wandte Bidjan sich dem Bewohner zu. Seinen Säbel hatte er noch immer in der Hand.
"Sie können von Glück reden, dass ihr Hund noch eine Kopf hat", sagte Bidjan verärgert zu dem Mann. "Dann können wir uns jetzt ja unterhalten. Unweit von hier ist ein Mord an einer Frau geschehen. Haben sie in der Nacht oder heute morgen etwas mitbekommen? Und wo waren sie zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden?", fragte Bidjan den Mann.
Wer sich so aufführte wie dieser Herr, sollte nach Bidjans Meinung auch direkt ein Alibi liefern, dass er nicht selber der Mörder war.
Viele Grüße
LaBerg
Minerva

Re: Kapitel 1

Beitrag von Minerva »

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Nadeya
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Die Hüterin war froh, dass es Bidjan gut ging. Jetzt hatte der Mann keine andere Möglichkeit, als ihnen endlich Antworten auf ihre Fragen zu geben und sie anzuhören. Der Hund blieb nahe bei seinem Herrn, schaute die beiden aber immer noch knurrend an, besonders Bidjan musterte er prüfend.
"Ich habe nur von Jarek's Tod gehört, von einem weiteren weiß ich nichts. Wenn sie beide es genau wissen wollen: ich habe mich gestern betrunken, so wie jeden Abend. Von der Schenke aus bin ich erst in den frühen Morgenstunden nach Hause gekommen", sagte er und Nadeya glaubte voll und ganz, dass er ein Säufer war, denn nicht nur seine aggressive Art ließ darauf schließen.
"War's das?"
Nadeya seufzte, doch sie glaubte, trotz der aggressiven Art des Mannes, dass er nichts mit all dem zu tun hatte.
"Ja ... das wars. Ich habe zumindest keine Fragen mehr."
Ihr Blick wanderte zu Bidjan, vielleicht wollte er noch etwas wissen.
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Ayrina
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Ayrina »

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Evona
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Als Rymel ihr erzählte, was er in Erfahrung gebracht hatte, ging Evonas Blick wieder zu der Leiche. Wieder vermummte Gestalten. Und sie wollten Namen? Was hatten ein betrügerischer Händler und eine Wäscherin gemeinsam?
Erst nach einigen Sekunden wurde ihr klar, dass sie wortlos die Leiche anstarrte und sah wieder zu Rymel.
"Hast du was dagegen, wenn ich mitkomme?"


Ein Stück weiter lugten zwei große schwarze Augen unter einem dunklen, wirren Lockenkopf zwischen einem Stapel Holz hervor und sah Bidjan und Nadeya an.
"Pst", flüsterte das kleine Mädchen und sah nervös hin und her. Dann schob sich ein kleines, dünnes Ärmchen hervor und winkte die beiden zu sich.
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vojka
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Re: Kapitel 1

Beitrag von vojka »

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Rymel
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel lächelte. „Nein, was sollte ich dagegen haben, wenn du mich begleitest“, meinte er und machte sich zusammen mit Evona auf um zum Markt zu gehen.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
Minerva

Re: Kapitel 1

Beitrag von Minerva »

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Nadeya
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Als Nadeya ihren Kopf kurz und wohl ohne besonderen Grund zur Seite neigte, bemerkte sie ein Mädchen, das sie mit großen Augen anschaute. Ihre schwarzen Locken brachten ihre dunklen Augen noch viel besser zur Geltung, und verwirrt war Nadeya schon, als es sie zu sich winkte. Das Gesicht des Mädchens war der Hüterin unbekannt, doch vielleicht wusste sie etwas, dass ihnen weiterhalf.
Kurz berührte sie den Arm ihres Gefährten, ehe sie sich schon in die Richtung des Mädchens begab. Der Mann sah der Hüterin kurz hinterher, ehe er sich Bidjan zuwandte, doch als auch dieser sich von dem Mann so schnell verabschiedete, zuckte er mit den Schultern und ging mit seinem Hund wieder ins Haus zurück.
"Hallo", begrüßte Nadeya das Mädchen behutsam.
"Was willst du uns zeigen?"
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Ayrina
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Ayrina »

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Evona
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Evona lief neben Rymel durch die Stände und war in Gedanken noch immer bei den beiden Morden.
"Ich frage mich die ganze Zeit, wo der Zusammenhang ist", überlegte sie leise und strich sich eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn.
"Ich glaube nicht, dass die beiden Morde Zufall sind. Irgendetwas übersehen wir, ich habe nur keine Ahnung was."
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LaBerg
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Re: Kapitel 1

Beitrag von LaBerg »

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Bidjan
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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"Ich habe auch keine Fragen mehr", sagte Bidjan zu dem unfreundlichen Mann. Genau in dem Moment tippte Nadeya ihn am Arm an und entfernte sich dann sogleich in Richtung eines Holzstapels. "Sie können dann wieder hinein gehen", schloss Bidjan noch zur Verabschiedung an. Zügig packte er noch seinen Säbel weg, dann folgte er Nadeya zu dem Holzstapel, wo sich ein kleines Mädchen versteckt hielt.
"Kommt näher", flüstertete das Mädchen und schaute vorsichtig nach links und rechts. Mit einer Handbewegung deutete es an, dass sie die Köpfe näher zu ihm tun sollte.
Bidjan blickte etwas verwundert zu Nadeja, senkte dann aber seinen Kopf näher zu dem Mädchen hin.
Viele Grüße
LaBerg
Minerva

Re: Kapitel 1

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Nadeya
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Nadeya hatte keine Ahnung, was das Mädchen ihnen sagen wollte, doch als es sie aufforderte, näher zu kommen, dass die Informationen auch geheim blieben, senkte such Nadeya etwas den Kopf und tauschte mit Bidjan verwirrte Blicke aus.
"Also?", fragte Nadeya und schenkte dem Mädchen ein leicht irritiertes Lächeln.
Zuletzt geändert von Minerva am Mo 25. Jun 2012, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Ayrina »

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8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Ihre dunklen Augen waren erfüllt von Angst und Vorsicht. Sie konnte nicht älter als sieben sein.
"Ihr sucht sie?", fragte sie leise mit etwas nervöser Stimme.
"Die Männer, die die Frau umgebracht haben?"
Sie zog sich noch etwas tiefer in den Holzstapel zurück und war kaum noch zu sehen.
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