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Elaina
13. November 712
Vormittag
Ardakan

Elaina ließ sich erleichtert auf den Mauervorsprung setzen und auch, wenn die Novembersonne nur bescheidene Kraft hatte, tat es unglaublich gut, sie im Gesicht zu spüren.
"Ich verstehe das nicht", sagte sie leise und merkte, wie es ihr allein bei den Gedanken daran, was dort unten geschehen war, das Sprechen schwer fiel. "Karim hat gesagt, wie seien geschützt. Wie konnte das passieren? Wie konnte es so... so furchtbar sein?" Es war das Grauenvollste, was sie je erlebt hatte, schniefend wischte sie die Tränen fort, die über ihre Wangen liefen. "Wir... wir hätten niemals dort hinunter gehen dürfen, keiner von uns", sagte sie leise und wollte sich am liebsten in Bidjans Armen verstecken.

Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan

Rymel hatte Mühe ruhig zu bleiben und Liara nicht von sich zu stoßen, als sie zu ihm trat und seinen Arm über ihre Schulter legte. Er wollte nicht, dass sie da war wollte nicht, dass sie ihn berührte. Er wollte nur weg, am liebsten so weit wie möglich. Wie schön wäre es sich jetzt auf Simerado zu schwingen und einfach davon zu reiten, aber weder er noch sein Pferd hatten die Kraft um einen solchen Ritt lange durchzuhalten.

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Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Sanft strich strich Bidjan tröstend mit dem Finger über die Wange von Elaina und wischte dabei auch eine der Tränen von selbiger.
"Ja, ich hätte es besser wissen müssen. Es ist zum größten Teil meine Schuld. Ich habe uns alle in solch große Gefahr gebracht und es tut mir so unendlich leid, dass dir solche Schmerzen zugfügt wurden. Ich weiß nicht genau, was du gesehen hast, aber die Bilder haben dich gequält und du wirst sie auch nicht so schnell vergessen." Bidjan sprach leise und vorallem traurig. Für ihn war es nicht die Schuld von Karim. Es war einzig und alleine seine Schuld. Als Fen hätte er es wissen müssen, aber auch er hatte die Gefahr unterschätzt.
"Karim konnte das nicht wissen. Wenn jemand Schuld hat dann ich. Ich habe unterschätzt, dass er trotz des Bannes so stark ist und hätte wissen müssen, dass sowohl du wie auch Rymel dem was uns erwartet hat nicht gewachsen ist. Dass wir alle drei wieder rausgekommen sind, ist unter anderem der Tatsache zu verdanken, dass wir nicht seine Magie in uns tragen"
Bidjans Stimme hatte etwas von Trauer und Reue für seinen Fehler.

Elaina / Liara
13. November 712
Vormittag
Ardakan

Liara merkte sehr deutlich, dass es Rymel widerstrebte, dass sie ihm half. Was immer Lorn mit ihm getan hatte, es musste grauenvoll gewesen sein.
Es dauerte lange, bis sie seine Tür zu seinen Gemächern erreicht hatten.
"Rymel, es tut mir leid", sagte sie bedrückt. "Ich hätte es besser wissen müssen. Es tut mir leid, dass ich dich gedrängt habe, mit zu gehen. Was immer er dir gezeigt oder gesagt hat, glaube kein Wort davon, bitte."

Elaina sah auf als Bidjan davon sprach, dass es seine Schuld war. "Nein Bidjan - nein, sag so etwas nicht. Eigentlich konnte niemand das wissen, woher ausgerechnet du? Ich meine... in Jaraa ist mir auch nichts passiert, obwohl Chairo dort viel offener zutage trat. Das Feuer galt als gefährlich, ja. Aber das, was gerade unten passiert ist... das ist erst Recht nicht deine Schuld!" Ganz erschrocken über seine Worte sah sie ihn an und gab ihm einen kleinen Kuss. "Ich werde es vielleicht nicht so schnell vergessen, aber ich würde dir niemals die Schuld dafür geben, denn die hast nicht."

Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan

Rymel nickte. „Tue ich nicht und du hast keinen Grund dich zu entschuldigen Es war meine Entscheidung“, sagte er leise und schleppte sich weiter in sein Zimmer und setzte sich in einen Sessel und versuchte mit zitternden Händen nach der Karaffe mit Wasser zu greifen um sich etwas einzugießen.

Liara
13. November 712
Vormittag
Ardakan

"Warte, lass mich das machen", bot Liara an und schenkte Rymel etwas Wasser ein. Und weil er so zitterte, holte sie eine Decke, die sie ihm überlegte und sah ihn besorgt an.
"Brauchst du noch etwas?", fragte sie ihn leise, hilflos in dem, was sie tun konnte. "Oder möchtest du allein sein?" Das hatte er zuvor zumindest deutlich gemacht.

Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan

Rymel sah Liara nicht an, während sie ihm etwas eingoss und eine Decke umlegte. Er konnte sie einfach nicht ansehen, da er Angst hatte, sie könnte in seinem Gesicht lesen, was mit ihm los war. Als sie ihn dann noch fragte, ob sie gehen oder bleiben sollte wusste er nicht, was er tun sollte, einerseits nickte er, andererseits schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht, dass Liara ging, er wollte über das Reden, was er gesehen hatte, andererseits wollte er alleine sein und einfach vergessen was dort gewesen war und er brauchte Ruhe und Schlaf, aber er hatte auch irgendwie Angst alleine zu sein. Er wusste nicht was tun.

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Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Der kleine Kuss von Elaina entlockte Bidjan ein zaghaftes Lächeln. Auch wenn Elaina nicht die Schuld bei ihm sah, so sah er sich sebst weiterhin mit in der Verantwortung. "Zumindest eine Gewisse Schuld trage ich, denn es war meine Idee dort runterzugehen", sagte Bidjan.
Er wollte die Sache gerne noch weiter ausführen., "Ich glaube...", begann Bidjan stockte dann aber. Ihm fiel das Versprechen ein, dass er Karim gegeben hatte. In dem Innenhof war zwar niemand zu sehen, aber es war ein öffentlicher Bereich. Sie konnten sich hier nicht frei über das Unterhalten, was sie dort unten bei Lorn erlebt haben. "Erinnerst du dich an das Versprechen, welches wir Karim gegeben haben. Wir sollten zumindest in unsere Räumlichkeiten gehen, wenn wir darüber sprechen, was vorgefallen ist.", erklärte Bidjan sein Stocken.
"Es gibt so viel über das ich mit dir alleine reden möchte... dass ich dir erklären möchte. Ich möchte, dass du verstehst, warum ich mich so schuldig fühle an dem was geschehen ist, aber ich möchte mich nicht auch noch schuldig machen, dass Versprechen, welches ich Karim gab zu brechen"

Liara / Elaina
13. November 712
Vormittag
Ardakan

Liara sah Rymel ratlos an, ehe sie tief durchatmete und es erneut versuchte. "Rymel, du siehst kreidebleich und mehr als erschöpft aus. Leg dich etwas hin, mh? Ich bleibe bei dir und höre dir zu, wenn du reden willst oder bin einfach da." Sie konnte ihn doch nicht einfach so da sitzen lassen, er war zu kaum etwas mehr in der Lage.

Elaina nickte und seufzte.
"Ehe wir darüber reden, lass uns erst zu Karim gehen", meinte sie leise. Das würde kein leichtes Gespräch werden. "Wir haben leider nicht viel zu berichten, aber... wenigstens das sollten wir tun. Danach können wir über alles reden." Denn das mussten sie wirklich tun. Aber hier war kein guter Ort dafür, da hatte Bidjan recht.

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Bidjan
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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"Ja, so machen wir es", stimmte Bidjan mit einem leichten Nicken zu.
Schwerfällig und noch immer erschöpft erhob er sich wieder von Mauervorsprung. Zur Sicherheit reichte er Elaina seinen Arm, so dass sie sich gemeinsam auf den Weg zu den Räumlichkeiten von Karim machen konnten.
Für Bidjan war es eine gefühlt ewig weite Strecke bis sie endlich die Türe zu Karims Räumen erreichten. Bidjan klopfte an die Türe und sofort ertönte von innen der Ruf, dass sie eintreten sollten.