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Lorn
13. November 712
Morgen
Ardakan

"Du weißt gar nichts", antwortete Lorn scharf und sah, wie Rymel zusammen zuckte. Sein Widerstand schmolz immer mehr, bald hatte er ihn soweit.
"Zehn lächerliche Jahre hast du ihm gedient und behauptest nun, alles zu wissen? Du kennst nur das Ende, Rymel. Es könnte einen neuen Anfang geben. Wenn du nur endlich aufhörst, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen, was es heißt, ein Fen zu sein. Komm auf meine Seite und ich beende deine Zweifel, denn dafür besteht kein Grund."
Rymels letzte Tage an Althars Seite waren nicht schwer zu rekonstruieren und so veränderte Lorn sie. Schuf ein positives Gegenstück, Rymel, der höchst dankbar von Althar wieder aufgenommen wurde, der zusammen mit Liara das stärkste Bündnis der Menschen im Namen ihrer Götter schuf, das es je gegeben hatte. Die Gewissheit, endlich einen Sinn für das lange Leben zu haben, endlich frei zu sein.

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Bidjan
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Bidjan holte tief Luft. Er würde noch einmal Lorn sehr nahe kommen müssen. Er musste seinen Geist verschließen. Er hatte es bei Eth geschaft sich ihm entgegen zu stellen, also würde er es auch bei Lorn schaffen, der nicht so eng mit ihm verbunden ist, wie es Eth gewesen war.
Die blaue Kugel würde Bidjan nicht ansehen. Er konzentrierte sich auf Rymel. Aber da war auch noch die Sura. Wieviel Einfluss hatte Lorn auf sie? Er würde es vorsichtig vorgehen müssen.
Zielstrebig ging Bidjan auf Rymel zu. Das Ziel war es Rymel wegzubringen. Bidjan trat an den Fen heran und fasste ihn mit einem kräftigen Griff am Arm. "Rymel! Komm mit! Lass dich von Lorn nicht verführen! Liara wartet auf dich und sie will nicht dass du den Visionen Lorns verfällst!", sagte er energisch und zog am Arm von Rymel, so dass dieser dies auf jeden Fall spührte. Während Bidjan Rymel berührte achtete er besonders auf die Bewgungen der Schlage, denn unter welchem Einfluss sie gerade stand, ließ sich nicht wirklich abschätzen.

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Rymel
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Rymel zuckte etwas zusammen, als er eine Hand spürte, die nach ihm griff und ihn wegziehen wollte. „Woher weißt du, dass nicht genau dies ihr Wunsch ist?“, wollte er wissen, auch wenn er die Person die ihn anfasste nicht wirklich sah. Viel zu sehr sah er noch die Bilder, die Lorn ihm schickte vor seinen Augen. Sie waren einfach zu schön.

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Bidjan
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Bidjan schluckte als Rymel danach fragte, woher er wisse dass es nicht der Wunsch von Liara war. Aber er hatte auch keine Zeit sich wirklich über die Antwort Gedanken zu machen. Würde er dies tun, würde Lorn die Gelegenheit nutzen und in seinen Geist eindringen. Er durfte nur den einen Gedanken haben, Rymel hier wegbringen. "Weil ich ihre Gedanken gelesen habe", antwortete Bidjan. Das war zwar eine glatte Lüge. Aber das war auch ein Fehler von Bidjan. Lorn nutzte den Moment der Unkonzentriertheit von Bidjan. Er schickte ihm Bilder wie Elaina ein Fen Chairos wurde und sich schließlich gegen in wandte, weil das Bündnis zwischen Chairo und Eth zum Scheitern verurteilt war.
"Ich muss Rymel hier rausbringen! Ich muss Rymel hier rausbringen! Ich muss Rymel hier rausbringen..." Bidjan murmelte diese Worte immer wieder und wieder, wie ein monotones Gebet. Es war eine Methode den Geist auf eine Ziel zu lenken und sämtliche anderen Bilder und Visionen zu verdrängen.
Immer und immer wieder sprach Bidjan die Worte, wobei er motorisch nach dem Arm von Rymel fasste und an selbigen zog. "Zum Ausgang! Zum Ausgang! Zum Ausgang!...", änderte er den monotonen Text.

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Rymel
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Rymel legte den leicht schief, als seine Gedanken sich für einen Moment ein Stück weit klärten und er Lorns Stimme leiser hörte. Nun schaffte er es ihn zumindest etwas auszublenden. Ohne es wirklich zu merken ahmte er Bidjan nach der immer wieder das selbe sagte. Er konnte nicht sagen, warum er es tat. Vielleicht weil noch so viel Verstand in ihm war, der ihm sagte, dass Bidjan sich mit Gedankenmagie weitaus besser auskannte als er selbst.
„Zum Ausgang, zum Ausgang.....“, murmelte er und sah Bidjan weiter an, während er es wieder schaffte auf seine Füße zu kommen.

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Bidjan
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Bidjan hielt den Arm von Rymel einfach fest ohne es wirklich zu merken. "Zum Ausgang! Zum Ausgang!..." Es war seine einziges Ziel auf das er sich fokusierte und nun endlich war da auch nichts mehr was ihn an seinem Arm zurückhielt. Das er selber es war der eigentlich etwas festhielt war ihm garnicht bewusst. Jedenfalls folgte ihm das was da an seinem Arm hing nun endlich. Schritt für Schritt kam er seinem Ziel dem Ausgang näher.
Auch wurde mit jedem Schritt, den er dem Ausgang näher kam, die Kraft, die sich an seinen Gedanken festzuhalten schien schwächer.
Bidjan war schon etliche Stufen der Wendeltreppe nach oben gestiegen als die Kraft von außen so schwach wurde, dass er selbst schließlich das monotone Gebet einstellt und sein Verstand wieder klarer wurde. Der weiterhin starke Wille von hier zu verschwinden, war es der verhinderte, dass er spürte wie viel Kraft ihn die Aktion gekostet hatte.
"Rymel. Alles ok bei dir?", sprach er den Fen an und ließ dabei auch dessen Arm los.

Elaina
13. November 712
Morgen
Ardakan

Elaina war hin und her gerissen zwischen warten, weiter gehen und zurück laufen um Bidjan und Rymel zu helfen. Vertraue ihm, mahnte sie sich selbst immer wieder, schwankte auf dem ersten Treppenabsatz vor und zurück. Wieso dauerte das so lange?
"Was hast du mit ihnen gemacht du verfluchter Gott?!", rief sie aufgelöst und wollte gerade die Treppen wieder hinunter stürzen, als sie Bidjans Stimme hörte. Sie klang anders, monoton und seltsam, doch sie war sich sicher, dass er es war. Unsicher drückte sie sich an die Wand, was war dort unten nur geschehen? Hatte Lorn nun ganz von ihm Besitz ergriffen um sie zu holen?
Hektisch atmend verharrte sie reglos und blickte mit geweiteten Augen die Stufen hinunter. Sie musste ihn wenigstens einmal sehen, ehe sie fortlief.
Die Stimme jedoch wurde leiser und nun konnte Elaina auch ihre Schritte hören. Es waren die von zwei Männern. Als sie nun Bidjans normale Stimme hörte, wie er Rymel besorgt ansprach, hielt Elaina sich nicht mehr zurück, sondern lief ihnen erleichtert entgegen.

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Rymel
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Rymel merkte nicht wirklich, wie er weiter ging, er murmelte noch immer die Worte.
Als Bidjan ihn ansprach, brauchte er einen Moment um ihn wirklich sehen zu können und zu verstehen, was dieser von ihm wollte.
„Nein, es ist nicht ok, es war eine Schnapsidee, hier herunter zu gehen“, sagte er und setzte sich einfach auf die Stufen. Das bisschen an Kraft, was der lange Schlaf in der vergangenen Nacht gebracht hatte, war wieder verschwunden.

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Bidjan
13. November 712
Morgen
Ardakan
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Auf die Antwort von Rymel schwieg Bidjan zuerst einen Moment. Führte sich selbst vor Augen, was sie eigentlich herausgefunden hatten. Was ihnen dieser Besuch an neuen Erkenntnissen gepracht hatte. Sie hatten festgestellt, dass der See nicht der Ort war an dem Lorn gebannt war und sie hatten festgestellt, dass mehrere Schwerter im Boden steckten, wo Lorn gefangen war. War diese Information das Risiko und die Kraftanstrengung wert gewesen?
"Du hast recht ich weiß nicht, ob die jämmerlichen Informationen, die wir bekommen haben das Risiko wert gewesen sind. Aber vielleicht können Karim oder Liara etwas damit anfangen. Wir wissen jetzt, dass nicht der See der Bannort ist und wir wissen, dass diese Drachenschwerter eine Bedeutung haben, denn dort unten stecken mehrere davon im Kreis im Boden", sagte Bidjan zu Rymel als er von oben Schritte die Treppe nach unten kommen hörte.
Es war Elaina die von oben herbeieilte. Bidjan konnte nicht anders als sie ohne auch nur ein Wort zu sagen einfach in seine Arme zu schließen. Sie hatten sich wirklich alle wieder aus den Klauen von Lorn befreien können und dass er Elaina so in die Arme schließen konnte und ihre Wärme spürte, bestätigte, dass dies keine Illusion war.

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Rymel
13. November 712
Vormittag
Ardakan
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Rymel sah zu wie Bidjan Elaina in die Arme schloss und unterdrückte ein Seufzen.
„Tut mir den Gefallen und geht alleine zu Karim, ich muss mich hinlegen“, sagte er mit müder kraftloser Stimme zu den beiden und erhob sich um an ihnen vorbei die Treppe nach oben zu gehen um in sein Zimmer zu gehen. Er wollte, musste nun alleine sein.