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Elaina
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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"Dann sollten wir die Gedanken an die Reise auf jeden Fall im Hinterkopf behalten", zwinkerte Elaina, gab Bidjan noch einen Kuss und stand dann auf.
"Jetzt müssen wir aber noch etwas ganz anderes im Kopf haben, so leid es mir tut. Die Götter werden sich unseretwegen nicht zurück halten und Bahaadur schon gar nicht. Also los, lass uns frühstücken und dann Karim aufsuchen. Denn du hast Recht, zur Zeit weiß man nicht einmal, was der nächste Morgen für Neuigkeiten mit sich bringt."

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Bidjan
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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So schade es auch war, Elaina hatte recht sie mussten jetzt aufstehen und dann wieder ihrer Pflicht nachgehen. "Da hast du wohl recht. Die Pflicht ruft.", seufzte Bidjan und stand nun ebenfalls auf. Da Elaina nicht mehr, da war um sich an ihn zu kuscheln, gab es nun auch für ihn keinen Grund mehr sich länger im Bett aufzuhalten.
Es klappte erstaunlich gut ihr morgentlichen Vorbereitungen so zu organisieren, dass sie sich nicht ständig gegenseitig blockierten, aber länger als alleine dauerte es trotzdem.
Schließlich waren sie aber wirklich fertig. "Wollen wir dann mal schauen, was wir zum Frühstück bekommen?", fragte Bidjan lächelnd.

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Elaina
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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Elaina nickte und wollte gerade antworten, als es plötzlich klopfte. Eine junge Dienerin, sie mochte vielleicht 15 sein, stand nervös vor der Tür und sagte nervös: "der Herr Karim erwartet Euch. Er sagt, Ihr sollt direkt und sofort zu ihm kommen."
"Ist etwas geschehen?", fragte Elaina die Dienerin erschrocken, welche sie nur aus großen Augen ansah.
"Das weiß ich nicht. Aber der Herr wirkte sehr besorgt und ernst."
Elaina seufzte. Armes Ding, dachte sie etwas mitleidig und erinnerte sich an die Zeit, als sie in Jaraa neu war und die Botin der höher gestellten Hüter gewesen war.
"Dann sollten wir uns beeilen", sagte sie, das Frühstück war nun unwichtig geworden.

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Bidjan
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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Bidjan seufzte leise. Nicht einmal das Frühstück wurde einem hier gegönnt, aber nach der Unterredung mit Karim würde sich hofftenlich Zeit dafür sein. "Das klingt wirklich dringend. Ich hoffe es sind nicht all zu schlechte Nachrichten, die er uns zu verkünden hat", sagte Bidjan während er und Elaina sich beeilten zu den Gemächern von Karim zu gelangen.
Bidjan hatte kaum an den Räumlichkeiten geklopft, als sie schon hereingebeten wurden. Karim schien sie wirklich dringend zu erwarten. "Guten Morgen", sagte Bidjan höflich und verbeugte sich leicht vor Karim.

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Elaina
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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"Tretet ein", sagte Karim und Elaina entging nicht, wie angespannt er dabei wirkte. Sie bemerkte ein Blatt Pergament, welches er in den Händen hielt.
"Ich erhielt heute morgen einen Brief", begann er schließlich, als Elaina sich bereits unsicher war, ob er von ihnen erwartete, dass sie selbst erzählten, was gestern im Alten Schaf gesehen war.
"Bidjan, weißt du, wer sich hinter den Dienern des Mächtigen verbirgt?", fragte Karim und reichte ihnen das Pergament.

'Lorn wird leben.
In Seinem Namen
die Diener des Mächtigen.'

Elaina bekam eine Gänsehaut, als sie das las und sie dachte an die zwei Männer vom Vorabend. Hatten sie den Brief geschrieben?

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Bidjan
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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Bidjan schluckte und blickte einen Moment etwas ungläubig auf den Brief. Hatten es wirklich den Unterschied gemacht, dass er und Elaina noch die Nacht abgewartet hatten bevor sie zu Karim gingen.
"Ich habe eine Vermutung von wem der Brief stammen könnte", begann Bidjan seine Ausführungen. "Du weißt, dass wir gestern Abend im Alten Schaf waren und uns dort zur Tarnung als Anhänger Chairos ausgegeben haben. Dazu wollten wir dir nach nach dem Frühstück Bericht erstatten", führte Bidjan fort. Er hielt einen Moment inne um zu überlegen, wie er erstmal die wichtigsten Informationen vortrug.
"Wir haben von dem Wirt des Alten Schafs erfahren, dass Bahaadur gestern morgen sein Pferd gestohlen hat. Für weitere Details hat er uns an zwei Fen verwiesen, die öfter mit Bahaadur zusammen waren. Ich hatte sie bei meinem letzten Besuch, wo ich mit Liara dort war, auch mit ihm zusammen gesehen. Die beiden heißen Gafar und Mursa. Sie gehören entweder zu Lorn oder zu Althar. Es liegt aber nahe, dass sie Lorn dienten. Von den beiden haben wir in Erfahrung bringen können, dass Bahaadur auf dem Weg nach Norden ist und Anhänger, um sich scharen will", erklärte Bidjan. Was er und Elaina getan hatten um an diese Informationen zu gelangen, ließ Bidjan bei dieser ersten groben Zusammenfassung bewusst außen vor.

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Elaina
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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"Wenn es Lorns Männer waren", sagte Karim mit einer Miene, die außer Anspannung keinerlei Emotionen verriet, "dann müsstest du sie entweder kennen - vielleicht nutzen sie Decknamen? - oder sie waren vor deiner Zeit hier. Wobei dann die Frage ist, weshalb sie Lorn vorzeitig verließen. Wenn es Althars Männer sind, haben sie offenbar mit dem Brief nichts zu tun."
Er nahm den Brief wieder an sich. "Dieser Brief ist eine offene Drohung gegen mich. Jemand plant offenbar, Lorn um jeden Preis zu befreien und dieser Preis wird früher oder später mein Leben sein. Zu wissen, wer ihn verfasst hat, wäre äußerst wichtig."
Elaina war etwas blass geworden. Sie dachte an Akamir, ungewiss, ob er noch lebte. Sie dachte an Keltor, der drohte, ebenfalls wieder frei zu werden. Und wenn Karim starb, würde auch Lorn sich erneut erheben können. Die Drohung könnte von überall kommen. Vielleicht sogar von jemandem innerhalb des Palastes.

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Bidjan
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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"Im Gegensatz zu Bahaadur kenne ich die beiden nicht. Zur Zeit der Götter sind sie mir nie begegnet und ich bin erst sehr viel später hier als Hüter zur Quelle gekommen", antworte Bidjan Karim als ihm plötzlich etwas auffiel.
"Karim, bitte bringe den Brief an einen Ort, wo man nicht hören kann was wir sprechen", sagte er etwas erschrocken und suchte kurz den Blickkontakt zu Elaina, die hoffentlich verstand worum es ging. "Ich erkläre dir gleich warum, aber bitte bring ihn erst weg", fügte er ernst hinzu.
Bidjan erinnerte sich an die Perlen, die Gafar mit einem Zauber belegt hatte. Wenn es wirklich von den beiden stammen sollte, war die Gefahr groß, dass der Brief mit einem entsprechenden Zauber belegt wurde und Gafar jedes Wort mitverfolgen konnte.

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Elaina
10. Oktober 712
Morgen
Ardakan
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"Verbrennt ihn", sagte Elaina leise und blickte zu dem Kamin, in dem ein Feuer brannte. Karim sah sie irritiert an.
"Aber das ist doch ein Beweisstück, das kann ich doch nicht einfach so - "
"Wenn Ihr leben wollt, vernichtet es", sagte Elaina und hielt seinem Blick stand. Ihr kam der furchtbare Gedanke, dass es bereits zu spät gewesen sein könnte. Wenn wirklich ein Zauber auf dem Blatt gelegen hatte, dann wusste der Ersteller nun, dass sie für Karim arbeiteten und ihr Auftritt gestern eine Lüge war. Damit wären sie entlarvt.
Sie hoffte, dass es nicht so war, dass niemand der anderen Fen wusste, dass sie dort gewesen waren und sie nun hier ausfindig machte.
Karim nickte schließlich und trat zum Kamin. Er sprach nicht mehr, bis das Papier gänzlich von den Flammen zerfressen war. Erst da drehte er sich wieder zu ihnen um.
"Was hat das zu bedeuten?"

Bidjan war froh als das Stück Papier in den Flammen verbrannt war. Das war eine wirklich gute Idee von Elaina es so zu zerstören.
"Gafar mit dem wir uns gestern Abend unterhalten haben, hat uns jeweils eine Perle geben mit dem wir jederzeit mit ihm kontaktaufnehmen könnten. Der einzige Schluss der daraus folgen kann ist, dass Gafar in der Lage ist Gegenstände mit Magie zu versehen, die mit ihm in verschiedener Weise in Kontakt stehen. Er hat uns zwar für die Perlen ein Vorgehen gezeigt, wie wir eine Kontaktaufnahme zu initieren haben. Aber das war ziemlich sicher nur vorgeschoben, um keinen Verdacht zu erregen. Diese Art der Magie ist selten und entsprechen wenig bekannt, was man damit anstellen kann. Zum Beispiel eben einen Brief schreiben, der dem Zweck des Abhörens dient. Die Perlen haben wir übrigens in der Kanalisation entsorgt", erklärte Bidjan, warum es so wichtig war, dass dieser Brief vernichtet wurde.
Bidjan machte eine kurze Pause und erzählte Karim dann ausführlich in allen Details, was am gestrigen Abend im Alten Schaf vorgefallen war und wie es ihnen gelungen war von Mursa und Gafar etwas über Bahaadur zu erfahren. Er ließ auch nicht aus, wie brenzlig die Situation zum Schluss geworden war.