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Bidjan
7. August 712
Nacht
Ardakan
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Bidjan war durchaus froh, dass Karim sie nicht all zu lange aufhielt, denn die Müdigkeit gewann bei ihm so langsam die Oberhand. "ich schließe mich Thaolan und Evona an und werde ebenfalls zurückziehen", sagte er und verabschiedete sich so von seinen Gefährten.
Während Bidjan sich auf den Weg in seine Gemächer machte, dachte er nochmal über die Geschehnisse des Tages nach. In seiner Schlafkammer angekommen, machte Bidjan sich zügig Bett fertig und ließ sich dann müde auf sein Bett fallen.
Es war wahrlich ein langer und anstrengender Tag gewesen.

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Evona
8. August 712
Ardakan
Vormittag
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Evona saß an dem kleinen Springbrunnen im Garten und genoss die Morgensonne. Ihre Gedanken weilten noch immer bei dem Mord des vergangenen Tages. Alles erschien so offensichtlich, so klar und dennoch... Manchmal waren es gerade die offensichtlichen Dinge, die sich als Irrtümer erwiesen. Und irgendwo tief drinnen hatte Evona ein ungutes Gefühl. Sie öffnete die Augen und blinzelte in die gleißende Sonne. Doch vielleicht lag es auch nur daran, dass schon so lange nichts mehr geschehen war. Evona war kein Freund der Ruhe. Sie brauchte Herausforderung, Abenteuer. Nichts zu tun zu haben trieb sie in den Wahnsinn.

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Bidjan
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Bidjan hatte trotz, dass der letzte Tag so aufregend gewesen ist, sehr gut geschlafen. Erst als die Sonne in seine Kammer zu scheinen begann, wurde er wach. Er räckelte sich noch etwas, bevor er sich frisch machte und seine Kleidung anzog. Ob das wirklich nur eine Aufgabe für die Stadtwachen wird, geisterte der Gedanke durch seinen Kopf.
Bidjan bereitete sich eine Tasse mit Tee und holte sich eine Kleinigkeit zum Essen aus der Küche des Palastes. Er wollte sein Frühstück im Freien zu sich nehmen und so trug er die Sachen auf einem kleinen Tablett nach draußen.
"Guten Morgen, Evona. Wieder gut erholt nach dem gestrigen Tag", begrüßte Bidjan seine Gefährtin, als er sie in der Nähe des Springbrunnens sitzen sah.

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Evona
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Sie öffnete die Augen ganz und erblickte Bidjan, der mit einem Tablett vor ihr stand. Sie richtete sich etwas auf und zuckte mit den Schultern.
"Sicher. Ich hatte gehofft es gäbe endlich mal wieder etwas zu tun, aber das war wohl Wunschdenken", seufzte sie und machte Bidjan etwas Platz.
"Und du?"
Sie spürte die altbekannte Nervosität und Unsicherheit in sich aufsteigen, die sie immer erfüllte, wenn Fen in der Nähe waren.

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Nadeya
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Nadeya hatte heute schon früh den Tag begonnen und einen kleinen Spaziergang in der Stadt gemacht. Einem ihrer Gefährten war sie noch nicht begegnet, doch Karim hatte sie bereits einen Guten Tag gewünscht. Ein neuer Auftrag wurde aber auch ihr noch nicht aufgetragen. Als sie sich, ohne ihren tierischen Begleiter, auf den Weg nach draußen in den grünen Garten machte, begegnete sie am Brunnen Bidjan und Evona.
"Schönen guten Morgen, wünsche ich", sagte sie lächelnd und hob zur Begrüßung die Hand, ehe sie sich den beiden einige Schritte näherte.
"Schmeckt's?", fragte sie daraufhin und schaute zu Bidjan, der das Tablett demonstrativ in den Händen hielt.

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Bidjan
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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"Danke", antworte Bidjan als Evona ihm etwas Platz machte, so dass er sich neben sie setzen konnte, was er auch direkt tat.
"Ich habe geschlafen wie ein Stein. Dabei hab ich schon befürchtet, dass ich die ganze Nacht über die Ereignisse von gestern grüble", beantwortete er die Frage seine Gefährtin. "Sah wirklich erst so aus als würden wir mal wieder etwas zu tun bekommen, aber so wie es jetzt aussieht ist es wirklich nur ein Fall für die Stadtwachen. Wobei ich das irgendwie noch nicht so richtig glauben mag", fügte Bidjan noch an und trank einen Schluck von seinem Tee.
"Verzeihe übrigens, dass ich dir nichts mitgebracht habe, aber ich konnte ja nicht wissen, dass ich dich hier treffen würde. Kannst aber gerne eins von diesen mit Honig gefüllten Blätterteigstückchen nehmen. In der Küche hat es noch genug, da kann ich mir noch welche holen", meinte Bidjan etwas entschuldigend, als er noch einen Schluck von seinem Tee trank.

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Evona
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Sie sah Bidjan einen Moment unsicher an, dann lächelte sie und nahm etwas von seinem Teller.
"Danke."
Dann sah sie Nadeya und grüßte sie.
"Guten Morgen."
Sie lehnte sich zurück und sah auf das plätschernde Wasser.
"Ich weiß was du meinst", antwortete sie dann auf Bidjans letzte Bemerkung.
"Alles deutet darauf hin, dass nicht mehr dahinter steckt und trotzdem..." Sie zuckte mit den Schultern.

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Thaolan
8. August 712
Vormittag
Ardakan
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Thaolan hatte die Nacht nicht gut schlafen können. Immer wieder hatte er sich im Bett hin und her gewandt, doch Schlaf hatte er kaum gefunden. Als die Sonne bereits früh am Himmelszelt aufging, hatte sich Thaolan in den Kampfsaal begeben um dort an seinen kämpferischen Fähigkeiten zu arbeiten. Oft verbrachte er Zeit dort, trat auch oft gegen Karim an, der ihm ein würdiger Gegner war. Langsam neigte sich aber der Tag seinem Höhepunkt zu, als der Vormittag anbrach und sich drei der Gefährten, die teilweise sogar enge Freunde geworden waren, am Brunnen im Garten versammelt hatten. Auch der Hüter hatte den Weg dorthin gefunden, doch da er Versammlungen nicht sonderlich schätzte, hatte er sich vorgenommen in die Stadt zu gehen. Er war eigentlich nicht derjenige, der mit einem Korb in der Hand Obst kaufen ging und fröhliche Lieder sang, doch da Karim ihm und seinen Gefährten nichts neues aufgetragen hatte, nahm er sich einfach vor Obst zu kaufen, denn zurzeit war das Mangelware geworden. Er bewahrte sich sein Essen häufig in seinen Gemächern auf, sei es nur ein Apfel oder ähnliches. Er mochte das frische Obst von den Straßen Ardakans. Kurz warf er den dreien einen Blick zu, doch Nadeya schien ihn gar nicht zu bemerken, da sie mit dem Rücken zu ihm stand. Gegen Bidjan hegte er keinen Groll, doch am besten verstand er sich mit Evona, die auch die Einzige war, die von ihm durch ein kurzes Kopfnicken begrüßt wurde.

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Nydia
8. August 712
Vormittag
Ardakan – Palast
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„Hüterin Nydia, kommt das in die Abteilung in der wir die Geschichte der Stadt aufbewahren?“, fragte ein älterer Herr sie. Nydia blinzelte nur verwirrt und sah dann von dem Buch das sie in der Hand hielt auf.
„Bitte?“
„Die Abteilung?“, wiederholte er.
„Ach Moment.“, sie nahm im die losen Blätter ab und sah sie kurz durch. Kleine nicht so bedeutende geschichtlich angehauchte Ereignisse standen darauf. Sie gab dem Mann die Blätter zurück und nickt kurz.
„Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen dass du mich nicht Hüterin nennen sollst. Shad das weißt du doch.“, murmelte sie.
Shad, der Mann der ihr die Blätter gereicht hatte, lächelte nur und zuckte mit den Schultern. Nydia seufzte und schüttelte den Kopf, er war der Mann der vor ihr die Schriften verwaltet hatte, nun übernahm er Aufgaben für sie um ihr die Arbeit zu erleichtern. Sie baute viel auf sein Wissen denn er hatte wohl fast alles hier in der Bibliothek gelesen.
Ihr Haar hatte sich gelockert und sie band es wieder fest nach oben. Nydia sah aus dem Fenster und bemerkte das kleine Grüppchen Hüter an dem Brunnen des Gartens. Die Hüterin lehnte sich ein Stück raus und sah ein bisschen genauer hin. Das Buch das sie in der Hand hielt löste sich aus ihren Händen und sie erschrak. Gerade noch so konnte sie es an einem Eck erwischen und zog es zurück in ihre Arme.

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Liria
8. August 712
Vormittag
Ardakan – Palast
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Liria wusch sich in einem Springbrunnen das Gesicht und Hände, wie staubig die Stadt doch war und schon jetzt war es ob der Wolkendecke unangenehm schwül. Sie überlegte gerade, wieder in den Palast zu gehen, als ihr eine Gruppe bekannter Gesichter auffiel. Lächelnd hielt sie auf sie zu.
"Es sieht nach Regen aus, Freunde! Und ich hoffe sehr, dass es wirklich regnet, denn noch einmal setzte ich keinen Fuß in diese stinkende, staubige Stadt." Unbewusst klopfte sie sich dabei ihr Gewand etwas aus. "Warum muss eigentlich immer ich die Toten begleiten?", murmelte sie und setzte sich auf einen flachen Sitzstein zu den anderen. "Ich war gerade mit zwei Leuten der Stadtwache bei der Familie von Jarek, um ihnen seinen Leichnam zu überbringen. Ich hoffe, sie verbrennen ihn schnell, bei der Hitze sollte man ihm den Weg zu den Ahnen schnell bereiten."