Agmantha - Hafen

Das Rollenspiel
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Spikor
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Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von Spikor »

Rodrigo Carvalles
Agmantha: Magierviertel (Hauptstraße/Hafenstraße)
Samstag, 7.1.
Mittag

Rodrigo verstand Jadoo nicht, und diesmal lag es nicht an der Sprache. Schätze, die seit Jahrhunderten im Dschungel vor sich hin gammelten, sollten jemandem gehören? Wem? Davon wusste Rodrigo nichts. Er hatte angenommen, die Stadt sei lange vergessen und verschollen, darum fragte er etwas ungläubig:

"Wenn ich eine Kiste voll Gold im Dschungel finde, gehört sie mir mit dem gleichen Recht, wie wenn ich auf der Straße ein Geldstück finde, oder nicht? Nach allem, was ich weiß, ich La Aurea seit Jahrhunderten verlassen und vergessen. Das Gold wird noch in tausend Jahren dort herumliegen, wenn niemand kommt und es mitnimmt. Wenn man es aus gibt, in den Geschäften dieser Stadt, werden damit viele Leute bezahlt, und viele haben einen Nutzen davon. Wenn es bleibt, wo es ist, wird niemand jemals einen Nutzen davon haben. Und ist es nicht recht und billig, dass diejenigen, die die Mühen und Gefahren auf sich nehmen und das Gold zurück zu den Menschen bringen, auch den meisten Nutzen davon haben? Als Belohnung für ihre Mühen?"
Oben auf dem Kopf sind zwei spitze Ohren angebracht.
Damit hört sie weg, wenn man sie ruft.
(Gina Ruck-Paquét)
MartinDarkmoor

Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von MartinDarkmoor »

Jadoo
Agmantha: Magierviertel (Hauptstraße/Hafenstraße)
Samstag, 7.1.
Mittag

Der junge Magier schnaubte erneut verächtlich. "Wenn Ihr ein Stück Gold findet und es einfach behaltet, so stehlt Ihr es - denn sein Besitzer verlor es gewiss aus Versehen und warf es nicht weg, damit jemand anders es nimmt. Und zumindest in dieser Stadt solltet Ihr Euch nicht dabei erwischen lassen, wie Ihr es einsteckt, sondern es beim großen Tempel abgeben und sagen, wo ihr es fandet..."
Er pausierte und ging langsam im Kreis um den Krieger herum, ohne ihn aus den Augen zu lassen.

"Verlangt Ihr auch von den Göttern einen Lohn, wenn ihr auf See in einem Sturm ausharren müsst?", fügte er dann zynisch hinzu. "Wer sich freiwillig die Mühe macht, sollte wohl nicht einen Lohn erwarten, sondern dankbar sein, zu überleben..."

Erneut pausierte er. "Habt Ihr jemals selber Bücher gelesen?", fragte er dann mit einem sarkastischen Lächeln. "Völker verschwinden nicht einfach. Sie verschwinden nicht vom Erdboden. Mag sein, dass Siedlungen und Städte aufgegeben oder zerstört werden - doch selbst dann werden ein paar Bewohner überleben ich wette mit Euch, dass sich in dieser Stadt noch mindestens ein direkter Nachfahre der Bewohner von La Aurea lebt - im Wissen, wer er ist.
Er hätte das Recht auf einen Teil des Goldes... Ihr dagegen nicht."
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Odin
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Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von Odin »

Kirjava
Agmantha: Magierviertel
Samstag, 7.1.
Mittag

"Wenn jemandem etwas gehört, aber nicht aus der Wildnis holt, der verzichtet doch darauf, oder= Zumindest wäre dann Finderlohn fällig."
MartinDarkmoor

Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von MartinDarkmoor »

Jadoo
Agmantha: Magierviertel (Hauptstraße/Hafenstraße)
Samstag, 7.1.
Mittag

Jadoo grinste auf, als die junge Frau den Einwand gab. "Nun - die Stadt liegt verborgen im Wald, gewiss längst überwuchert von Pflanzen... Und ein guter Teil der Karten, die im Umlauf sind, scheinen falsch zu sein. Denn es gab einige Versuche, die Stadt zu finden - und sie scheiterten. Es ist also weniger eine Frage des freiwilligen Verzichts, als viel mehr ein Problem der mangelnden Möglichkeiten..."

Der junge Magier lächelte. "Ein Finderlohn wäre aber nur fällig, wenn jemand auch möchte, dass sein Geld gefunden wird. Wenn ich einen Blumentopf auf dem Markt kaufe und am Straßenrand stehen lasse, weil meine Hände voll sind und ich vermeiden möchte, dass er mir herunterfällt und zerbricht - und später dann zurückkere und feststelle, dass er weg ist, so ist er gegen meinen Willen verschwunden. Denn ich wusste ja, wo er ist - und es gibt kein Gesetz, dass es mir verbietet, meinen Topf dort abzustellen. Zumal ich ja vorhatte, ihn zu holen. Wenn ich ihn dann am Tempel abhole - so mag es sein, dass der Finder seiner Bürgerpflicht nachkam und die Fundsache abgab - aber einen Lohn dafür, dass er mir einen Umweg bescherte, der nicht nötig gewesen wäre, hätte er den Topf einfach stehen lassen? Darauf könnte er lange warten."
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Odin
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Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von Odin »

Kirjava
Agmantha: Magierviertel
Samstag, 7.1.
Mittag

"Hier würde sich aber der Forscher die Mühe machen, die Stadt zu finden. Und wenn er das Geld abgibt, dann erspart er einem dann zum einen die Mühe, dorthin zu kommen, und einiges an Weg. Wie du sagtest wurde die Stadt schon lange nicht gefunden. Die Besitzer von dem Geld wissen also gar nichts davon, wie reich sie sind und sind hier die Ärmsten der Armen. Es sei denn sie haben bessere Aufzeichnungen. Zumindest, was die Menge des Goldes angeht.
So einer würde liebend gerne einen Finderlohn zahlen, wenn er dafür so viel bekommen würde."
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Spikor
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Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von Spikor »

Rodrigo Carvalles
Agmantha: Magierviertel (Hauptstraße/Hafenstraße)
Samstag, 7.1.
Mittag

Rodrigo hatte Schwierigkeiten, die Diskussion ganz zu begreifen. Ihm war nicht wirklich klar, welches Problem Jadoo damit hatte, wenn er die Stadt finden würde - außer, Jadoo wäre einer der "Besitzer" und wollte nicht, dass sie gefunden wird. Aber wenn es so war, weshalb sagte er das dann nicht einfach? Halt - jetzt dämmerte es dem Hernandier! Wenn bekannt würde, dass Jadoo El Aurea kannte, dann würde ihn niemand mehr in Ruhe lassen, alle würden sie ihn belagern, um an das Gold zu kommen. Aber wenn er die Stadt kannte, weshalb holte er sich nicht selbst das Gold? Brauchte er es nicht? Möglich, aber andere brauchten es. Nun begriff Rodrigo, weshalb Jadoo von Diebstahl sprach. Er überlegte, ob er darauf Rücksicht nehmen sollte. Schließlich war El Aurea nach wie vor seine beste Chance, wieder nach Hause zu kommen.
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MartinDarkmoor

Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von MartinDarkmoor »

Jadoo
Agmantha: Magierviertel (Hauptstraße/Hafenstraße)
Samstag, 7.1.
Mittag

Jadoo schüttelte grinsend den Kopf. "Ich weiß nicht, wie man es in Eurer Heimat handelt...", begann er - jedes Wort abwägend, "Aber wir mögen es nicht, wenn Fremde ungefragt unser Eigentum berühren. Diese Stadt geht vor die Hunde - und obwohl wir Einwohner einander helfen... sitzen wir doch alle im gleichen Boot ... ist es schwer, zu erraten, welchen Fremden man trauen kann und welchen nicht. Die meisten wären wohl nicht dankbar, denn welche Höhe des Finderlohnes angemessen ist, ist streitbar. Und schwer fällt es zu schätzen, wie viel genommen wurde, und wie viel abgeliefert wurde. Ein Beispiel:

Ihr verliert 10 Goldstücke auf der Straße - und wisst, dass es 10 waren... so werdet Ihr, wenn jemand sagt, dass er Euer Geld fand und es Euch bringt, nachzählen, ob es noch 10 sind und ihm erst danach einen in Euren Augen angemessenen Finderlohn zahlen.

Sagen wir nun, Ihr verliert 100 Goldstücke - aber Ihr wisst nicht, dass es 100 waren - Ihr wisst nur, es waren mehr als 35. Wenn nun jemand 40 Goldstücke abliefert, so werdet Ihr wohl misstrauisch sein, denn 100 Goldstücke wiegen mehr als nur 40 - und Ihr wüsstet, ohne es beweisen zu können, dass Ihr mehr verloren habt, als man Euch brachte.
Würdet Ihr demjenigen, der Euch das Geld brachte, glauben, dass dies alles war, was er fand?"
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Odin
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Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von Odin »

Kirjava
Agmantha: Magierviertel
Samstag, 7.1.
Mittag

"Dann könnt Ihr doch mit gehen und sicher stellen, dass 'alle 100 Goldstücke' abgegeben werden.

Wenn Ihr Probleme damit habt, ungefragt das Eigentum von jemand anderem zu berühren, könnt ihr eigentlich nur solche Dinge berühren, die euch gehören oder von denen ihr genau wisst, dass sie jemand anderem gehören und der euch eine Erlaubnis gegeben habt. Ansonsten könnt ihr ja nie wissen, ob es jemandem gehört oder ob derjenige, der euch die Erlaubnis gegeben hat, auch wirklich der Besitzer ist.
Also keine Fremde Häuser berühren. Nicht in den Wäldern spazieren gehen. Und ähnliches geht auch nicht."

Nachdem Skex so sprach, schaute Kira ihn erstaunt an.

"Wo hast du so reden gelernt?", fragte sie ihn still.

"Ich habe unseren Kunden wohl besser zugehört als du."
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Re: Agmantha - Hafen

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Rodrigo Carvalles
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Samstag, 7.1.
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"Verzeihung", unterbrach Rodrigo, als er sich wieder in das Gespräch einschaltete, "aber ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, über Spitzfindigkeiten wie die Höhe eines Finderlohns zu streiten. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es doch um etwas viel Grundsätzlicheres, nämlich darum, ob die Bewohner von Agmantha wollen, dass jemand das Gold aus La Aurea findet und benutzt, oder? Dazu wäre zuerst zu fragen, wem denn nun La Aurea gehört, denn es wird sicher keiner abstreiten, dass der Besitzer damit machen darf, was er will. Jadoo sagt, dass La Aurea den Bewohnern von Agmantha gehört. Allen? Obwohl sie gar nicht wissen, wo es liegt? Wollen sie das denn wissen? Ist es ihnen vielleicht egal? Oder würden sie gerne selber dorthin gehen, um sich das Gold zu holen? Was würden sie dafür geben, wenn ihnen jemand verrät, wo es liegt? Das sind die Fragen, die uns weiterbringen, denke ich."

Rodrigo wollte das Geld für seine Heimreise, und ihm war die Idee gekommen, dass er dafür vielleicht nichtmal in den Dschungel müsste, wenn ihm jemand einfach das Geld für die Karte geben würde. Die Höhe der Summe war dann Verhandlungssache, dachte er sich.
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MartinDarkmoor

Re: Agmantha - Hafen

Beitrag von MartinDarkmoor »

Jadoo
Agmantha: Magierviertel (Hauptstraße/Hafenstraße)
Samstag, 7.1.
früer Nachmittag

Jadoo wollte gerade ansetzen und antworten, als der Krieger einen Einwand brachte. Nachdem er ihm ausgiebig gelauscht hatte, nickte er langsam. "Es sind nicht alle Bewohner Agmanthas die Nachfahren der Bewohner von La Aurea. Aber alle lebenden Nachfahren der Bewohner von La Aurea leben hier. Und es ist durchaus unter den Nachfahren der Bewohnern der Stadt bekannt, wo die Ruinenstadt liegt. Doch hüten sie es gut, um zu verhindern, dass Diebe kommen und sich nehmen, was ihnen nicht gehört."

Er pausierte. "Es gab verschiedene Versuche, die Stadt zu erreichen und das Gold zu bergen - doch selbst wenn man weiß, wo sie ist, fällt es schwer, sie zu erreichen. Der Weg führt durch den Urwald, an stellen vorbei, an denen kein Licht je den Boden erreicht... durch Treibsandsümpfe, die man nicht erkennen kann und über brückenlose Flüsse, deren Strömung zu gefährlich ist, um sie zu durchqueren... und dann gibt es natürlich noch die Wächter der Stadt..."
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