Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen
Verfasst: Mi 16. Dez 2020, 23:23
Ort des Geschehens: Brücke
Beteiligte Personen: Tira Akari (Ens. Sariya)
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1128
“Ja zumindest das, da haben Sie recht Ensign. Ich versuche einmal aus dem Kopf heraus Teile der Nachricht niederzuschreiben. Eventuell geben Sie uns Hinweise oder lassen Schlussfolgerungen zu welche so vom Absender garnicht gewollt waren.“ sagte Leano auf die durchaus intelligente Antwort von Sariya. Er überlegte kurz weiter. Sein Erinnerungsvermögen war noch nie das Beste gewesen, deshalb entschloss er sich gleich darüber mit Sariya zu sprechen an was er sich erinnerte, damit nicht noch mehr verloren ging. „Es ging um das Schiff der Entführer, die Lanora-Klasse. Er hatte bestätigte, dass es sich um ein Schiff dieser Art handelte. Ich wurde direkt angesprochen. Woher wusste dieser McMasters welche Informationen wir gerade gefunden hatten…………moment hatte er nicht davon geredet……“. Leano wurde ein klein wenig hektisch. In diesem Moment war ihm jedoch egal welchen Eindruck dies auf Sariya machte. Er tippte auf seiner Konsole umher und lachte dann sarkastisch als er gefunden hatte wonach er gesucht hatte. „Schauen Sie sich das an Ensign. Diese Skizze hatte er mir gesendet und angekündigt sie unseren Aufzeichnungen zur Lanora Klasse hinzuzufügen. Ein weiterer Scherz welchen er sich erlaubt.“ Sagte Leano und spürte erneut die Wut in sich hochkochen. Mit aller Kraft drückte er diese nieder um normal weitersprechen zu können. Wieder waren die Entführer der Crew der Shenzhou voraus gewesen und wieder hatte man sich über sie lustig gemacht. Langsam kroch in Leano das Gefühl hoch, dass niemand mehr irgendwo auf diesem Schiff sicher war. Es war schier zum Verzweifeln.
„Können Sie sich aus dieser Nachricht und der Skizze einen Reim machen? Für mich ist das auf den ersten Blick einfach nur eine Methode uns durch den sprichwörtlichen Kakao zu ziehen.“ fuhr Leano fort und sah dabei wieder die Wissenschaftlerin an. Er konnte nun wirklich keine Ansätze finden, vielleicht wäre es besser diese Nachricht an Ensign Manadis weiterzuleiten. Aus psychologischer Sicht war vielleicht mehr herauszufinden als nur mit dem bloßen Auge, hier stiess Leano an seine Grenzen.
Die Reaktion von Sariya zu seinem Vorhaben bezüglich der neuen Ersten Offizierin überraschte ihn ein wenig. War er zu direkt, zu forsch, war er vielleicht nur von persönlicher Sympathie geleitet? Genau konnte es der junge Italiener nicht sagen. „Ich bin der Tat neugierig zu erfahren welchen Hintergrund Sie hat und wie sie persönlich ist. Ist dies aus ihrer Sicht zu forsch?“ fragte er etwas verunsichert. Ein Seitenblick auf Sariya verriet ihm dabei das sie grinste. Vielleicht war ihre Intuition einfach eine andere? Er wusste, dass Denobulaner ein andere Näheverständnis hatten als zum Beispiel die menschliche Spezies. Er selbst konnte jedoch auch nicht leugnen, dass es ihm Lieutenant Tira etwas angetan hatte. War dies so offensichtlich, so falsch, so verwerflich? Er war wirklich gespannt was Ensign Sariya dazu zu sagen hatte, auch wenn er nicht wusste wie er ihre Worte deuten würde.
Auch Leano’s Blick wandte sich nicht wesentlich von den Bildschirmen seiner Konsole. In den Tiefen der Logbücher meinte Leano eine kleine Spur des Absenders der Nachricht gefunden zu haben. Sicher war er sich freilich nicht, er würde jedoch versuchen der Spur zu folgen bis es nicht mehr weiterging.
Just in dem Moment schien auch Ensign Sariya etwas gefunden zu haben. Leano unterbrach seine Arbeit und näherte sich der Konsole der Wissenschaftlerin. Kurz vor der Konsole blieb er stehen, da er wusste wie unangenehm für ihre Spezies ein schnelles nähern sein konnte. Genau wusste Leano nicht wie sehr sich die Denobulanerin bereits an solche Dinge gewöhnt hatte und es lag ihm fern sie in Stress zu versetzen. Er näherte sich langsam und behutsam um ihre Reaktionen sehen und einschätzen zu können. Zu seinem Glück konnte er bereits auch von etwas weiter weg die Anzeigen des Bildschirms sehen und so auch den Ausführungen von Sariya folgen. „Es scheinen die vielversprechendsten Optionen zu haben. Der Asteroidengürtel würde vermutlich eine ständige Korrektur der Position erfordern, wenn dieser sich bewegt. Soweit mir bekannt ist verfügt die Lanora Klasse nicht über eine Landefunktion, auch wenn das im Weltall nicht von großer Bedeutung wäre. Man könnte das Schiff vielleicht aufsetzen, müsste wohl aber mit Beschädigungen rechnen“. Als Leano etwas näher gekommen war konnte er auch die Ergebnisse des Sternenhaufens einsehen. „Ein getarntes Schiff könnte aber ohne Probleme jederzeit die Position wechseln ohne Aufsehen zu erregen, solange es nur Impuls fliegt. Ich denke wir sollten jeder Spur nachgehen die wir finden können.“
Es war wirklich eine vertrackte Situation. Auch Leano gingen langsam die Ideen aus und er wurde das Gefühl nicht los, dass auch jetzt die Entführer der Crew wieder einen Schritt voraus waren. Auch das war noch ein großer Punkt welcher gelöst werden musste. Er hatte ja bereits die Bestätigung des Maschinenraums erhalten, dass sich ein fremdes Programm, eine Schadsoftware in den Schiffssystemen befand. Warrant Officer Myer hatte momentan mit Sicherheit alle Hände voll zu tun, das Programm loszuwerden, wenn das so einfach überhaupt möglich wäre. Wieder schweiften Leano Gedanken dazu, dass bisher wie angekündigt keine lebenswichtigen Schiffssysteme angegriffen wurden. Alles was bisher geschehen war diente offensichtlich dazu, die Crew zu ärgern und zu behindern. Diesesmal hatte die Wut welche in Leano hochstieg keine Chance sich auszubreiten, da er sich bereits auf die Worte von Ensign Sariya konzentrierte.
„Ich denke Lieutenant Shras und Ensign Manadis können wir soweit vertrauen. Die beiden waren bisher bei jeder Besprechung dabei und haben, wenn Sie nicht vertrauenswürdig sind, bereits jetzt mehr Informationen als gut für uns.“ Versuchte Leano die Situation mit ein wenig Humor aufzulockern. Bei ihm selbst gab es überhaupt keine Zweifel, dass der stellvertretende Sicherheitschef und die Schiffscounsellor vertrauenswürdig waren. „Ich würde die beiden zu einer Besprechung bitten und dann nochmals eindringlich die Brisanz der Situation erläutern. Sie haben recht Ensign, wenn wir zu vorschnell oder eilig ans Werk gehen ist die Gefahr groß das wir sie warnen. Es sollte am besten so aussehen, als wenn wir etwas vollkommen anderes tun als wir tatsächlich im Schilde führen. Wie Sie es bereits gesagt haben, den Gegner in Sicherheit wiegen und in einem unerwarteten Moment zuschnappen.“ sagte der Italiener und schlug zeitgleich zur Untermalung mit seiner Faust in die flache Hand. Ein leicht triumphierendes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, was jedoch bald wieder verschwand als er an die immer noch vertrackte Situation dachte. Wieder hörte der taktische Offizier der Wissenschaftlerin zu als diese sinnierte. Sie hatte durchaus recht mit ihren Ausführungen. Vielleicht waren die Crewmitglieder der Shenzhou bisher einfach auch nur zu berechenbar. Alles was sie bisher getan hatten, da lag Sariya vollkommen richtig, war Standardvorgehensweise der Sternenflotte. Natürlich wussten die Entführer das, schließlich schienen sie zumindest eine ganze Weile lang auf diesem Schiff gedient zu haben. „Sie meinen, wir sollten unsere Vorgehensweise ändern? Wir sollten nicht denken wie Offiziere?“ sah Leano die Denobulanerin etwas verwundert an. Wenn er so darüber nachdachte, hatte sie durchaus recht. „Das könnte funktionieren, jedoch mache ich mir auch noch um andere Dinge Sorgen“ war von ihm zu hören, eher er auf seinen Kommunikator tippte.
***Casadio an Maschinenraum. Können Sie bereits einen Status geben? Ausserdem wäre es mir recht wichtig zu erfahren, ob die Schadsoftware auch auf Kommunikationsfunktionen zugreift. Wir haben das Problem, dass die Kommunikation von aussen beeinflussbar ist und eventuell auch Externe die Funktionen nutzen um an Informationen zu kommen. *** sagte Leano als er auf seinen Kommunikator getippt hatte. Er wusste, dass der Maschinenraum momentan wohl überlastet war, aber es war ihm wichtig alle Probleme einzuspeisen insbesondere wenn es möglich war, dass die Shenzhou in ernsthafter Gefahr war.
„Vielleicht, nur vielleicht, sind die Entführer uns einen Schritt voraus, weil Sie mehr Zugang zu unseren Schiffssystemen oder Kommunikationswegen haben als wir ahnen. Der Maschinenraum sollte das prüfen, denken Sie nicht auch?“ lächelte er zu Sariya und fuhr dann fort: „Ihre einleitenden Worte hatten mich inspiriert etwas genauer hinzuschauen. Ich habe tatsächlich eine leichte Spur entdeckt die uns vielleicht zum Absender der Nachricht führt. Es ist kein großer Durchbruch, aber wenigsten ein weiterer Ansatz.“ Kam von ihm und wieder lächelte er leicht. Inzwischen hatte er sich wieder in Richtung seiner Konsole bewegt und begann noch während er sprach mit der Untersuchung der Spur.
Ort des Geschehens: Maschinenraum
Beteiligte Personen: Tira Akari
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1120
Tim war wie immer ganz in seiner Arbeit versunken. Er tippte wild umher und bekam von seiner Außenwelt nicht sonderlich viel mit. Diese Software war knifflig. Immer wenn der Techniker der Meinung war eine Schwachstelle oder einen Ansatzpunkt gefunden zu haben, wand sich die Software heraus wie ein sprichwörtlicher Aal. Es schien so, als wenn das Programm ebenfalls seine Schritte verfolgte. Jemand hatte sich wirklich viel Mühe gegeben die Software tief in den Wirren der Systeme zu verankern. Bisher war er ihm nicht gelungen Zugriff auf die Subroutinen zu erhalten. Es schien so als wenn sich der „Wurm“ immer tiefer in die Systeme eingrub. Er schien dabei keiner Logik zu folgen, was es für Tim immer schwerer machte den nächsten Schritt zu planen. Immer wenn er der Software eine Falle stellte, war diese einfach in eine andere Richtung ausgewichen. Nach endlosen Versuchen entschied sich der junge Mann für eine andere Herangehensweise. Er versuchte mit den stärksten Barrieren welche er im System aufbauen konnte einen Art Schutzmauer um die überlebenswichtigen Systemteile zu errichten. Bisher hatte der Wurm noch nicht versucht auf die Bereiche des Schiffes zuzugreifen welche kritisch gewesen wären. Lebenserhaltung, künstliche Schwerkraft, Waffen, Schilde, Antrieb, Deflektoren waren bisher immer umgangen worden. Ein weiterer Hinweis, dass sich jemand viel Mühe gegeben hatte. Ein leichtes Gefühl der Bewunderung empfand Tim durchaus, auch wenn er natürlich wusste auf wessen Seite er stand. Natürlich nervte es ihn ebenfalls, dass sich hier jemand für intelligenter hielt als er, was aus seiner Sicht vom Prinzip her schon nicht sein konnte.
Inzwischen waren viele verschiedene Meldung eingegangen, welche System von Störungen betroffen waren. Die Musik in den Gängen war zwar nervig, aber soweit harmlos. Nun waren auch die Replikatoren hinzugekommen. Eine weitere Meute von Ingenieuren war nach Eingang der Meldung in Richtung der Kontrolleinheit verschwunden um nach dem Fehler zu suchen. Immer wieder kamen Techniker in gelben Uniformen um die Ecke um Werkzeuge zu holen oder Berichte abzuliefern. Insgesamt hatte sich die Situation im Maschinenraum beruhigt, das rege Treiben welches sich vor wenigen Minuten noch im Maschinenraum ausgebreitet hatte war nun wieder etwas abgeflacht. Tim hatte das wilde Gewusel mit Ärger und Unwohlsein verfolgt gehabt, nun konnte er sich wieder etwas besser konzentrieren was nun wohl auch dringend notwendig war, wenn er die letzten paar Minuten Reveu passieren ließ.
Neuerdings kamen nun auch immer wieder Crewmitglieder der verschiedenen Abteilungen einfach in den Maschinenraum spaziert und schnappten sich den nächst besten Techniker. Offenbar war vielen nicht bewusst, dass es sich bei den Störungen um schiffsweite Probleme handelte. Oftmals waren die Aussagen dieselben, es sei ja nur kurz nach dem Replikator schauen oder die Musik leiser drehen. Er hatte bereits mehrere nicht autorisierte Crewmitglieder aus dem Maschinenraum verbannt. Inzwischen hatte sich wohl auch Ensign Demid in die Arbeit eingemischt und war nicht im Maschinenraum anwesend. Tim war wirklich nun kurz davor bei der Schiffssicherheit zwei Türwachen zu bestellen, welche den Zugang zum Maschinenraum begrenzen sollten.
Er atmete kurz tief durch, genoss einen Moment der Ruhe, als plötzlich eine junge Frau neben ihm stand und ihn ansprach. Etwas erschrocken und zugleich auch etwas genervt schaute er sie an, wich instinktiv etwas zurück. Er musterte die Besucherin kurz eindringlich, sein Blick funkelte etwas. Scheinbar handelte es sich bei ihr um eine Bajoranerin, ebenfalls trug sie eine rote Uniform und die Rangabzeichen eines Lieutenants. Tim hatte mit Dienstgraden bisher recht wenig anfangen können und war eher ein Spezialist auf seinem Gebiet, so dass er niemand war welcher vor jedem höherrangigem sofort salutierte. Er kannte sie nicht, das war für Tim aber momentan auch vollkommen unerheblich. Er hörte der jungen Frau kurz zu, bekam aber offensichtlich nicht alles in seiner ganzen Tragweite mit was sie sagte und seufzte dann. „Lieutenant Akari, bei allem Respekt, es gibt nicht nur Probleme in ihrem Quartier oder in der Messe, wir haben hier momentan in allen Bereichen des Schiffes Probleme mit den Replikatoren, Technikerteams arbeiten mit Hochdruck. Die Musik auf den Gängen ist momentan ebenfalls in Bearbeitung. Sollte es nach dieser Krise noch Probleme geben, kümmert sich gerne ein Techniker darum, momentan kann ich ihnen aber niemanden abstellen.“ Sagte Tim direkt heraus und schaut die Frau an. Sie war vermutlich wie die anderen Crewmitglieder die bisher hier aufgeschlagen waren und sich für wichtiger als alle anderen hielten. Zugegeben ein Offizier im Rang eines Lieutenants verirrte sich eher selten in den Maschinenraum, wenn dieser nicht zu dessen Crew gehörte, was hier offensichtlich nicht der Fall war.
Mitten in der Arbeit kam nun auch noch der Ruf der Brücke im Maschinenraum an. Tim lehnte sich an die Konsole und atmete nochmal mehrfach kurz durch, ließ sich etwas Zeit ehe er antwortete. *** Maschinenraum hier. Leider kann ich noch keine positive Nachricht geben. Die Software ist widerspenstiger als gedacht und scheint immer neue Wege zu finden, da hat sich jemand mächtig Mühe gegeben.*** sagte Tim ohne die leichte Bewunderung in seiner Stimme zu verbergen. ***Was die Kommunikationssysteme angeht werde ich nachforschen. Bisher wurden alle wichtigen Schiffssysteme ausgespart, ich weiß nicht ob auch die Kommunikation betroffen ist. Ich setze es auf die Liste der Probleme, die bereits jetzt schon sehr lang ist. Myer Ende*** kam dann von Tim leicht zynisch.
[Wörter: 2200]
Beteiligte Personen: Tira Akari (Ens. Sariya)
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1128
“Ja zumindest das, da haben Sie recht Ensign. Ich versuche einmal aus dem Kopf heraus Teile der Nachricht niederzuschreiben. Eventuell geben Sie uns Hinweise oder lassen Schlussfolgerungen zu welche so vom Absender garnicht gewollt waren.“ sagte Leano auf die durchaus intelligente Antwort von Sariya. Er überlegte kurz weiter. Sein Erinnerungsvermögen war noch nie das Beste gewesen, deshalb entschloss er sich gleich darüber mit Sariya zu sprechen an was er sich erinnerte, damit nicht noch mehr verloren ging. „Es ging um das Schiff der Entführer, die Lanora-Klasse. Er hatte bestätigte, dass es sich um ein Schiff dieser Art handelte. Ich wurde direkt angesprochen. Woher wusste dieser McMasters welche Informationen wir gerade gefunden hatten…………moment hatte er nicht davon geredet……“. Leano wurde ein klein wenig hektisch. In diesem Moment war ihm jedoch egal welchen Eindruck dies auf Sariya machte. Er tippte auf seiner Konsole umher und lachte dann sarkastisch als er gefunden hatte wonach er gesucht hatte. „Schauen Sie sich das an Ensign. Diese Skizze hatte er mir gesendet und angekündigt sie unseren Aufzeichnungen zur Lanora Klasse hinzuzufügen. Ein weiterer Scherz welchen er sich erlaubt.“ Sagte Leano und spürte erneut die Wut in sich hochkochen. Mit aller Kraft drückte er diese nieder um normal weitersprechen zu können. Wieder waren die Entführer der Crew der Shenzhou voraus gewesen und wieder hatte man sich über sie lustig gemacht. Langsam kroch in Leano das Gefühl hoch, dass niemand mehr irgendwo auf diesem Schiff sicher war. Es war schier zum Verzweifeln.
„Können Sie sich aus dieser Nachricht und der Skizze einen Reim machen? Für mich ist das auf den ersten Blick einfach nur eine Methode uns durch den sprichwörtlichen Kakao zu ziehen.“ fuhr Leano fort und sah dabei wieder die Wissenschaftlerin an. Er konnte nun wirklich keine Ansätze finden, vielleicht wäre es besser diese Nachricht an Ensign Manadis weiterzuleiten. Aus psychologischer Sicht war vielleicht mehr herauszufinden als nur mit dem bloßen Auge, hier stiess Leano an seine Grenzen.
Die Reaktion von Sariya zu seinem Vorhaben bezüglich der neuen Ersten Offizierin überraschte ihn ein wenig. War er zu direkt, zu forsch, war er vielleicht nur von persönlicher Sympathie geleitet? Genau konnte es der junge Italiener nicht sagen. „Ich bin der Tat neugierig zu erfahren welchen Hintergrund Sie hat und wie sie persönlich ist. Ist dies aus ihrer Sicht zu forsch?“ fragte er etwas verunsichert. Ein Seitenblick auf Sariya verriet ihm dabei das sie grinste. Vielleicht war ihre Intuition einfach eine andere? Er wusste, dass Denobulaner ein andere Näheverständnis hatten als zum Beispiel die menschliche Spezies. Er selbst konnte jedoch auch nicht leugnen, dass es ihm Lieutenant Tira etwas angetan hatte. War dies so offensichtlich, so falsch, so verwerflich? Er war wirklich gespannt was Ensign Sariya dazu zu sagen hatte, auch wenn er nicht wusste wie er ihre Worte deuten würde.
Auch Leano’s Blick wandte sich nicht wesentlich von den Bildschirmen seiner Konsole. In den Tiefen der Logbücher meinte Leano eine kleine Spur des Absenders der Nachricht gefunden zu haben. Sicher war er sich freilich nicht, er würde jedoch versuchen der Spur zu folgen bis es nicht mehr weiterging.
Just in dem Moment schien auch Ensign Sariya etwas gefunden zu haben. Leano unterbrach seine Arbeit und näherte sich der Konsole der Wissenschaftlerin. Kurz vor der Konsole blieb er stehen, da er wusste wie unangenehm für ihre Spezies ein schnelles nähern sein konnte. Genau wusste Leano nicht wie sehr sich die Denobulanerin bereits an solche Dinge gewöhnt hatte und es lag ihm fern sie in Stress zu versetzen. Er näherte sich langsam und behutsam um ihre Reaktionen sehen und einschätzen zu können. Zu seinem Glück konnte er bereits auch von etwas weiter weg die Anzeigen des Bildschirms sehen und so auch den Ausführungen von Sariya folgen. „Es scheinen die vielversprechendsten Optionen zu haben. Der Asteroidengürtel würde vermutlich eine ständige Korrektur der Position erfordern, wenn dieser sich bewegt. Soweit mir bekannt ist verfügt die Lanora Klasse nicht über eine Landefunktion, auch wenn das im Weltall nicht von großer Bedeutung wäre. Man könnte das Schiff vielleicht aufsetzen, müsste wohl aber mit Beschädigungen rechnen“. Als Leano etwas näher gekommen war konnte er auch die Ergebnisse des Sternenhaufens einsehen. „Ein getarntes Schiff könnte aber ohne Probleme jederzeit die Position wechseln ohne Aufsehen zu erregen, solange es nur Impuls fliegt. Ich denke wir sollten jeder Spur nachgehen die wir finden können.“
Es war wirklich eine vertrackte Situation. Auch Leano gingen langsam die Ideen aus und er wurde das Gefühl nicht los, dass auch jetzt die Entführer der Crew wieder einen Schritt voraus waren. Auch das war noch ein großer Punkt welcher gelöst werden musste. Er hatte ja bereits die Bestätigung des Maschinenraums erhalten, dass sich ein fremdes Programm, eine Schadsoftware in den Schiffssystemen befand. Warrant Officer Myer hatte momentan mit Sicherheit alle Hände voll zu tun, das Programm loszuwerden, wenn das so einfach überhaupt möglich wäre. Wieder schweiften Leano Gedanken dazu, dass bisher wie angekündigt keine lebenswichtigen Schiffssysteme angegriffen wurden. Alles was bisher geschehen war diente offensichtlich dazu, die Crew zu ärgern und zu behindern. Diesesmal hatte die Wut welche in Leano hochstieg keine Chance sich auszubreiten, da er sich bereits auf die Worte von Ensign Sariya konzentrierte.
„Ich denke Lieutenant Shras und Ensign Manadis können wir soweit vertrauen. Die beiden waren bisher bei jeder Besprechung dabei und haben, wenn Sie nicht vertrauenswürdig sind, bereits jetzt mehr Informationen als gut für uns.“ Versuchte Leano die Situation mit ein wenig Humor aufzulockern. Bei ihm selbst gab es überhaupt keine Zweifel, dass der stellvertretende Sicherheitschef und die Schiffscounsellor vertrauenswürdig waren. „Ich würde die beiden zu einer Besprechung bitten und dann nochmals eindringlich die Brisanz der Situation erläutern. Sie haben recht Ensign, wenn wir zu vorschnell oder eilig ans Werk gehen ist die Gefahr groß das wir sie warnen. Es sollte am besten so aussehen, als wenn wir etwas vollkommen anderes tun als wir tatsächlich im Schilde führen. Wie Sie es bereits gesagt haben, den Gegner in Sicherheit wiegen und in einem unerwarteten Moment zuschnappen.“ sagte der Italiener und schlug zeitgleich zur Untermalung mit seiner Faust in die flache Hand. Ein leicht triumphierendes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, was jedoch bald wieder verschwand als er an die immer noch vertrackte Situation dachte. Wieder hörte der taktische Offizier der Wissenschaftlerin zu als diese sinnierte. Sie hatte durchaus recht mit ihren Ausführungen. Vielleicht waren die Crewmitglieder der Shenzhou bisher einfach auch nur zu berechenbar. Alles was sie bisher getan hatten, da lag Sariya vollkommen richtig, war Standardvorgehensweise der Sternenflotte. Natürlich wussten die Entführer das, schließlich schienen sie zumindest eine ganze Weile lang auf diesem Schiff gedient zu haben. „Sie meinen, wir sollten unsere Vorgehensweise ändern? Wir sollten nicht denken wie Offiziere?“ sah Leano die Denobulanerin etwas verwundert an. Wenn er so darüber nachdachte, hatte sie durchaus recht. „Das könnte funktionieren, jedoch mache ich mir auch noch um andere Dinge Sorgen“ war von ihm zu hören, eher er auf seinen Kommunikator tippte.
***Casadio an Maschinenraum. Können Sie bereits einen Status geben? Ausserdem wäre es mir recht wichtig zu erfahren, ob die Schadsoftware auch auf Kommunikationsfunktionen zugreift. Wir haben das Problem, dass die Kommunikation von aussen beeinflussbar ist und eventuell auch Externe die Funktionen nutzen um an Informationen zu kommen. *** sagte Leano als er auf seinen Kommunikator getippt hatte. Er wusste, dass der Maschinenraum momentan wohl überlastet war, aber es war ihm wichtig alle Probleme einzuspeisen insbesondere wenn es möglich war, dass die Shenzhou in ernsthafter Gefahr war.
„Vielleicht, nur vielleicht, sind die Entführer uns einen Schritt voraus, weil Sie mehr Zugang zu unseren Schiffssystemen oder Kommunikationswegen haben als wir ahnen. Der Maschinenraum sollte das prüfen, denken Sie nicht auch?“ lächelte er zu Sariya und fuhr dann fort: „Ihre einleitenden Worte hatten mich inspiriert etwas genauer hinzuschauen. Ich habe tatsächlich eine leichte Spur entdeckt die uns vielleicht zum Absender der Nachricht führt. Es ist kein großer Durchbruch, aber wenigsten ein weiterer Ansatz.“ Kam von ihm und wieder lächelte er leicht. Inzwischen hatte er sich wieder in Richtung seiner Konsole bewegt und begann noch während er sprach mit der Untersuchung der Spur.
CWO Tim Myer - NPC (ING)
Ort des Geschehens: Maschinenraum
Beteiligte Personen: Tira Akari
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1120
Tim war wie immer ganz in seiner Arbeit versunken. Er tippte wild umher und bekam von seiner Außenwelt nicht sonderlich viel mit. Diese Software war knifflig. Immer wenn der Techniker der Meinung war eine Schwachstelle oder einen Ansatzpunkt gefunden zu haben, wand sich die Software heraus wie ein sprichwörtlicher Aal. Es schien so, als wenn das Programm ebenfalls seine Schritte verfolgte. Jemand hatte sich wirklich viel Mühe gegeben die Software tief in den Wirren der Systeme zu verankern. Bisher war er ihm nicht gelungen Zugriff auf die Subroutinen zu erhalten. Es schien so als wenn sich der „Wurm“ immer tiefer in die Systeme eingrub. Er schien dabei keiner Logik zu folgen, was es für Tim immer schwerer machte den nächsten Schritt zu planen. Immer wenn er der Software eine Falle stellte, war diese einfach in eine andere Richtung ausgewichen. Nach endlosen Versuchen entschied sich der junge Mann für eine andere Herangehensweise. Er versuchte mit den stärksten Barrieren welche er im System aufbauen konnte einen Art Schutzmauer um die überlebenswichtigen Systemteile zu errichten. Bisher hatte der Wurm noch nicht versucht auf die Bereiche des Schiffes zuzugreifen welche kritisch gewesen wären. Lebenserhaltung, künstliche Schwerkraft, Waffen, Schilde, Antrieb, Deflektoren waren bisher immer umgangen worden. Ein weiterer Hinweis, dass sich jemand viel Mühe gegeben hatte. Ein leichtes Gefühl der Bewunderung empfand Tim durchaus, auch wenn er natürlich wusste auf wessen Seite er stand. Natürlich nervte es ihn ebenfalls, dass sich hier jemand für intelligenter hielt als er, was aus seiner Sicht vom Prinzip her schon nicht sein konnte.
Inzwischen waren viele verschiedene Meldung eingegangen, welche System von Störungen betroffen waren. Die Musik in den Gängen war zwar nervig, aber soweit harmlos. Nun waren auch die Replikatoren hinzugekommen. Eine weitere Meute von Ingenieuren war nach Eingang der Meldung in Richtung der Kontrolleinheit verschwunden um nach dem Fehler zu suchen. Immer wieder kamen Techniker in gelben Uniformen um die Ecke um Werkzeuge zu holen oder Berichte abzuliefern. Insgesamt hatte sich die Situation im Maschinenraum beruhigt, das rege Treiben welches sich vor wenigen Minuten noch im Maschinenraum ausgebreitet hatte war nun wieder etwas abgeflacht. Tim hatte das wilde Gewusel mit Ärger und Unwohlsein verfolgt gehabt, nun konnte er sich wieder etwas besser konzentrieren was nun wohl auch dringend notwendig war, wenn er die letzten paar Minuten Reveu passieren ließ.
Neuerdings kamen nun auch immer wieder Crewmitglieder der verschiedenen Abteilungen einfach in den Maschinenraum spaziert und schnappten sich den nächst besten Techniker. Offenbar war vielen nicht bewusst, dass es sich bei den Störungen um schiffsweite Probleme handelte. Oftmals waren die Aussagen dieselben, es sei ja nur kurz nach dem Replikator schauen oder die Musik leiser drehen. Er hatte bereits mehrere nicht autorisierte Crewmitglieder aus dem Maschinenraum verbannt. Inzwischen hatte sich wohl auch Ensign Demid in die Arbeit eingemischt und war nicht im Maschinenraum anwesend. Tim war wirklich nun kurz davor bei der Schiffssicherheit zwei Türwachen zu bestellen, welche den Zugang zum Maschinenraum begrenzen sollten.
Er atmete kurz tief durch, genoss einen Moment der Ruhe, als plötzlich eine junge Frau neben ihm stand und ihn ansprach. Etwas erschrocken und zugleich auch etwas genervt schaute er sie an, wich instinktiv etwas zurück. Er musterte die Besucherin kurz eindringlich, sein Blick funkelte etwas. Scheinbar handelte es sich bei ihr um eine Bajoranerin, ebenfalls trug sie eine rote Uniform und die Rangabzeichen eines Lieutenants. Tim hatte mit Dienstgraden bisher recht wenig anfangen können und war eher ein Spezialist auf seinem Gebiet, so dass er niemand war welcher vor jedem höherrangigem sofort salutierte. Er kannte sie nicht, das war für Tim aber momentan auch vollkommen unerheblich. Er hörte der jungen Frau kurz zu, bekam aber offensichtlich nicht alles in seiner ganzen Tragweite mit was sie sagte und seufzte dann. „Lieutenant Akari, bei allem Respekt, es gibt nicht nur Probleme in ihrem Quartier oder in der Messe, wir haben hier momentan in allen Bereichen des Schiffes Probleme mit den Replikatoren, Technikerteams arbeiten mit Hochdruck. Die Musik auf den Gängen ist momentan ebenfalls in Bearbeitung. Sollte es nach dieser Krise noch Probleme geben, kümmert sich gerne ein Techniker darum, momentan kann ich ihnen aber niemanden abstellen.“ Sagte Tim direkt heraus und schaut die Frau an. Sie war vermutlich wie die anderen Crewmitglieder die bisher hier aufgeschlagen waren und sich für wichtiger als alle anderen hielten. Zugegeben ein Offizier im Rang eines Lieutenants verirrte sich eher selten in den Maschinenraum, wenn dieser nicht zu dessen Crew gehörte, was hier offensichtlich nicht der Fall war.
Mitten in der Arbeit kam nun auch noch der Ruf der Brücke im Maschinenraum an. Tim lehnte sich an die Konsole und atmete nochmal mehrfach kurz durch, ließ sich etwas Zeit ehe er antwortete. *** Maschinenraum hier. Leider kann ich noch keine positive Nachricht geben. Die Software ist widerspenstiger als gedacht und scheint immer neue Wege zu finden, da hat sich jemand mächtig Mühe gegeben.*** sagte Tim ohne die leichte Bewunderung in seiner Stimme zu verbergen. ***Was die Kommunikationssysteme angeht werde ich nachforschen. Bisher wurden alle wichtigen Schiffssysteme ausgespart, ich weiß nicht ob auch die Kommunikation betroffen ist. Ich setze es auf die Liste der Probleme, die bereits jetzt schon sehr lang ist. Myer Ende*** kam dann von Tim leicht zynisch.
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