Garten - Donnerstag, 23. Oktober

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Garten
Zeit: 18:17 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Aus der Küche

Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte er Leevke an, sein Blick skeptisch, was redete sie da? Deshalb hatte er nicht gemeint, sie müsste miteinander reden. Nur langsam drang die Bedeutung ihrer Worte überhaupt zu ihm durch, bis er sie perplex ansah. "Du ziehst ein?", fragte er, wenn er sich nicht ganz täuschte, klang sogar ein wenig Hoffnung in seiner Stimme mit, wenn auch seine Miene noch immer ausdruckslos blieb. "Du verschwindest nicht wieder für zwei Jahre, beantwortest keine Briefe deiner Freunde, gibst kein Lebenszeichen von dir, sodass wir denken, wir sind dir vollkommen egal?" Er biss sich auf die Zunge, er hatte es nicht sagen wollen, doch all das ging ihm schon so lange durch den Kopf, all das hatte er ihr an den Kopf werfen sollen und nun, wo es soweit war, fühlte er sich nicht besser, eher schlechter, als er ihre verletzte Miene sah, die ihn noch immer um Verzeihung heischend ansah.
"Ich... es... entschuldige", murmelte er, senkte den Blick, er hatte ihr nicht weh tun wollen, das war sicher das letzte, was er wollte, immerhin waren sie einmal beste Freunde gewesen – das hatte er zumindest geglaubt, bis sie einfach verschwunden war. "Es ist nur... plötzlich warst du weg, wie vom Erdboden verschwunden, keine Nachricht, nichts..." Er seufzte leise und sah wieder auf, schaute in traurige Augen, erblickte einen zitternden Körper, der bloß in einem dünnen T-Shirt steckte.
Mit einem Schlenker seines Zauberstabs Richtung Haus ließ Brendan seine Jacke von der Garderobe zu ihm herüber schweben, dann stand er auf und legte sie Leevke um, ehe er sie an den Schultern fasste und ihr direkt ins Gesicht sah. "Warum warst du weg?", fragte er leise, aber eindringlich, er wollte Antworten und er hoffte, er würde sie auch bekommen.

[Cassiopeia]

Leevke van der Zon
Ort: Garten
Zeit: 18:19 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Leevke schluckte, schüttelte den Kopf und senkte den Blick, als sie seine berechtigten Vorwürfe hörte, die Verzweiflung, Enttäuschung in seiner Stimme. Sie konnte nichts tun als da zu stehen, zitterte, doch in ihrem Kopf raste es, überschlugen sich die Worte geradezu, die sie irgendwie doch nicht finden konnte. Sie konnte ihn nicht direkt ansehen, ihr Herz schmerzte, wenn sie es doch tat.
Aber Brendan hatte alles Recht, wütend auf sie zu sein für das, was sie getan hatte. Oder besser, nicht getan hatte.
Plötzlich war er direkt vor ihr, legte ihr seine Jacke um, doch sie konnte einfach nicht aufhören zu zittern. Sein eindringlicher Blick ging ihr tief unter die Haut und am liebsten hätte sie sich einfach in seine Arme geworfen, geweint und ihm um Verzeihung gebeten. Doch das würde niemandem helfen und er verdiente Antworten. Ehrliche Antworten.
Vorsichtig löste sie sich von ihm, setzte sich auf die kleine Mauer und zog die Knie an.
"Du warst mir nicht egal, Brendan, nie", begann sie leise und hoffte, dass die Worte ihr irgendwie rechtzeitig wieder einfallen würden. "Im Gegenteil, ich habe... ich habe nie geantwortet, gerade weil ihr mir so wichtig wart und ich... panische Angst hatte, dass einem von euch etwas passiert. Dass die Briefe verfolgt werden oder abgefangen oder sie einen Paronus -" Sie brach ab, versteckte ihr Gesicht kurz in ihren zitternden Händen, atmete tief durch und versuchte es von Neuem.
"Ich bin damals zurück gegangen, weil ich wissen wollte, warum meine Eltern sterben mussten. Und je mehr Antworten ich bekam, desto gefährlicher wurde es und ich wollte nicht, dass sie euch finden, dass ich euch in Gefahr bringe... Mein Vater hat einiges getan, was nicht ganz sauber war und nun gibt es Menschen, die seine Familie dafür bezahlen lassen wollen. Deswegen mussten Mum und Dad sterben und ich hatte Angst das... wenn ich... wenn ich auch nur einen der Briefe beantworte, dass einer von euch dann... ebenfalls..." Sie schluchzte leise auf, der Gedanke war unerträglich und tat einfach nur weh. Sie hatte doch niemandem weh tun wollen, im Gegenteil, sie hatte ihre Freunde nur schützen wollen und damit alles kaputt gemacht.
"Es tut mir so leid", füsterte sie und konnte ihre Tränen nun nicht länger zurück halten, war nicht im Stande, Brendan anzusehen.

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Garten
Zeit: 18:20 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Mit jedem weiteren Wort, das Leevke sprach, wurde seine Miene ein wenig weicher, doch das sah sie nicht, sie hielt ihr Gesicht in den Händen oder blickte zu Boden, konnte ihn offenbar nicht ansehen. Was sie erzählte, ließ ihn frösteln, gleichzeitig seine Wut auf die Holländerin vergessen. Er konnte sie verstehen, konnte nur zu gut verstehen, warum sie sich nicht gemeldet hatte, er hätte es womöglich nicht anders gemacht, nur um seine Freunde zu schützen. Und doch, noch immer klang ihm ein Vorwurf im Kopf.
"Wir hätten dir doch geholfen, Leevke", sagte er leise, ging vor ihr in die Hocke und nahm ihre zitternden Hände in die Seinen, suchte ihren Blick, doch sie schaute noch immer zu Boden. "Ich wäre doch für dich da gewesen." All die Vorwürfe waren vergessen, alles, was er ihr an den Kopf geworfen hatte, zerplatzt wie eine Seifenblase, als hätte es sie nie gegeben. Erschreckt stellte er fest, dass sie weinte, dicke Tränen liefen ihre Wangen hinab, fielen von ihrem Kinn auf ihre Knie.
"Nicht", murmelte er, nahm sie schließlich in den Arm, er hatte es noch nie leiden können, wenn jemand weinte, erst recht niemand, den er mochte. Und jetzt, wo er wusste, was sie dazu gebracht hatte, ihm und auch ihren anderen Freunden nicht zu schreiben, war es viel einfacher, sie wieder als die Freundin zu betrachten, die sie in Hogwarts für ihn gewesen war, der er alles erzählen konnte, die ihm beigestanden hatte, als Kara fort war, die immer für ihn da gewesen war.
"Nicht weinen, Leevke, bitte", flüsterte er beruhigend, streichelte vorsichtig über ihren Rücken, kam sich unbeholfen vor, er war nie gut im Trösten gewesen, doch er wollte es wenigstens versuchen. "Ich hab dich vermisst, weißt du?" Er lächelte leicht,was sie nicht sehen konnte, doch es war ihm wichtig das zu sagen.

[Cassiopeia]

Leevke van der Zon
Ort: Garten
Zeit: 18:22 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Noch immer weinend hielt sie sich an ihm fest, endlich hielt er sie im Arm, fing sie auf. "Es tut mir so leid", flüsterte sie wieder, sie wollte am liebsten alles ungeschehen machen, wollte wieder den unbeschwerten Brendan von damals haben. Doch den gab es nicht mehr, ebensowenig wie es die unbeschwerte Leevke noch gab. Sie waren beide erwachsen geworden.
"Ich wollte doch niemandem weh tun..." Noch immer war es nur ein Flüstern, welches sie zu Stande brachte. Doch sie beruhigte sich langsam, als Brendans Stimme wieder freundlicher klang und er sie noch immer im Arm hielt.
"Ich hab dich auch vermisst", sagte sie schließlich leise und versuchte ein Lächeln. "Und ich... weiß jetzt, dass ich dumm war, dass ihr für mich da gewesen wärt, aber... meine Angst, dass einem von euch etwas passiert war einfach... zu groß... verzeih mir..." Wieder schluckte sie, doch immerhin waren ihre Tränen nur getrocknet. Verlegen löste sie sich von Brendan, sah ihn fast zaghaft an. Es war noch nicht alles wieder gut und es würde womöglich noch dauern, aber ein Anfang war geschafft.
"Und... wenn du einverstanden bist, würde ich sehr gerne hier einziehen", schaffte sie es schließlich mit einem Lächeln zu sagen und warf einen Blick zum Haus, in welchem das Abendessen auf sie wartete, wie ihr erst jetzt wieder einfiel.

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Garten
Zeit: 18:23 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Brendan wusste, es würde nichts bringen, Leevke nun weiter Vorwürfe zu machen, ihr weiter zu sagen, dass er da gewesen wäre, sie ihn nur hätte fragen müssen, er hätte ihr sofort geholfen. Selbst in der Zeit, als ihm alle anderen egal gewesen waren, Leevke war es nicht gewesen. Im Gegenteil, er hatte sich weiter um sie gesorgt, aber nicht die Kraft dazu gehabt, ihr zu schreiben, um dann wieder vergeblich auf Antwort zu warten. Denn mit jeder fehlenden Antwort wurde sein Kummer größer, seine Angst, dass ihr etwas passiert war.
Lächelnd sah er sie an, beobachtete erfreut, dass auch sie ein Lächeln auf den Lippen trug. Vorsichtig wischte er ihr eine letzte Träne von der Wange, ehe er ihre Hände nahm und sie einfach festhielt aus Angst, sie könnte vielleicht im nächsten Moment doch wieder verschwinden.
"Nein, es war nicht dumm", meinte er und schüttelte sachte den Kopf. "Es war Angst und Angst lässt uns Dinge tun, die wir vielleicht sonst nie so getan hätten. Sie lässt uns die schlimmstmöglichen Auswirkungen sehen, alles andere rückt in den Hintergrund und verschwindet immer mehr, sodass die Angst nur weiter geschürt wird. Und... ich verstehe dich schon, wahrscheinlich hätte ich es genauso getan." Seine Stimme wurde leiser, doch sie war noch immer freundlich, mittlerweile überwog die Freude, Leevke wieder zu sehen.
"Von mir aus darfst du sehr gerne hier einziehen", sagte er und zog sie noch einmal in die Arme. "Aber die anderen haben da auch noch ein Wort mitzusprechen, wobei ich nicht glaube, dass jemand etwas dagegen haben sollte."

[Cassiopeia]

Leevke van der Zon
Ort: Garten
Zeit: 18:25 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Leevke war unendlich erleichtert, dass Brendan nicht länger wütend, verletzt, enttäuscht oder alles zugleich war und erwiderte die Umarmung fest und glücklich.
"Schön, dass du da bist, Großer", sagte sie und lehnte ihren Kopf etwas an seine Schulter, wie sie es früher so oft getan hatte. Schloss kurz die Augen und wollte den Moment einfach genießen und gleichzeitig so viel sagen.
"Und... danke", murmelte sie und löste sich wieder etwas von ihm. "Ich hatte ehrlich gesagt höllisches Herzklopfen, seit ich hier bin und bin super froh, dass... du mir verzeihst. Aber wenn auch die andere erfahren sollen, dass ich hier einziehe, sollte ich Vivi vom Herd erlösen, schließlich sollte eigentlich ich kochen", grinste sie, das Strahlen war in ihre Augen zurück gekehrt.
Kurz war sie davor, ihn zu fragen, ob er ihr helfen würde, doch vielleicht brauchte er auch noch einen Augenblick allein, so lächelte sie ihn einfach an und gab ihm seine Jacke zurück, ehe sie wieder ins Haus ging und Vivi den Pfannenwender aus der Hand nahm.
"Jetzt bin ich wieder dran", sagte sie und hoffte, nicht mehr ganz so verheult auszusehen, während sie sich daran machte, die Pfannkuchen zuzubereiten. Doch dieses Mal weitaus entspannter.

[vojka]

Vivien Marie McFarlane
Ort: Wohnzimmer
Zeit: 19:55 Uhr
Datum: Donnerstag 23.10.

aus dem Wohnzimmer

Erschrocken hatte Vivi Leevke einen kurzen Moment hinterher gesehen. "Klärt ihr Jessica auf?", fragte sie an die anderen in die Runde und rief mit einem Zauber ihre und auch Brendans Jacke herbei, stand auf und zog Brendan einfach hinter sich her.
Sie wusste nicht, ob es nun richtig war der Holländerin zu folgen, aber alleine lassen sollte man sie sicherlich nicht und vielleicht würde es ihnen beiden ja gelingen sie zumindest ein Stück weit wieder aufzufangen. Zumindest würden sie es versuchen und sie beide hatten wahrscheinlich die größte Chance an Leevke heranzukommen.
"Leev?", flüsterte Vivi leise als sie und Brendan die junge Frau auf der Bank mitten im Garten gefunden hatte. Aber die Holländerin schien sie nicht zu hören, oder nicht hören zu wollen. Kurz sah sie zu Brendan, bevor sich die beiden fast zeitgleich in Bewegung setzten und links und rechts von Leevke platz nahmen und sie einfach nur stumm umarmten.

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Garten
Zeit: 19:58 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Besorgt hatte Brendan Leevke einen Augenblick nachgesehen, doch noch bevor er sein Vorhaben, ihr zu folgen, in die Tat umsetzen konnte, hatte Vivi ihn bereits hoch gezogen. Auf dem Weg in den Garten zog er hastig seine Jacke an, dann trat er mit Vivi in die kühle Abendluft.
Es dauerte nicht lange, da hatten sie ihre Freundin bereits gefunden, sie saß auf einer Bank, das Gesicht in den Händen, Schluchzer drangen zwischen ihren Fingern zu ihm hindurch und ließen ihn schlucken. Kurz darauf war er bereits bei ihr, setzte sich an ihre linke Seite und legte beschützend den Arm um ihre Schultern, während er mit einer Hand die Ihre nahm und sie einfach festhielt – auch weil er nicht wusste, ob sie nun nicht doch wieder gehen würde, denn das wollte er unbedingt verhindern.
Leevke so zu sehen, machte ihn traurig, zu wissen, was sie erlebt hatte, machte ihn noch trauriger und auch wütend. Das hatte sie nicht verdient. Und nun sollte sie all das immer und immer wieder erzählen, immer wieder durchleben müssen, damit letztendlich alle Bewohner Bescheid wussten? Er wusste nicht, ob er selbst das konnte, bei ihm war es einfacher gewesen, es hatten alle gewusst, warum er fort gewesen war und sich nicht gemeldet hatte.
"Wir sind da, Leev, vergiss das nicht", murmelte er und streichelte beruhigend über ihren Rücken, während er ihre Hand noch immer nicht los ließ. "Du musst das nicht alleine durchstehen, denke daran. Wir stehen hinter dir und die anderen werden es auch, da bin ich sicher, wir lassen niemanden in seinen Sorgen alleine, erst recht keine guten Freunde." Ein wenig hilflos sah er sich nach Vivi um.

[Cassiopeia]

Leevke van der Zon
Ort: Garten
Zeit: 20:05 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Leevke nahm nur wie betäubt wahr, dass plötzlich jemand neben ihr saß. Sie hörte Vivis und Brendans Stimme, auch wenn sie die Worte nicht verstehen konnte. Aber sie klangen vertraut, beruhigend. Sie musste keine Angst vor ihnen haben, das wusste sie. Ein gutes Gefühl.
Jemand legte seinen Arm um sie und nahm ihre Hand. Es war ihr plötzlich unangenehm, hier zu sitzen und zu weinen, aber sie wusste, dass sie zum Aufhören keine Kraft hatte.
Doch sie wusste auch, dass es nicht wichtig war. Ihre besten Freunde waren bei ihr, sie musste sich nicht länger verstecken oder fliehen.
"Da... danke euch", schniefte sie und versuchte, sich bei beiden anzulehnen, was irgendwie schwierig war. Doch es war nicht wichtig, hauptsache, sie waren da, waren nicht länger böse auf sie und gaben ihr Halt.

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Garten
Zeit: 20:07 Uhr
Datum: Do., 23.10.

Ein kleines Lächeln legte sich auf Brendans Gesicht, er drückte Leevkes Hand noch einmal beruhigend und streichelte über ihren Rücken, um ihr zu zeigen, dass er da war auch nach diesen Jahren, in denen sie nicht da gewesen war, denn er würde niemals vergessen, was für eine gute Freundin sie ihm geworden war in seinem fünften Jahr, wie sie für ihn da gewesen war, nachdem Kara[/color] nach Saudi-Arabien fort gegangen war.
"Hey, dafür sind doch Freunde schließlich da, nicht?", fragte er und zog sie einen Moment an sich, legte den Kopf an den Ihren, wie er es in Hogwarts auch immer wieder getan hatte, als ihm die Decke über dem Kopf zusammen gebrochen war. Damals war sie da gewesen und er würde es nun für sie sein, das versprach er sich selbst.
"Wir sind da, Leev, und wir werden es auch immer sein", versprach er leise und sah kurz zu Vivi hinüber. Er wusste, dass dies für sie genauso galt wie für ihn.