Gänge - Mittwoch, 20.05.

Hogwarts, das Schloss und seine Ländereien
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Siria
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Re: Gänge - Mittwoch, 20.05.

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Freyja Arwen McLorey (H/6)
Ort: Gänge
Zeit: 21:18 Uhr
Datum: Mittwoch, 20.05.

Freyja war so was von schlecht. Mary hielt ihre Hand so fest, dass Freyja nichts anderes konnte, als dies zu erwiedern.
Als Quiana und Valeria endlich wieder gingen, traute sich Freyja ein wenig zu bewegen, vor allem, wieder zu atmen. Dennoch lauschte sie angestrengt, ob die Beiden wirklich weg waren. Oder hatten sie nur die Tür geschlossen und standen noch im Raum? Doch Freyja konnte nichts hören.
"Alles in Ordnung bei dir?" fragte Freyja mit leiser und etwas zittriger Stimme. So gerne sie Abenteuer mochte, auf solche konnte sie verzichten.
"Ich würde sagen, wir warten noch ein wenig, bevor wir runter gehen. Ich möchte einfach Sicher gehen."
Plötzlich klapperte ein Fenster. Freyja zuckte zusammen und blickte sich vorsichtig um. Aber sie konnte nicht aus machen, wo das Fenster geöffnet worden war. Fragend blickte sie Mary an.
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Therapistin
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Re: Gänge - Mittwoch, 20.05.

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Mary Cooper [R/5]
Ort: Gänge
Zeit: 21:20 Uhr
Datum: Mi., 20.05.

Marys Herz schlug ihr bis zum Hals, hatte sie das Gefühl, ihr war fast schon schlecht vor Angst und diesmal war es nicht die Angst vor der Höhe. Hastig blickte sie sich um, erst nach links und rechts und schließlich nach oben, wo Licht aus dem Fenster direkt über ihnen drang. Sie schluckte, irgendwer war darin und so wie es sich anhörte, war es auch noch ein Lehrer – nein, zwei sogar!
"Filius, so kann das nicht weiter gehen", hörte sie Professor Sprout sagen, beinahe hätte sie geseufzt. Wenn es tatsächlich nur diese beiden Lehrer waren, dann war sie wirklich erleichtert, auch wenn sie auch bei ihnen nicht um einen Strafe herum kommen würden.
Ihr Blick wanderte zu Freyja, sie sah ihren fragenden Blick und nickte, zu sprechen war sie nicht wirklich in der Lage, doch sie wäre froh, wenn sie bald von diesem Brett herunter kam und wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Und vielleicht würde ihr das Blut dann nicht mehr so in den Ohren rauschen, dass die Stimmen der Professoren und auch Freyjas nicht mehr wie durch Watte zu ihr durchdrangen.
"Ich weiß, Pomona, ich weiß", antwortete Flitwick, seine Stimme ließ Marys Herz rasen, sie klang so nah. Wieder sah sie hoch, zuckte lautlos zusammen, als sie ihren Lehrer für Zauberkunst direkt über sich stehen sah, wie er auf die dunklen Ländereien blickte. Er hatte sie nicht gesehen. Es blieb nur zu hoffen, dass dies auch so blieb.
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Ernst Ferstl
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Siria
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Re: Gänge - Mittwoch, 20.05.

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Freyja Arwen McLorey (H/6)
Ort: Gänge
Zeit: 21:23 Uhr
Datum: Mittwoch, 20.05.

Freyja war den Blicken von Mary gefolgt. Tatsächlich stand dort Prof. Flitwick. Freyja hoffte nur, dass ihn die Länderein oder Prof. Sprout mehr interessieren würden, als der Blick direkt nach unten. Was würde das wohl für ein Bild abgeben. Mary und Freyja auf einem Stück Holz einige Meter über dem Boden schwebend und wahrscheinlich kreidebleich.
Doch ihr waren diese Lehrer lieber, als alle anderen. Dennoch hoffte Freyja, dass Prof. Flickwick das Fenster bald wieder schließen würde.
"Wir sollten es bekannt geben", war erneut Prof. Sprouts Stimme zu vernehmen, die nun ebenfalls sehr, sehr nahe klang. Vorsichtig blickte Freyja hoch. Es war, wie sie befürchtet hatte. Auch die Professorin für Kräuterkunde stand nun am Fenster, eng neben Prof. Flicktwick und wenn sich Freyja nicht täuschte, hielten sie ihre Hände. Beinahe hätte Freyja angefangen zu lachen, konnte es sich jedoch in letzter Sekunde verkneifen. Dann waren die Gerüchte also doch wahr.
"Ach Pomona. Lass uns doch noch die Sommerferien abwarten. Bei Souza weiß man nie. Ich möchte die Schüler noch auf ihre Prüfungen vorbereiten. Wir sollten an sie denken, auch wenn es für uns dadurch schwieriger ist."
Freyja wollte gar nicht mehr hören und hoffte einfach nur, dass die beiden Lehrer bald wieder in das innere des Zimmers verschwanden. Freyja hatte zumindest dadurch ihre Übelkeit vergessen.
"Eine wunderbare Nacht, nicht wahr?", fragte Prof. Sprout. "Lass uns wieder hinsetzen.", sprach Prof. Flitwick säuselnd.
Oh man. Verliebte Lehrer sind einfach peinlich. Ich will nicht noch mehr hören, ich will endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben.
Endlich klapperte das Fenster über ihnen.
"Unsere Chance, wir sollten wieder hinein gehen.", flüsterte Freyja zu Mary und ließ sie langsam wieder hinunter, so dass sie auf der Höhe des Fensterbrettes waren. Gleich würden sie hoffentlich aus ihrer misslichen Lage befreit sein.
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Re: Gänge - Mittwoch, 20.05.

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Mary Cooper [R/5]
Ort: Gänge
Zeit: 21:25 Uhr
Datum: Mi., 20.05.

Neugierig lauschte Mary auf die Worte der beiden Lehrer, bei jedem weiteren Satz wurde ihr Grinsen breiter, die Übelkeit und auch die Angst vor der Höhe war plötzlich vergessen, als wäre sie nie da gewesen. Allerdings war ihr das dann auch zuviel, als ihr klar wurde, was sie da gerade tatsächlich hören konnten, sodass das Lächeln ganz schnell wieder verschwand. Das war doch ungerecht, wieso hatten es selbst die Lehrer wie Flitwick und Sprout einfacher als sie?
Freyja ließ sie tiefer schweben, fast rechnete Mary damit, dass Quiana und Valeria direkt vor ihnen stehen und sie erschrecken würden, sodass sie rücklings herunter fielen. Sie schluckte, nein, das wollte sie sich gar nicht ausmalen. Auf Höhe des Fensters angekommen, blickte sie in den Raum hinein, doch er war dunkel und soweit sie sagen konnte, auch leer. Erleichtert atmete sie aus, kletterte ein wenig umständlich durch das Fenster zurück, bis sie schließlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, den sie am liebsten geküsst hätte. Schnell drehte sie sich um und hielt der Hufflepuff eine Hand hin, um auch ihr hinein zu helfen.
Dann lauschten sie. Keine Türen knallten, keine Stimmen auf den Gängen, es war nichts zu hören außer dem Wind, der durch die Bäume des Verbotenen Waldes wehte. Doch es wäre wohl besser, wenn sie noch ein wenig in diesem Raum warten würden, bis sie sicher sein konnten, dass die beiden nicht zurück kommen würden. Womöglich suchte im Moment die halbe Lehrerschaft nach ihnen und sie wollte es wenn möglich gerne vermeiden, nach Sperrstunde auf den Gängen erwischt zu werden, noch hatte sie nicht vor, Hogwarts zu erlassen.
So setzte sie sich auf einen Stuhl, der mitten im Raum stand, stützte die Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in ihre Hände. Doch dann blickte sie wieder auf. "War das gerade das, was ich denke, das es war?", fragte sie grinsend, doch so schnell das Grinsen erschienen war, so schnell verschwand es auch wieder. "Nein, ich will es gar nicht wissen..." Wieder seufzte sie, dieser Tag war aber auch echt zum Wegwerfen.
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Ernst Ferstl
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Freyja Arwen McLorey (H/6)
Ort: Gänge
Zeit: 21:29 Uhr
Datum: Mittwoch, 20.05.

Freyja lachte leise. Sie hatte sich auf den Boden gesetzt und an die kühle Wand unterhalb des Fensters gelehnt.
"Es schien dem so zu sein. Das Gerücht ist ja schon länger im Umlauf. Aber ich will gar nicht mehr wissen. Ich befürchte, wir sitzen hier noch ein wenig fest." Freyja ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Toll fand sie das gewiss nicht, aber wollten sie nicht gleich entdeckt werden, war dies wohl sicherer.
Sie schwang ihren Zauberstab, um die Tür erneut zu verschließen.
"Wir wollen ja nicht überrascht werden. Obwohl ich glaube, dass wir dann wirklich in der Falle sitzen, denn wir können nicht so schnell verschwinden..."
Freyja lehnte ihren Kopf an die Wand und blickte zur Decke. Sie hoffte, dass sie bald hier heraus kommen würde, denn sie wollte sich schließlich heute Nacht noch mit Lars treffen. Aber bis dahin war zum Glück noch etwas Zeit.
Sie blickte zu Mary, die auf einem Stuhl saß. "Wie gehts dir eigentlich? Du sahst vorhin schon total fertig aus.", fragte sie die Ravenclaw, die gewiss keine Zicke war.
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Re: Gänge - Mittwoch, 20.05.

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Mary Cooper [R/5]
Ort: Gänge
Zeit: 21:31 Uhr
Datum: Mi., 20.05.

Ganz wohl war Mary nicht bei dem Gedanken, dass sie und Freyja nun in diesem Raum fest saßen und darauf warteten, dass sie ihn gefahrlos wieder verlassen konnten – wobei gefahrlos auch so eine Sache war, Quiana und Valeria würden sicher noch lange nach ihnen suchen und wenn sie sie nicht fanden, was Mary stark hoffte, dann würden sie wohl in den nächsten Tagen mit irgendetwas von den beiden rechnen. Außerdem hatte Freyja Recht, wenn nun wirklich jemand kam, saßen sie wirklich in der Falle, kein Weg hinaus, außer der durchs Fenster, der zu lange dauern würde. Was war sie froh, dass Sanguini nicht mehr hier war, dann hätte sie wahrscheinlich nun zitternd vor Angst hier gesessen und gehofft, er würde sie nicht finden...
"Oh, ähm...", begann Mary und sah kurz zur Hufflepuff, die sie neugierig musterte. "Mir geht’s gut, ich bin nur..." Ja, was war sie eigentlich? Traurig? Wütend? Enttäuscht? Oder alles auf einmal? Jetzt kamen die Gedanken zurück, die sie in den letzten Minuten dank der 'Ablenkung' so erfolgreich verdrängt hatte, wie ein Kartenhaus fiel sie in sich zusammen, kauerte sich auf den Stuhl und starrte ins Nichts. "Es ist nichts", murmelte sie leise und wusste doch, dass Freyja ihr nicht glauben würde. Unsicher sah sie auf, beinahe wünschte sie sich, sie müssten noch immer fliehen, sodass sie nicht nachdenken musste, doch das war wohl Wunschdenken. "Es... ach, es geht um... um Markus."
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Freyja Arwen McLorey (H/6)
Ort: Gänge
Zeit: 21:33 Uhr
Datum: Mittwoch, 20.05.

"Oh", sprach Freyja überrascht. Da hatte sie wohl einen wunden Punkt getroffen. Und Mary sah nicht glücklich aus, sie klang auch nicht danach. Irgendetwas schien also passiert zu sein, was Freyja wirklich leid tat.
"Tut mir leid, wenn ich da jetzt das falsche Thema angeschnitten habe", sagte sie entschuldigend zu Mary. "Ich frag auch nicht weiter, denn glücklich scheinst du nicht zu sein. Außer natürlich, du möchtest darüber reden, dann höre ich dir natürlich gerne zu. Aber ich weiß wie es ist, wenn man ständig an etwas erinnert wird, dann wird das nicht leichter, daher ist es vollkommen in Ordnung, wenn du nicht darüber reden möchtest."
Freyja lächelte Mary verständnisvoll an. Und jetzt waren sie auch noch hier mehr oder weniger gefangen, was bedeutete, Mary hatte theoretisch viel Zeit zum Grübeln. Gut war dies gewiss nicht. Aber Freyja würde die Ravenclaw nicht dazu drängen, darüber zu reden, was passiert war. Denn sie selber mochte es auch nicht. Und über so persönliche Dinge haben sie beide auch noch nicht miteinander gesprochen. Sie überlegte stattdessen, ob sie sie irgendwie ablenken konnte.
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Mary Cooper [R/5]
Ort: Gänge
Zeit: 21:35 Uhr
Datum: Mi., 20.05.

Mary biss sich auf die Unterlippe. Das war zum Haare raufen, jetzt kreisten ihre Gedanken um nichts anderes mehr und sie hatte nicht einmal wirklich etwas, um sich davon abzulenken, da war nur Markus, der sich in ihre Kopf fest zu setzen schien. Unter anderen Umständen wäre es toll gewesen, so oft an ihn zu denken, doch im Moment war das etwas, was Mary nicht wollte, weil es sie von all den anderen Dingen abhielt, an die sie denken sollte, die sie tun sollte – wie zum Beispiel sich auf ihre ZAGs zu konzentrieren.
Unsicher blickte sie zu Freyja, die unter dem Fenster auf dem Boden saß und sie verständnisvoll ansah. Über solch persönliche Dinge hatten sie noch nie geredet, sonst wandte Mary sich in solchen Situationen immer an Vivi und Feli, doch ihre beiden Freundinnen waren nun nicht da und vielleicht... tat es ja auch ganz gut, wenn sie einmal mit jemand anderem darüber redete? Sie würde nun eh an nichts anderes denken.
"Naja", begann sie leise und sah wieder aus dem Fenster, mied Freyjas Blick aus irgendeinem Grund. "Ich... ich war vor über zwei Wochen bei ihm und... da hab ich ihm gesagt..." Merlin, irgendwie war ihr das peinlich! Dabei war doch gar nichts dabei. Oder?
"Ich hab ihm gesagt... also... na, du weißt schon", murmelte sie und spürte Hitze in ihrem Gesicht aufsteigen. Wurde sie wirklich rot? Himmel, das war ja schlimm. Und doch angenehm irgendwie, es war einmal etwas anderes als die ewige Traurigkeit. "Und dann hab ich ihm noch erzählt, dass... dass ich eine Hexe bin." Für einen Moment versagte ihr die Stimme, als sie sich daran erinnerte, wie er sie nach dieser Aussage ausgelacht hatte. "Er hat mir nicht geglaubt." Mehr brachte sie nicht mehr hervor, als ihr Blick sich erneut auf ihre Knie richtete und ihre Hände sich in ihren Haaren vergruben.
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Freyja Arwen McLorey (H/6)
Ort: Gänge
Zeit: 21:37 Uhr
Datum: Mittwoch, 20.05.

Freyja stand auf und kniete sich neben Mary. Ihre Hand legte sie auf den Rücken ihrer Freundin. Innerlich seufzte sie. Das war wirklich schwer. Sie selber kannte zumindest das Gefühl, wie es ist, jemanden zu sagen, dass man ihn liebt. Doch sie hatte nie dieser Person gestehen müssen, dass sie eine Hexe war. Sie konnte Markus gut verstehen. Wie würde es auf sie wirken, wenn jemand neben ihr stehen würde, der genauso aussieht, wie sie selber, aber behauptet, er wäre ein Außerirdischer. Wahrscheinlich würde sie lachen und sagen, dass er diese Geschichte jemand anderen erzählen kann. Aber Hexen und Zauberer gab es nun mal wirklich.
"Ich gehe davon aus, dass Markus auch für dich Gefühle hat, sonst hättest du ihm wohl kaum gesagt, dass du eine Hexe bist. Ich kann ihn wirklich gut verstehen. Es muß so was von unglaublich sein, wenn man hört, dass jemand eine Hexe oder Zauberer ist. Das es dir jetzt nicht gut geht, weil er es dir nicht glaubt, kann ich sehr gut verstehen. Um so wichtiger ist, dass du jetzt nicht aufgibst. Im Gegenteil: Kämpfe für deine Liebe, kämpfe um Markus. Zeig ihm, das du eine Hexe bist, dass es nicht ersponnen ist ist, aber auch, dass du deswegen nicht gefährlich bist. Du mußt ihm ja nicht zeigen, wer du sonst bist, denn er kennt schließlich die Mary, die er so mag. Sie hat nur einen Zusatz. Wenn er dich wirklich liebt, dann wird er sich sicherlich damit arrangieren können. Das er Zeit dafür braucht, ist verständlich. Aber kläre es bald, damit du zur Ruhe kommst und Markus schließlich auch. Geh zu ihm hin. Ist zwar ein ungünstiger Zeitpunkt vom Schulischen gesehen, aber es ist einfach wichtig."
Freyja hatte ruhig gesprochen, hatte immer wieder den Rücken von Mary gestreichelt. Es tat ihr so leid, sie so zu sehen. Das Gefühl, Dinge nicht geklärt zu haben, war einfach schrecklich, Freyja kannte es zu gut. Daher war es so wichtig, dass Mary es bald klären konnte. Sie hoffte einfach, das Markus' Gefühle für Mary so stark waren, dass er die Wahrheit verkraftete und dennoch zu ihr hielt.
"Vielleicht können auch deine Eltern helfen? Können es ihm auch noch mal erklären. Es hat bestimmt auch noch eine andere Wirkung, wenn Erwachsene das sagen."
Sie blickte Mary von der Seite an. Sie wollte wirklich nicht in ihrer Lage sein.
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Re: Gänge - Mittwoch, 20.05.

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Mary Cooper [R/5]
Ort: Gänge
Zeit: 21:39 Uhr
Datum: Mi., 20.05.

"Ich... ich kann doch jetzt nicht zu ihm gehen, bald sind die Prüfungen und ich hänge jetzt schon hinterher, weil ich nichts mehr auf die Reihe kriege", flüsterte Mary, sah noch immer nicht auf, ihre Knie waren irgendwie wesentlich interessanter als alles um sie herum, wie sie fand. "Und wie soll ich denn zu ihm kommen? Vielleicht will er auch gar nicht mit mir reden und nichts mehr mit mir zu tun haben, sonst hätte er doch mal wieder meine Eltern besucht, aber sie meinten, er wäre schon länger nicht mehr da gewesen." Sie seufzte leise, ehe ein freudloses Lachen ihre Lippen verließ.
"Und meine Eltern... wenn sie wüssten, dass ich direkt nebenan war, obwohl ich in der Schule hätte sein müssen, reißen sie mir den Kopf ab", murmelte sie und fröstelte. Die Vorstellung, dass ihre Eltern davon erfahren könnten, war ihr unheimlich, machte ihr Angst. "Sicher, es würde einiges einfacher machen, wenn sie mit ihm reden würden, aber... sie würden es wohl nicht tun." Wieder seufzte sie, dann endlich blickte sie doch wieder auf.
"Was meinst du, wie lange wir wohl hier drin bleiben sollten?", fragte sie und deutete zur Tür. Es war nichts mehr zu hören, also hatten die beiden entweder aufgegeben oder waren schon längst irgendwo anders.
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