Viviens Zimmer

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Therapistin
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von Therapistin »

Mary Cooper
Ort: Vivis Zimmer
Zeit: 22:19 Uhr
Datum: Mi., 01.10.

"Vivi, wie soll das gehen?", fragte Mary leise und schüttelte verzweifelt den Kopf. Es war ja nicht so, dass sie nicht auch daran gedacht hatte, doch es ging einfach nicht. "Markus kann nicht jeden Tag zwei Stunden zur Uni und zwei Stunden wieder zurück fahren, das geht einfach nicht. Erst recht nicht als angehender Jurist, das kann er sich nicht leisten." Wieso nur hatte Mary das unangenehme Gefühl, dass sie so alles nur noch schlimmer machte. Vivi hatte ihren Kopf in die Hände gelegt, doch sie konnte die Tränen nicht verbergen, die durch ihre Finger sickerten.
"Vivi, bitte, nicht doch", flüsterte sie leise und legte ihrer Freundin einen Arm um die Schulter, mit dem anderen zog sie sie näher an sich heran und hielt sie dann einfach fest. "Ich bin doch nicht aus der Welt", sagte sie leise mit tränenerstickter Stimme. Doch war genau nicht das auch ihre Angst gewesen? Dass sie ihre Freunde vergessen könnte? Doch das würde sie niemals, dafür waren sie ihr viel zu wichtig.
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Ernst Ferstl
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vojka
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von vojka »

Vivien Marie McFarlane
Ort: ihr Zimmer
Zeit: 22:21
Datum: Mittwoch, 01.10.

„Ich weiß doch, dass es nicht geht“, meinte sie mit erstickter Stimme, „aber ich will dich nicht hergeben. Du wirst mir so unglaublich fehlen. Klar bist du nicht aus der Welt, aber wenn ich reden will mit dir muss ich erst apparieren und hoffen, dass du zu Hause bist, kann nicht mal eben die Treppe runter gehen und an deine Zimmertür klopfen. Wie soll ich denn ohne dich zu Recht kommen? Gerade jetzt, wo Kjell bald nicht da ist? Ich weiß, dass ich egoistisch und unfair bin, aber ich will nicht, dass du gehst. Ich will dich bei mir haben, wir haben, seit wir uns kennen immer im selben Haus gewohnt, waren meist nicht einmal die Ferien über getrennt und nun? Nun gehst du einfach und lässt mich hier allein.“ Sie konnte nicht mehr, ließ sich seitlich in die Arme ihrer Freundin fallen und weinte einfach nur noch. Sie wusste sehr genau, dass das nicht fair war, aber sie konnte in diesem Moment einfach nicht anders.
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Therapistin
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von Therapistin »

Mary Cooper
Ort: Vivis Zimmer
Zeit: 22:23 Uhr
Datum: Mi., 01.10.

Weitere Tränen liefen Mary Wangen hinab und sammelten sich auf dem Frottee des Bademantels, der Vivis Schultern bedeckte. Sie hielt sie einfach fest, wusste sich nicht anders zu helfen. Ja, genau vor dieser Reaktion hatte sie Angst gehabt, genau deshalb hatte sie sich nicht getraut, es ihrer Freundin zu sagen. Doch was war ihr anderes übrig geblieben? Alles andere wäre Vivi gegenüber nicht fair gewesen.
"Ich lasse dich nicht allein, Vivi", sagte sie leise und strich ihrer Freundin über das nasse Haar. "Ich bin doch immer noch da." Ihre Stimme war nicht mehr als ein leises Flüstern, bis sie sich brach und einem einsamen Schluchzer Platz machte, der sich seinen Weg bahnte. Sie hielt Vivi nur noch fester, zog sie noch näher an sich heran. Wieso hatte sie selbst auf einmal das Gefühl, ihre Freundin zu verlieren.
Sie brauchte einen Augenblick, bis sie wieder sprechen konnte. "Du bist nicht egoistisch und unfair, weil du mich hier behalten willst", flüsterte sie und streichelte Vivi über den vor Schluchzern bebenden Rücken. "Andersherum wäre es doch nicht anders." Sie verstummte. Wie sollte sie Vivi von etwas überzeugen, vom dem sie selbst scheinbar nicht wirklich überzeugt war?
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Ernst Ferstl
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vojka
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von vojka »

Vivien Marie McFarlane
Ort: ihr Zimmer
Zeit: 22:25
Datum: Mittwoch, 01.10.

Viviens Herz zog sich zusammen. Sie wusste zwar, dass Mary sie nie ganz alleine lassen würde, aber irgendwie hatte sie im Moment das Gefühl, dass es doch so war. „Auch wenn es nicht so aussieht, ich freue mich für dich“, flüsterte sie leise, ließ ihre Freundin aber nicht los, auch ihre Tränen waren noch nicht versiegt. Sie fühlte sich im Moment einfach so, als würde man ihr einen Teil ihrer Seele herausreißen. „Ich wusste ja, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, wo wir nicht mehr hier zusammen wohnen werden, denn ich weiß, dass Kjell irgendwann in seine Heimat zurück will und ich werde mitgehen, aber ich hab gedacht, dass würde erst kommen, wenn wir mit unseren Ausbildungen fertig sind, nicht jetzt schon.“ Sie hatten doch noch so viele Pläne gehabt und nun? Nun sollten diese alle hinfällig sein? Vivi schüttelte innerlich den Kopf, schmiegte sich an ihre Freundin und genoss es sie in diesem Moment noch bei sich zu haben, sie noch nicht hergeben zu müssen.
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Therapistin
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von Therapistin »

Mary Cooper
Ort: Vivis Zimmer
Zeit: 22:27 Uhr
Datum: Mi., 01.10.

Es tat weh. Es tat so verdammt weh zu wissen, dass sie Vivi, Feli und die anderen alleine lassen würde, dass sie fast schon überlegte, ihren Auszug einfach zu vergessen und hier zu bleiben, bei ihren Freunden, die sie brauchten. War es nicht egoistisch von ihr, wenn sie auszog, nur weil sie mit Markus zusammen leben wollte? Das war doch alles nicht fair, irgendjemanden würde sie mit ihrer Entscheidung eh verletzen, am meisten wohl sich selbst. Andererseits, irgendwann würde einer von ihnen ausziehen, irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, an dem sie nicht mehr zusammen sein würden.
"Ich werde dich niemals alleine lassen, Vivi", flüsterte sie und streichelte ihrer Freundin wieder über die nassen Haare, versuchte sie zu beruhigen, ihr Halt zu geben. Halt, den sie selber in diesem Moment brauchte. Es tat gut, sie einfach fest zu halten, zu wissen, dass sie hier war, dass sie ihr wichtig war. Und dennoch tat es weh, weil sie wusste, sie würde gehen – und das schon bald.
"Ich hab dich lieb", kam ein leises Murmeln von ihr, das ihr sogar ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte, ein glückliches, wenn auch zugleich unheimlich trauriges. Sie zog Vivi noch näher an sich, hielt sie fest, wollte ihr zeigen, dass sie da war und es immer sein würde.
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Ernst Ferstl
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vojka
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von vojka »

Vivien Marie McFarlane
Ort: ihr Zimmer
Zeit: 22:29
Datum: Mittwoch, 01.10.

Vivien lächelte leicht, als sie hörte, dass Mary ihr sagte, sie haben sie lieb. Sie sagte es sich nur selten, aber wenn war es das schönste, was man hören konnte.
„Ich hab dich auch lieb“, murmelte sie an der Schulter ihrer Freundin und seufzte lautlos bevor sie sich etwas löste.
„Und nun höre mir einmal zu. Du kommst regelmäßig zu Besuch, du wirst dein Zimmer hier behalten und kannst jeder Zeit herkommen, du wirst einmal im Monat mindestens hier sein und hier auch übernachten und ähm achja genau, das wichtigste du wirst gefälligst glücklich mit Markus“, sagte sie und sah ihrer Freundin eindringlich in die Augen. Sie hoffte, dass sie wirklich glücklich werden würde, das war für sie das wichtigste und sie hatte gewusst, dass diese Zeit kommen würde, hatte nur nicht damit gerechnet, dass es so schnell geschehen würde.
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von Therapistin »

Mary Cooper
Ort: Vivis Zimmer
Zeit: 22:31 Uhr
Datum: Mi., 01.10.

Mary konnte nicht anders, als Vivi mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu umarmen – nicht nur im übertragenen Sinne. Sie war so froh, dass Vivi ihr diese Möglichkeiten offen ließ, sie in gewisser Weise sogar nötigte, zwischendurch vorbei zu kommen. Anders hätte Mary es auch gar nicht haben wollen, wie sollte sie denn ohne ihre Freunde auskommen? Wenn sie nicht die Möglichkeit hätte, sich zu eben diesen zurück zu ziehen, wenn ihr irgendetwas zu viel wurde, wenn sie einen Augenblick für sich brauchte, wenn sie sich vielleicht einmal mit Markus stritt, denn das würde sicher nicht ausbleiben. Und da war es wirklich schön zu wissen, dass sie in diesem Haus immer willkommen sein würde.
"Danke", flüsterte sie, als sie sich langsam wieder von Vivi löste und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Für alles, für euch..." Sie war sicher, dass Vivi sie verstand, dass ihre Freundin wusste, dass sie damit die gemeinsame Zeit mit ihr und Feli meinte, die ihr soviel gegeben hatte, so viel Kraft. Ohne die beiden hätte sie Hogwarts niemals überstanden oder die Zeit, als David wieder aufgetaucht war. Ohne ihre beiden besten Freundinnen hätte sie das niemals geschafft.
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Ernst Ferstl
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vojka
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von vojka »

Vivien Marie McFarlane
Ort: ihr Zimmer
Zeit: 22:33
Datum: Mittwoch, 01.10.


Vivien schloss ihre Arme nun wieder etwas fester um ihre Freundin. „Dafür sind Freunde da und nun hör auf Trübsal zu blasen und ziehst immerhin mit deinem Freund zusammen“, sagte sie und löste sich wieder etwas von Mary um ihr ins Gesicht sehen zu können.
„Ich freue mich wirklich für dich und solange du öfters vorbei kommst ist auch alles in Ordnung. Ich meine hey, wir sind Hexen, wir können innerhalb von einer Minute bei der anderen sein und glaube mir, ich werde dir oft auf den Geist gehen, alleine wenn Kjell erst einmal weg ist“, meinte sie seufzend und gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange. „Aber sag Markus von mir, wenn er dir weh tut, fluch ich ihn in die nächste Woche oder auch in den nächsten Monat mal sehen, denn niemand tut dir weh ohne Ärger mit mir zu bekommen.“
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von Therapistin »

Mary Cooper
Ort: Vivis Zimmer
Zeit: 22:35 Uhr
Datum: Mi., 01.10.

Mary lachte leise und lächelte. "Ich werd's ihm ausrichten", sagte sie und umarmte Vivi noch einmal kurz. Dann löste sie sich wieder von ihrer Freundin. "Danke", murmelte sie ein weiteres Mal. Sie war wirklich unglaublich dankbar, dass sie ihre Freundin hatte, ohne sie und auch ohne die anderen wäre sie ziemlich aufgeschmissen gewesen.
"Und du kannst jederzeit vorbei kommen, Vivi", sagte sie und nickte, um dies noch zu bekräftigen. Ihr war klar, dass die Zeit, wenn Kjell nicht da sein würde, für ihre Freundin äußerst schwierig sein würde und sie wollte für sie da sein, selbst wenn sie nicht mehr hier wohnte. Und sie hoffte einfach, dass Vivi dies wusste, dass ihr klar war, dass sie immer da sein würde, was auch sein würde.
Sie blickte ein wenig unsicher zur Tür, dann auf ihre Uhr und schließlich zu Vivi. Sie wusste, dass ihre Freundin am Morgen auf die Färöer musste, daher wollte sie sie nicht weiter stören, Vivi wollte sicher noch ein wenig Zeit mit ihrem Freund verbringen. "Ich denke, ich lasse dich jetzt alleine, wenn es dir recht ist?", fragte sie und wurde zum Ende hin immer leiser. Dieses Gespräch hatte ihr wirklich gut getan und irgendwie kam sie sich fast albern vor, dass sie Angst davor gehabt hatte. Es war einfach schön, wieder einmal mit Vivi geredet zu haben, kam es doch in letzter Zeit eher seltener vor, da sie beide oft einfach etwas anderes zu tun hatten.
"Dann kannst du mit Kjell da weiter machen, wo ihr aufgehört habt", grinste sie und deutete zu Vivis Bad. Ihre Freundin wurde rot und blickte verlegen zu Boden, in ihrem Gesicht jedoch ein breites Grinsen. Sie umarmte Vivi noch einmal, dann stand sie auf. Es war ein wirklich angenehmes Gefühl, wenn die Beine nicht mehr aus Pudding bestanden.
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Ernst Ferstl
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Siria
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Re: Viviens Zimmer

Beitrag von Siria »

Freyja Arwen Sjøvik
Ort: Flur/Vivis Zimmer
Zeit: 16:12 Uhr
Datum: Donnerstag 02.10.

Freyja hatte fast die letzten Stufen erreicht, als sie mit jemanden zusammenstieß. Sie schreckte auf und blickte hoch. "Oh Vivi, entschuldige." sprach sie mit leiser Stimme.
Irgendwie sah Vivi müde aus. "Alles in Ordnung bei dir?" fragte sie daher ihre Freundin.
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben. Kurt Tucholsky
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