Im Labor des Dr. Feld

Die Geschichte
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Erzähler
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

SL

Laetitias Vergleich mit dem Tierarzt schien zu ziehen - selbst Lady sträubte kurz ihr Fell, Tabbi schüttelte sich und Minka duckte sich, als ob sie Angst hätte, der Tierarzt stände hinter ihr und würde sie gleich packen. Es war Susi, die zuerst wieder sprach:

"Eben, da hört ihr es! Dieser Feld ist ein Arzt, und wir alle wissen, wie gefährlich Ärzte sind, weil jeder von uns schon zum Tierarzt geschleppt wurde! Bloß dass dieser Feld das alles mit Menschen macht. UND mit Katzen. Irgendwie verbindet er die 'Behandlungen'. Und wie alle Ärzte ist er schlau. Oder habt ihr es schonmal geschafft, einen Tierarzt zu kratzen? Nein, eben. Obwohl das sonst bei Menschen nicht sooo schwer ist, aber Ärzte sind gerissen! Die kriegt man nicht so leicht. Und Feld ist kein Tierarzt, er ist ein Menschenarzt!" [also noch schlimmer, dem Tonfall nach...]

"Naja, den Menschen, die uns immer zum Tierarzt schleppen, schadet es nicht, auch mal behandelt zu werden", warf Tabbi ein.

"Aber nicht so", erwiderte Susi, die langsam etwas aufgebracht wirkte. "Habt ihr die Typen gesehen, die Mrs. Murphy gemeint hat? Die sind zu nichts mehr zu gebrauchen, nicht zum Streicheln, nicht zum Füttern, zu gar nichts. Und ihre Katzen sitzen in irgendwelchen Käfigen. Da wollt ihr auch nicht landen oder? Die sind auch nicht größer als die Transportboxen, mit denen ihr zum Tierarzt gekarrt werdet. Bloß dass die Katzen in Felds Keller da FÜR IMMER bleiben müssen!" Es war nicht klar, ob Susi das wirklich wusste [ich weiß grad nicht, wieviel Details sie kennt], etwas durcheinander brachte oder einfach übertrieb, um die anderen zu überzeugen.

Diese Rede beeindruckte Tabbi wohl, denn sie schiweg und setzte sich wieder hin. Auch Minka schien betroffen. Lady zögerte offenbar noch, was sie von all dem halten sollte.
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silverbullet
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von silverbullet »

Mrs Murphy

Mrs Murphy nickte zustimmend bei dem, was Susi sagte, auch wenn... das alles erstmal sehr dick aufgetragen wirkte. Aber es brachte die anderen zum Nachdenken, offensichtlich.
"Und deshalb brauchen wir eure Hilfe", sagte sie ruhig, "wir brauchen Informationen, das Haus des Doktors müsste rund um die Uhr überwacht werden. Und wenn wir auch noch etwas mehr über diesen Gehilfen und seinen Lieferwagen erfahren, wäre das sicher hilfreich, aber darum müssen wir uns selbst kümmern. Da wollen wir euch nicht mit hinein ziehen."
Sie sah zu Laetitia. "Irgendwie müssen wir unsere Menschen dazu bringen, uns wieder zu erkennen und normal zu werden. Damit sie gegen den Doktor aussagen können und diese widerlichen Experimente ein Ende haben. Und wir alle wieder in Frieden leben können!"
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Odin
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Odin »

Laetitia

Laetitia nickte wieder.

"Vor allem haben wir noch das Problem, dass wir hier unterkommen müssen, damit wir nicht hier im freien übernachten und möglicherweise hungern müssen oder täglich zweimal quer durch die ganze Stadt laufen müssen. Ich bin ja schon bein Herrn Wirt untergekommen. Bei ihm kann ich auch Futter bekommen. Aber wie es mit Mrs. Murphy und sogar Paulchen aussieht, weiß ich nicht. Wir gehen damit das Risiko ein, dass wir ihm zuviel werden und er uns ins Tierheim bringen lässt. Quasi ein Tierarzt für eine lange Zeit."
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Erzähler
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

SL

Lady horchte auf, als es um Futter und Unterkunft ging. "Aha, darum geht es also. Sagt das doch gleich. Das hätte ich mir ja denken können. Am Ende läuft es doch immer darauf hinaus."

"Reg dich ab, Lady, niemand schmeißt dich aus deinem Bettchen", höhnte Tabbi.

"Aber irgendwo wollen sie bleiben, das haben sie gerade selbst gesagt", gab Lady sich nicht zufrieden.

Währen die beiden anfingen, sich anzufauchen, meldete sich Minka etwas schüchtern zu Wort: "Also Futter für einen würde gehen, wenn wir anderen alle aufhören, zu Frau Bialitscheck zu gehen. Und wenn Frau Bialitscheck euch zwei sieht, stellt sie vielleicht sogar etwas mehr Futter raus. Aber wenn ihr zu dritt hingeht... nicht dass sie dann auch meint, lieber den Tierarzt zu holen. Es ist schon gut, dass eine von euch bei Herrn Wirt Futter bekommt."

"Danke, Minka, endlich mal ein vernüftiger Vorschlag, wie wir alle drei gefüttert bekommen, ohne dass es ein Chaos gibt", freute sich Susi.

Tabbi und Lady hörten auf, sich zu streiten, und guckten angesichts dieser neuen Entwicklung etwas missmutig drein. Es war schließlich Lady, die sprach: "Das heißt aber, dass wir anderen alle die Extra-Rationen bei Frau Bialitscheck nicht mehr bekommen. Das ist unfair!"

"Sagst gerade du - du kriegst genug Futter zuhause, im Gegensatz zu mir!", giftete Tabbi wieder, die tatsächlich etwas dünn war.

"Du kriegst mehr, als du verdienst", gab Lady gehässig zurück. "Und außerdem ist damit noch nicht geklärt, wo die beiden schlafen sollen. Das geht doch auch bloß wieder auf meine Kosten!", schimpfte Lady weiter.

"Ich habs dir doch schon gesagt: Keiner will dein blödes Bett!", giftete Tabbi kratzbürstig, worauf die beiden erneut anfingen, sich anzufauchen.

"Jetzt hört doch endlich mal auf!", schimpfte Susi. "Wir wollen doch eigentlich überlegen, wie wir Felds Haus beobachten können!" Minka hörte Susi zu, die anderen beiden aber nicht.
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von silverbullet »

Mrs Murphy

"Das einzige Bett, das ich haben will, ist das meines Menschen", fauchte Mrs Murphy mehr als nur laut, "mit meinem Menschen drin! Alles andere ist mir relativ egal! Ich fresse Vogelfutter, fange Mäuse und schlafe notfalls irgendwo im Schuppen, aber ich will verflucht noch mal mein altes Leben wieder! Mit meinem Menschen, der mich schätzt, mit Thunfisch füttert und meinem Revier, in dem ich das Sagen habe! Am anderen Ende der Stadt!"
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Odin »

Laetitia

"Es tut mir leid", sagte Laetitia sarkastisch und sah Lady an. "Wenn es möglich gewesen wäre und ich wusste, dass du so unterernährt bist, hätte ich nachgedacht, ob ich nicht ein paar Säcke Katzenfutter mitnehme."
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Erzähler »

SL

Bei Laetitias Worten horchte Minka auf und fragte: "Moment mal - was habt ihr eigentlich in den letzten Tagen gegessen? Wart ihr nicht bei dir daheim und dein Mensch ist hier bei Dr. Feld? Wenn es bei dir zuhause trotzdem auch ohne Menschen Futter gibt und das Problem bloß ist, dass das zu weit weg ist, dann könntest du ja einfach mit Lady tauschen und solange ihr hier seid, kriegt sie dein Bett und dein Futter bei dir zuhause!" Minka wurde beim Sprechen immer begeisterter - die Idee, Lady ans andere Ende der Stadt zu schicken, schien ihr zu gefallen.

Lady gefiel das weniger. Sie hörte auf, mit Tabbi zu streiten, und giftete nun Minka an: "Sag mal, geht's noch? Ich lauf' doch nicht ans andere Ende der Stadt, bloß um dort zu kriegen, was ich hier sowieso schon habe!"

Minka duckte sich, als ob sie getreten worden wäre, und meinte leise und schuldbewusst: "Daran hab ich gar nicht gedacht. Nein, das geht wohl nicht..." Irgendwie klang sie enttäuscht.

Tabbi hingegen schien Minkas Idee auch zu mögen, denn sie fand, dass Lady der Spaziergang wohl ganz gut tun würde. Bevor die beiden wieder anfingen, sich anzufauchen, ging Susi wortwörtlich dazwischen, indem sie von ihrem Platz aufsprang, in die Mitte des Gesprächskreises trat und sagte: "Schluss jetzt! Ihr seid hier in meinem Revier, also benehmt euch - alle! Ihr habt Mrs. Murphy gehört, sie will in ihr eigenes Revier zurück, und ich glaube ihr, dass das stimmt. Jede von euch kann sehen und riechen, dass die beiden keine Streuner sind, die sich hier breitmachen wollen. Und auch wenn ihr das mit Dr. Feld nicht glaubt, könnt ihr trotzdem helfen, oder? Tut euch doch nicht weh, euch gegenseitig abzulösen, so dass immer eine in einer Gartenhecke hier in der Gegend sitzt und Dr. Felds Haus beobachtet, und einmal am Tag, vielleicht abends, treffen wir uns alle hier und jede berichtet, was sie heute dort gesehen hat."
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von silverbullet »

Mrs Murphy

Mrs Murphy war immer noch aufgebracht und ihre Schwanzspitze zuckte hin und her. Sollte Lady sich jemals in ihrem Revier blicken lassen, würde sie dieser arroganten Tusse das Fell über die Ohren ziehen! Oder zumindest extrem zerrupfen...

"Das würde uns schon genügen, alles andere müssen wir selbst irgendwie in die Wege leiten", sagte sie so gefasst wie möglich, "vor allem müssen unsere Menschen uns wieder erkennen und der Doktor oder sein Gehilfe dürfen nichts davon mitbekommen. Das wird schon schwierig genug werden... darum brauchen wir so präzise Beobachtungen wie möglich, um eine Chance dafür zu finden, uns unseren Menschen zu zeigen."
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Re: Im Labor des Dr. Feld

Beitrag von Odin »

Laetitia

Laetitia stimmte Susi und auch Mrs. Murphy zu.

"Vollkommen richtig. Ich hoffe mal, ihr seid damit auch einverstanden."

Damit sah sie sowohl Minka, Tabbi und besonders Lady abschätzend an.
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Beitrag von Erzähler »

SL

Minka war sofort bereit, zu helfen, und Tabbi machte zwar ein paar große Sprüche, wie freundlich sie doch wäre und dass sie eigentlich was Besseres zu tun hätte, aber letztlich musste man sie auch kein zweites Mal bitten. Lady zögerte noch. Man sah ihr an, dass sie eigentlich keine Lust hatte, anderen zu helfen, solange sie selber nichts davon hatte; aber sie hatte auch Angst, etwas zu verpassen, dafür hielt sie sich für zu wichtig, als dass ihr sowas passieren dürfte. Also fing sie an, zu verhandeln, dass sie diese oder jene Schicht haben wollte, weil sie sonst nicht könne. Susi, die wusste, dass sie vier Katzen brauchten, um den ganzen Tag abzudecken, gab augenrollend nach und Lady bekam die Mittagsschicht, die am wärmsten war. Vor ihr startete Minka und nach ihr kam Susi, damit Lady und Tabbi sich nicht begegneten, denn das würde nur Reibereien geben.

Schließlich betonte Susi nochmal, dass sie alle nicht mehr zu Frau Bialitscheck gehen wollten, damit es dort Futter für Mrs. Murphy und Laetitia gab, und Susi dachte auch daran, sich dies von jeder der drei Damen einzeln bestätigen zu lassen.

Als auch das geschafft war, wandte sie sich an Mrs. Murphy und Laetitia und erklärte erleichtert: "Gut, der Schichtdienst steht - jetzt ist es an euch. Was genau schwebt euch vor?"
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