Im Labor des Dr. Feld

[Odin]

Laetitia

Als Herr Wirt Frau Brachmann verabschiedete, blieb sie in seiner Nähe, machte aber keine Anstalten, rauszugehen. Auch wenn sie ein wenig nach draußen spähte.
Sie blieb zwar in der Nähe von den Füßen von Herrn Wirt, hielt aber immer soviel Abstand, dass dieser keine Angst haben musste, zu stürzen.

Sie hatte Frau Brachmann mit verabschiedet, damit Herr Wirt sehen konnte, dass sie nicht vorhatte, zu verschwinden.

[Erzähler]

Im Garten

Als die riesige Maine Coon durch Buckeln und Sträuben nochmal doppelt so groß wirkte, wie sie tatsächlich war, hätte sie glatt als die Mutter des kleinen Hundes durchgehen können - wenn sie ein Hund gewesen wäre! Jedenfalls war der Hund erschrocken und wohl auch entsetzt, denn er fing tatsächlich sofort das Bellen an, und es war ein wütendes Bellen, aber auch ein hilfloses - er wusste wohl, dass er gegen dieses Monstrum von einer Katze nichts ausrichten konnte, und das ärgerte ihn maßlos. Allerdings war ja auch Herr Ackermann dabei, und als Mrs. Murphy fauchte, blickte er erschrocken auf und griff nach seinem Hund, doch der war ihm da schon entwischt und ihm blieb nur noch ürbig, verzweifelt hinter ihm her zu rufen: "Elvis, kommt zurück, bei Fuss, sofort!" Aber Elvis war schon auf halbem Weg zum Zaunpfosten, wo die Katzen saßen. Er dachte sich wohl irgendwas zwischen "Angriff ist die beste Verteidigung" und "Augen zu und durch".

Bei Herrn Wirt

Frau Brachmann ging gerade nach draußen, als nebenan das Gebell losging. Auch Herr Wirt, der ihr ja folgte, trat nun vor die Tür, um zu sehen, was los war.

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Okay, der Anfang ist gemacht, dein Part, Morle", sagte Mrs Murphy und sprang kurzerhand vom Zaunpfosten, wobei sie den Kläffer noch einmal hämisch angrinste.

[Odin]

Laetitia

Bei dem Gebell trat Laetitia auch ein wenig nach vorne, um sehen zu können. Als sie Mrs. Murphy sah, wie sie sich mit dem Hund anlegte, überlegte sie sich:
'Hoffentlich macht das die Bemühungen, sie auch bei Herrn Wirt unterkommen zu lassen, nicht im Voraus zunichte. Ich glaube nämlich nicht, dass er eine Katze beherbergen will, die sich mit Hunden anlegt.'

[Erzähler]

In Ackermanns Garten

Morle folgte Mrs. Murphy und sprang ebenfalls auf den Boden, ging aber dann in die andere Richtung, damit der Hund sich für einen der beiden entscheiden musste. Blöderweise war ja auch Herr Ackermann da, und wenn er schlau wäre, würden er und sein Hund Elvis sich auch aufteilen. Glücklicherweise war Herr Ackermann nicht schlau (zumindest nicht so, wie Katzen das Wort verstanden), denn er kümmerte sich gar nicht um die Katzen, sondern versuchte, seinen Hund am Halsband zu packen zu kriegen. Der entwischte ihm aber, war dabei jedoch gezwungen, in Richtung von Mrs. Murphy auszuweichen, weil auf Morles Seite der Zweibeiner stand und dem Hund den Weg versperrte.

Auf der anderen Seite des Gartenzauns, an Herrn Wirts Haustür, sagte Frau Brachmann lapidar zu Herrn Wirt: "Sehen Sie, was für Ärger Haustiere bedeuten können? Wollen Sie das wirklich auf sich nehmen?"
Herr Wirt aber schaute hinunter zu Laetitia, die zwar neugierig zuschaute, aber keine Anstalten machte, an dem Chaos bei Ackermanns teilzunehmen, und sagte: "Nun ja, immerhin scheint diese Katze hier etwas ruhiger zu sein."

Während nun auch noch Frau Ackermann an ihrer Haustür erschien, um zu sehen, was los war, rannte Elvis also kläffend auf die deutlich größere Mtrs. Murphy zu - er war offenbar so wütend, dass er den Größenunterschied nur am Rande beachtete.

[silverbullet]

Mrs Murphy

Mrs Murphy tat, was sie jetzt für das Richtige hielt, so lange Menschen in der Nähe waren: sich als Opfer darstellen. Offensichtlich völlig verängstigt duckte sie sich und schlich mit panisch erweiterten Pupillen den Gehweg entlang, bevor sie sich hinter dem Bordstein in "Sicherheit" brachte und mit dünnem Stimmchen maunzte: "Der böse, böse Hund hat mich soooo erschreckt, ich habe ja soooo eine Angst vor dem winzigen Flohteppich, ich armes, armes Kätzchen, ich...."

[Odin]

Laetitia

Laetitia maunzte, was ein Lachen verdecken sollte, wegen dem "ängstlichen" Spruch von Mrs. Murphy. Vor allem, da sie ja wusste, dass Mrs. Murphy nicht gerade hilflos war.
Trotzdem hoffte Laetitia, dass es nicht zu einem Kampf kommt.

[Erzähler]

SL

Elvis war von seinem eigenen Erfolg derart überwältigt, dass er einen Moment einfach sprachlos stehen blieb. Er hatte die riesige Katze vertrieben. ER hatte die RIESIGE Katze vertrieben!!! Er, Elvis! Der größte Terrier-Held der Stadt! Da holte Herr Ackermann sein Schoßhündchen ein und packte ihn am Halsband. Die Show war vorbei. Elvis fing zwar sofort wieder an zu kläffen und versuchte, sich nochmal los zu reißen, aber der Mensch hob ihn einfach hoch und bat seine Frau, doch an seiner Stelle die Post zu holen, weil er ja jetzt keine Hand mehr frei hatte.

Morle, der in der Eile auf der falschen Seite vom Zaun gesprungen war, setzte nochmal zurück und lief zu Mrs. Murphy. Wegen ihres Schauspiels sah er sie etwas merkwürdig an.

Jetzt, wo der Hund zwar wieder bellte wie verrückt, aber unter Kontrolle war, konnten die Ackermanns sich auch wieder mit etwas anderem als Einfangen beschäftigen. Der Mann versuchte, den Hund zu beruhigen, indem er ihm gut zuredete: "Hast du die Katze vertrieben? Du bist aber ein großer starker Hund." Es war nicht erkennbar, ob er es selber glaubte. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Frau Ackermann war inzwischen beim Briefkasten und schimpfte gleichzeitig auf die "vielen fremden Katzen", die "immerzu" ihren Garten unsicher machen und ihn "vollsch***en" würden, während sie sich bei Herrn Wirt, der von seiner Haustür aus zusah, für den Lärm entschuldigte. Dann sah sie Laetitia. "Ist das etwa Ihre Katze?", fragte sie einigermaßen entsetzt.

[silverbullet]

Mrs Murphy

"Was für ein selten blödes Vieh", maulte Mrs Murphy und rollte mit den Augen. "Warum halten sich Menschen überhaupt Hunde? Die können nicht einmal allein ihr Geschäft verrichten..."

[Odin]

Laetitia

Laetitia wartete noch, bis der Hund im Haus war und kam dann beruhigt zurück. Nicht dass Herr Wirt noch reinging und die Tür schloss und sie damit aussperrte.