Auf der Suche nach Weisheit

[Spikor]

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Bärnhardt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Bärnhardt schaute auch zu der Hütte, die Arnolt im Blick hatte. "Na schön... bis jetzt sieht es nicht so aus, als wäre viel übrig geblieben. Vermutlich haben sie das Dorf ausgeraubt, aber was ist mit den Leuten passiert? Selbst wenn sie sie alle umgebracht hätten, müssten doch die Toten herum liegen. Gut, im Fluss waren zwei, das könnten auch noch mehr gewesen sein, bei Nacht und Nebel hätten wir sie nicht alle gesehen. Aber ein paar mehr hätten wir doch trotzdem sehen müssen, oder? Sooo klein ist das Dorf ja auch nicht."

Er zögerte, in die Hütte hinein zu gehen. Was, wenn sie voller halbverbrannter Leichen war? Andererseits könnte sie auch voller Schwerverletzter sein, die Hilfe brauchten. Also fasste er sich ein Herz, griff seine Axt nochmal fester und trat neben eine eingerissene und nach innen gefallene Holzwand.

[Erzähler]

Die Untersuchung der Hütte war schwierig, da sie immer noch voller Rauch war - im Holz war noch Glut übrig. Zudem war alles eingestürzt und danach verbrannt. Sie stellten aber fest, dass das Haus nicht ausgeplündert worden war - bei armen Fischern wäre auch nicht viel zu stehlen gewesen. Im eingestürzten Teil der Hütte fanden sie dann doch einen Toten - ein Junge von vielleicht 10 Jahren, der offenbar schon beim Einsturz getötet und unter den Trümmern eingeklemmt worden war.

[Odin]

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Arnolt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Es besteht ja noch immer die Möglichkeit, dass einige Leichen verbrannt worden sind."

Nach einem eher kurzen Blick auf die Leiche, wobei er seine Stirn runzelte, meinte er: "Hier werden wir wohl nicht mehr fündig. Schauen wir mal weiter."

[Spikor]

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Bärnhardt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Diesen Toten haben sie liegen gelassen, vermutlich weil er eingeklemmt war - die einzigen anderen Leichen fanden wir im Fluss, und das waren auch nur zwei. Wo sind die ganzen Dorfbewohner? Im Wald sind sie auch nicht, weil keine Spuren hinführen. Verstecken sie sich irgendwo? Sind sie alle tot? Wieso haben wir sie dann im Fluss nicht gefunden? Selbst wenn wir wegen des Nebels und der Dunkelheit einige, vielleicht sogar viele verpasst hätten, hätten es bei einem ganzen Dorf viel mehr als zwei sein müssen! Und warum haben sie sie überhaupt umgebracht?" Bärnhardt verließ die kaputte Hütte wieder und suchte weiter.

[Erzähler]

In den anderen Hütten fanden sie nichts. Aber am Rand des Dorfes stießen sie auf eine Abfallgrube, die mit Leichen gefüllt war. Es sah so aus, als ob die Toten einfach achtlos hinein geworfen worden waren. Man konnte nicht sagen, wie viele es waren, aber sicher mehr als ein Dutzend. Trotzdem waren es zu wenige für das ganze Dorf. aber weitere Spuren von den Bewohnern gab es nicht. Stattdessen stießen sie auf etwas anderes. An einer Stelle im Dorf gab es einen kleinen Altarstein - das war üblich in kleinen Dörfern, die kein großes Heiligtum hatten. Hier war der Altarstein umgestoßen und auch sonst beschädigt. Es sah aus, als sei er mit Steinen bearbeitet worden, um ihn zu zertrümmern oder wenigstens die eingeritzten Symbole unkenntlich zu machen.

[Odin]

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Arnolt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Wenn sie nicht hier sind, das Dorf aber nicht in den Wald verlassen haben, bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, dass sie über den Fluss mitgenommen worden sind. Aber auch ein Fischerdorf wird nicht allzu viele Boote haben."

Als sie dann die Abfallgrube, bzw. das Massengrab, fanden, meint Arnolt: "Warum ist mir das hier vorhin nicht aufgefallen? Aber das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass genügend Boote für die Angreifer und die Gefangenen da waren."

Als sie den Altarstein gefunden hatten, hockte Arnolt sich hin, um die Spuren rund um den Altarstein zu untersuchen.
"Das ist wohl etwas für Nanna, oder?"

[Spikor]

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Bärnhardt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Ja, denke ich auch", stimmte er Arnolt zu. "Ich habe solche Symbole bei uns zuhause noch nie gesehen, aber vielleicht kennt Nanna sie trotzdem? Jedenfalls sieht es so aus, als ob das Heiligtum zerstört werden sollte. Also ein Angriff auf die Götter. Wie kommt man denn auf sowas? Ob der ganze Angriff damit zusammen hängt?"

[Erzähler]

Arnolts Untersuchung des Altarsteines und der Fläche drum herum ergab, dass offenbar mehrere Leute eine ganze Zeit lang mit groben Werkzeugen auf dem Stein und seinem Sockel herumgedroschen hatten. Besonders gezielt waren sie dabei nicht vorgegangen. Es gab aber keine besonderen Kampfspuren an dieser Stelle, also wurde der Stein entweder nicht verteidigt oder die Zerstörung fand erst nach dem Kampf statt.

Als er sehr gründlich den Boden untersuchte, stieß Arnolt auch auf einen kleinen Splitter aus Kupfer, der offenbar zu einer Art Kette oder Schnalle gehört hatte, also zu einem wertvollen Schmuckstück. Dass das hier kaputt gegangen war (sonst wäre ja kaum ein Splitter abgegangen), aber nicht mehr herum lag (es war definitiv zu wertvoll, um es liegen zu lassen), sagte aber nicht allzu viel aus. Eher, dass in einem kleinen Fischerdorf überhaupt jemand so wertvollen Schmuck besaß - selbst für den Dorf-Schamanen war das unüblich und überdurchschnittlich.

[Odin]

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Arnolt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Hm. Als der Altarstein zerstört worden ist, konnten sich die Zerstörer Zeit lassen. Hm, was ist das?" Er hob den Spltter auf. Da ist wohl ein wertvoller Gegenstand, eine Kette oder Schnalle kaputt gegangen. Der Gegenstand selbst wurde aber mitgenommen. Da muss ich gleich an die Leiche, die wir im Fluss untersucht haben, denken. Ich halte es sogar für möglich, dass der Angriff hauptsächlich dem Altarstein, dem Schamanen und einem Reichen galt. Vielleicht ein reicher Schamane?"

Arnolt richtete sich auf.

"Ich hole jetzt jedenfalls Nanna. Ich kann ja die Wache beim Boot übernehmen."

[Spikor]

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Bärnhardt
3. Tag, früh morgens, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Ja, mach das", stimmte Bärnhardt zu. "Ich schaue mich weiter um. Es hat ja auch keinen Sinn, dass wir beide zurücklaufen." Er beschloss, die Ruinen der nächstgelegenen Hütten nochmal nach Überlebenden abzusuchen, auch wenn das eher sein Gewissen beruhigen als wirklich etwas bringen würde.