VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek nahm die Nudel und war erstaunt wie weich sie sich anfühlte, nachdem er sie in festem Zustand ins Wasser getan hatte.
Als er schließlich abbiss und sehr langsam kaute, war er erstaunt, dass sie wirklich gut schmeckte. Neutral, aber gut.
"Ein bisschen wie Schnecke", überlegte er, "nicht ganz so weich und eben kein Tier. Aber... so schlimm ist es gar nicht!", gab er zu und lachte leicht. "Wie viele dieser Nudeln braucht es um satt zu werden?", fragte er gespannt - von einer Nudel war er nun nicht wirklich gesättigt. Im Gegenteil, sein Appetit war gerade erst geweckt auf mehr.
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Therapistin
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"Ich könnte dich hin führen", erklärte Jaeden und legte die Hand bedeutsam auf den felsigen Boden, auf dem sie saßen. "Ich vermute, die Schlucht war vor vielen vielen Jahren mal ein Fluss. Nun ist sie nur noch eine Schlucht, die den Herden den Weg vor gibt." Schließlich waren sie überhaupt erst in die Schlucht gegangen, weil sie so der Herde hatten folgen können, weil dies der sicherste Weg gewesen war, platt getretene Pfade, die den Weg von selbst wiesen.
"Diese Wurzeln wachsen aber bestimmt auch an anderer Stelle", war er zuversichtlich und nahm die Hand vom Boden, um sie auf Anoaras Knie zu legen. "Um sie zu finden, wäre ein Wasserelementar vielleicht nicht schlecht", schmunzelte er und biss wieder von der Wurzel ab.
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Ernst Ferstl
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Wie Schnecke?!", Samaa hatte ja schon einiges gegessen, aber Schnecke war ihrer Meinung nach nicht dabei gewesen. Und der Gedanke ekelt sie ein wenig. Schnecken waren so schleimig, eine Nudel einfach eine Nudel. Aber hier draußen aß man letzten Endes das, was da war und nicht giftig war.
"Das hängt davon ab, wie hungrig man ist und ob es noch etwas dazu gibt. Wir haben früher Nudeln oft zusammen mit Gemüse gemacht und einer Sauce. Vielleicht so...zwei Hände voll?", es war nur eine Vermutung. "Aber von einer Nudel wird man definitiv nicht satt." fügte sie noch lachend an.
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"Wir werden sie mit Sicherheit finden", meinte Anoara beruhigt, "ehe wir verhungern zumindest... mh, Wasserelementar", überlegte sie dann weiter, "glaubst du, wir können einen finden? Ich glaube, darin ist Samaa besser über die Luft. Aber Feuer... Feuer können wir finden."
Es erschien plötzlich alles so einfach. Zusammen mit Jaeden hier zu sitzen und über die Verbindung der Elemente zu sprechen. Als sei all das selbstverständlich und schon immer dagewesen.

"Mit Gemüse?", hakte Marek nach und griff zu seiner Tasche aus der er die Wurzel heraus holte. "So etwas? Die haben Jaeden und ich in einer Schlucht gefunden... die ist wirklich nahrhaft und gut. Ob sie auch zu Nudeln schmeckt?"
So ganz vorstellen konnte er sich das nicht, doch andererseits aßen sie Gemüse auch zu Braten oder anderem, warum nicht auch zu diesen Nudeln?
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Therapistin
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"Wir werden nicht verhungern", sagte Jaeden entschlossen und sich so sicher, wie er es selten gewesen war in seinem Leben. "Wir sind drei Elementare. Und Marek, der als Sohn des Stammesführers so viel darüber weiß, wie man Nahrung findet. Wir werden vielleicht hungern. Aber niemals verhungern, das lasse ich nicht zu." Er sah auf die angebissene Wurzel in seiner Hand und brach das angebissene Stück ab, den Rest packte er zurück in seine Tasche. Einerseits war er schon recht satt, andererseits konnten sie gerade diese nahrhafte Wurzel auf ihrem weiteren Weg, von dem niemand wusste, wohin er sie führen würde, gebrauchen.
Schließlich sah er wieder lächelnd zu Anoara.
"Es wird uns ein Leichtes sein, das Feuer zu finden", versprach er ihr. "Ich kenne den Weg. Nun, zumindest bin ich ihn schon einmal gegangen. Mit dir zusammen müsste es noch viel einfacher sein."
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Ernst Ferstl
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Ähm, ich weiß nicht....", erwiderte Samaa zögerlich, da sie diese Wurzel nicht kannte, "eher sowas wie Paprika oder Tomaten, Zucchini... das Meiste davon wächst unter Glashäusern, damit sie genügend Wasser bekommen und von den Winden geschützt sind. Aber man kann auch Fleisch zu Nudeln essen... im Grunde fast alles oder eben einfach alles, was man mag.", grinste sie. Sie holte aus ihrer Tasche eine Gewürzmischung, die sie eingesteckt hatte. "Manchmal sind auch Gewürze praktisch.", sie goss das Wasser ab, damit die Nudeln nicht zerkochten und tat ein paar von ihnen auf den Deckel und streute die Gewürzmischung darüber. Sie kostete und war überrascht, dass die Gewürze tatsächlich noch schmeckten. Zwar waren die Nudeln für ihren Geschmack etwas zu trocken, aber dennoch schmeckte es. Sie hielt Marek den Deckel mit den Nudeln hin.
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara überlegte etwas.
"Lass uns die Suche nach Feuer und so später machen", meinte sie dann. "Wir sind für den Stein und die Höhle gekommen, nicht für das Feuer. Lass uns gemeinsam zuhören, was der Stein uns erzählen kann. Vielleicht sogar über den Bau und das Ende dieser Stadt, die niemand mehr zu kennen scheint... wohin die Menschen gingen... vielleicht lebten in dieser Höhle einst Menschen? Wie aus deinem Stamm?" Hatte Jaeden nicht gesagt, dass sie in einer Höhle lebten und Marek der Sohn des Anführers war?
"Komm", sagte sie leise und griff wieder nach seiner Hand. Sie setzte sich neben ihn, die Hand in seiner und legte ihre zweite Hand auf den Felsenboden. Langsam schloss sie die Augen und glaubte regelrecht zu spüren wie sie ihren Körper verließ und in den Stein sank.

Gespannt sah Marek zu wie Samaa etwas über die Nudeln tat, das sie >Gewürze< nannte. So ganz konnte sich Marek nichts darunter vorstellen, doch als er abermals eine Nudel probierte, schmeckte sie gar nicht mehr fade und glibschig.
"Das ist lecker!", befand er überrascht. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal etwas esse, was ich nicht selbst jage - aber das hier ist gut", gab er zu und nahm sich einfach noch eine Nudel.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Samaa freute sich, dass es Marek wirklich schmeckte. Zumindest eine positive Erfahrung konnte sie ihm was die Stadt anbelangte bescheren. Samaa reichte ihm den Topfdeckel. "Nicht so zögerlich.", lachte sie dabei. "Wir haben genügend Nudeln, die sollten auch noch für Jaeden und Anoara reichen, wenn sei denn Hunger haben sollten.", war sich Samaa sicher und nahm sich selber noch Nudeln aus dem Topf.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
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Die Wurzel hatte er schließlich auf gegessen und lächelte, als Anoara sich neben ihn setzte, wie selbstverständlich seine Hand hielt. Er drehte den Kopf, doch dass sie die andere Hand auf den Fels legte, sah er nicht - er spürte es nur an dem sanften Vibrieren, das ihn durch Anoara erreichte. Einen Moment lang sah er sie an, wie sie die Augen schloss, fühlte, wie sie in den Stein glitt, von ihm fort. Das war der Augenblick, in dem er den Kopf vorsichtig auf ihren bettete und schließlich die eigene freie Hand auf den Boden legte.
Augenblicklich folgte sein Geist dem Anoaras in die Tiefe. Er lachte hell auf, es fühlte sich noch so viel besser an, mit ihr gemeinsam zu reisen, als er es sich je vorgestellt hatte. Mit ihr gemeinsam durch den Stein zu sinken, auf der Suche nach dem, das ihnen Geschichten erzählen konnte, Geschichten aus alten Zeiten, Jahrmillionen im Leben der Steine des Planeten, fühlte sich unheimlich gut an. Anoaras Geist vor ihm schimmerte beinahe sanft und er glitt vorsichtig neben sie, bis sie auf gleicher Höhe waren und er sie ansehen konnte. Dann lächelte er und streckte die freie Hand aus, berührte so viel es ihm möglich war, auf der Suche nach den Erzählungen der Felsen.
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Anoara & Marek
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Marek griff glatt noch einmal zu und während er kaute glitt sein Blick zu der schlafenden Aella, die friedlich dalag.
"Findest du es... schade, dass sie nicht in der sicheren Stadt aufwachsen wird wie du?", fragte er Samaa vorsichtig, als er geschluckt hatte. Mit einem Baby in einer Stadt zu leben, in der man voll versorgt war und es einem an nichts fehlte war sicher einfacher als in einer Höhle. Marek wurde langsam klar, wie primitiv das Leben hier im Vergleich zu dem in der Stadt war, wie es auch in Maeren einst gewesen war.

In der Dimension der Steine gab es keine Worte. Tiefer sank ihr Bewusstsein, immer auf der Höhe mit Jaeden. Gemeinsam glitten sie durch die Gesteinsschichten, durch die Jahrtausende, Jahrmillionen. Schicht für Schicht sanken sie in die Vergangenheit. Nicht nur Jaeden, auch Anoara streckte ihre Sinne nach den Felsen aus. So lange es diese Felsen schon gab, so langsam die Veränderung vonstatten ging, so schnell erfuhren sie es jetzt. Von der Formung, von wilden Stürmen und Fluten urzeitlicher Meere, der Hebung des Bodens, dem Sterben und Vergehen und neu Entstehen. Auch hier war, wie an so vielen Orten, einst Lava geflossen. Doch sie war alt, uralt, beinahe so alt wie die Steine selbst. Längst war das Feuer in ihr erloschen.
Doch Asche hatte es gegeben, einst vor so lange Zeit. Viel Asche. Sie hatte die Böden fruchtbar gemacht - und zur ersten Ansiedlung von Menschen geführt. Der Ort wuchs und gedieh und wurde zu der imposanten Stadt Maeren. Dann kam das Gift. Es sickerte in die Böden, in das Gestein und die Stadt verstummte wieder. Stille legte sich wieder über die Gegend und die Natur vergaß die Menschen. Eine lange Dunkelheit legte sich über das Land, als das Licht für lange Jahre ausgesperrt war durch einen Vulkanausbruch im Norden. Als das Licht zurück kehrte, waren Jahrzehnte vergangen.
Die Steine trugen sie höher bis aus Jahrzehnten Jahrhunderte, Jahrtausende wurden. Bis der Wind über Maeren sprach, die Stimmen von zwei jungen Männern, die davon sprachen, hier her aufzubrechen. Bis die Steine sich an Anoara und Jaeden selbst erinnerten, die sich so das erste Mal gespürt hatten. Und für einen kurzen Moment war es beiden, dass jegliche Bewusstseinsgrenzen aufgehoben waren. Sie waren überall, verbunden mit allem - einander und dem Planeten. Nicht bloß den nahen Felsen, sondern allem Gesteinsgrund Marrekhs.
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