DREI - Alses-Meer

[Cassiopeia]

Essar & Ryd
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar seufzte leise.
"Mir tut es leid, dass ich so ungeduldig bin", meinte er zerknirscht. "Wir wollten nur friedlich demonstrieren, weißt du noch? Das scheint so weit weg... dass ich mich kaum noch daran erinnere. Jetzt sind wir hier, im noch mehr Nirgendwo als vorher. Wo soll das hinführen, Siya? Immer weiter und weiter fliehen?"

[Ayrina]

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya lachte freudlos auf. Friedliche Demonstration, es schien ein Leben her zu sein. Doch seine letzten Worte ließens ie aufseufzen.
"Ich weiß, es sieht aus wie eine Flucht, doch das ist es nicht. Wir folgen den wenigen Spuren, die wir haben, doch ich schaff das nicht ohne dich."
Sie griff nach seiner Hand und drückte ihn.
"Bitte gib jetzt nicht auf."

[Cassiopeia]

Essar & Ryd
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar zögerte kurz und schüttelte dann den Kopf.
"Ich will nicht aufgeben. Ich fühle mich nur schrecklich nutzlos. Wir sind weiter von allem weg den je. Und ich habe keine Ahnung, wie wir den Weg wieder finden wollen. Es gibt plötzlich so viele Wege - wir suchen deine Mutter, wir werden selbst gesucht, wir suchen Beweise gegen Nutridox, wir finden heraus, dass die alten Legenden über die Elementare wahr sind..." Er kratzte sich unsicher am Kopf. "Und ich weiß trotzdem nicht in welche Richtung ich mich wenden kann. Ich bin kein Elementar. Wir haben Bruchstücke an Beweisen. Niemand weiß, was mit deiner Mutter ist - und davon hängt die Regierung des ganzen Planeten ab. Was können wir da schon ausrichten?"

[Ayrina]

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Sie nahm seine Hände in ihre und sah ihn lächelnd an.
"Wie oft haben das Leute zu uns gesagt, wenn wir gegen irgendwelche riesigen Konzerne oder Politiker demonstriert haben? Was können wir schon ausrichten, wir sind so wenige?"
Und was hatten sie geantwortet? Dass jeder einzelne den Unterschied machen konnte. Und besonders Essar war davon überzeugt gewesen.
"Ich weiß es wirkt aussichtslos, doch ich bin mir sicher, dass wir auf dem richigen Weg sidn!"

[Cassiopeia]

Essar & Ryd
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar seufzte leise. Er wusste, es passte gar nicht zum, die Zuversicht zu verlieren. Er sah Aasiya lange an und nickte dann ein wenig entschlossener.
"Wir haben drei Wege vor uns", sagte er schließlich, "Nutridox, deine Mutter finden und irgendwie nach Hause zu kommen." Fragend sah er sie an. "Und deine Elementar-Kräfte. Ich erinner mich an den Brief, den Randra dir geschrieben hat. Der klang nach einem Familiengeheimnis. Wenn auch sie ein Feuer-Elementar ist, könntest du sie darüber finden?"

[Ayrina]

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya zuckte etwas unsicher mit den Schultern.
"Theoretisch shon, dneke ich", sagte sie zögerlich.
"Wenn sie an einer Stelle ist, wo ich sie erreichen kann. Und selbst versucht, Kontakt aufzubauen. Ich... steh noch ziemlich am Anfang und jemanden zu finden, der nicht selbst gerade seinen Geist ausstreckt, übersteigt meine Fähigkeit noch."

[Cassiopeia]

Essar
Alte Forschungsstation
152. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar nickte verstehend.
"Ja, das klingt nicht danach, dass es einfach ist. Es ist nur... ich habe das Gefühl, wir kommen überhaupt nicht voran, weißt du? Wir wollten als Demonstration, als Weckruf, dieses Banner vom Dach des Kuppelpalastes hängen, damit es alle sehen. Damit die Stimmen wissen, wir sind da. Wir sind unzufrieden. Und jetzt... ist alles so durcheinander und ich komme nicht mehr mit, kriege die Füße nicht mehr auf den Boden, sozusagen. Was wir damals gemacht haben, erschien uns so groß. Jetzt hat es gar keine Bedeutung mehr. Wir wissen nicht einmal, was seither in Alba passiert ist. Alba, Nutridox, diese Einöde, Randra, Elementare... da komme ich nicht mit", gab er zerknirscht zu. Als stolperte er von einem Schauplatz zum nächsten, ohne irgendetwas zu bewirken oder zu begreifen.
"Nichts scheint mehr einen Sinn zu ergeben, nichts, was ich greifen oder begreifen kann."
Auf all das war er nicht vorbereitet gewesen.

[Ayrina]

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essars Worte erschreckten sie und ein wenig besorgt sah sie ihn an.
"Willst du zurück nach Alba?", fragte sie tonlos und mit einer Spur Angst in der Stimme. Sie konnte ihn nicht verlieren! Sie brauchte ihn doch hier. Doch hatte sie das Recht, ihn dazu zu überreden, wenn es so schwer für ihn war?

[Cassiopeia]

Essar
Alte Forschungsstation
152. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Essar wollte etwas erwidern, sprach es aber nicht aus. Stattdessen blickte er kurz zu Boden und dann zur Seite. Er schaffte es nicht mehr, Aasiya anzusehen.
"Ich weiß es nicht", gab es leise zu und hasste sich dafür, das auszusprechen. Als er sie wieder ansah, hatte sein Blick sich wieder ein wenig gefestigt. "Natürlich will ich zurück, Siya. Aber ich wäre schneller in Daenor, als ich einatmen kann. Und dieses Mal lassen sie mich nicht mehr gehen. Außerdem gehe ich nicht ohne dich. Und dein Platz ist hier. Bei deinem Vater." Es war wirklich seltsam, dies auszusprechen.
"Es ist komisch, weißt du - ich kenne dich als Einzelkämpferin. Als Rebellin gegen dein Elternhaus. Besonders gegen deine Mutter. Du bist bei ihnen eingebrochen für die Schlüsselkarte des Kuppelpalastes. Und jetzt suchen wir deine Mutter zusammen mit Ryd. Das ist... ungewohnt familiär."
Eine der vielen Sachen, die sich geändert hatten.

[Ayrina]

Aasiya
Alte Forschungsstation
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Mir geht es doch nicht anders", gestand Aeryn leise und ließ sich auf einen Stein sinken.
"Das alles ist so neu. Eben war ich noch eine Rebellin, die gegen alles mögliche demonstriert hat, was falsch läuft und auf einmal bin ich ein Feuerelementar, meine Mutter ist sonstwo, wenn sie überhaupt noch lebt und ... ich hab das Gefühl, das alles wächst mir über den Kopf."
So gern würde sie in ihr altes Leben zurückkehren, doch die Option hatte sie leider nicht.