Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. September

Die Lehrstätten außerhalb von Idris
Judasziege

Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. September

Beitrag von Judasziege »

Erik Rasmussen
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:11 Uhr

Die 'außerordentliche Kombination' war genau das, was Erik an der Welt der Irdischen so über alle Maßen liebte. Dabei handelte sich zum einen um die Zeit, in der normalerweise die Sonne dem Mond wich, was man gemeinhin als 'Nacht' bezeichnete, und zum anderen um die Tatsache, dass sich die Mundies um diese Zeit eher weniger außerhalb ihrer Häuser oder sonstigen Wohngelegenheiten aufhielten.
Wie schon gesagt, diese Zeit musste man einfach lieben.
Auf so wenig Geräuscherzeugung wie möglich bedacht und immer die Umgebung gründlich im Auge behaltend, schritt Erik durch die dunklen, verwinkelten Straßen Sankt Petersburgs. Diese Vorsicht hatte sich im Laufe der Jahre mehrfach bewehrt. Das Böse lauert in allen Ecken. Just an diesem Tage war er ihm schon erneut begegnet. Unter anderem aus diesem Grund war er nun unterwegs in Richtung der Dreifaltigkeitskirche.
An den Straßenschildern und sonstigen Wegweisern konnte er sich nur spärlich orientieren. Kyrillisch war nie seine Stärke gewesen, die lateinischen Buchstaben waren ihm da wesentlich lieber. Zum Glück war er bereits einmal hier gewesen.
Ein paar Meter links von ihm in einer kleinen Sackgasse schepperte es und eine Mülltonne fiel um - der Schatten einer Gestalt war zu sehen, die sich eilig davon machte, von ihrer Position zu verschwinden. Wahrscheinlich ein Kleinkrimineller, der sein Vorhaben an Erik wohl abbrach, weil der schwache Schein einer entfernten Straßenlaterne dessen silbrig-grau schimmernde Lanze sichtbar machte, die an seiner Schulter lehnte.
Ein kaum wahrnehmbares Schmunzeln huschte über des Nephilims Antlitz. Zauberglanz, pah! Die Leute ließen einen sowieso in Ruhe, wenn sie die Waffen sahen.
Mit diesen Gedanken erreichte er sein Ziel. Bevor seine Hand die große Tür des alten Sakralgebäudes berühren konnte, hielt er kurz inne, grummelte, schüttelte den Kopf und führte schließlich die angefangene Gliedmaßenbewegung zu ihrem designierten Ende.
"Im Namen Erzengel Raziels erbitte ich Einlass." Er sprach diese Worte gerne aus, auch wenn er nicht allzu häufig in Instituten zugegen war. Oder überhaupt in der Gegenwart anderer Nephilim. Man musste nicht einen auf Teamplayer machen, um den Auftrag Raziels zu erfüllen.
Nach einem leisen Klicken gab die Tür ihre Verriegelung auf und schwang behäbig ins Innere des Gotteshaus, wo der Blick auf die Innenarchitektur vergangener Tage gelenkt wurde. Jegliche Art von Einrichtung befand sich jedoch reichlich außerhalb von Eriks Interessensspektrum und so wartete er lieber und in überschaubarem Maße gespannt auf die halbe Portion, die ihn sicher recht bald in Augenschein nähme.
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Katastropholy
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Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. Sep.

Beitrag von Katastropholy »

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:16 Uhr

Ein weiterer Ostertag ohne Ostereier. Alex hatte sich gerade eine Tüte Chips und ein paar Schokoriegel aus dem Vorratskeller geholt, um zumindest den Abend mit Maire zusammen ein wenig entspannt ausklingen zu lassen, wenn schon der Tag wenig ergiebig war. Die Abtrünnigen blieben verschwunden und mehr als das, seit Tagen gab es nicht ein Zeichen ihrer Anwesenheit in der Gegend. Für Schattenweltler die auf den Geschmack von menschlichen Blut gekommen waren war es einfach zu ruhig. Entweder hatten sie eine andere Nahrungsquelle in St. Petersburg gefunden, die sich ihrer Überwachung entzog, oder sie waren wirklich nicht mehr hier.
Er unterdrückte ein Gähnen und haderte mit sich selbst um sich wohl oder übel mit dem Gedanken anzufreunden, bald vor dem Rat zu Kreuze kriechen zu müssen, während er die halbdunklen Flure entlang schlurfte, als er das bekannte Knarzen der Eingangstür hörte.
Wer war das denn jetzt noch? Die Nachtschicht war zwar schon vor Stunden ausgerückt, aber für Rückkehrer war es noch zu früh. Und Besuch wurde auch nicht erwartet.
Er legte seine Futterbeute auf ein kleines Schränkchen im Flur und schlich in die Eingangshalle, wo er zu seiner Überraschung auf eine unbekannte Gestalt traf, welche selbst im spärlichen Licht der Stadt, welche durch die bunten Glasfenster fiel, ziemlich gebeutelt aussah.
Ein kurzer Griff um die Ecke und mit einem Brummen und Flackern sprang eine Reihe Neonröhren an welche die Halle in ein kaltes Licht tauchten, als er sich zu erkennen gab.
Er hatte schon Luft geholt, um dem offensichtlich Obdachlosen äusserst nachdrücklich eine andere Schlafgelegenheit für diese Nacht zu empfehlen, als sein Blick auf die feinen silbrigen Linien alter Runen fiel, was den Fremden nun eindeutig als Nephilim auswies.
Mit einem kurzen Seufzer, welcher Unmut und Enttäuschung kaum besänftigen konnte, sprach er ihn an.
„Weißt Du, man könnte Dich glatt für einen Forsaken halten. Willkommen im Institut St. Petersburg, Bruder. Womit können wir helfen?“
Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.

George Bernard Shaw
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Judasziege

Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. Sep.

Beitrag von Judasziege »

Erik Rasmussen
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:18 Uhr

Gerade hatte Erik damit begonnen, mit dem dicken Ende der Lanze ein paar Einrichtungsgegenstände zu begutachten, da bemerkte er auch schon das Begrüßungskomitee. Wie schon erwartet, handelte es sich dabei um eine Person, die man allenfalls als dreiviertel bezeichnen konnte. Irgendein Junge, der wahrscheinlich bei irgendwem Eindruck schinden wollte, weil Mummy und Daddy das nicht taten - oder tun konnten.
"Ich muss mit dem Leiter des Instituts reden, da gibt es etwas, das ihn interessieren könnte. Außerdem wäre ein Quartier für den Tag nicht schlecht."
Wer Wesen der Nacht jagen wollte, musste schließlich am Tag schlafen.
Auf eine Vorstellung verzichtete er. Der junge Mann hatte es immerhin ebenfalls.
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Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. Sep.

Beitrag von Katastropholy »

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:20 Uhr

„Ah ein Zimmer... Haben Sie denn reserviert? Ach egal.“ Alex musterte ihn nun von oben bis unten genauer, irgendwie sah er nicht so aus, als wäre er seine Späßen sonderlich zugetan. Er sah sogar aus, als wüsste er gar nicht, was Spaß überhaupt ist. Und was wollte er von Oleg? „Ich würde sagen, eine heiße Dusche, was zu beißen und dann zum Boss, wäre diese Reihenfolge genehm?“
Er drehte sich auf dem Absatz um und winkte dem Fremden über die Schulter zu. „Wenn sie mir folgen würden?“
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George Bernard Shaw
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Judasziege

Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. Sep.

Beitrag von Judasziege »

Erik Rasmussen
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:20 Uhr

Er folgte. Der Mann schien von der Clownsorte zu sein. Zumindest so Eriks erster Eindruck.
"Ich schlage Folgendes vor: Boss, beißen, Dusche."
Immerhin war es kein Höflichkeitsbesuch oder einer des Spaßes halber. Und wenn es nötig war, konnte er auch auf die letzten zwei Dinge der Liste verzichten. Doch der Boss - wie sich der Junge auszudrücken pflegte - musste informiert werden. Dann war Erik wenigstens abgesichert, obwohl er sich lieber alleine auf die Jagd machen wollte. Irgendwie würde das schon klappen.
Lässig ließ er seine Lanze in seiner rechten Hand liegen und drehte sie ab und zu, während er dem Begrüßer nachlief.
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Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. Sep.

Beitrag von Katastropholy »

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:25 Uhr

„Na gut, dann eben erst Boss.“ grummelte Alex vor sich hin. „Pass aber mit Deinem Zahnstocher da auf, nicht, dass es noch heißt Krankenstube, Boss... blah blah...“
Abrupt blieb er stehen und klopfte an die vor ihm befindliche Tür, wartete eine Weile und klopfte noch einmal. Nichts. Leise öffnete er sie einem Spalt und lugte durch das Zimmer. Nicht zu fassen, der Schlaf hatte seinen Ziehvater eingeholt. Der Schlaf und zwei fast leere Flaschen Wodka, die vor dem Diwan, auf dem er lag, Spalier standen und seinen Schlaf bewachten.
„Ähm... Er wird Dir zuhören, aber das mit dem Antworten dürfte im Moment schwierig werden.“ grinste er, stieß die Tür auf und winkte dem Fremden, ihm zu folgen. Im Zimmer angekommen, machte er sich an Olegs Schreibtisch zu schaffen und beförderte eine noch fast volle Flasche des durchsichtigen Getränkes und zwei Gläser zu Tage, die er sogleich befüllte.
Er reichte dem Fremden eines und bedeutete ihm, sich zu setzen, während er sich mit auf die Kante des schweren Schreibtisches setzte.
„Na dann erzähl mal, ich bin Alexander Kirov und der Bär da im Winterschlaf ist mein Vater, der Institutsleiter.“
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George Bernard Shaw
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Judasziege

Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. Sep.

Beitrag von Judasziege »

Erik Rasmussen
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:28 Uhr

"Erfreut", sagte Erik zu beiden, schlafendem Vater und wachem Sohn. Gut, wenigstens der Institutsleiter schien ein richtiger russischer Mann zu sein. Nach fast zwei Flaschen Wodka durfte man auch mal ein kleines Schläfchen halten, befand der Nephilim und nahm das ihm dargebotene Glas an ohne sich zu setzen.
"Erik", stellte dann auch er sich - seiner Meinung nach ausreichend - vor, schaute sich kurz in dem Büro um und kippte sich den Inhalt des kleinen Glases die Kehle hinunter. Es gab zwar bessere Spirituosen, aber Wodka war noch durchaus annehmbar.
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Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. September

Beitrag von Katastropholy »

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:30 Uhr

Alex lächelte als der Fremde das Wodkaglas in einem Zug leerte. "Sehr gut. In Russland finden die wichtigen Gespräche immer bei einem guten Glas Wodka statt. Wobei es meistens nicht bei einem bleibt. Noch einen?" hob er das Glas und sah den Nephilim über den Rand frangend an.
"Oder ist Deine Zunge schon genug gelöst? Was soll den nun so wichtiges für uns an Deinen Informationen sein, Erik?"
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George Bernard Shaw
26.07.1856 - 02.11.1950
Judasziege

Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. September

Beitrag von Judasziege »

Erik Rasmussen
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:32 Uhr

"Gerne doch", sagte er auf Alexanders erste Frage, wartet aber dieses mal mit dem Trinken noch ab.
Ein kurzer Blick zum Institutsleiter verriet ihm, dass er wohl noch länger auf ein Gespräch warten müsste.
"80 Kilometer südlich vor Petersburg", setzte er an nachdem er die klare Flüssigkeit in seinem Glas etwas in selbem drehte. "Zwei Erwachsene, vier Kinder. Tot. Kein Blutbad, obwohl Blut geflossen ist - sie verstehen?"
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Re: Institut St. Petersburg - Mittwoch, 29. September

Beitrag von Katastropholy »

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Mittwoch, 29. September
Zeit: 23:34 Uhr

Schlagartig verfinsterte sich Alex´ Miene und er stellte sein Glas mit einem lauten Krachen auf den Schreibtisch.
"80 Kilometer südlich? Sechs Opfer... Könnte zeitlich gesehen hinkommen..."
Er sprang auf, rannte zu einem der Regale und suchte so hastig nach etwas , dass die Bücher nur so im hohen Bogen durch das Zimmer flogen. Dann zog er eine lange Papierröhre hervor, die er ohne Umschweife direkt vor den Füssen Eriks zu einer Landkarte ausbreitete.
"80 kilometer... Irgendwo beim Strechnosee oder?"
Mit einer hektischen Handbewegung rief er Erik zu sich heran und tippte auf den blauen Flecken südlich der Stadt.
"Wo genau? Und weisst Du wie viele es waren?"
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George Bernard Shaw
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