Ländereien - Mittwoch, 25.11.

Hogwarts, das Schloss und seine Ländereien
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Siria
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Ländereien - Mittwoch, 25.11.

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Freyja Arwen McLorey (H/7)
Ort: Länderein
Zeit: 22:21 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Freyja war in Gedanken bei Lars. Sie hatte einen schönen Abend mit ihm und Kjell verbracht. Sie hatte am späten Nachmittag noch Vivi gesucht, aber nicht gefunden, denn sie hätte sie gerne mitgenommen. Kjell war auch ein wenig geknickt gewesen, da auch er keine Infos von Vivi hatte. Die Jungs hatten es endlich geschafft, ihre gemeinsame Wohnung einzurichten. Sehr chaotisch, wie Freyja fand, aber dennoch schön.
Jetzt wollte sie nur noch ins Bett. Zum Glück war es dunkel, so konnte sie beruhigt über die Länderein laufen. Nur ins Schloss zu kommen, war schwieriger. Sie wünschte sich sehr, dass es eine Lockerung für die älteren Schüler geben würde, damit sie länger draußen unterwegs sein konnten. Zumindest im Schloss, sie würde niemals freiwillig erzählen, dass sie gar das Schlossgelände verlässt...
Gerade betrat sie die erste Stufe zum Portal, als sie rechts von sich etwas aufglimmen sah. Sie blieb in ihrer Bewegung verharren.
Verdammt bei Merlin, ich hab zu viel geträumt. rügte sie sich selber. Sie hatte wirklich nicht drauf geachtet, ob jemand am Schloss war.
Ob es ein Schüler war? Sollte sie einfach so tun, als hätte sie es nicht bemerkt und weiter gehen?
Sie stellte sich richtig auf die Stufe und drehte sich nach rechts um. Sie konnte die Person durch die Dunkelheit nur Schemenhaft erkennen, doch sie ahnte, wer dort stand.
Sie seufzte leise, es würde keinen Sinn machen, es einfach zu ignorieren.
"Guten Abend Prof. Creed.", sagte Freyja mit fester, freundlicher Stimme, als wäre es das normalste der Welt, um diese Zeit hier draußen zu sein.
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben. Kurt Tucholsky
Quimbixx

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Mortimer Tudor Creed
Professor für Kräuterkunde
Ort: Länderein
Zeit: 22:15 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Mortimer genoss die Kühle Novembernacht, während er gegen eine Schlosswand lehnte. Die letzten Tage waren stressig gewesen. Mia und Mortimer hatten die Schlüssel zu ihrer Wohnung bekommen und räumten nach, und teilweise auch zwischen, ihren Unterrichtsstunden ihr Hab und Gut um. Trotz Zauberkunst war das Umräumen kein Zuckerschlecken, gab es doch wirklich viele Sachen die mit umzogen. Ihre Katzen hatten sich sehr schnell eingewöhnt, sie verließen und betraten die neuen Räumlichkeiten mit einer Selbstverständlichkeit, die Mortimer mehr als einmal erstaunte. Auch diesen Abend nach dem Abendessen hatten Mortimer und Mia in ihren Kisten gewühlt und Sachen verteilt, doch irgendwann brauchte Mortimer eine Zigarette, etwas Ruhe und Dunkel. Also hatte er sich nach Draußen verzogen, Mia war in den Inhalt eines Kartons vertieft gewesen und hatte zustimmend genickt. Jetzt stand Mortimer schon entspannter vor dem Schloss, als er sich in einem Deja-Vu sah. "Guten Abend Prof. Creed," grüßte Miss McLorey, als sie ihn bemerkte. "Miss McLorey...," schüttelte Mortimer schmunzelnd den Kopf, "sie lernen es wohl auch nie?! Anscheinend hatte ich ihnen nicht genug Angst gemacht, denn sie turnen schon wieder alleine und vor allem nach der Sperrstunde im Dunkel herum..." Mortimer verdrehte die Augen und fixierte die Schülerin, da sie sich eh nicht belehren lassen wollte, wechselte er das Thema, obwohl eine Stimme in ihm verlangte, lieber wieder Angst zu machen. "...wie war es eigentlich letzte Woche im Zaubereiministerium?"
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Siria
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Re: Ländereien - Mittwoch, 25.11.

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Freyja Arwen McLorey (H/7)
Ort: Länderein
Zeit: 22:25 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Kurz schmunzelte Freyja, nein, in dieser Hinsicht war sie wohl wirklich nicht zu belehren. Und eigentlich erwartete sie, dass er ihr wie damals eine Standpauke hielt und versuchte sie einzuschüchtern, doch es kam ganz anders. Im ersten Moment war Freyja irritiert, doch da sie es nicht wagen würde, jetzt einfach zu gehen, sollte sie wohl auf seine Frage eingehen.
"Was dagegen, wenn ich mich setze?", fragte sie, doch da Prof. Creed nichts sagte, vermutete Freyja, dass er nickte, was sie aufgrund der Dunkelheit nicht sehen konnte. Sie setzte sich auf die Unterste Stufe, was nicht sonderlich schlau war, denn es war kalt, dennoch blieb sie sitzen.
"Tja...", fing sie zögerlich an, denn im allgemeinen redete sie noch immer nicht gerne über das ganze Geschehene.
"War etwas merkwürdig und aufregend auszusagen. Ihr gegenüber zusitzen und aufzuzählen, was sie alles getan hatte und vorhatte und... und sie blickte so eiskalt, als würde sie das alles nicht interessieren, als wäre sie gar nicht die, die das betrifft... das war wirklich komisch." Die Bilder der Verhandlung kamen ihr vor die Augen.
"Einerseits habe ich mich gut gefühlt, weil ich dachte, man kann so wirklich helfen und andererseits war es auch schmerzhaft, weil man an alles erinnert wurde und ich mich fragte, warum das überhaupt so weit kommen konnte. Und ob ich oder wir nicht versagt haben, weil wir zu spät reagiert haben, weil...", Freyja seufzte, mit leiserer Stimme sprach sie weiter: "Ich fühle mich mit schuldig, dass Miley und die anderen gestorben sind. Wir wußten was hier in Hogwarts passiert und haben doch nicht richtig eingegriffen, weil wir nicht vertraut haben... ich habe nicht vertraut, den anderen Lehrern oder so... wir hätten es vielleicht verhindern können." Freyjas Blick ging ziellos ins Dunkle, eine Träne lief ihre Wange hinab, als sie an Miley dachte. Warum erzählte sie das ausgerechnet Prof. Creed?
"Ich will sowas nicht noch mal erleben.", sprach sie mit heiserer Stimme. Sie räusperte sich, es war ihr etwas unangenehm, sich so vor Prof. Creed zu zeigen.
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Quimbixx

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Mortimer Tudor Creed
Professor für Kräuterkunde
Ort: Länderein
Zeit: 23:00 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Mortimer verfolgte, wie Miss McLorey sich auf die Unterste der Steinstufen hinsetzte und in die Nacht hinaus sprach. Ihr Blick ging ebenfalls ins Dunkel an Mortimer vorbei, wahrscheinlich kamen die Erinnerungen in Bildern noch einmal vor ihre Augen. Zuerst sprach sie über die Verhandlung, hätte Mortimer nicht unterrichten müssen, dann wäre er wahrscheinlich auch hingegangen. Miss McLorey schien immer noch irritiert, wie Joana anscheinend alles hatte so gleichgültig hinnehmen können. Mortimer war sich sicher, dass Joana sich einfach im Recht sah... "Wir wußten was hier in Hogwarts passiert und haben doch nicht richtig eingegriffen, weil wir nicht vertraut haben... ich habe nicht vertraut, den anderen Lehrern oder so... wir hätten es vielleicht verhindern können." Mortimer ließ sie reden, er sah, wie ihr eine Träne über das Gesicht lief und verstand nur zu gut, wie sie fühlte, hatte er doch auch oft einfach nur zusehen müssen... Naja, hätte Joana dir vertraut, dann wärst du jetzt vielleicht auf der anderen Seite, du hast sie immer vor Townend gewarnt...DU wärst auf der anderen Seite, DU warst es immer schon, wenn es nach dir gehen würde, dann wäre ich ja auch nicht mit Mia zusammen und ja, wenn du entscheiden könntest, dann wäre es vielleicht anders gekommen, aber so ist es nicht, denn ich habe die Kontrolle...fast immer... Mortimer richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Miss McLorey, die einige Momente ruhig in das Dunkel gestarrt hatte. Leise endete sie: "Ich will sowas nicht noch mal erleben." Dann räusperte sie sich, wie ertappt wischte sich die einzelne Träne von ihrer Wange, Mortimer konnte verstehen, dass es ihr unangenehm war vor einem Lehrer Gefühle zu zeigen. Vor allem vor einem der Spaß daran hat, ihr Angst zu machen...ach sei doch einfach still... Mortimer stieß sich von der Wand ab und setzte sich neben Miss McLorey auf die Treppenstufen, die eiskalt waren. lange sollte sie hier nicht mehr sitzen... Mit sanfter Stimme wandte Mortimer sich an die Schülerin, er hoffte, er würde nichts Falsches sagen: "Leider kann man nie wissen, was noch alles auf einen zukommt...man kann sich noch so wünschen, dass alles nach Plan läuft, aber oft genug bringt die beste Planung und der edelste Einsatz nichts...und vor allem, brauchen sie sich keine Vorwürfe zu machen, Miss McLorey, sie haben in der Vergangenheit viel Einsatz gezeigt und trotz Gegenschläge immer weiter gekämpft, jeder Eingeweihte wäre nur ein Risiko gewesen...ein "hätte ich doch" oder "was wäre passiert wenn" ändert nichts an der Vergangenheit und bringt nunmal auch niemanden zurück. Was passiert ist, ist passiert, wie blöd es auch klingt, das Leben geht weiter...ich weiß selber, dass es nicht einfach ist, mit etwas Vergangenem abzuschließen..."ja, weil du es zurückwünscht..."...aber wenn sie überlegen...sie haben mit Sicherheit auch schon Anderes erlebt und überlebt...es wird immer schwere Situationen und Entscheidungen geben, das gehört einfach zum Leben und macht uns nur stärker..." Mortimer hatte bisher zu der Schülerin gewandt gesprochen, sah ihr aber erst jetzt richtig in die Augen, um seinem Gesagten mehr Ausdruck zu verleihen. "Schauen sie nach vorn, nicht zurück..." Das Mädchen forschte wohl schon länger in Mortimers Augen. Einen Moment saßen sie so in der Nacht und sahen einander tief in die Augen. "Ähm, wir sollten aufstehen, die Stufen sind wirklich eiskalt," durchbrach Mortimer schließlich die Stille ohne den Blick abzuwenden. Aus irgendeinem Grund fühlte Mortimer sich mit einem Mal seltsam ...willst du den Grund wissen...nein, interessiert mich nicht... Mortimer drehte sich wieder Richtung Nacht und tastete in seinem Taschen nach seinen Streichhölzern, ihm fiel nicht ein, was er noch sagen sollte, er hatte schon so viel gesagt, lieber ließ er der Schülerin wieder etwas Zeit für ihre Gedanken.
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Siria
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Re: Ländereien - Mittwoch, 25.11.

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Freyja Arwen McLorey (H/7)
Ort: Länderein
Zeit: 23:15 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Prof. Creed stand neben ihr wieder auf, Freyja blieb noch sitzen, und blickte dorthin wo gerade noch Creeds Augen gewesen waren. Irgendwas war merkwürdig. Creed war schon immer etwas merkwürdig, aber genau jetzt war da noch etwas anderes und Freyja konnte nicht sagen was es war... seine Augen... irgendwas...
Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach "...wir sollten aufstehen, die Stufen sind wirklich eiskalt" Erst jetzt bemerkte Freyja die Kälte und stand etwas plötzlich auf. Es drehte sich alles, kurz schloss sie die Augen, atmete tief durch und öffnete sie wieder. Alles war wieder klar, ein Streichholz flammte auf und für einen kurzen Augenblick konnte Freyja das Gesicht ihres Professors sehen.
Er hatte ungewohn sanft zu ihr gesprochen, fast väterlich... das hätte sie nie von ihm erwartet. Er hatte so verschiedene Gesichter, was Freyja sehr faszinierte. Mal war er streng, so richtig, richtig streng und machte einem Angst und dann war er wieder normal und jetzt sogar richtig sanft. Sie achtete diesen Professor sehr, weil er eine klare Linie fuhr, auch mal ausrasten und seine Meinung klar sagen konnte, dann aber wieder ruhig und sachlich wurde, als wäre nicht geschehen und er war fair. Aus irgendeinem Grund, strahlte er für Freyja Vertrauen aus.
Jedoch war sie nicht im Stande etwas zu sagen. Sie blickte nur den Professor an.
"Danke für ihre Worte und das Zuhören.", sagte sie schließlich ehrlich. Die Dunkelheit verschluckte sein Gesicht, dennoch sprach sie ihm zugewandt.
"Theoretisch ist mir das klar, aber die Bilder... sie drängen sich immerwieder auf. Und ich habe das Gefühl, ich bin noch skeptischer anderen Menschen gegenüber geworden. Legilimentiker müßte man sein oder..." Freyja stockte. Animagus, sie mußte mit Leevke sprechen, sie hatten sich schon ein Mal darüber unterhalten und sie würde es wirklich gerne austesten, ob sie es schaffen würden, sich zu verwandeln.
"oder das Geschehene so weit verdrängen können, dass es einen nicht mehr so stark beeinflusst.", brachte sie den Satz zu ende. Sie machte eine Pause, hatte Prof. Creed nicht eben etwas davon gesagt, dass er weiß, wie schwer es ist, mit etwas vergangenem abzuschließen? Konnte sie ihn einfach fragen, so ganz allgemein... interessieren würde es Freyja auf jeden Fall. Sie nahm ihren Mut zusammen, mehr als ihre Frage abzuweisen konnte er nicht... theoretisch nicht, er konnte ausflippen... aber das nahm sie in kauf.
"Sie haben gesagt, dass sie selber wissen, wie schwer es ist, mit Vergangenem abzuschließen... wenn ich mir die Frage erlauben darf, wie haben sie damit abgeschlossen?"
Sie blickte ihn weiter direkt ins Gesicht, doch richtig sehen konnte sie es nur, wenn er an seiner Zigarette zog, was ein wenig schade war, sie hätte ihm gerne richtig ins Gesicht geschaut. Irgendetwas hielt sie in seinem Bann. Ein kühler Wind wehte und Freyja schlang ihren Umhang enger um ihren Körper.
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Quimbixx

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Mortimer Tudor Creed
Professor für Kräuterkunde
Ort: Länderein
Zeit: 23:27 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Mortimer fand seine Streichhölzer und entflammte eine Zigarette, während auch Miss McLorey endlich von den viel zu kalten Stufen aufstand. Im Dunkel stehend hörte Mortimer weiter zu, was das Mädchen zu sagen hatte und ihm fiel noch einmal mehr auf, wie schockierende, belastende oder traurige Ereignisse Zauberer wie auch Muggel so einfach ernster und erwachsener werden ließen. Auch bei Miss McLorey war dies eindeutig, schließlich machte sie sich noch mehr Gedanken als vorher, die Bilder der Vergangenheit spukten in ihrem Kopf herum und waren natürlich noch viel zu frisch, um sie loszuwerden. Erstaunlich wie schnell doch sämtliche Leichtigkeit und Unbesorgtheit eines Jugendlichen verschwinden konnte. Mortimer beobachtete die Schülerin fasziniert aus dem Dunkel heraus, während er einen weiteren Zug an seiner Zigarette tat. "Sie haben gesagt, dass sie selber wissen, wie schwer es ist, mit Vergangenem abzuschließen... wenn ich mir die Frage erlauben darf, wie haben sie damit abgeschlossen?" fragte die Schülerin und Mortimer überlegte einen Moment, wie er antworten sollte, er wollte seinem Gegenüber Mut, aber auch keine falschen Versprechungen machen, schließlich zog er noch einmal an seiner Zigarette und trat wieder einen Schritt auf das Mädchen zu. Er wurde jetzt nicht mehr ganz von der Dunkelheit geschluckt: "Wie sagt man so schön: Die Zeit heilt alle Wunden...aber wir wollen realistisch sein, es bleiben definitiv Narben zurück...Narben, die uns nicht vergessen lassen, die uns aber auch daran erinnern, was wir überstanden haben..." ...wenn dich deine Vergangenheit nicht irgendwann einholt... Mortimer atmete noch einmal den blauen Dunst aus seiner Zigarette ein und drückte dann den Stummel gegen die Schlossmauer aus. ...geh mir jetzt nicht auf den Geist... Mortimer sah der Schülerin wieder in die Augen: "Sie machen das schon richtig, Miss McLorey, es tut zwar weh, über das Erlebte zu reden, aber im Anschluss fühlt man sich erleichtert und je länger die Ereignisse in die Vergangenheit rücken desto klarer sieht man...noch scheint das Ganze so nah und bedrohlich, aber in einem Jahr oder zwei, gibt es wieder andere Aufgaben und Ereignisse, die ihr Leben bestimmen und in Anspruch nehmen, sie können das Vergangene mit Abstand betrachten...Ich weiß, das klingt jetzt schwer, aber egal wie schlimm es kommt, man sollte immer versuchen, das Positive daran zu sehen..." Griemelnd setzte er noch einmal an: "So ganz nach dem Motto: Wenn das Leben dir Zitrone gibt, dann frag nach Salz und Tequila...Lassen sie die negativen Resultate mal außer acht, gehen sie etwas auf Abstand und überlegen sie! Was gab es Positives an der ganzen Sache?" ...jaja, es hat doch alles seine Vor- und Nachteile, richtig?!
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Siria
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Re: Ländereien - Mittwoch, 25.11.

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Freyja Arwen McLorey (H/7)
Ort: Länderein
Zeit: 23:33 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.


Als er auf sie zukam, wirkte es fast ein wenig bedrohlich, Freyja hielt kurz den Atem an, würde er jetzt ausflippen, wie damals in seinem Büro? Sie hatte das Bedürfnis nach Hinten auszuweichen, doch sie wiederstand dem Gefühl und blieb stehen wo sie stand. Doch ihr Herzschlag hatte sich deutlich erhöht, sie zwang sich ruhig zu atmen.
Freyja war fast ein wenig überascht, dass Prof. Creed ihr eine Antwort gab, auch wenn er nicht direkt von sich erzählte, sondern es allgemein hielt. Aber sie hätte auch nicht gedacht, dass er etwas von sich preis geben würde, nicht Creed.
Als er die Zitrone erwähnte, mußte Freyja kurz lachen. "Ein Butterbier wäre mir jetzt lieber oder gar ein richtiges.", sie schmunzelte. Doch schnell wurde ihr Gesicht wieder ernst.
Prof. Creed hatte Recht damit, dass Reden half, mit ihren Freunden hatte sie immer wieder mal darüber gesprochen. Manchmal hatte sie den Eindruck, sie nahmen es leichter als sie, doch wenn sie sich dann mit ihnen unterhielt wurde klar, dass es für jeden nicht so einfach war.
"Positives?", fragte sie beinahe ungläubig und hielt dem Blick von dem Kräuterkundeprofessor stand. Eigentlich blieb ihr auch gar nichts anderes übrig, denn sie war wie vorhin auf bestimmte Art und Weise gefesselt... es war, als würde sich seine Mimik Sekundenschnell ändern... oder es war einfach nur Einbildung.
"Mir fällt nichts positives an der Sache ein. Ich glaube ich will auch gar nichts positives sehen, wäre das nicht falsch? Ich meine, das wäre doch so, als würde man das Ganze verharmlosen, dass will ich nicht. Wäre es nicht viel einfacher, wenn man den Schmerz und die Bilder einfach abstellen könnte? Gibts denn kein Kraut?" Freyja unterbrach kurz, das war wohl der falsche Spruch bei diesem Professor. "Das ähm... war jetzt nicht so ernst gemeint...", sagte sie entschuldigend.
"Auch wenn die Zeit alle Wunden heilt, ich bin mir dessen Sicher, dass sie es tun wird, aber... aber ich will nicht darauf warten, dass sie es tut. Ich will es abschließen - jetzt. Manchmal habe ich Angst, dass ich es nicht abschließen kann, dass es mich verfolgt, dass ich verrückt werde weil ich Angst habe, ich werde verfolgt oder ich kann niemanden mehr vertrauen. Ich mache mir zu viele Gedanken und das bremst mich. Ich WILL das alles nicht mehr. Argh..." Freyja hatte sich in Rage gesprochen. Sie wandte sich von ihrem Professor ab und ging ein paar Schritte weg. Sie konnte ihn gerade nicht mehr anblicken, er versuchte sie aufzubauen, und sie sah wirklich nur noch das Negative, so war sie doch eigentlich nicht.
Sie drehte sich wieder um, ging die paar Schritte zurück und blickte ihren Gegenüber wieder ins Gesicht.
"Sehen sie, das meine ich. Sie hören mir zu, versuchen mich irgendwie aufzubauen und ich bin wieder nur negativ. Wissen sie, manchmal verstehe ich mich selber nicht mehr. Ich war, vielleicht bin ich es auch irgendwie, irgendwo noch, ein positiv eingestellter Mensch. Aber zur Zeit bin ich ganz oft nur noch negativ. Es ist, als wäre ich nicht mehr ich, verstehen sie, was ich damit meine? Klar, ich habe so eine extreme Situation noch nie erlebt und weiß ja auch nicht, wie mich so etwas beeinflusst, aber ich will wieder die unbeschwerte Freyja werden, die ich mal war. Was ist, wenn ich das nicht mehr werde? Ich will doch kein anderer Mensch sein, nur wegen dieser ganzen Sch..." Freyja atmete tief durch.
"Was ist, wenn diese Narben nie verschwinden und immer weh tun? Ich habe da ehrlich Angst vor." Was bei Merlin tat sie hier gerade? Sie kotze sich ungehindert bei dem Profesor aus! Wieso stoppte sie denn niemand?
"Wie bleibt man, man selber?" Sie war sich gar nicht sicher, ob sie diese Frage Creed stellte oder sich selber.
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Quimbixx

Re: Ländereien - Mittwoch, 25.11.

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Mortimer Tudor Creed
Professor für Kräuterkunde
Ort: Länderein
Zeit: 23:31 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Aus irgendeinem Grund wurde Mortimer zunehmend unruhiger und konnte nicht ausmachen, woran es lag, vielleicht daran, dass Miss McLorey hin- und herstapfte oder vielleicht auch, weil sie wild beim Reden und Gehen gestikulierte, während sie irgendwie hilflos nach einem Ausweg aus ihren Seelenqualen suchte, vielleicht war es aber auch einfach der Blick mit dem sie Mortimer in die Augen sah. ...aber deine Kontaktlinsen trägst du doch?!...Mortimer war sich irgendwie nicht mehr sicher... und Miss McLorey stresste sich selber und dabei auch Mortimer weiter. Auch wenn es gerade sehr anstrengend war, Mortimer gefiel, dass sie Schülerin so offen war, aber dieses Rumgezappel musste definitv aufhören... Mortimer schloss für einen Moment die Augen, hörte dabei aber weiter zu. "Was ist, wenn diese Narben nie verschwinden und immer weh tun? Ich habe da ehrlich Angst vor. Wie bleibt man, man selber?" Miss McLorey ging nervös, unentschlossen, geradezu zerrissen hin und her, während in Mortimers Innern schallendes Gelächter in Bezug auf die letzte Frage der Schülerin ausbrach: Das fragt sie ernsthaft dich...das arme Mädchen hat ja keine Ahnung... Immer noch schallendes Gelächter...eine wibbelnde Miss McLorey... "Halt, verdammt!" Mortimer merkte erst an dem erschrockenen Gesicht der Schülerin, dass er es wohl lauter gesagt hatte, als er wollte...einen winzigen Moment schloss Mortimer die Augen, dann fixierte er das Mädchen, seine Stimme war jetzt wieder sanfter: "Miss McLorey, ich höre ihnen gerne zu und helfe wo ich kann, aber bitte könnten sie aufhören hier so hin und her zu hechten?!" Miss McLorey starrte Mortimer an, der sich an die Schläfe griff und noch einmal kurz die Augen schloss...habt ihr verstanden, ich brauche Ruhe, ich muss mich konzentrieren... Die Lautstärke ebbte ab, aber still wurde es nicht, ganz im Gegensatz zu Miss McLorey, diese starrte stumm auf ihren Professor. Mortimer fixierte wieder, diesmal dünn lächelnd, die Schülerin, : "Also, wo waren wir...also...Ich bin mir sicher, ihre Unbeschwertheit wird zurückkommen, zumindest ein Teil davon... denn dass sie das Erlebte geprägt hat, das ist einfach so, daran ändern sie nichts, aber ist es nicht normal durch das Leben zu lernen und sich zu entwickeln? Egal ob durch positive oder negative Ereignisse?! Ok, es geht ihnen nicht gut...es braucht halt seine Zeit, alles zu verarbeiten...natürlich gibt es Mittel und Wege, wenn sie von ihren Erinnerungen gequält werden, aber ich halte es für einen falschen weg, sich mit irgendwelchem Kraut, wie sie gewisse Pflanzen bezeichnen, wegzudröhnen... dann wären sie erst recht nicht mehr sie selber...das sollte ihnen klar sein und ist dementsprechend mit Sicherheit nicht das, was sie möchten." Es war als hätte die Schülerin nicht mehr geblinzelt, seitdem Mortimer wieder angefangen hatte zu reden, aber das bildete sich Mortimer wahrscheinlich ein. Auf jeden Fall blinzelte sie jetzt. Mortimer fuhr fort: "Natürlich könnten sie einen Legilimentiker ihren Geist bearbeiten lassen, aber das Ergebnis wäre wohl auch nicht unbedingt das, was sie dann als natürlich bezeichnen könnten..." Mortimer sah die Mauern hinauf, oben leuchtete schwach Licht aus einem Fenster und erinnerte ihn an die neue Wohnung auf der anderen Schlossseite. Wenigstens hier hatte sich definitiv ein Problem gelöst und Mortimer freute sich auf die Zeit nach dem Umzug. ...ob Mia auf mich wartet? Er sah zurück zu Miss McLorey: "Sie könnten einige Erinnerungen loslassen und aufbewahren...ihr Kopf würde so freier werden und wenn sie unbedingt noch einmal hineinsehen möchten, findet sich bestimmt ein Denkarium...was halten davon?"
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Siria
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Re: Ländereien - Mittwoch, 25.11.

Beitrag von Siria »

Freyja Arwen McLorey (H/7)
Ort: Länderein
Zeit: 23:38 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

Freyja erstarrte, als Prof. Creed "Halt, verdammt!" im etwas lauterem Ton sagte. Sie traute sich kaum noch zu regen. Was war auf ein Mal?
Es entging ihr nicht, dass er sich die Schläfen massierte und auch etwas abgehakter sprach. Stumm hörte sie ihm zu, blickte ihn einfach nur an, nur um sich nicht zu rühren, sie wollte ihn auf keinen Fall provozieren... aber was hatte ihn so plötzlich in Rage gebracht?
"Mhh.", war zunächst ihre Antwort auf die Ausführung von Prof. Creed. Irgendwie war das alles gerade sehr verwirrend. Freyja setzte sich wieder auf die kalten Stufen, stehen ging gerade nicht mehr. Ihr Kopf dröhnte, zu viele Fragen, Aussagen und Erinnerungen spukten gleichzeitig in ihr herum.
"Ich... das ist alles sehr verwirrend. Letzten Endes läuft es immer auf das Selbe hinaus - Zeit..." Sie legte ihren Kopf auf ihre Knie "Mhh, ein Denkarium...", murmelte sie leise "Ich weiß nicht. Ich kann doch meine Erinnerungen nicht von mir abtrennen. Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg wäre. Ich möchte ja nicht vergessen, ich möchte nur, dass es schnell aufhört, mich in Beschlag zu nehmen. Und da wären wir schon wieder bei der Zeit... Es klingt alles so einfach, was sie sagen und es leuchtet mir auch vollkommen ein, nur die Umsetzung... alles verwirrend..." Freyja seufzte.
"Haben sie schon mit einem Denkarium Erfahrung gemacht?" Freyja blickte auf und sah dem Professor wieder in die Augen. Hatte er vorhin nicht nach oben geschaut? Wahrscheinlich wollte er gerne zu seiner Frau.
Freyja stand auf, die kälte der Stufen hatte wieder zu ihr gefunden.
"Ich... ich möchte sie aber auch nicht weiter stören. Sie wollen bestimmt zu ihrer Frau.", fügte sie etwas entschuldigend an.
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Re: Ländereien - Mittwoch, 25.11.

Beitrag von Quimbixx »

Mortimer Tudor Creed
Professor für Kräuterkunde
Ort: Länderein
Zeit: 23:40 Uhr
Datum: Mittwoch, 25.11.

"Es ist schon ok, Miss McLorey, sie wird es verstehen..." Mortimer schmunzelte bei den Gedanken an Mia, "sie wissen selber, dass meine Frau auch gerne schon einmal die Zeit vergessen kann, wenn es darum geht, jemanden helfen zu können..." Mortimer atmete einmal tief ein, wie gut sich doch die kalte Luft in den Lungen anfühlte. Die Schülerin sah ihn an und Mortimer holte sich ihre letzte Frage noch einmal in sein Gedächnis. "Zu ihrer Frage mit dem Denkarium: Die Antwort ist ja und nein...ich habe schon öfters ein Denkarium genutzt, aber es waren fremde Gedanken, es ist interessant und ein wirklich erstaunlichen Instrument ...es wäre zu riskant eigene Gedanken zu extrahieren, schließlich könnte theoretisch jeder sie lesen...Sicherheitsrisiko... ich behalte lieber alles selber in meinem Kopf...und es interessiert mich sehr, was so in den Köpfen anderer Leute vorgeht, schade eigentlich, dass ich kein Legilimentiker bin... wobei wir ja eigentlich schon wieder bei unserem alt bekannten Thema wären...sie schleichen des Nachts vor dem Schloß umher und ich würde gerne wissen, wo sie herkommen...verraten sie mir heute, was sie so auf ihren Ausflügen anstellen?"
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