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Rostock, 08.04.1530
Verfasst: So 18. Okt 2009, 22:43
von Tjeika
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Linnea
Hafenlazarett
Früher Morgen
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Linnea schmerzte der Kopf. Das war das Erste, was sie bemerkte, als sie aufwachte. Dann merkte sie, dass dieser auf etwas sehr weichem gebettet war. Ein gequälter Laut entwich ihren Lippen, ehe sie versuchte, ihre Augen zu öffnen. Alles war verschwommen und erst nach wenigen Sekunden wurde ihre Sicht klarer. Sie war definitiv nicht mehr auf dem Schiff, aber wo war sie dann?
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: So 18. Okt 2009, 23:30
von Greyback
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Humbert
Hafen
Morgen
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Humbert verließ gerade das Lazerett. Er hatte den Kahn gerade noch in den Hafen und Linnea ins Lazerett bringen können. In letzter Minute. Der Arzt meinte, es ginge ihr besser und sie bräuchte jetzt Ruhe. Gerne wäre er bei ihr geblieben, aber es gab wichtige Dinge zu erledigen. Er musste mit seinem Bekannten wegen des Schiffes Kontakt aufnehmen. Und das Schiff musste wieder seetüchtig gemacht werden. Dies würde ihre Ersparnisse praktisch aufbrauchen. Von Proviant und dem Lazerettaufenthalt gar nicht zu reden ...
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: So 18. Okt 2009, 23:32
von Tjeika
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Linnea
Hafenlazarett
Früher Morgen
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Linnea ahnte böses. So oft und genau sie sich auch hier umsah - dieser Ort schien etwas Lazarettähnliches zu sein - sie konnte Humbert nirgends entdecken. Es schien, als legte sich ein tonnenschweres Gewicht auf ihre Brust, als die Erkenntnis langsam zu ihr durchdrang. Das Schiff musste gesunken sein - und Humbert mit ihm. Sie bemerkte die Tränen nicht, die langsam ihr Gesicht benetzten.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: So 18. Okt 2009, 23:45
von Greyback
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Humbert
Hafen
Früher Morgen
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Humbert hielt inne. Die Straßen waren gerade gut belebt und die Menschen sichtlicht erleichtert, dass der Sturm vorbei war. Ihn hetzte nichts, vielleicht war es sogar besser, sich vorerst nciht zuweit vom Lazerett zu entfernen.
Schließlich nahm er die Schalmei aus der Manteltasche und begann ein Liedchen. Etwas Kleingeld würde sicher nicht schaden.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: So 18. Okt 2009, 23:55
von Tjeika
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Linnea
Hafenlazarett
Morgen
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Immer noch liefen Tränen über das Gesicht der jungen Adligen. Was würde sie jetzt mit ihrem Leben anfangen, wo sie wieder alleine war? Zurück zu Johann? Nein, das konnte sie nicht, sie würde es nicht über das Herz bringen können. Dazu hing jenes viel zu sehr an Humbert.
Schon viel zu lange lag sie hier. Sie hatte aufstehen wollen, vor Stunden schon, sie hatte herumlaufen wollen, um sich ein wenig abzulenken, um auf andere Gedanken zu kommen - und doch genau zu wissen, dass dies nicht möglich war, doch einer der Heiler hatte ihr verboten, sich zu bewegen. Und nun lag sie hier und konnte nichts weiter tun, als zu warten. Doch worauf sie wartete, das wusste sie selbst nicht einmal.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: Di 20. Okt 2009, 00:13
von Greyback
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Humbert
Hafen
Vormittag
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Humbert war zufrieden. Er hatte genug Geld für die Post und die heutige Verpflegung. Sollte er nocheinmal ins Lazerett gehen? Nein, Linnea würde sicher noch schlafen. Er machte sich Richtung Stadt von dannen um dieWege zu erledigen.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: Di 20. Okt 2009, 00:17
von Tjeika
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Linnea
Hafenlazarett
Morgen
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"Name?", mit diesem Wort tauchte ein dunkler Schatten über Linnea auf.
Sie wischte sich über ihr von den Tränen salziges Gesicht und öffnete die Augen. Es war ein junger Mann, der dort vor ihr Stand.
"Linnea Gyldenstierne. Könnten Sie die dänische Botschaft informieren oder wie funktioniert das?", fragte die Adlige mit zittriger Stimme.
Die Augen des Mannes waren etwas größer geworden, nachdem er ihren Namen vernommen hatte.
"Wenn Ihr ein Ammenmärchen erzählt, kostet das das Doppelte", sagte er zweifelnd und ging zum nächsten Patienten.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: Di 20. Okt 2009, 00:26
von Greyback
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Humbert
Innenstadt
Vormittag
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Er hatte den Brief aufgegeben und würde hoffentlich in den nächsten tagen Antwort erhalten, vor her konnte er nciht aus der Stadt. Er setzte sich in eine gemütlich aussehende Kneipe und bestellte sich einen Magenbitter. Danach würde er sich um das Schiff kümmern.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: Di 20. Okt 2009, 00:32
von Tjeika
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Linnea
Hafenlazarett
Mittag
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"Linnea, schön dich einmal wieder zu sehen", sagte Gustav erfreut.
Linnea versuchte sich an einem Lächeln, so wenig ihr auch danach war. Doch Gustav hatte sie schon wirklich lange nicht mehr gesehen.
Zum einen hatte sie noch elendige Kopfschmerzen und zum anderen und was weit schwerer wog, war da noch der Tod von Humbert. Doch wenn sie einer fragen würde, sie musste einfach mit ersterer Erklärung aufwarten, wenn sie noch irgendwie ein Leben führen wollte.
"Kein Ammenmärchen", murmelte der junge Mann, der sie vorher nach ihrem Namen gefragt hatte.
"Natürlich nicht", sagte Gustav ernst und drehte sich halb zu dem Mann herum.
Dann kramte er in seinem Mantel und drückte ihm einen Geldbeutel in die Hand.
"Das sollte für ihren Aufenthalt hier genügen. Komm, Mädchen, ich bringe dich in die Botschaft. Ich hörte, deine Mutter sei erkrankt. Du warst unterwegs?", fragte er und Linnea nickte nur, während sie sich von dem alten Freund der Familie aus dem Bett helfen ließ.
Re: Rostock, 08.04.1530
Verfasst: Di 20. Okt 2009, 00:58
von Greyback
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Humbert
Hafen
Mittag
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Humbert seufzte, als er sich an die Arbeit machte. Das Schiff würde er durchaus wieder seetauglich machen können, aber sturmfest ...
Er räumte zuerst etwas auf und flickte dann sogut es ging das Segel. Er sah nach, wie viele Seile noch brauchbar waren und was er neu kaufen und zimmern musste. So vergingen die Stunden.