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Toyan Kerim
Gewässer nahe des Dogan-Reiches
03. März im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Das werden wir wohl bald erfahren", meinte Toyan leise und stahl sich einen sanften und zugleich ausgiebigen Kuss, ehe sie sich alle gemeinsam an die Vorbereitung des Manövrierens machten, denn die von Shaya beschriebenen Felsen waren in der Tat mehr als tückisch. Es wurden einige aufreibende Seemeilen, bis sie das Hafenbecken von Dogan-Stadt erreichten. Sogleich suchte Toyan nach Veränderungen zu seinem letzten Besuch. Das Dogan-Reich war beim letzten Mal die Hochburg von Rebellen und Untreuen der Bruderschaft diesseits der Kontinente gewesen. Ein Zusammenhalt aus Bündnissen, die auch die Bruderschaft nicht hatte kleinkriegen können.
Nun gab es diese Bruderschaft nicht mehr, der gemeinsame Weg des Widerstands war nicht mehr notwendig und das konnte zum Guten wie zum Schlechten gereichen für einen Freistaat wie Dogan - wie es ihnen im Hafen mitgeteilt wurde, war dies nun der offizielle Name des kleinen Inselreiches aus einstigen Abtrünnigen und Schmugglern.

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Shaya Kerim
Hafen, Freistaat Dogan
03. März im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Shaya war guter Dinge, während sie durch die felsige Bucht manövrierten, die einen natürlichen Hafen formte, dem sie sich allmählich näherten. Wer die Küste und die Gegend kannte und mit ihr vertraut war, war vom Hafen aus sogleich gut zu erkennen, denn er lief nicht auf die vielen Felsen und Sandbänke auf. Jene bildeten damit gleich eine Art natürlichen Schutz für die Bewohner. Nur erfahrene Seeleute konnten sicher anlanden und das verringerte die Gefahr einer Invasion erheblich. Dennoch waren unauffällige, aber durchaus sinnvolle Schutzmaßnahmen, angebracht worden. Es gab beispielsweise eine Kette, die von zwei kleinen vorgelagerten Inseln mit Hilfe einer mit Kurbeln ausgestatteten Vorrichtung gespannt werden konnte, sollten sich feindliche Schiffe nähern. Doch das Ihrige stellte nun wahrlich keine Gefahr dar und Shaya stand gut sichtbar an Deck, was ihnen ebenfalls zum Vorteil gereichte, war ihr Vater ja nun wahrlich kein Niemand in diesen Gefilden.

"Freistaat Dogan", murmelte Shaya, nachdem sie alle Dokumente ausgefüllt hatte, die es auszufüllen gab, wie neue Richtlinien vorschrieben.
"Und ich soll eine seiner Bürgerinnen sein?", murmelte sie noch immer erstaunt, wie man ihr breit grinsend mitgeteilt hatte, nachdem man ihr die Papiere abgenommen hatte.
Sie drehte das Pergament, das sie als Bürgerin des Freistaates Dogan auszeichnete und zu einer Rolle gebunden war, etwas fremdelnd in ihren Händen, während sie über den gut belebten Hafenmarkt gingen, der direkt an den Kais angrenzte. Dann fiel ihr Blick auf das Dokument, das Toyan in den Händen hielt - der zu seiner und ihrer Überraschung dank der Ehe mit Shaya ebenfalls ein Bürger geworden war.
"Wenn da mein Vater nicht seine Finger im Spiel gehabt hat", mutmaßte sie nachdenklich und kopfschüttelnd, ob der leichten Überforderung, die all diese Neuigkeiten in ihr auslöste.

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Toyan Kerim
Gewässer nahe des Dogan-Reiches
03. März im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Auch Toyan ging hoch verwundert mit den Dokumenten in der Hand über den Kai.
"Ich dachte immer, in Dogan wäre Anarchie das Mittel der Wahl, nicht... Staatlichkeit. Lassen wir uns überraschen. Vielleicht haben sie auch nur die Chance genutzt nach dem Fall der Bruderschaft, sich öffentlich als Staat zu proklamieren, ohne die direkte Besatzung zu riskieren."
Was die ganze frühere Abwertung von "Felsen im Meer" zu einer ganz neuen Strategie werden ließ, sich in den Augen der Bruderschaft so uninteressant wie möglich zu machen. Sie war aufgegangen.
"Hast du das Schiff deines Vaters gesehen? Überhaupt erscheint mir der Hafen sehr viel voller als letztes Mal. Die Zeiten, als es illegal war für Händler des Festlandes, hier anzulanden, sind eindeutig vorbei."