Nach Süden

[Cassiopeia]

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Haakan / Sheon
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Der Mann verfiel tatsächlich nicht in Panik, sondern ließ das Prozedere über sich ergehen. Er nickte schwach als er von der anschließenden Befragung erfuhr.
Als beide Phiolen gefüllt waren, verkorkte und versiegelte Haakan diese ordentlich und gab die Arme des Mannes wieder frei. Er wirkte etwas blass, den Kopf seitlich zurück gelegt.
Die Arme waren noch an den Stuhl gefesselt und der Mann sichtlich geschwächt. Haakan fand, dass es genug war. Er räumte seine Instrumente ein, nahm die Phiolen an sich und rief die Wache herein.
"Niemand anderes als ich oder Kommandantin Yeoh betreten das Zelt. Wenn er fliehen will, wendet Gewalt an, aber lasst ihn am Leben."
Damit machte er sich auf den Weg zu seinem Hauptzelt, dank eines Zaubers würden Alakti und er dort frei sprechen können.

"Etwa dreihundert leben im Dorf, etwa vier Wegstunden von hier", antwortete die Frau, obwohl sie nicht ganz verstand, weshalb sie das erzählte, "es gab einen Unfall, mein Mann, er... jemand starb. Also zogen wir aus, sodass er dem Galgen entkam. Er sollte bald vom Jagen wieder zurück sein."
Dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Ein wilder Eber griff ihn an, sein Bein ist schwer verletzt."

Brean trottete indes in Wolfsgestalt zu der Hütte, an deren Fenster sich auch Oftar nieder gelassen hatte. Die Scheibe war so schmutzig, dass sie kaum Einblick gebot, was dahinter lag. Dem Geruch nach der verletzte Mann, von dem gesprochen worden war. Es roch nach Blut, Schweiß und Krankheit, sowie Heilkräutern. Sie würden vergebens sein, der Mann würde sterben. Die Wunde begann bereits zu eitern, wie Brean riechen konnte, selbst durch die Tür. Der einzige Raum dahinter war klein, er lag wohl schon ein paar Tage darin.
In Breans Körper knackte es, als die Knochen sich wieder in ihre menschliche Form verwandelten.
"Nach dir", sagte er zu Oftar und hielt ihm die Tür auf. Irgendwie mochte er Gestaltwandler mit dieser gemeinsamen Gabe.

[Odin]

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Oftar startete und flog durch die geöffnete Tür. Sobald die Krähe nicht mehr von draußen gesehen werden konnte, verwandelte sich Oftar in eine junge Frau, die wie eine Kriegerin gekleidet war und viel nackte Haut zeigte.
Sie lächelte Brean an. "Danke." Er ging erstmal zum Kranken und musste, um den Gestank aushalten zu können, die Geruchsnerven zum großen Teil unempfindlich machen. "Das sieht nicht gut aus", sagte sie, nachdem sie seine Wunde mit leichten Fingern abgetastet hatte.

[silverbullet]

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Ausgestoßene. Monra überlegte. Wenn man einige von ihnen am Leben ließ...
"Sag, hat das Dorf eine Mauer und Wachen? Oder kann man dort so einfach hinein gehen wie in eure Siedlung, hm?"
Auf ihren Mann konnte diese Frau lange warten, der war ja schon länger Wolfsfutter. Aber das würde sie ihr erst später mitteilen. Wenn überhaupt.

[Cassiopeia]

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Haakan / Sheon / NPC
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Der Werwolf besaß die Gabe der Geruchsunempfindlichkeit nicht, ganz im Gegenteil. So empfindlich wie sein Geruchssinn war auch seine Sehfähigkeit, sodass er keinerlei Probleme hatte, den in den Laken kaum noch auszumachenden Mann zu erkennen. Er war blass, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, der Körper stark geschwächt.
Oftar tastete die Wunde ab, bestätigend schüttelte Brean leicht den Kopf. Der Mann stöhnte nur halb bei Bewusstsein auf vor Schmerz.
"Außer ihm einen schnellen Tod zu geben können wir hier nichts ausrichten", murmelte er zu Oftar in der Gestalt der Kriegerin.

Die Frau nickte.
"Es gibt eine Mauer und Wachen, ein Nord- und ein Südtor, die immer bewacht sind", erklärte sie bereitwillig, "das Nordtor ist meistens geschlossen, das Südtor dagegen offen. Sie trauen Menschen aus dem Norden nicht, von dort kommt nur Gefahr."

[Odin]

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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"Damit würden wir ihm sogar einen Gefallen tun", meinte Oftar und hielt dem Kranken zwei seiner Finger unter die Nase.
Die Finger verlängerten sich, bis dünne fadenartige Tentakel in die Nase eindringen konnten. Oftar suchte dann beim Gehirn ein paar kleine Adern, die er schnell durchtrennte. Damit hörte er erst auf, als von dem Mann kein Lebenszeichen mehr kam.
Während Oftar dann wieder diese Tentakel aus der Nase zog und sie wieder zu Fingern wurden, sagte sie: "So, nun können sie keine Fremdeinwirkung feststellen."

[silverbullet]

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Ein bewachtes Dorf mit Siedlungsmauern und Stadttoren. Wie lächerlich. Aber ein Ort, an dem man womöglich unnötig Soldaten verlieren könnte.
"Wenn ihr Ausgestoßene seid... lässt man dich vielleicht ein, um zu handeln? Oder darf niemand von euch mehr hinein nach... wie heißt der Ort?", fragte Monra weiter freundlich nach und sah sich um.
Das hier war kein Platz, wo geprasst und gefeiert wurde, dieses war Elend und kannte man in den Nordlanden nur zu gut. Deshalb wollten sie ja nach Süden ziehen. Sie rümpfte kurz die Nase. Das war nicht, was ihnen der Fürst versprochen hatte. Aber sie waren noch sehr weit im Norden, vielleicht wurde es besser, je weiter sie nach Süden kamen?

[Cassiopeia]

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Haakan / Sheon / NPC
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Schweigend beobachtete Brean das Schauspiel des stillen Mordes Oftars an dem todgeweihten Mann und wusste nicht recht, ob er abgestoßen oder beeindruckt sein sollte. Irgenwie war er beides.
"Schauen wir uns weiter um, die Frau muss hier irgendwo sein. Die, mit der Monra nicht spricht." Er verengte wieder die Augen als er wieder nach draußen trat in die Helligkeit der Sommersonne, die auch hier im Norden sehr hell war. "Der hat so gestunken, ich kann niemanden anderen riechen, bah!", beschwerte er sich leise und sah sich um. Es gab fünf Hütten aus Stein, blieben noch vier.
Dabei hielt er auf die nächstbeste Tür zu, hinter der sich ein Vorratslager befand aus dem, was der Wald und sehr wenige Handwerkswaren aus dem Ort hergaben. Dort stand am hinteren Regal eine Frau mit einem Säugling auf dem Arm.

"Wolfsfurt", erwiderte die Frau leise, "die Menschen dort sind karg, aber stark wie ein Wolf im Nordwind. Ihre Gesetze sind ebenso hart. Mein Mann und ich sich auf Lebenszeit verbannt, Meriya besucht den Ort manchmal, doch sie kann nur selten etwas verkaufen. Sie und Brakh kamen mit uns. Zur Frühlingswende bekamen sie ein Kind und nun liegt Brakh im Sterben und wir können ihn nicht versorgen. Ich weiß nicht, wie wir den Winter überstehen." Sie rang mutlos die Hände.

[Odin]

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Oftar folgte. Als die Kriegerin die Frau und das Baby sah, legte sie Brean die Hand auf die Schulter. Oftar bedeutete still dem Wolf, dass sie hier schauen würde. Schließlich sollten sie sich lediglich umschauen und Oftar könnte hier eher unbeachtet bleiben.
Damit drückte sie sich an die Wand und wurde dadurch beinahe so flach wie ein Schatten. Sie zwinkerte dem Wolf zu und nahm langsam auch die Farbe der Wand an. So rutschte Oftar die Wand entlang in die Nähe der Frau und schaute, was sie dort machte.

[Tjeika]

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Alakti ("Yeoh")
Im Feldlager
Sommer 3340
Morgengrauen
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Alakti würdigte den Jäger nicht eines weiteren Blickes und folgte Haakan hinaus aus dem Zelt. Schweigend lief sie einen Schritt hinter ihm, wie es die Rangordnung vorgab, hinter ihm, die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt. Und erst als sie in seinem Zelt angekommen war, gönnte sie sich einen Moment der Entspannung und ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen.
"Ich denke, Monra kommt sehr gut alleine mit ihm klar", erklärte sie, dass sie auf ein Verhör ihrerseits zu verzichten gedachte und trat etwas näher an Haakan heran.
"Ich werde mich noch einmal mit Sheon unterhalten", sprach sie dann weiter, was keiner weiteren Erklärung bedurfte, immerhin hatten sie beide zuvor ja bereits die Gefährlichkeit eines Bündnisses zwischen den Wölfen und Monra festgestellt.
"Aber solange...", damit überwand sie auch die letzten Zentimeter, die sie noch von Haakan trennten.

[silverbullet]

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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"Über den Winter braucht ihr euch keine Sorgen machen", meinte Monra in aufmunternden Ton, "dafür werden wir sorgen." Was stimmte. Bis zum Winter würden weder diese Siedlung, noch das Dorf bestehen bleiben. Wahrscheinlich nicht einmal in den nächsten beiden Tagen.
"Lass uns doch mal nach Meriya und dem Baby schauen", schlug sie vor, "damit sie keine Furcht hat, wenn meine Begleiter sie finden. Ich brauche sie nämlich noch..."
Wenn diese andere Frau in die Siedlung durfte, könnten sie und Brean und Oftar mit ihr gehen, wenn der Fürst dies für sinnvoll erachtete, und die Türen öffnen für das restliche Heer.