Magic-Gemeinschaftsroman

Für kleinere, in sich abgeschlossene Geschichten
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Odin
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Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Odin »

Dies ist ein Gemeinschaftsroman zum Thema Magic: the Gathering. Hier ist der Link zum Hintergrundthread, der alles weitere erklären sollte.

Charaktere:
Spieler: Odin
Gesinnung: gut
Name: Fay Caley
Geschlecht: weiblich
Farbe(n): weiß
Thema: Verteidigung
Spezies: Kitsune (Fuchs)
Aussehen:
Fay ist kleiner und schlanker, als ein gewöhnlicher Mensch. Sie trägt ein weißes Fell und hat zwei Schwänze. Sie trägt eine blaue Tunika ohne Ärmel, die ihr bis fast zu den Knien reicht. Deswegen hat sie um die Hüfte über der Tunika einen Gürtel gebunden, an dem mehrere Beutel hängen. Ihr Beine sind in einer ledernen Hose gehüllt, die aber die Knöchel nicht erreichen. Schuhe trägt sie nicht. Durch einen etwas kegelförmigen Strohhut ist ihr Gesicht normalerweise nicht sofort zu erkennen. In ihrem Gürtel hat sie einen Dolch stecken. In den Händen trägt sie einen Kampfstab. den sie mitunter auch als Wanderstab benutzt.
Spieler: Spikor
Gesinnung: gut
Name: Otac Matschaka
Geschlecht: männlich
Farbe(n): grün-weiß
Thema: Katzen
Spezies: Leonide (Katze)
Aussehen:
Otac ist ein groß gewachsener, schlanker, löwenartiger Leonide mit sandbraunem Fell und einer eher kleinen, etwas dunkleren Mähne, die etwas so aussieht, wie wenn ein Mensch lange, wellige Haare hat. An seinen Händen und Füßen, die ein bisschen wie Katzenpfoten aussehen, ist das Fell heller. Er kann seine Finger- und Zehennägel ausfahren wie normale Katzenkrallen. Sein Schwanz ist auch relativ hell, nur die Quaste am Ende hat die gleiche Farbe wie seine Mähne. Trotz seines raubtierhaften Aussehens ist er eher ein Mann vom Typ "Gelehrter". Er trägt Hemd und Hose aus einfachem, graubraunem Stoff, aber keine Schuhe. An seiner Seite hängt eine große, braune Ledertasche, die er mit einem Schulterriemen umgehängt hat und die voller Papier, Notizbüchern und Dergleichem ist. Außen an der Tasche ist in zusammengerolltem Zustand eine grob gewebte, bunt gemusterte Decke befestigt. Hemd und Hose haben weitere, große Taschen. Um seinen Hals hängt eine dünne goldene Kette mit einem kleinen, ebenfalls goldenem Medallion daran (von der Sorte, die man aufmachen kann).
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Odin
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Odin »

Kapitel 1
Als Fay die Welt wechselte, tauschte sie eine weite Wüste, in der es abgesehen von gelegentlichen Zombieüberfällen so gut wie nichts gab, mit einer dicht bevölkerten Stadt. Zumindest kam ihr das so vor. Sie war auf einem Weg, auf dem viele Menschen, Elfen und andere unterwegs waren. Niemand hatte ihr Auftauchen bemerkt. Oder hatte der Zwerg dort drüben gerade dorthin geschaut, wo sie erschienen ist? Er hatte sich schnell, aber nicht auffällig, umgedreht und war weiter geeilt.
Fay hätte durch den Wechsel überwältigt sein können und sollte hin und her geschubst werden müssen, wenn sich Passanten vorbeidrängen wollten. Sie war allerdings nur milde erschrocken, weil es in der Wüste kaum einen Laut gab, es hier aber vor lauter Leuten und dazu auch durch das Schreien von Vieh sehr laut war. Das war aber nicht das erste Weltenwandern von Fay. Und niemand kam ihr nahe genug, um sie zu bedrängen.
Fay schaute sich kurz um, konnte aber nichts erkennen, da die meisten um sie herum größer waren, als sie. Deshalb ging sie einfach in eine Richtung, wobei die Leute vor ihr beiseite geschoben wurden, ohne dass sie eingreifen musste. Da das aber nicht weiter auffiel, mussten hier in der Nähe auch Zauberer sein, dass dieses Kunststück nicht ungewöhnliches mehr war. Die Zauberer interessierten sie aber nicht. In erster Linie wollte sie ein Gasthof besuchen. Sie hatte Durst und Hunger von der Zeit in der Wüste.
Als sie am Straßenrand ankam, kletterte sie auf ein Fass und konnte nun die Straße und die Umgebung überblicken.
Sie hatte ja schon gemerkt, wie viel hier loswar. Allerdings beschränkte es sich auf die Straße, auf der sie war, und wenige andere. Auf den Nebenstraßen war dagegen nur sehr wenig los. In ein paar hundert Metern Entfernung, aber leider auf der anderen Straßenseite, war eine Nebenstraße, wo sie auch den Eingang eines Gasthauses erspähen konnte.
Als sie endlich dorthin gekommen war, öffnete sie die für Gasthäuser auf so gut wie allen Welten üblichen Schwingtüren mit einem lauten Knarzen und blickte sich um, bevor sie endgültig eintrat und die Türen hinter sich zufallen ließ.
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Spikor
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Spikor »

Otac runzelte die Stirn und warf die Serviette, mit der er sich eben den Mund abgewischt hatte, neben den halbvollen Teller, der vor ihm auf dem Tisch stand. Der Hunger hatten ihn dazu getrieben, einen Teil der Mahlzeit hinunter zu schlingen, aber wirklich lecker war das Essen nicht gewesen, und nun, da der Heißhunger gestillt war, hatte der Forscher wenig Lust auf den Rest der Portion. Überhaupt war diese Welt bisher eine einzige Enttäuschung gewesen. Die einzigen Katzen, die er hier gefunden hatte, waren gewöhnliche Hauskatzen gewesen. Weder große Raubtiere wie die Maakas von Ravnica, noch intelligente Katzen wie die Nacatl von Alara hatte er auf dieser Welt gefunden. Gut, für eine Stadt waren große oder intelligente Katzen auch nicht gerade typisch, aber es gab sie, manchmal, und so hatte Otac sich auf die Suche gemacht und war stundenlang durch die Straßen und Gassen gewandert. Er war auf alle möglichen Völker gestoßen, wie man sie auf fast allen Welten finden konnte: Elfen, Zwerge, Goblins, Vedalken... und natürlich die allgegenwärtigen Menschen. Es schien in den endlosen Weiten des Multiversums keine Welt zu geben, auf der die Verwandten der Affen sich nicht ausgebreitet hatten. Manchmal fragte sich Otac, warum das so war, aber bevor er zu tief in das Thema einsteigen konnte, ermahnte er sich, bei seiner eigenen Forschung zu bleiben. Die Geschichte und Verbreitung der Menschen, Elfen und anderen Völker war Gegenstand zahlreicher Forschungen. Er aber, Otac Matschaka, arbeitete an einer Ethomologie der Katzenvölker des Multiversums, und von dieser Arbeit durfte er sich nicht ablenken lassen durch die endlosen anderen Möglichkeiten, Forschung zu betreiben. Allzu leicht war es, sich zu verzetteln, und allzu groß war die Verlockung, jedem Gedanken nachzuhängen und den Geist wandern zu lassen. Aber nein, er war ein Wissenschaftler! Noch neu zwar, zugegeben, aber wenn er sein Werk erst einmal abgeschlossen hätte, wäre er DER anerkannte Fachmann für Katzenvölker! Sein Buch sollte das neue Standardwerk zu diesem Thema werden, und wenn er es noch fertig bekommen wollte, bevor er alt und zahnlos wurde, dann durfte er sich nicht ablenken lassen.

Mit diesem Gedanken im Kopf hob er sein Glas, um einen kräftigen Schluck zu sich zu nehmen und den Geschmack des dürftigen Essens hinunter zu spülen. Danach wollte er den Rest der Mahlzeit irgendwie hinunter bringen und sich dabei überlegen, welche Welt er als nächstes besuchen sollte. Vielleicht eine mit dichten Urwäldern? Oder lieber eine mit weiten Steppen? Das waren Welten, auf denen man die Katzen finden konnte, die es zu erforschen galt. Er setzte den Krug an die Lippen, hielt dann aber inne, um sich den Neuankömmling zu besehen, der eben eingetreten war. So etwas hatte er auf all seinen Reisen noch nie gesehen! Zwei Schwänze! Irgendwie ähnlich einem Leoniden, aber doch wieder ganz anders. Nein, eine Katze war das nicht. Aber was dann? Er vergass das Trinken und hielt den Krug weiterhin an seine Lippen, während er überlegte.
Oben auf dem Kopf sind zwei spitze Ohren angebracht.
Damit hört sie weg, wenn man sie ruft.
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Odin
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Odin »

Fay sah sich in dem Gasthof um. Es war nicht gerade voll. Der Andrang von der Straße draußen kam nur wenig über die Schwelle. Nur wenige Tische waren überhaupt besetzt. Dort, in der Ecke, saßen vier Menschen um einem Tisch herum und unterhielten sich leise. An einem anderen Tisch saß ein Zwerg, der wohl offensichtlich betrunken war. Er starrte nämlich nämlich in seinen Krug. An einem weiteren Tisch saßen zwei Kor. Ein Mann und eine Frau, die man einfach für eine sehr blasse Menschenfrau halten könnte, während er dazu noch ein paar kurze Tentakel oder so am Kinn hatte. Diese beiden waren zwar beide schwer bewaffnet, beschäftigten sich aber hauptsächlich mit dem jeweils anderen.
Auf sie aufmerksam geworden scheinen aber nur zwei zu sein. Zum einen ein Leonide, der offensichtlich erstaunt, wenn nicht gar geschockt war, so wie er seinen Krug fast zum Trinken angesetzt hatte, aber nicht trank. Der andere war eine Menschenfrau, die nur wenige Tische entfernt saß. Sie war kriegerisch und mit einigen Fellen bekleidet, hatte die Stirn in Falten gelegt und blickte sie abschätzend an.
Fay befestigte ihren Kampfstab auf dem Rücken, dass er ihren Hut nicht beeinträchtigte, und ging zur Bar. Dahinter war ein weiterer Mensch, der sehr dick war und eine reichlich speckige Schürze trug.
Sie klopfte mit einigen Münzen auf die Bar, um den Menschen auf sich aufmerksam zu machen.
"Ja? Was darfs sein?", fragte er und zog geräuschvoll seine Nase hoch.
"Ich nehme einen Teller Suppe und einen großen Krug Bier", erwiderte Fay leicht angeekelt.
Während sie dann auf das Bestellte wartete, dachte sie sich, dass ihr nun klar war, warum hier nicht gerade viel los war. Aber anscheinend war entweder die Suppe oder das Bier sehr gut, sonst wäre hier niemand. Wahrscheinlich aber das Bier.
Als beides kam, nahm sie beides in die Hand und zog sich an einen Tisch an der Wand zurück, damit sie Rückendeckung hatte und diese beiden im Auge behalten konnte. Dort angekommen, stellte sie Teller, Lööffel und Krug ab, stellte den Kampfstab griffbereit neben sich und legte den Hut auf den Tisch. Dann fing sie an zu Essen, wobei mehr der Hunger als die Qualität der Suppe dafür sorgte, dass sie weiteraß.
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Spikor
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Spikor »

Der Neuzugang entpuppte sich als Frau, schon an der Stimme, aber auch an der Statur war das zu erkennen, und jetzt, wo sie den Hut abnahm, war auch ihr Gesicht zu sehen. Feiner als ein Hund, aber auch keine Katze... ein Fuchs? Otac musste kurz grinsen, ohne genau zu wissen, weshalb. Vielleicht einfach aus Freude, dass er es herausgefunden hatte. Von welcher Welt diese Füchsin wohl kommen mochte? Ob es dort Katzen gab?

Otac bemerkte, dass sie ihn registriert hatte, und prostete ihr andeutungsweise zu, bevor er nun doch endlich einen kräftigen Schluck aus seinem Krug nahm. Dann stellte er das Gefäß ab und wollte sich eigentlich wieder seinem Essen zuwenden, als ihm auffiel, dass die Füchsin nicht nur ihn fixiert hatte. Er schaute nochmal auf und folgte ihrem Blick zu der Frau an einem anderen Tisch. Er hielt sie für eine Art Trapperin, was ungewöhnlich genug war, mitten in einer Stadt. Die Füchsin schien sich aber Sorgen zu machen. Otac überlegte lurz, aber er irgendwie reagieren sollte, aber letztlich ging ihn das alles ja nichts an. Er kannte beide Frauen nicht. Vielleicht aber kannten sie sich untereinander und hatten Streit wegen irgendeiner Sache? So oder so, das war nicht sein Bier.

Er wandte sich wieder seinem Essen zu. Dort schwamm inzwischen eine Schmeißfliege offenbar ertrunken in der Soße und entlockte Otac ein Seufzen. Er löffelte das Insekt heraus und legte es neben den Teller. Eine Beschwerde, da war er sich sicher, würde hier wohl zu nichts führen. Stattdessen stellte sich für ihn nun die Frage, ob er weiter essen oder es doch sein lassen sollte. In der Wildnis hatte er schon Schlimmeres gegessen, aber in einem Gasthaus erwartete man eben doch einen gewissen Service. Während er überlegte, beschloss er, einen weiteren Schluck zu nehmen, und er nutze die Gelegenheit, noch einmal zu den beiden Frauen zu schauen. Die Füchsin saß immer noch aufmerksam an ihrem Platz, der, wie Otac erst jetzt auffel, mit dem Rücken zur Wand gewählt war. Interessant! Und die Menschenfrau? Die hatte aufgehört zu essen (er konnte es ihr nicht verdenken!) und schaute verstohlen zur Tür, wo gerade ein Mann eintrat, der ganz ähnlich wie sie gekleidet war. Das konnte Zufall sein, aber vielleicht kannten sich die beiden ja? Otac fiel auf, dass der Mann eine Axt am Gürtel trug. Ein Werkzeug? Jedenfalls waren Waffen hier nichts Ungewöhnliches, das war dem Forscher schon aufgefallen. Er selbst trug keine, da er kein Kämpfer war, aber in den Gegenden, in denen er normalerweise unterwegs war, waren Bewaffnete Gang und Gebe, sodass er gar nicht weiter darauf geachtet hatte - bis jetzt.
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Odin »

Als ihr der Leonide zuprostete, runzelte sie zuerst die Stirn. Was hatte dieser Leonide mit ihr zu tun? Sie dechte sich aber, das Kitsune hier wohl nicht vorkommen. Jedenfalls hatte sie noch keinen gesehen. Von daher dürfte sie hier sehr auffallen. Allerdings ist dies auch der erste Leonide, den sie auf dieser Welt zu Gesicht bekam. Sie hatte natürlich kaum etwas von dieser Welt bisher mitbekommen. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen weiteren Planeswalker handelt. Deshalb zwang sie sich ein Lächeln ab, was sehr mager ausfiel, und nickte leicht.

Die andere Frau hatte ihre Aufmerksamkeit geteilt, was Fay noch etwas neugieriger machte. Sie hatte nämlich einerseits sie im Blick, schaute aber gelegentlich zur Tür. Sie erwartet wohl jemanden. Fay hatte den Gedanken gerade zuende geformt, als ein Mann hereinkam, der wie ein männliches Gegenstück dieser Frau wirkte. Der sah sich, ebenso wie Fay vorher, an der Tür stehend um, und ging dann, als er die Frau erblickte, direkt zu ihr. Naja, meinte Fay, vielleicht ist das ja ein ähnliches Pärchen, wie die beiden Kor. Als sich der Mann setzte, erklang auch das Lachen der vier Menschen an dem Tisch dort hinten und übertönte jede Begrüßung, wenn es denn überhaupt eine gab. Kurz darauf schaute aber auch der Mann zu ihr rüber.

Nachdem Fay mit der Suppe fertig war, da sie die letzten Tage in der Wüste war, hatte sie reichlich Hunger gehabt und entsprechend schnell gegessen, lehnte sie sich zurück und nahm den Bierkrug in die linke Hand. Sie trank zwar, verlangsamte aber ihr Tempo. Dabei achtete sie auf jede Bewegung der beiden und legte, vom Tisch verdeckt, ihre Hand um den Kampfstab. Der Mann schaute aber nicht nur zu ihr, sondern auch zu diesem Leoniden. Was ist das nur für jemand? Interessiert er sich für Exoten? Oder interessiert er sich für Planeswalker? Dann stellt sich natürlich die Frage, woher er überhaupt von Planeswalkern weiß.

Nachdem die beiden ein bisschen miteinander getuschelt haben, stand der Mann auf, wodurch sich ihre Hand am Bierkrug ein wenig verkrampfte. Er ging aber zu dem Leoniden und sprach ihn an. Er schien von ihr also nichts zu wollen. Zumindest noch nichts.
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Spikor »

Otac hatte sich immer noch nicht entschieden, ob er die Fliegentod-Suppe weiter essen sollte oder nicht, als jemand vor ihn trat. Der Forscher blickte auf und erkannte den Mann, der gerade hereingekommen war. Ein groß gewachsener Mensch, in Felle gekleidet, mit einem dichten Vollbart und, wie Otac jetzt aus der Nähe sah, mit einem bemalten Gesicht. Oder waren das Tätowierungen? Der Leonide schielte kurz zu der Trapperin hinüber und registrierte, dass sie ihn scharf beobachtete. Die Füchsin konnte er nicht mehr sehen, da der Mann sie verdeckte. Als Otac sich wieder auf den Mann konzentrierte, sagte dieser mit kräftigem Bass: "Na, du bist wohl nicht von hier, hm?"

Eine ziemlich direkte Art, ein Gespräch zu beginnen. Otac runzelte die Stirn, antwortete dann aber: "Ganz recht, mein Herr, ich bin heute erst in dieser schönen Stadt eingetroffen." Er überlegte, ob er mehr sagen sollte, doch da der andere angefangen hatte, entschied er sich, ihm nun auch das Reden zu überlassen. Der Bärtige nickte verständnisvoll, dann fragte er: "Das hab ich gleich gemerkt. Das sieht man dir an, weißt du?" Otac verzog etwas unwillig den Mund, da der Fremde ihn weiterhin beständig dutzte, sagte aber nichts. Dafür redete der Tätowierte - der Leonide war sich fast sicher, dass es Tatoos waren - weiter: "Du siehst aus, als ob du etwas suchst oder auf etwas wartest. Brauchst du Hilfe?"

Das war eine reichlich überraschende Wendung. Das Auftreten des Mannes hatte eher bedrohlich gewirkt, und seine plump-vertrauliche Art weckte Otacs Widerwillen, aber ein Hilfsangebot war schwerlich eine Gefahr, dachte der Wissenschaftler verwirrt. Allerdings wusste er nicht, wie ihm der Mann denn hätte helfen können, denn er suchte ja Katzen, und hier schien es keine zu geben. Dennoch wollte er höflich sein und erklärte deshalb: "Vielleicht, aber vermutlich nicht. Wisst Ihr (Otac betonte die höfliche Anrede), ich suche nach Katzen. Ich meine keine Rattenfänger, sondern solche wie ich. Groß, sprechend. Und ich hatte nicht den Einruck, dass es hier (er ließ offen, ob er die Stadt oder die ganze Welt meinte) solche Wesen gäbe."

Der Mann lachte angesichts dieser Antwort. Er lachte so laut und herzhaft, dass sein ganzer Leib zitterte und bebte, und viele Leute im Lokal unterbrachen ihre Gespräche und ihr Essen, um zu sehen, was denn da los sein mochte. Otac riskierte einen schnellen Blick zur Trapperin und sah sie grinsen, aber auf die Schnelle konnte er nicht einordnen, ob sie belustigt oder spöttisch gestimmt war. Die Füchsin sah er immer noch nicht.
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Odin »

Als der Mann anfing laut loszulachen, runzelte sie die Stirn. Sie hatte ihn und den Leoniden nicht belauscht, trotzdem hatte sie vom Leoniden eine gewisse Vorsicht erkannt- Der Mann war aber halb aufdringlich und halb agressiv an die Sache rangegangen. Deshalb war sie jetzt argwöhnisch, wie er anfing, schallend zu lachen. Sie warf einen Blick zu der Frau und sah sie belustigt grinsen. Oder war es spöttisch? Wenn ja, dann war der Spott gut versteckt.
Bei Fay schrillten die Alarmglocken, als sie sah, dass sie zu einer Axt in ihrem Gürtel griff. Sie hatte den Eindruck, der Leonide ist in Gefahr. Sie nahm schnell noch einen Schluck Bier und machte sich bereit, aufzuspringen. Allerdings konnte sie noch keine unausweichliche Gefahr entdecken. Deshalb blieb sie sitzen.
Sie fing aber damit an, schonmal nach dem weißen Manafluss zu suchen, wobei sie den roten, grünen, blauen und vor allem den schwarzen Manafluss ignorierte. Ja, da war der Manafluss. Als sie genug Mana zusammen hatte, streckte sie ihre Hand zu dem Mann aus, der ja den Leoniden komplett verdeckte, und belegte den Leoniden mit einem Schutz, der zumindest einigen Schaden verhindert, sollte die Frau oder sogar der Mann ihn angreifen wollen. Das ist zwar kein sonderlich effektiver Schutzzauber, aber er dürfte fürs erste ausreichen.

Als der Zauber mit einer weißen Verfärbung der Luft ihre Handfläche verließ, blickte die Frau zu ihr rüber. Das Gesicht war zu einer Fratze der Wut entstellt. Sie stand langsam und bedrohlich auf und kam auf Fay zu, die aber, angespannt aber äußerlich ruhig, sitzenblieb.

Die Axt in der Hand wiegend, kam sie an den Tisch von Fay. "Was sollte das? Warum mischt du dich ein?"
"Ich wüsste nicht, was Euch das angeht. Ich sorge nur dafür, dass hier niemand verletzt wird", entgegnete Fay und nahm einen weiteren Schluck Bier, wobei sie aber diese Frau nicht aus dem Auge ließ.
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Spikor »

Von dem, was am anderen Tisch passierte, bekam Otac nichts mit, da der Mann weiterhin das Blickfeld verdeckte. Das Lachen kam unerwartet und verwirrte den Forscher. Während er noch überlegte, was es wohl bedeuten mochte, spürte er ein leichtes Kribbeln, als ob sein Fell einen Luftzug registrieren würde. Ein Schutzzauber? Aber von wem, und warum? Der Mann schien es nicht zu bemerken, aber immerhin beruhigte er sich wieder und hörte auf, zu lachen. Stattdessen beugte er sich jetzt zu Otac hinunter und sagte zu ihm, wieder in diesem unangenehm kumpelhaften Tonfall: "Da täuscht du dich, mein Freund, da täuscht du dich, hehe. Es gibt einen ganzen Straßenzug von Deinesgleichen hier in der Stadt. Aber sie sind in der Oberstadt nicht so gern gesehen, deswegen bist du mir ja auch gleich aufgefallen. Unten, in der Unterstadt, liegt die Krallengasse, die ist für Leute wie dich. Wenn du willst, kann ich dich hinführen."

Otac überlegte. Einerseits war er hocherfreut, doch noch auf Katzen zu stoßen, und der Mann klang durchaus überzeugend. Er sah nicht so aus, als ob er lügen würde. Andererseits mochte er immer noch nicht, WIE der Mann mit ihm sprach. 'Mein Freund' und 'eine Gasse für Deinesgleichen'. Und dann war da noch die Frage, wo der Schutzzauber herkam, den Otac immer noch auf seinem Fell spürte. Der Mann gab keine Anzeichen, dass er ihn bemerkt hätte, sondern blickte ihn nur erwartungsvoll an. Otac riskierte einen Blick am Mann vorbei auf seine Begleiterin - sie war weg! Der Leonide konnte sie nicht mehr sehen. War sie hinaus gegangen? Oder stand sie hinter dem Mann, der ja sehr groß und breit war. Aber wozu? Von dort aus würde sie ihm weder helfen noch etwas sehen können. Die ganze Sache war zu verwirrend und er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, aber er überlegte jetzt schon ziemlich lange und sein Blick kehrte zum Mann zurück. Es war Zeit für eine Antwort. Otac war ein Forscher, und was für ein Forscher wollte er sein, der nicht einmal einem Hinweis nachzugehen bereit war, nur weil ihm der Hinweisgeber 'nicht schmeckte'? Nein, der Sache würde er auf den Grund gehen, und zwar jetzt. Er nickte und erklärte dem Mann: "Vielen Dank, ich nehme Euer Angebot an. Führt mich zur Krallengasse!" Und wie um diese Aussage zu unterstreichen trank er sein Getränk in einem großen Zug fast ganz aus, stellte das Glas auf den Tisch, legte eine Münze daneben und stand auf.

Der Mann freute sich offensichtlich und sagte glücklich: "Das ist ein Wort, Mann! Auf gehts, folge mir." Er drehte sich um und ging zügigen Schrittes in Richtung Tür. Nun konnte Otac sehen, dass die Frau am Tisch der Füchsin stand. Hatte einen von ihnen den Schutzzauber auf ihn gewirkt? Aber warum? Hatte die andere ihn irgendwie bedrohen wollen? Und welche von beiden war die, von der die Gefahr ausging? Wollten die beiden Trapper ihn zu einer stillen Stelle lotsen, um ihn zu überfallen? oder wollten sie ihn vor der Füchsin in Sicherheit bringen? Nun, vielleicht machte es auch keinen Unterschied. Otac wusste sich seiner Haut durchaus zu wehren, egal ob gegen Trapper oder gegen Füchse. Er drehte sich entschlossen weg und folgte dem Mann, der schon fast an der Tür war.
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Re: Magic-Gemeinschaftsroman

Beitrag von Odin »

Die Frau wurde immer wütender, je ruhiger Fay scheinbar blieb. Diese sah aber aus dem Augenwinkel, wie der Mann und der Leonide zur Tür gingen. Die Frau schien es aber vor Wut nicht zu bemerken. Sie fing an zu zittern, als ob sie sich noch zurück hielt, aber Fay angreifen wollte. Es war Fay klar, dass sie diesem Leoniden folgen müsste, um ihm helfen zu können. Es musste jetzt eine Entscheidung her. Entweder die Frau ging mit zur Tür oder griff sie an. Während sie überlegte, trank sie noch einen Schluck Bier und sah dabei zur Tür, wobei sie aber immer noch die Frau im Auge hatte. Ihren Kampfstab hatte sie unter dem Tisch fest im Griff.

Die Frau registrierte, dass Fay wegblickte, nicht jedoch, dass es etwas Interessantes an der Tür gab, und ließ den Berserker in sich los, indem sie ihre Axt schwang, um Fays Kopf zu spalten. Fay riss ihren Kampfstab herum, wäre aber zu spät gekommen den Axthieb zu parieren, wenn der Schlag nicht verlangsamt worden wäre, als er in ihre Nähe kam. Bei dem Zusammenprall von Axt und Kampfstab, sah sich auch der Mann um, schien aber zu zögern, einzugreifen.
Fay war jetzt aber klar, dass diese Frau ebenfalls Mana gesammelt hatte. War sie auch ein Planeswalker? Oder war sie nur fähig, Magie zu nutzen?
Wie dem auch sei, dachte sich Fay und sprang auf, wobei sie elegant auf dem Tisch landete. Den Kampfstab hielt sie abwehrbereit vor sich und wirkt noch einen anderen Zauber, um sich zu schützen. Sie erschuf nämlich eine Art schwebenden Schild, der zackenbesetzt vor ihr schwebte, dabei aber irgendwie unwirklich aussah, der aus einer weiteren Weißverfärbung der Luft zu entstehen schien.

Die Frau keuchte vor Wut und ließ mit einem roten Aufblitzen eine Bestie vor ihr entstehen, die dann auch gleich zähnefletschend auf Fay zurannte.
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