3. Port Soles
Verfasst: Sa 5. Jan 2019, 18:31
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Tazanna, Toyan und Zeira
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Früher Morgen
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Die Trompeter hatten früh geblasen und einen Notfall am Hafen verkündet. Gerüchte, ein Mord an einem hohen Mitglied der Stadt sei geschehen, sprachen sich schnell herum. An diesem eisigen Januarmorgen scharte sich daher eine erstaunliche Menschenmenge am Kai, gespannt, wessen toter Körper hier aus dem Wasser geborgen wurde, so wichtig, dass die Trompeter dies verkündeten.
Auch Tazanna war unter den Schaulustigen. Gehüllt in einen langen Mantel, ihre scharfe Klinge griffbereit und doch gut verborgen, stand sie diskret umgeben von drei Kriegern ihres Clans. Sie hatten sich zur Aufgabe gemacht, die Stadt sicherer zu machen und Plünderungen, Gewalt und Diebstahl, die noch immer an der Tagesordnung waren, zu unterbinden. Zugleich bauten sie den Handel zur erwachenden Wüstenregion auf - ohne Menschenhandel, sondern mit Waren wie Stoffen, Gewürzen, Holz oder Gestein, auch Schmuck war darunter. Der Handelsweg wuchs binnen drei Wochen gut und Tazannas Stellung als Qua'Zanna, als Oberste Magierin ihres Clans.
Dieses Mal waren sie zu spät gewesen. Die Offiziersgarde der Stadtwache hatte bereits ihre Arbeit aufgenommen und barg die Leiche in ein kleines Beiboot. Die Menge drängte näher an den Kai, so nah, dass Tazanna fürchtete, die ersten Gäste könnten jeden Moment ins Wasser fallen.
Auch Toyan stand in der Menge, die gespannt auf die diesige See blickte zu dieser frühen Stunde. Die Handelsflotte war noch nicht ausgelaufen, doch Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren und ein Aufbruchfieber hatte die Stadt gepackt. Toyan war erstaunt, die halbe Stadt schien bereits hier zu sein und Kälte und Müdigkeit zu trotzen. Gewalt und Unrecht waren noch nicht aus Port Soles verschwunden, doch ein Mord bei Tagesanbruch im Hafen lockte die Menschen aus den Häusern. Vielleicht war es diese Anziehungskraft, die ihnen wirklich Sorgen bereiten sollte, dachte er im Stillen - und musste sich eingestehen, dass er selbst ebenfalls hier stand wie all die anderen.
Zeira fiel es nicht schwer an diesem Morgen aufzustehen. Sie wusste, es war nur noch eine kurze Wegstrecke bis Port Soles. Einige Tage schon wanderten sie an der Küste entlang. Der Wind war salzig und eisig und ihre Gesichtshaut schien dünn wie Papier geworden zu sein. Doch sie hatten es geschafft. Die Landschaft wurde immer vertrauter und schließlich war die Wegstrecke zwischen Flussmündung und Hauptstadt wieder eben und befreit von Trümmern, ein befestigter Handelsweg für die Schiffe, die den Fluss hinauf fuhren um Waren in das Hinterland zu bringen. Erstaunlich viele Menschen waren hier unterwegs - vielleicht kam es ihnen auch nur so vor nach der Einsamkeit der Reise.
"Seht", sagte Zeira an Tarik und Noyan gewandt nach etwa einer Wegstunde und blieb vor Erleichterung einfach stehen, als sich im Morgendunst die Umrisse von Port Soles zeigten.
Tazanna, Toyan und Zeira
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Früher Morgen
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Die Trompeter hatten früh geblasen und einen Notfall am Hafen verkündet. Gerüchte, ein Mord an einem hohen Mitglied der Stadt sei geschehen, sprachen sich schnell herum. An diesem eisigen Januarmorgen scharte sich daher eine erstaunliche Menschenmenge am Kai, gespannt, wessen toter Körper hier aus dem Wasser geborgen wurde, so wichtig, dass die Trompeter dies verkündeten.
Auch Tazanna war unter den Schaulustigen. Gehüllt in einen langen Mantel, ihre scharfe Klinge griffbereit und doch gut verborgen, stand sie diskret umgeben von drei Kriegern ihres Clans. Sie hatten sich zur Aufgabe gemacht, die Stadt sicherer zu machen und Plünderungen, Gewalt und Diebstahl, die noch immer an der Tagesordnung waren, zu unterbinden. Zugleich bauten sie den Handel zur erwachenden Wüstenregion auf - ohne Menschenhandel, sondern mit Waren wie Stoffen, Gewürzen, Holz oder Gestein, auch Schmuck war darunter. Der Handelsweg wuchs binnen drei Wochen gut und Tazannas Stellung als Qua'Zanna, als Oberste Magierin ihres Clans.
Dieses Mal waren sie zu spät gewesen. Die Offiziersgarde der Stadtwache hatte bereits ihre Arbeit aufgenommen und barg die Leiche in ein kleines Beiboot. Die Menge drängte näher an den Kai, so nah, dass Tazanna fürchtete, die ersten Gäste könnten jeden Moment ins Wasser fallen.
Auch Toyan stand in der Menge, die gespannt auf die diesige See blickte zu dieser frühen Stunde. Die Handelsflotte war noch nicht ausgelaufen, doch Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren und ein Aufbruchfieber hatte die Stadt gepackt. Toyan war erstaunt, die halbe Stadt schien bereits hier zu sein und Kälte und Müdigkeit zu trotzen. Gewalt und Unrecht waren noch nicht aus Port Soles verschwunden, doch ein Mord bei Tagesanbruch im Hafen lockte die Menschen aus den Häusern. Vielleicht war es diese Anziehungskraft, die ihnen wirklich Sorgen bereiten sollte, dachte er im Stillen - und musste sich eingestehen, dass er selbst ebenfalls hier stand wie all die anderen.
Zeira fiel es nicht schwer an diesem Morgen aufzustehen. Sie wusste, es war nur noch eine kurze Wegstrecke bis Port Soles. Einige Tage schon wanderten sie an der Küste entlang. Der Wind war salzig und eisig und ihre Gesichtshaut schien dünn wie Papier geworden zu sein. Doch sie hatten es geschafft. Die Landschaft wurde immer vertrauter und schließlich war die Wegstrecke zwischen Flussmündung und Hauptstadt wieder eben und befreit von Trümmern, ein befestigter Handelsweg für die Schiffe, die den Fluss hinauf fuhren um Waren in das Hinterland zu bringen. Erstaunlich viele Menschen waren hier unterwegs - vielleicht kam es ihnen auch nur so vor nach der Einsamkeit der Reise.
"Seht", sagte Zeira an Tarik und Noyan gewandt nach etwa einer Wegstunde und blieb vor Erleichterung einfach stehen, als sich im Morgendunst die Umrisse von Port Soles zeigten.