Drei - Edaira und Umgebung

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Marek folgte Jaedens Worten und wickelte sich in seine Felle ein. Es war ungewohnt, an einem so fremden Ort zu schlafen ohne die Begleitung anderer Jäger - und in dem Wissen, dass sie nicht morgen oder übermorgen zum Stamm zurück kehren würden, sondern sich fortgeschlichen hatten gegen das Wort Rangars. Er hoffte, er konnte es ihnen irgendwann einmal verzeihen.
"Schlaf gut", sagte er leise und holte noch einmal tief Luft, während er die Augen schloss. Seine Gedanken lenkte er absichtlich auf die Schutztiere, die an die Wände der Höhle ihres Stammes vor langer Zeit gemalt worden waren. Als Kind hatte Marek sie unglaublich faszinierend gefunden und wirklich geglaubt, sie allein gäben dem Stamm und der Höhle Schutz. Inzwischen wusste er, es waren nur Zeichnungen, doch ihre Faszination hatten sie nicht verloren und mit dem, was er nun über Felsen und Elementare wusste, konnte dies eine ganz neue Bedeutung haben. Über diese Gedanken schlief er tatsächlich ein und fiel in einen tiefen Schlaf der Erschöpfung.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

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Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Gute Nacht", wünschte auch Jaeden. Eine Weile lauschte er dem Atem seines Freundes, der ruhiger und tiefer wurde, bis Jaeden wusste, dass Marek eingeschlafen war.
Erst jetzt entspannte Jaeden sich, die Hände flach auf den Steinen unter seinen Fellen, sich ganz auf die Wärme und zugleich Kühle einlassend, die ihn wie eine Umarmung empfing.
Er schloss lächelnd die Augen, konzentrierte sich auf eine Quarzader, die unter ihnen lag und die niemand bisher gefunden hatte - zum Glück, ansonsten wäre die Industrie schon längst hier angekommen, um auch diesen Flecken des Planeten auszubeuten. Tiefer ging er, bis er im wärmenden Atem eines schlafenden Vulkans nach Norden wanderte. Ein tiefer Graben tat sich vor ihm auf, der bis an die Oberfläche reichte, doch es gab noch zwei, drei Stellen, auf der sie gefahrlos würden hinüber kommen können, daher verweilte Jaeden hier nicht, es zog ihn weiter nach Norden, Richtung Maeren, doch es schien ihm, als zöge ihn noch etwas anderes dorthin, als würde er gerufen, von einer Stimme ohne Worte.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Weiter ließ er seinen Geist nach Norden wandern. Bis er die ersten Ruinen am Rande Maerens wahrnahm. Die Außenbezirke schienen kaum noch zu stehen, doch Jaeden spürte die toten Steine, die auf der Erde verstreut waren, in Form gehauen vor so vielen Jahren und nun vollkommen vergessen. Wie ein Windhauch strich er über das Gestein, das keinerlei Regung zeigte, weder Wärme noch Kälte ausstrahlte. Das machte ihn traurig und so zog er noch ein Stück weiter, dorthin, wo die Wolkenkratzer standen. Er war nicht im Stande, die zu spüren, konnte ihre Höhe nicht erahnen, ihre frühere Erhabenheit. Er wusste nur, sie waren groß und es waren massenweise Steine dafür gestorben.
Vorsichtig ließ er sich etwas in den Boden sinken. Hier war noch Leben. Und zwar nicht nur das Gestein.
Es schien ihm, als wirbelte er umher, als er gegen etwas stieß - gegen jemanden. Aber wie konnte das sein? Sachte nun tastete sein Geist umher, sein Atem des in der Höhle verbliebenen Körpers ging schwer, sein Herz schlug aufgeregt in der Brust. Wieder griff sein Geist um sich, fühlte wieder die Präsenz. Wer bist du, wollte er fragen, doch er wusste nicht, wie er in der körperlosen Form kommunizieren sollte.
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Ernst Ferstl
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Die Konzentration aufrecht zu erhalten, kostete Jaeden ungeheuer viel Kraft und selbst sein Geist, der viele Kilometer entfernt war, spürte, dass sein Körper, der noch so ungeübt in seinem Elementarsein war, langsam aber stetig müder wurde. Doch noch wollte er nicht aufgeben.
Ich bin Jaeden, sprach er in Gedanken und hoffte, sie würde ihn verstehen. Er wusste nicht einmal, woher er wusste, dass es eine Sie war, die dort auf ihn gewartet zu haben schien, doch sie war hier.
Immer wieder schienen sich ihre Geister zu berühren, doch weitere Kommunikation schien nicht möglich zu sein - noch nicht, so hoffte Jaeden. Sein Atem ging schneller und Schweiß lief über das Gesicht seiner sterblichen Hülle. Und Jaeden bekam Angst, Angst er würde sie nicht wieder finden in der nächsten Nacht, hätte nur diese eine Gelegenheit. Doch diese Furcht ließ ihn unkonzentrierter werden. Fast panisch griff sein Geist umher und tatsächlich schien er für einen kurzen, ganz kurzen Moment nach ihrer Hand greifen zu können.
Im nächsten Moment öffnete er die Augen und blickte atemlos an die dunkle Höhlendecke, an der die Schatten des kleinen Feuers tanzten.
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Zitternd setzte Jaeden sich auf, sein ganzer Körper bebte, als wäre er hundert Meilen gerannt, dutzende Berge hoch und wieder runter geklettert, wäre über Schluchten gesprungen und in Tiefen gestürzt. Seinem Geist war dies tatsächlich so ergangen und er schien vollkommen kraftlos, als er sich gegen die Höhlenwand lehnte und nach seinem Wasserschlauch griff, um einen kräftigen Schluck zu nehmen.
Doch sie war dort gewesen. Sie hatte sogar auf ihn gewartet. Woher hatte sie gewusst, dass er dorthin kommen würde? Und würde er sie wieder finden können? Seine Finger glitten zärtlich über die Steine, auf denen er saß. Heute hatte er nicht mehr die Kraft, nach ihr zu suchen, doch morgen Nacht würde er sich wieder auf den Weg machen. Er musste sie einfach wiederfinden, ihren Namen erfahren, wissen, wo sie gerade war.
Da war ein kurzer Moment am Ende gewesen, als er tatsächlich ihre Hand hatte nehmen können und diese Berührung war wunderschön gewesen, so lieblich und zart, wie ein lauer Wind am Abend.
Erschöpft nahm er einen weiteren, nun kleinen Schluck seines Wassers und sah sich nach Marek um, ob er seinen Freund geweckt hatte. Oder es tun sollte, nur um sein Erlebnis mit ihm zu teilen. Doch sie brauchten die Ruhe, sie hatten noch einen langen Weg vor sich und erzählen konnte er morgen immer noch. Wenn er denn selbst tatsächlich würde schlafen können, er wäre am liebsten sofort wieder aufgebrochen.
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Cassiopeia
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Irgendetwas hatte Marek geweckt. Er konnte nicht genau sagen, was es war, aber etwas hatte ihn wieder wach werden lassen. Er blinzelte und fand seinen besten Freund noch wach vor. Er wirkte ziemlich erschöpft.
"Jae? Bist du in Ordnung?", fragte er leise und stützte sich etwas auf. Jaeden sah ganz und gar nicht so aus als ob er in Ordnung war. Was war denn nur passiert?
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Marek regte sich und sah Jaeden fragend an. Der wischte sich mit dem Ärmel über das noch schweißnasse Gesicht und schob dann die Felle über seine Schultern, langsam begann er zu frieren.
"Hm?", machte er und nickte dann müde. "Ja, alles in Ordnung", erklärte er und lächelte dann. "Ich... war in Maeren. Oder vielmehr darunter. Und... dort war jemand, Marek, jemand hat mich erwartet!", sagte er nun aufgeregt. "Sie ist auch ein Steinelementar, ich konnte ihren Geist spüren!" Nun, da er es aussprach, klang es noch viel unglaublicher.
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Ernst Ferstl
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Whoah, warte!", sagte Marek und setzte sich nun ganz auf. "Maeren?! Wie... durch die Steine? Und wer war da?" So ganz verstand er das noch nicht, doch so, wie Jaeden aussah, war es ziemlich anstrengend und aufregend zugleich gewesen.
Marek stand auf und zog Jaeden die Felle richtig über die Schultern. Dieser wirkte gerade nicht, als ob er noch die Kraft dazu hatte.
"Du bist ja total geschafft! Komm, werde warm und erzähl dann in Ruhe. Hast du noch Wasser in deinem Schlauch?"
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Re: Drei - Edaira und Umgebung

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Jaeden
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2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Ach, mir geht's gut", lachte Jaeden, auch wenn er ahnte, dass er sich wohl kaum auf den Beinen würde halten können, so schwach war er, körperlich, wie auch geistig. Doch noch war da die Euphorie, dass er einen anderen Steinelementar gefunden hatte, stärker als die Erschöpfung. Dennoch ließ er zu, dass Marek ihm die Felle richtig umlegte. Wasser hatte Jaeden noch ausreichend.
"Also", begann er nun etwas ruhiger und atmete noch einmal tief durch, "ich wollte ein wenig unseren weiteren Weg erkunden", erklärte er seinem Freund. "Und da spürte ich... naja, eine Art Präsenz. Es war fast, als würde sie mich rufen und ich bin ihr gefolgt. Und dann, unterhalb von Maeren, sind wir aufeinander gestoßen, also unsere Geister. Es war so unglaublich, Marek." Mit fast fiebrigem Blick sah er seinen Freund an und schien doch durch ihn hindurch zu blicken, als er sich erinnerte. "Ich spürte sofort, dass wir gleich sind. Leider konnten wir nicht miteinander kommunizieren", gestand er und der Glanz wich aus seinen Augen.
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Marek
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Abend

Marek hörte aufmerksam zu und versuchte sich vorzustellen, was Jaeden beschrieb.
"Schade", sagte er auf dessen letzten Worte hin. "Aber das ist echt unglaublich! Und du hast gesagt, dass es eine >sie< ist? Eine... Elementarin, sozusagen? Sie hat dich gerufen? Und wie ist Maeren?" Er hatte tausend Fragen auf einmal, die Jaeden vermutlich kaum beantworten konnte. "Das ist doch noch total weit weg! Bist du so weit mit deinem Bewusstsein gereist?", begriff er erst jetzt und runzelte etwas die Stirn.
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