DREI - östliches Edaira-Gebirge
Verfasst: Sa 16. Jun 2018, 21:50
Samaa Kari
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Es wurde langsam dunkel, die Kälte kroch an ihr empor und lähmte sie fast. Sie hatte Geschichten von dieser Kälte gehört, sie wußte aus naturwissenschaftlicher Sicht davon, aber sie hatte sie noch nie so gespürt.
Sie war müde, ausgezerrt, ihre Knochen schmerzten, insbesondere ihre Füße und ihr Rücken. Ihr Bauch war deutlich gewölbt. Seit 5 Monaten war sie nun schon unterwegs. Zuerst reiste sie noch fast komfortabel, das Geld machte es möglich. Das Aussehen hatte sie schon mit Aren geändert: kurze gefärbte Haare, wobei von der veränderten Farbe kaum noch was übrig war, ihre Kleidung war praktisch und nicht mehr so schick. Mittlerweile war diese schon recht verschlissen.
Das Kind in ihr trieb sie an. Sie mußte irgendjemanden finden wo sie leben konnte, wo ihr Kind leben konnte. Sie fühlte sich sehr einsam, verlassen, so wie früher, als ihre Eltern plötzlich verschwunden waren. Diese Trauer in ihr, um Aren, um ihre Eltern holte sie jede Nacht, wenn sie sich zur Ruhe legte wieder ein. Es zerriss sie förmlich.
Wohin sie ging? Sie wußte es nicht. Noch nie mußt sie sich auf so was wie Instinkte verlassen. Ihr Leben war ihr vorgeschrieben, ja fast schon vorgelebt worden. Erst in den letzten Jahren, gemeinsam mit Aren hatte sich dies verändert. Aber das hier war eine ganz andere Herausforderung an sie. Aber sie hatte sich bis hier hin gekämpft, aufzugeben war keine Option.
Und doch hatte sie manchmal das Gefühl, sie hätte einen inneren Kompass in sich. Als wüßte etwas in ihr, wohin sie gehen mußte. Bei dem Gedanken mußte sie selber über sich lachen, vielleicht wurde sie schon langsam durch diese Strapazen verrückt – so mußte es wohl sein.
An einem Felsen ließ sie sich nieder. Holte ihre kleine Decke aus dem Rucksack und trank einen Schluck. Zum Glück hatten sie sich auf die Flucht vorbereitet, so wußte Samaa, wie sie in der Wüste Wasser auffangen konnte. So richtete sie alles ein, noch bevor die Nacht herein brach.
Eingehüllt in der Decke lehnte sie am Felsen, sie war so unheimlich müde und ihr Baby im Bauch strampelte, was sie am Schlafen hinderte. Stattdessen wehte ein leichter Wind durch ihr Haar. Es war, als würde er sie umarmen, ihr sagen, alles würde gut... vielleicht war sie doch verrückt geworden... mit diesem Gedanken, konnte sie schließlich einschlafen.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend
Es wurde langsam dunkel, die Kälte kroch an ihr empor und lähmte sie fast. Sie hatte Geschichten von dieser Kälte gehört, sie wußte aus naturwissenschaftlicher Sicht davon, aber sie hatte sie noch nie so gespürt.
Sie war müde, ausgezerrt, ihre Knochen schmerzten, insbesondere ihre Füße und ihr Rücken. Ihr Bauch war deutlich gewölbt. Seit 5 Monaten war sie nun schon unterwegs. Zuerst reiste sie noch fast komfortabel, das Geld machte es möglich. Das Aussehen hatte sie schon mit Aren geändert: kurze gefärbte Haare, wobei von der veränderten Farbe kaum noch was übrig war, ihre Kleidung war praktisch und nicht mehr so schick. Mittlerweile war diese schon recht verschlissen.
Das Kind in ihr trieb sie an. Sie mußte irgendjemanden finden wo sie leben konnte, wo ihr Kind leben konnte. Sie fühlte sich sehr einsam, verlassen, so wie früher, als ihre Eltern plötzlich verschwunden waren. Diese Trauer in ihr, um Aren, um ihre Eltern holte sie jede Nacht, wenn sie sich zur Ruhe legte wieder ein. Es zerriss sie förmlich.
Wohin sie ging? Sie wußte es nicht. Noch nie mußt sie sich auf so was wie Instinkte verlassen. Ihr Leben war ihr vorgeschrieben, ja fast schon vorgelebt worden. Erst in den letzten Jahren, gemeinsam mit Aren hatte sich dies verändert. Aber das hier war eine ganz andere Herausforderung an sie. Aber sie hatte sich bis hier hin gekämpft, aufzugeben war keine Option.
Und doch hatte sie manchmal das Gefühl, sie hätte einen inneren Kompass in sich. Als wüßte etwas in ihr, wohin sie gehen mußte. Bei dem Gedanken mußte sie selber über sich lachen, vielleicht wurde sie schon langsam durch diese Strapazen verrückt – so mußte es wohl sein.
An einem Felsen ließ sie sich nieder. Holte ihre kleine Decke aus dem Rucksack und trank einen Schluck. Zum Glück hatten sie sich auf die Flucht vorbereitet, so wußte Samaa, wie sie in der Wüste Wasser auffangen konnte. So richtete sie alles ein, noch bevor die Nacht herein brach.
Eingehüllt in der Decke lehnte sie am Felsen, sie war so unheimlich müde und ihr Baby im Bauch strampelte, was sie am Schlafen hinderte. Stattdessen wehte ein leichter Wind durch ihr Haar. Es war, als würde er sie umarmen, ihr sagen, alles würde gut... vielleicht war sie doch verrückt geworden... mit diesem Gedanken, konnte sie schließlich einschlafen.